Hans Tilkowski wird 75 Jahre alt

Seit dem Abschied von der Fußball-Bühne als Bundesliga-Profi in Dortmund und bei Eintracht Frankfurt (insgeamt 122 Spiele) und Trainer mit den Stationen Werder Bremen, 1. FC Saarbrücken, 1860 München und 1. FC Nürnberg engagiert sich Tilkowski mit Hingabe für Schwerkranke und Arme.

Weit über eine Millionen Euro hat Tilkowski als "Botschafter der guten Tat" schon gesammelt und dafür unter anderem auch das Bundesverdienstkreuzes erhalten.

[sid]


[bild1]

Hans Tilkowski, Deutschlands Torhüter im Finale der WM 1966, feiert heute seinen 75. Geburtstag. Der legendäre Keeper, der das sogenannte Wembley-Tor kassierte, begeht seinen Ehrentag im Kreis der Familie. Am 1. September gibt die Stadt Herne zu seinen Ehren dann einen Empfang.

"Von der WM habe ich alles gesehen", sagt der einstige Nationaltorhüter zur Weltmeisterschaft in Südafrika. Per Post, E-Mail oder Telefon gratulierten alte Weggefährten seiner Fußball-Karriere.

Jahrzehntelange Diskussionen

"Natürlich war der Ball nicht drin, das ist längst klar und das Thema inzwischen abgehakt", sagt Tilkowski zum "Treffer" von Geoff Hurst, der schließlich das 2:4 nach Verlängerung gegen England ebnete.

Der hatte damals den Ball in der Verlängerung an die Unterkante der Latte gejagt. Ob das runde Leder danach vor, auf oder hinter Linie gelandet war - darüber diskutieren jahrzehntelang Millionen von Fans, ehe neueste elektronische Hilfsmittel den Beweis lieferten. Schiedsrichter Gottfried Dienst aus der Schweiz entschied damals nach Befragen des russischen Linienrichters Tofik Bachramow bekanntlich auf Tor.

Die Zeit kann und will Tilkowski nicht mehr zurückdrehen. Allerdings, so der 39-malige Nationalkeeper, gebe es heute gleich mehrere Gründe zu feiern. Denn an diesem Tag vor 55 Jahren unterschrieb er seinen ersten Vertrag bei Westfalia Herne, und am selben Datum startete die Nationalmannschaft mit einem spektakulären 5:0 über die Schweiz bei der WM 1966 in England ihren Weg ins besagte Endspiel.

[bild2]

"Botschafter der guten Tat"

Der Fußball spielt nach wie vor eine große Rolle in Tilkowskis Leben. Bei fast jedem Heimspiel von Borussia Dortmund sitzt "Til" auf der Tribüne. Mit dem BVB wurde er 1965 DFB-Pokalsieger und als erster Torhüter "Fußballer des Jahres", 1966 dann Europapokalsieger der Pokalsieger.

Seit dem Abschied von der Fußball-Bühne als Bundesliga-Profi in Dortmund und bei Eintracht Frankfurt (insgeamt 122 Spiele) und Trainer mit den Stationen Werder Bremen, 1. FC Saarbrücken, 1860 München und 1. FC Nürnberg engagiert sich Tilkowski mit Hingabe für Schwerkranke und Arme.

Weit über eine Millionen Euro hat Tilkowski als "Botschafter der guten Tat" schon gesammelt und dafür unter anderem auch das Bundesverdienstkreuzes erhalten.