Hasenhüttl: "Einen Schritt nach dem anderen machen"

Als Profi ist Ralph Hasenhüttl, seit Jahresbeginn neuer Trainer des Drittligisten VfR Aalen, schon viel herumgekommen. Der inzwischen 43-jährige war für insgesamt acht Vereine (Grazer AK, Austria Wien, Austria Salzburg, KV Mechelen, Lierse SK, SpVgg Greuther Fürth, 1. FC Köln, Bayern München II) in seiner österreichischen Heimat sowie in Belgien und Deutschland aktiv.

Der VfR Aalen ist für den 1,91 Meter großen ehemaligen Stürmer aber erst die zweite Cheftrainer-Station seiner Karriere. Von 2007 bis Anfang 2010 stand der achtmalige österreichische Nationalspieler bei der SpVgg Unterhaching an der Seitenlinie. Nun soll Hasenhüttl Aalen, wo er auf Rainer Scharinger folgte, zum Klassenverbleib führen.

Vor dem Aalener Restrundenstart beim VfB Stuttgart II am Dienstag (ab 19 Uhr) liegt der VfR nur knapp vor den Abstiegsplätzen. Nur einen Zähler beträgt der Vorsprung auf den SV Sandhausen, der Rang 18 belegt. Im exklusiven DFB.de-Interview hat der Journalist Thomas Ziehn mit dem neuen Aalener Übungsleiter gesprochen.

DFB.de: Sie sind seit knapp drei Wochen im Amt, Herr Hasenhüttl. Wie fällt - wenige Tage vor dem ersten Punktspiel des Jahres - Ihre Zwischenbilanz aus?

Ralph Hasenhüttl: Ich habe eine gute Mannschaft zusammen. Im Training verlange ich viel von meinen Spielern. Aber die Jungs ziehen optimal mit. Ich bin zuversichtlich, dass wir die nötigen Punkte für den Klassenverbleib holen und auch attraktiven Fußball zeigen werden.

DFB.de: Das jüngste Testspiel beim Regionalligisten Stuttgarter Kickers endete 3:2 für Aalen. Welche Erkenntnisse haben Sie gewonnen?

Hasenhüttl: Auf dem sehr tiefen Boden haben wir versucht, fußballerisch zu überzeugen. Über weite Strecken ist uns das gelungen. Es war eine sehr ordentliche Leistung meiner Mannschaft. Die Gegentore wurden allerdings durch Abwehrfehler begünstigt.

DFB.de: Woran muss Ihre Mannschaft mit Blick auf den Restrundenstart noch arbeiten?

Hasenhüttl: Mit der Abstimmung im defensiven Mittelfeld bin ich noch nicht einverstanden. Wir schaffen es nicht immer, Bälle in der Defensive souverän zu klären. Das muss noch besser werden.

DFB.de: Wie wichtig war das einwöchige Trainingslager in der Türkei Anfang Januar?

Hasenhüttl: Sehr wichtig, denn wir haben dort optimale Bedingungen vorgefunden. Meine Spieler hatten im Winterurlaub ihre Hausaufgaben gemacht und sind schon topfit in der Türkei angekommen. Daher konnten wir konzentriert auf dem Platz arbeiten. Ich habe die Woche außerdem dazu genutzt, die Spieler kennenzulernen und viele Einzelgespräche zu führen.

DFB.de: Mit Stürmer Matthias Morys und Torhüter Daniel Strähle stehen zwei Zugänge im Aufgebot. Werden Sie noch einmal auf dem Transfermarkt tätig?

Hasenhüttl: Wir haben aktuell eine gute Kadergröße, mit der sich optimal arbeiten lässt. Allein im Sturm könnte ich mir noch einen Neuen vorstellen. Mit Morys sowie Marco Grüttner, Christian Haas und Robert Lechleiter habe ich allerdings genügend Alternativen, sofern wir in der Regel mit einem Angreifer agieren.

DFB.de: Wie beurteilen Sie die Tabellensituation vor dem Auftakt? Ihre Mannschaft muss keine Aufholjagd starten, sondern "nur" den Platz verteidigen.

Hasenhüttl: Das ist richtig. Allerdings ist die Tabelle momentan durch die vielen Spielausfälle verzerrt. Es gibt vor und hinter uns viele Vereine, die unbedingt punkten müssen. Ich messe gerade deshalb dem Start eine wichtige Bedeutung bei. Denn nur durch Erfolgserlebnisse bekommt eine Mannschaft die nötige Sicherheit.

DFB.de: Was ist entscheidend, um den Klassenverbleib zu schaffen?

Hasenhüttl: Es geht vor allen darum, Konstanz in die Leistungen zu bekommen. Alle Mannschaftsteile müssen in jedem Spiel über 90 Minuten souverän agieren.

