Hannover-Coach Cerny: "Ich wollte nie Profitrainer werden"

Eigentlich hatte Bundesligist Hannover 96 den langjährigen Erstligaprofi Harald Cerny Ende 2017 als Scout von der U 17 bis hin in den Lizenzspielerbereich verpflichtet. Nur wenige Wochen danach übernahm der 44-jährige Österreicher, der früher allein elf Jahre für den TSV 1860 München am Ball war, jedoch - zumindest vorerst - einen ganz anderen Posten. Seit Ende Januar betreut der 47-malige österreichische Nationalspieler und 254-malige Bundesligaspieler die Hannoveraner U 17-Mannschaft in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga. Cerny, von 2009 bis 2016 Nachwuchstrainer beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München, wurde Nachfolger von 96-Vereinsikone Steven Cherundolo, der jetzt Assistent von Tayfun Korkut beim Bundesligisten VfB Stuttgart ist.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Harald Cerny mit Christian Knoth über die Gründe für seine Rückkehr auf die Trainerbank, seine Pläne für die Zukunft, seine aktive Zeit bei 1860 München unter der Regie von Kulttrainer Werner Lorant und verrät, warum er nicht Profitrainer werden möchte.

DFB.de: Seit Ende Januar sind Sie bei der U 17 von Hannover 96 wieder als Nachwuchstrainer tätig. Warum haben Sie sich für die Rückkehr auf die Trainerbank entschieden, Herr Cerny?

Harald Cerny: Nachdem die Stelle als U 17-Trainer durch den Wechsel von Steven Cherundolo zum VfB Stuttgart frei wurde, kam Nachwuchsleiter Michael Tarnat auf mich zu. Es wurde jemand gesucht, der den Job bis zum Saisonende übernimmt. Da ich mit Michael bereits bei Bayern München lange erfolgreich zusammengearbeitet habe und ich außerdem dem Verein helfen wollte, musste ich nicht lange überlegen und habe zugesagt. Es ist aber nicht vorgesehen, dass ich langfristig U 17-Trainer bleibe. Ab Sommer werde ich wieder auf meinen Posten als Scout von Hannover 96 zurückkehren.

DFB.de: Das heißt, Sie sehen Ihre Zukunft im Scouting-Bereich?

Cerny: Definitiv. Die Arbeit als Nachwuchstrainer bereitet mir zwar weiterhin großen Spaß. Ich habe jetzt aber fast zehn Jahre Junioren-Mannschaften betreut und möchte etwas Neues kennenlernen. Die Chance, als Scout für Hannover 96 tätig zu sein, kam genau zum richtigen Zeitpunkt.

DFB.de: Viele langjährige Nachwuchstrainer verfolgen das Ziel, später Profitrainer zu werden. Ist das bei Ihnen nicht so?

Cerny: Nein, ich wollte tatsächlich nie Profitrainer werden. Für mich war nach dem Ende meiner aktiven Laufbahn von Beginn an klar, dass ich nur Nachwuchsteams trainieren möchte. Ich finde es spannend und herausfordernd, talentierte Spieler bei ihrer individuellen Entwicklung und auf ihrem Weg zum Profi zu begleiten. Erwachsene zu trainieren, reizt mich dagegen nicht.

DFB.de: Und was gefällt Ihnen an der Arbeit als Scout?

Cerny: Es ist eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit, bei der man viel unterwegs ist und sich zahlreiche Spiele aus dem Nachwuchs- sowie aus dem Profibereich anschaut. Das gefällt mir gleich aus mehreren Gründen. Zum einen finde ich es klasse, sich auf die Suche nach Talenten zu begeben, die eine Verstärkung für den Verein sein könnten. Zum anderen bin ich kein Typ, der von montags bis freitags im Büro sitzen und jeden Tag der gleichen Arbeit nachgehen möchte. Ich schätze es sehr, dass ich als Scout oft in Bewegung bin und viel herumkomme. Und insgesamt macht es mir einfach großen Spaß, in einem so hervorragenden Scouting-Team tätig sein zu dürfen.

DFB.de: Nach welchen Kriterien suchen Sie Spieler? Achten Sie dabei auch auf die Fähigkeiten, die Sie früher hatten? Sie galten als flinker Dribbler auf dem Flügel.

Cerny: Ich war in der Tat sehr schnell. (lacht) Klar, ein gewisses Tempo ist eine wichtige Eigenschaft, die ein Spieler mitbringen sollte. Das Gleiche gilt aber auch für ein gutes Spielverständnis, eine ordentliche Technik und eine starke Mentalität. Wenn eine Eigenschaft davon nicht vorhanden ist, wird es schwer, sich im Profibereich durchzusetzen.

