Hecking: "Wir haben ein Riesenspiel gemacht"

Hecking: Ich wusste, dass meine Mannschaft mit Juniors Tod umgehen kann. Ich hatte das Gefühl, dass es mit der Beerdigung einen Schlussstrich gegeben hat. Das wird nie ein Alibi für uns sein, wenn wir mal nicht unsere Leistung abrufen.

Frage: Wie sehr hat es der Mannschaft geholfen, vor dem Bayern-Spiel eine Minute Beifall zu klatschen statt eine Trauerminute abzuhalten?

Hecking: Wir wollten Junior gerecht werden und mit der Zeremonie auch eine Aufbruchstimmung erzeugen. Das ist zu hundert Prozent aufgegangen. Ich bin stolz auf alle, die daran beteiligt waren.

[sid]


"Auftakt nach Maß" wäre gnadenlos untertrieben. Der VfL Wolfsburg erteilt dem nahezu unangefochtenen Tabellenführer Bayern München zu Beginn der Rückrunde beim 4:1-Heimerfolg eine Lehrstunde und feiert trotz schwieriger Umstände einen Traumeinstand ins Pflichtspieljahr 2015. Wölfe-Trainer Dieter Hecking reflektiert im Interview seinen Fußballabend und beantwortet die Frage, die nach dem Ergebnis kommen musste.

Frage: Herr Hecking, nach dem herausragenden 4:1 gegen Bayern München müssten Sie vor Stolz fast platzen...

Dieter Hecking: Hier sitzt ein Trainer, der mehr als stolz auf seine Mannschaft ist. Wir haben ein Riesenspiel gemacht. Meine Spieler haben nickelig gespielt, sie haben taktisch diszipliniert gespielt, sie haben die Vorgaben perfekt umgesetzt.

Frage: Ist jetzt vielleicht sogar der Meistertitel möglich?

Hecking: Kein Team wehrt sich, Deutscher Meister zu werden, auch Wolfsburg nicht. Aber im Moment ist die Chance noch eher gering.

Frage: Wie sehr würden Sie sich über Weltmeister André Schürrle als Neuzugang freuen?

Hecking: Wenn er kommt, würde er unsere Optionen im Angriff deutlich erhöhen. Ich würde mich freuen, wenn es klappt.

Frage: Durch die gemeinsame Trauer um den vor drei Wochen bei einem Autounfall verstorbenen Junior Malanda scheint das Team noch enger zusammengerückt zu sein. Haben Sie auch diesen Eindruck?

Hecking: Ich wusste, dass meine Mannschaft mit Juniors Tod umgehen kann. Ich hatte das Gefühl, dass es mit der Beerdigung einen Schlussstrich gegeben hat. Das wird nie ein Alibi für uns sein, wenn wir mal nicht unsere Leistung abrufen.

Frage: Wie sehr hat es der Mannschaft geholfen, vor dem Bayern-Spiel eine Minute Beifall zu klatschen statt eine Trauerminute abzuhalten?

Hecking: Wir wollten Junior gerecht werden und mit der Zeremonie auch eine Aufbruchstimmung erzeugen. Das ist zu hundert Prozent aufgegangen. Ich bin stolz auf alle, die daran beteiligt waren.