DFB.de: Wie beurteilen Sie das Auftaktprogramm mit den Spielen gegen die Reservemannschaften des VfB Stuttgart und von Werder Bremen sowie Ihren Ex-Klub Unterhaching?

Hasenhüttl: Nach diesen drei Begegnungen wissen wir auf Anhieb, wo wir im Vergleich mit den anderen Mannschaften stehen. Außerdem könnten wir uns auf direkte Konkurrenten wie Stuttgart oder Bremen sofort ein Polster erarbeiten.

DFB.de: Freuen Sie sich schon auf den Vergleich gegen Ihren ehemaligen Verein?

Hasenhüttl: Das ist momentan noch etwas zu weit weg. Unser Fokus liegt ganz klar auf dem Duell mit Stuttgart II.

DFB.de: Wie sehen Ihre mittelfristigen Ziele mit Aalen aus?

Hasenhüttl: Der VfR ist ein Verein mit Ambitionen. Die Möglichkeiten sind gegeben, damit Aalen in der oberen Hälfte in der 3. Liga mitmischen kann. Eine Mannschaft kann sich am besten entwickeln, wenn sie konstant im Tabellenmittelfeld spielt und vom Abstiegsdruck verschont bleibt. Da wollen wir hinkommen.

DFB.de: Ist die 2. Bundesliga ein langfristiges Ziel?

Hasenhüttl: Wir sollten einen Schritt nach dem anderen machen. Jetzt geht es erst einmal darum, in der Klasse zu bleiben.

DFB.de: Sie waren vor Ihrer Tätigkeit in Aalen bis Februar 2010 Trainer der SpVgg Unterhaching. Was haben Sie in der Zwischenzeit gemacht?

Hasenhüttl: Ich wohne nur knapp zehn Minuten vom Trainingsgelände des FC Bayern München an der Säbener Straße entfernt. Ich habe mir daher mindestens 30 bis 40 Einheiten unter Louis van Gaal angeschaut, um mich weiterzubilden. Viele meiner Ansichten wurden bestätigt, ich habe aber auch viele neue Dinge gelernt.

DFB.de: Als Spieler haben Sie viele Erfolge gesammelt, wurden unter anderem viermal Österreichischer Meister und dreimal Pokalsieger. Gibt es eine Partie, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Hasenhüttl: Mein erstes Länderspiel für Österreich war ein ganz wichtiger Schritt in meiner Laufbahn. Beim 4:0 gegen Ungarn habe ich gleich ein Tor erzielt. Ein so guter Einstand ist immer hilfreich.

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Als Profi ist Ralph Hasenhüttl, seit Jahresbeginn neuer Trainer des Drittligisten VfR Aalen, schon viel herumgekommen. Der inzwischen 43-jährige war für insgesamt acht Vereine (Grazer AK, Austria Wien, Austria Salzburg, KV Mechelen, Lierse SK, SpVgg Greuther Fürth, 1. FC Köln, Bayern München II) in seiner österreichischen Heimat sowie in Belgien und Deutschland aktiv.

Der VfR Aalen ist für den 1,91 Meter großen ehemaligen Stürmer aber erst die zweite Cheftrainer-Station seiner Karriere. Von 2007 bis Anfang 2010 stand der achtmalige österreichische Nationalspieler bei der SpVgg Unterhaching an der Seitenlinie. Nun soll Hasenhüttl Aalen, wo er auf Rainer Scharinger folgte, zum Klassenverbleib führen.

Vor dem Aalener Restrundenstart beim VfB Stuttgart II am Dienstag (ab 19 Uhr) liegt der VfR nur knapp vor den Abstiegsplätzen. Nur einen Zähler beträgt der Vorsprung auf den SV Sandhausen, der Rang 18 belegt. Im exklusiven DFB.de-Interview hat der Journalist Thomas Ziehn mit dem neuen Aalener Übungsleiter gesprochen.

DFB.de: Sie sind seit knapp drei Wochen im Amt, Herr Hasenhüttl. Wie fällt - wenige Tage vor dem ersten Punktspiel des Jahres - Ihre Zwischenbilanz aus?

Ralph Hasenhüttl: Ich habe eine gute Mannschaft zusammen. Im Training verlange ich viel von meinen Spielern. Aber die Jungs ziehen optimal mit. Ich bin zuversichtlich, dass wir die nötigen Punkte für den Klassenverbleib holen und auch attraktiven Fußball zeigen werden.

DFB.de: Das jüngste Testspiel beim Regionalligisten Stuttgarter Kickers endete 3:2 für Aalen. Welche Erkenntnisse haben Sie gewonnen?

Hasenhüttl: Auf dem sehr tiefen Boden haben wir versucht, fußballerisch zu überzeugen. Über weite Strecken ist uns das gelungen. Es war eine sehr ordentliche Leistung meiner Mannschaft. Die Gegentore wurden allerdings durch Abwehrfehler begünstigt.