DFB.de: Gibt es bereits ein paar bekannte Spieler, die Sie entdeckt haben?

Cerny: Noch war ich ja nicht allzu lange als Scout tätig. Bei der Verpflichtung von Verteidiger Josep Elez vom kroatischen Erstligisten HNK Rijeka in der Winterpause war ich aber schon integriert. Das war sehr spannend für mich, weil ich zum ersten Mal daran beteiligt war, einen Transfer durchzuführen.



Eigentlich hatte Bundesligist Hannover 96 den langjährigen Erstligaprofi Harald Cerny Ende 2017 als Scout von der U 17 bis hin in den Lizenzspielerbereich verpflichtet. Nur wenige Wochen danach übernahm der 44-jährige Österreicher, der früher allein elf Jahre für den TSV 1860 München am Ball war, jedoch - zumindest vorerst - einen ganz anderen Posten. Seit Ende Januar betreut der 47-malige österreichische Nationalspieler und 254-malige Bundesligaspieler die Hannoveraner U 17-Mannschaft in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga. Cerny, von 2009 bis 2016 Nachwuchstrainer beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München, wurde Nachfolger von 96-Vereinsikone Steven Cherundolo, der jetzt Assistent von Tayfun Korkut beim Bundesligisten VfB Stuttgart ist.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Harald Cerny mit Christian Knoth über die Gründe für seine Rückkehr auf die Trainerbank, seine Pläne für die Zukunft, seine aktive Zeit bei 1860 München unter der Regie von Kulttrainer Werner Lorant und verrät, warum er nicht Profitrainer werden möchte.

DFB.de: Seit Ende Januar sind Sie bei der U 17 von Hannover 96 wieder als Nachwuchstrainer tätig. Warum haben Sie sich für die Rückkehr auf die Trainerbank entschieden, Herr Cerny?

Harald Cerny: Nachdem die Stelle als U 17-Trainer durch den Wechsel von Steven Cherundolo zum VfB Stuttgart frei wurde, kam Nachwuchsleiter Michael Tarnat auf mich zu. Es wurde jemand gesucht, der den Job bis zum Saisonende übernimmt. Da ich mit Michael bereits bei Bayern München lange erfolgreich zusammengearbeitet habe und ich außerdem dem Verein helfen wollte, musste ich nicht lange überlegen und habe zugesagt. Es ist aber nicht vorgesehen, dass ich langfristig U 17-Trainer bleibe. Ab Sommer werde ich wieder auf meinen Posten als Scout von Hannover 96 zurückkehren.

DFB.de: Das heißt, Sie sehen Ihre Zukunft im Scouting-Bereich?

Cerny: Definitiv. Die Arbeit als Nachwuchstrainer bereitet mir zwar weiterhin großen Spaß. Ich habe jetzt aber fast zehn Jahre Junioren-Mannschaften betreut und möchte etwas Neues kennenlernen. Die Chance, als Scout für Hannover 96 tätig zu sein, kam genau zum richtigen Zeitpunkt.

DFB.de: Viele langjährige Nachwuchstrainer verfolgen das Ziel, später Profitrainer zu werden. Ist das bei Ihnen nicht so?

Cerny: Nein, ich wollte tatsächlich nie Profitrainer werden. Für mich war nach dem Ende meiner aktiven Laufbahn von Beginn an klar, dass ich nur Nachwuchsteams trainieren möchte. Ich finde es spannend und herausfordernd, talentierte Spieler bei ihrer individuellen Entwicklung und auf ihrem Weg zum Profi zu begleiten. Erwachsene zu trainieren, reizt mich dagegen nicht.

DFB.de: Und was gefällt Ihnen an der Arbeit als Scout?

Cerny: Es ist eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit, bei der man viel unterwegs ist und sich zahlreiche Spiele aus dem Nachwuchs- sowie aus dem Profibereich anschaut. Das gefällt mir gleich aus mehreren Gründen. Zum einen finde ich es klasse, sich auf die Suche nach Talenten zu begeben, die eine Verstärkung für den Verein sein könnten. Zum anderen bin ich kein Typ, der von montags bis freitags im Büro sitzen und jeden Tag der gleichen Arbeit nachgehen möchte. Ich schätze es sehr, dass ich als Scout oft in Bewegung bin und viel herumkomme. Und insgesamt macht es mir einfach großen Spaß, in einem so hervorragenden Scouting-Team tätig sein zu dürfen.

DFB.de: Nach welchen Kriterien suchen Sie Spieler? Achten Sie dabei auch auf die Fähigkeiten, die Sie früher hatten? Sie galten als flinker Dribbler auf dem Flügel.

