Hecking und Klopp: "Es ist viel gegeben für ein tolles Finale"

Fußball-Deutschland blickt heute auf die Hauptstadt. Das 72. DFB-Pokalfinale (ab 20 Uhr, live in der ARD und auf Sky) lockt mehr als 75.000 Menschen ins Berliner Olympiastadion. Und Millionen vor die Fernseher. Nicht nur bei uns, sondern in aller Welt. 176 Länder übertragen das Spiel, darunter Afghanistan, Brasilien, China, Japan und Simbabwe. DFB-Pokal ist überall. Aber natürlich nirgendwo so sehr wie in Berlin.

Für den BVB gehört ein Finale zum Abschluss der Saison mittlerweile fest zum Jahreskalender. 2013 standen die Dortmunder im Champions-League-Finale, 2012 und 2014 im DFB-Pokalfinale. Und diesmal wieder. Sie entwickeln Routine darin, könnte man sagen. Und doch sticht dieses Endspiel besonders heraus, denn zwei große Borussen nehmen Abschied: Trainer Jürgen Klopp und der langjährige Kapitän Sebastian Kehl.

Für Wehmut fehlt Klopp aber noch die Zeit. Angesichts der nahenden Aufgabe auch die Lust. "Mir läuft da noch kein Film vor Augen ab, so weit bin ich noch nicht", sagt er. Ob er sich etwas Schöneres zum Abschluss vorstellen könne, als dieses Finale zu spielen, wurde Klopp anschließend gefragt. Und seine Antwort: "Ja, es auch zu gewinnen." Es wäre sein zweiter Sieg. 2012 hatte er mit dem BVB die Bayern entzaubert, 5:2, klare Sache. Ein Held, sagt er, wolle er nicht sein, "aber es wäre cool, wenn es einer meiner Spieler werden würde".

Morgen, da sind sich beide Trainer einig, wird es wieder ordentlich zur Sache gehen. Beide Teams sind offensivstark, haben ihre Stärken im Toreschießen. "Es ist viel gegeben für ein tolles Finale", sagt VfL-Coach Dieter Hecking. "Wer weniger Fehler macht, wird's richten." "Und die Spieler werden's richten", schloss Klopp sich an.

Benaglio: "Es wäre etwas Großes für Stadt und Verein"

Diego Benaglio hat schon viel erlebt beim VfL. 2009 ist er Meister geworden, sechs Jahre später steht er mit den Wolfsburgern im DFB-Pokalfinale, nachdem einige Male zuvor im Halbfinale Schluss gewesen war. "Man merkt in der Stadt, dass sie diesem Spiel entgegenfiebert. Es wäre etwas Großes für Stadt und Verein, wenn wir diesen Titel zum ersten Mal nach Wolfsburg holen könnten." Einmal erst stand der VfL überhaupt im Finale. 1995 gab es ein 0:3 gegen Borussia Mönchengladbach. Damals waren die Wölfe noch Zweitligist, jetzt sind sie als Vizemeister in Berlin. Andere Voraussetzungen, größere Chancen.

"Es fühlt sich richtig gut an", sagt Hecking. "Allein wenn man die Fans auf der A2 sieht, wie sie schon unterwegs sind. Wenn ich in Berlin bin, dann will ich auch gewinnen. Aber dazu brauchen wir eine außergewöhnliche Leistung, und ich bin sicher, dass die Mannschaft alles raushauen wird." Das sind sie beide, Klopp und Hecking, die alten Kollegen aus der Hessenauswahl.

Weltmeister Mats Hummels bekräftigte: "Das Pokalfinale ist einfach ein geiles Spiel. Es macht richtig Spaß in diesem Stadion, vor dieser Kulisse. Auch die Zuschauer dürfen sich freuen." Und der BVB-Spielführer erinnerte auch an die schwierige Hinserie in dieser Spielzeit. "Zum Glück sind wir jetzt in einer anderen Verfassung und haben eine realistische Erfolgschance."