DFB.de: Woran muss Ihre Mannschaft mit Blick auf den Restrundenstart noch arbeiten?

Hasenhüttl: Mit der Abstimmung im defensiven Mittelfeld bin ich noch nicht einverstanden. Wir schaffen es nicht immer, Bälle in der Defensive souverän zu klären. Das muss noch besser werden.

DFB.de: Wie wichtig war das einwöchige Trainingslager in der Türkei Anfang Januar?

Hasenhüttl: Sehr wichtig, denn wir haben dort optimale Bedingungen vorgefunden. Meine Spieler hatten im Winterurlaub ihre Hausaufgaben gemacht und sind schon topfit in der Türkei angekommen. Daher konnten wir konzentriert auf dem Platz arbeiten. Ich habe die Woche außerdem dazu genutzt, die Spieler kennenzulernen und viele Einzelgespräche zu führen.

DFB.de: Mit Stürmer Matthias Morys und Torhüter Daniel Strähle stehen zwei Zugänge im Aufgebot. Werden Sie noch einmal auf dem Transfermarkt tätig?

Hasenhüttl: Wir haben aktuell eine gute Kadergröße, mit der sich optimal arbeiten lässt. Allein im Sturm könnte ich mir noch einen Neuen vorstellen. Mit Morys sowie Marco Grüttner, Christian Haas und Robert Lechleiter habe ich allerdings genügend Alternativen, sofern wir in der Regel mit einem Angreifer agieren.

DFB.de: Wie beurteilen Sie die Tabellensituation vor dem Auftakt? Ihre Mannschaft muss keine Aufholjagd starten, sondern "nur" den Platz verteidigen.

Hasenhüttl: Das ist richtig. Allerdings ist die Tabelle momentan durch die vielen Spielausfälle verzerrt. Es gibt vor und hinter uns viele Vereine, die unbedingt punkten müssen. Ich messe gerade deshalb dem Start eine wichtige Bedeutung bei. Denn nur durch Erfolgserlebnisse bekommt eine Mannschaft die nötige Sicherheit.

DFB.de: Was ist entscheidend, um den Klassenverbleib zu schaffen?

Hasenhüttl: Es geht vor allen darum, Konstanz in die Leistungen zu bekommen. Alle Mannschaftsteile müssen in jedem Spiel über 90 Minuten souverän agieren.

DFB.de: Wie beurteilen Sie das Auftaktprogramm mit den Spielen gegen die Reservemannschaften des VfB Stuttgart und von Werder Bremen sowie Ihren Ex-Klub Unterhaching?

Hasenhüttl: Nach diesen drei Begegnungen wissen wir auf Anhieb, wo wir im Vergleich mit den anderen Mannschaften stehen. Außerdem könnten wir uns auf direkte Konkurrenten wie Stuttgart oder Bremen sofort ein Polster erarbeiten.

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DFB.de: Freuen Sie sich schon auf den Vergleich gegen Ihren ehemaligen Verein?

Hasenhüttl: Das ist momentan noch etwas zu weit weg. Unser Fokus liegt ganz klar auf dem Duell mit Stuttgart II.

DFB.de: Wie sehen Ihre mittelfristigen Ziele mit Aalen aus?

Hasenhüttl: Der VfR ist ein Verein mit Ambitionen. Die Möglichkeiten sind gegeben, damit Aalen in der oberen Hälfte in der 3. Liga mitmischen kann. Eine Mannschaft kann sich am besten entwickeln, wenn sie konstant im Tabellenmittelfeld spielt und vom Abstiegsdruck verschont bleibt. Da wollen wir hinkommen.

DFB.de: Ist die 2. Bundesliga ein langfristiges Ziel?

Hasenhüttl: Wir sollten einen Schritt nach dem anderen machen. Jetzt geht es erst einmal darum, in der Klasse zu bleiben.

DFB.de: Sie waren vor Ihrer Tätigkeit in Aalen bis Februar 2010 Trainer der SpVgg Unterhaching. Was haben Sie in der Zwischenzeit gemacht?

Hasenhüttl: Ich wohne nur knapp zehn Minuten vom Trainingsgelände des FC Bayern München an der Säbener Straße entfernt. Ich habe mir daher mindestens 30 bis 40 Einheiten unter Louis van Gaal angeschaut, um mich weiterzubilden. Viele meiner Ansichten wurden bestätigt, ich habe aber auch viele neue Dinge gelernt.

DFB.de: Als Spieler haben Sie viele Erfolge gesammelt, wurden unter anderem viermal Österreichischer Meister und dreimal Pokalsieger. Gibt es eine Partie, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Hasenhüttl: Mein erstes Länderspiel für Österreich war ein ganz wichtiger Schritt in meiner Laufbahn. Beim 4:0 gegen Ungarn habe ich gleich ein Tor erzielt. Ein so guter Einstand ist immer hilfreich.