Cerny: Ich war in der Tat sehr schnell. (lacht) Klar, ein gewisses Tempo ist eine wichtige Eigenschaft, die ein Spieler mitbringen sollte. Das Gleiche gilt aber auch für ein gutes Spielverständnis, eine ordentliche Technik und eine starke Mentalität. Wenn eine Eigenschaft davon nicht vorhanden ist, wird es schwer, sich im Profibereich durchzusetzen.

DFB.de: Gibt es bereits ein paar bekannte Spieler, die Sie entdeckt haben?

Cerny: Noch war ich ja nicht allzu lange als Scout tätig. Bei der Verpflichtung von Verteidiger Josep Elez vom kroatischen Erstligisten HNK Rijeka in der Winterpause war ich aber schon integriert. Das war sehr spannend für mich, weil ich zum ersten Mal daran beteiligt war, einen Transfer durchzuführen.

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DFB.de: Bis Saisonende haben Sie jetzt aber zunächst eine andere Aufgabe. Mit der U 17 von Hannover haben Sie den Klassenverbleib bereits so gut wie sicher. Der Vorsprung auf die Abstiegsränge beträgt 20 Zähler. Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrem Team in dieser Saison noch?

Cerny: Grundsätzlich steht im Nachwuchsbereich die Entwicklung der Spieler im Vordergrund - auch wenn es selbstverständlich wichtig ist, kontinuierlich in der höchstmöglichen Liga zu spielen. Dass die sportliche Lage so gut ist, kann nur von Vorteil sein. So können wir den Fokus noch mehr auf die Weiterentwicklung legen. Zu der Entwicklung gehört aber auch, dass wir den Jungs eine Siegermentalität vermitteln. Und diese wollen wir auch in den restlichen Spielen der Saison an den Tag legen, um neben einer optimalen Ausbildung der Talente auch so viele Punkte wie möglich zu holen.

DFB.de: In den drei kommenden Spielen trifft Hannover 96 jeweils auf Titelanwärter. Zunächst geht es am Sonntag (ab 11 Uhr) zum VfL Wolfsburg. Danach gibt es Duelle mit Hertha BSC und dem Hamburger SV. Wie gehen Sie diese drei Begegnungen an?

Cerny: Sehr motiviert. Gerade mit solchen Teams wollen wir uns messen. Genau das sind die Partien, für die wir hart trainieren. Wir werden uns nicht verstecken und wollen den Top-Teams der Liga zeigen, dass auch wir guten Fußball spielen können.

DFB.de: Sie sagen, dass das Training hart ist. Ist Ihr Training denn genauso hart wie die Einheiten unter Werner Lorant während Ihrer aktiven Zeit beim TSV 1860 München?

Cerny: (lacht) Nein, das würde ich nicht sagen. Ich bin ein komplett anderer Trainertyp als Werner Lorant. Aber ich glaube, dass es so jemanden wie ihn in der heutigen Zeit des Profifußballs ohnehin kaum noch gibt.

DFB.de: Wie würden Sie Ihn als Typ beschreiben?

Cerny: Er galt ja in den Medien als "harter Hund". Und so konnte man ihn auch gut beschreiben. Das Training war intensiv und anstrengend, Werner Lorant war auch sehr streng. Gleichzeitig - und dafür haben wir ihn alle geschätzt - war er aber ein ehrlicher Typ, der immer das gesagt hat, was er denkt. Hinzu kam, dass er eine wahnsinnige Begeisterung für seinen Job hatte und immer für eine gute Stimmung im Team sorgte. Neben dem Platz war Werner Lorant ein lockerer Mensch, der immer wieder für einen Spaß zu haben war. Das sind absolut positive Eigenschaften, die ich mir für meine Trainerarbeit bei ihm abgeschaut habe. Also bin ich vielleicht doch ein bisschen wie Werner Lorant. (lacht)

DFB.de: Als Spieler und als Trainer standen Sie bei 1860 München und beim FC Bayern München unter Vertrag. Für welchen Verein schlägt Ihr Herz mehr?

Cerny: Ich habe zu beiden Vereinen eine besondere Beziehung. Bei Bayern München habe ich im Nachwuchs gespielt, meine ersten Schritte als Profi gemacht und viele Jahre als Nachwuchstrainer gearbeitet. Bei den Münchner Löwen habe ich dagegen fast meine gesamte Profikarriere verbracht. Die Zeit dort war daher wohl ein wenig intensiver und emotionaler. Wenn ich mich entscheiden müsste, dann würde ich sagen, dass mein Herz etwas mehr für 1860 schlägt.

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