Haben sie. Und vielleicht erfüllt sich dann auch Klopps Wunsch nach der Fahrt um den Borsigplatz. "Mit dem Lkw um diesen Kreisel zu fahren, gehört zu den besten Dingen, die man tun kann. Das wäre echt ziemlich lässig."

Premiere der Torlinientechnik

Anderes Thema: Torlinientechnik. Morgen kommt sie zum ersten Mal in einem deutschen Profispiel zum Einsatz. "Wir haben es ja im Endspiel im letzten Jahr erlebt. Und ich hoffe, dass es das letzte Mal war, dass so etwas passiert ist. Und wenn es auch in der Bundesliga möglich wäre, hielte ich auch das für richtig. In Finalspielen muss sie am Start sein", sagt Klopp. "Alles, was den Sport fairer macht, ist wünschenswert. Ich hoffe, dass sie immer funktioniert", sagt Hecking. "Gerade in entscheidenden Spielen ist so ein Tatsachenentschied wichtig. Für uns Spieler ändert sich auf dem Platz nichts", sagt Benaglio. "Es ist gut, dass es diese Hilfe gibt. Ich hoffe, dass sie flächendeckend eingesetzt wird", sagt Hummels. Einhellige Meinung: Gute Entscheidung.

Kaum eine Pressekonferenz kommt ohne Personalfragen aus. Diese im Berliner Olympiastadion auch nicht. Einiges galt es halt auch zu klären. Wer spielt beim BVB im Tor, Weidenfeller oder Langerak? Klopp lächelnd: "Ich gebe die Aufstellung erst 90 Minuten vor dem Spiel an die Presse." Und beim VfL, sind Naldo und Rodríguez fit? Hecking: "Morgen, anderthalb Stunden vor Spielbeginn wissen Sie‘s." Klopp gab zurück: "Ich verrate, wer im Tor steht, wenn du sagst, ob Naldo spielt." Hecking lachte. "Mein Tipp: Naldo spielt. Und Langerak steht im Tor." Unser Tipp: Mal abwarten – und auf ein großartiges Finale freuen!

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Fußball-Deutschland blickt heute auf die Hauptstadt. Das 72. DFB-Pokalfinale (ab 20 Uhr, live in der ARD und auf Sky) lockt mehr als 75.000 Menschen ins Berliner Olympiastadion. Und Millionen vor die Fernseher. Nicht nur bei uns, sondern in aller Welt. 176 Länder übertragen das Spiel, darunter Afghanistan, Brasilien, China, Japan und Simbabwe. DFB-Pokal ist überall. Aber natürlich nirgendwo so sehr wie in Berlin.

Für den BVB gehört ein Finale zum Abschluss der Saison mittlerweile fest zum Jahreskalender. 2013 standen die Dortmunder im Champions-League-Finale, 2012 und 2014 im DFB-Pokalfinale. Und diesmal wieder. Sie entwickeln Routine darin, könnte man sagen. Und doch sticht dieses Endspiel besonders heraus, denn zwei große Borussen nehmen Abschied: Trainer Jürgen Klopp und der langjährige Kapitän Sebastian Kehl.

Für Wehmut fehlt Klopp aber noch die Zeit. Angesichts der nahenden Aufgabe auch die Lust. "Mir läuft da noch kein Film vor Augen ab, so weit bin ich noch nicht", sagt er. Ob er sich etwas Schöneres zum Abschluss vorstellen könne, als dieses Finale zu spielen, wurde Klopp anschließend gefragt. Und seine Antwort: "Ja, es auch zu gewinnen." Es wäre sein zweiter Sieg. 2012 hatte er mit dem BVB die Bayern entzaubert, 5:2, klare Sache. Ein Held, sagt er, wolle er nicht sein, "aber es wäre cool, wenn es einer meiner Spieler werden würde".

Morgen, da sind sich beide Trainer einig, wird es wieder ordentlich zur Sache gehen. Beide Teams sind offensivstark, haben ihre Stärken im Toreschießen. "Es ist viel gegeben für ein tolles Finale", sagt VfL-Coach Dieter Hecking. "Wer weniger Fehler macht, wird's richten." "Und die Spieler werden's richten", schloss Klopp sich an.

Benaglio: "Es wäre etwas Großes für Stadt und Verein"

Diego Benaglio hat schon viel erlebt beim VfL. 2009 ist er Meister geworden, sechs Jahre später steht er mit den Wolfsburgern im DFB-Pokalfinale, nachdem einige Male zuvor im Halbfinale Schluss gewesen war. "Man merkt in der Stadt, dass sie diesem Spiel entgegenfiebert. Es wäre etwas Großes für Stadt und Verein, wenn wir diesen Titel zum ersten Mal nach Wolfsburg holen könnten." Einmal erst stand der VfL überhaupt im Finale. 1995 gab es ein 0:3 gegen Borussia Mönchengladbach. Damals waren die Wölfe noch Zweitligist, jetzt sind sie als Vizemeister in Berlin. Andere Voraussetzungen, größere Chancen.

"Es fühlt sich richtig gut an", sagt Hecking. "Allein wenn man die Fans auf der A2 sieht, wie sie schon unterwegs sind. Wenn ich in Berlin bin, dann will ich auch gewinnen. Aber dazu brauchen wir eine außergewöhnliche Leistung, und ich bin sicher, dass die Mannschaft alles raushauen wird." Das sind sie beide, Klopp und Hecking, die alten Kollegen aus der Hessenauswahl.

Weltmeister Mats Hummels bekräftigte: "Das Pokalfinale ist einfach ein geiles Spiel. Es macht richtig Spaß in diesem Stadion, vor dieser Kulisse. Auch die Zuschauer dürfen sich freuen." Und der BVB-Spielführer erinnerte auch an die schwierige Hinserie in dieser Spielzeit. "Zum Glück sind wir jetzt in einer anderen Verfassung und haben eine realistische Erfolgschance."

Haben sie. Und vielleicht erfüllt sich dann auch Klopps Wunsch nach der Fahrt um den Borsigplatz. "Mit dem Lkw um diesen Kreisel zu fahren, gehört zu den besten Dingen, die man tun kann. Das wäre echt ziemlich lässig."

Premiere der Torlinientechnik

Anderes Thema: Torlinientechnik. Morgen kommt sie zum ersten Mal in einem deutschen Profispiel zum Einsatz. "Wir haben es ja im Endspiel im letzten Jahr erlebt. Und ich hoffe, dass es das letzte Mal war, dass so etwas passiert ist. Und wenn es auch in der Bundesliga möglich wäre, hielte ich auch das für richtig. In Finalspielen muss sie am Start sein", sagt Klopp. "Alles, was den Sport fairer macht, ist wünschenswert. Ich hoffe, dass sie immer funktioniert", sagt Hecking. "Gerade in entscheidenden Spielen ist so ein Tatsachenentschied wichtig. Für uns Spieler ändert sich auf dem Platz nichts", sagt Benaglio. "Es ist gut, dass es diese Hilfe gibt. Ich hoffe, dass sie flächendeckend eingesetzt wird", sagt Hummels. Einhellige Meinung: Gute Entscheidung.

Kaum eine Pressekonferenz kommt ohne Personalfragen aus. Diese im Berliner Olympiastadion auch nicht. Einiges galt es halt auch zu klären. Wer spielt beim BVB im Tor, Weidenfeller oder Langerak? Klopp lächelnd: "Ich gebe die Aufstellung erst 90 Minuten vor dem Spiel an die Presse." Und beim VfL, sind Naldo und Rodríguez fit? Hecking: "Morgen, anderthalb Stunden vor Spielbeginn wissen Sie‘s." Klopp gab zurück: "Ich verrate, wer im Tor steht, wenn du sagst, ob Naldo spielt." Hecking lachte. "Mein Tipp: Naldo spielt. Und Langerak steht im Tor." Unser Tipp: Mal abwarten – und auf ein großartiges Finale freuen!