Hanke: "Der DFB-Pokal ist ein besonderer Wettbewerb"

Gegen Bayer 04 Leverkusen hat Mike Hanke eines der schönsten Tore seiner Karriere geschossen. Im April 2004 traf er im Trikot des FC Schalke 04 direkt vom Anstoßpunkt gegen Torwart Hans-Jörg Butt. Am Mittwochabend (ab 19 Uhr, live bei Sky) heißt der Gegner wieder Leverkusen, und noch wichtiger als wieder zu treffen ist Mike Hanke, mit dem SC Freiburg ins Viertelfinale des DFB-Pokals einzuziehen.

Im DFB.de-Interview mit Redakteur Jochen Breideband spricht der ehemalige Nationalspieler (12 Länderspiele, 1 Tor) und WM-Teilnehmer von 2006 über prägende Pokal-Erlebnisse, Mehrfachbelastungen und seine besondere Stellung in Freiburg.

DFB.de: Herr Hanke, was macht für Sie die Faszination DFB-Pokal aus?

Mike Hanke: Der DFB-Pokal ist etwas Besonderes. Überall, wo ich gespielt habe, hatte der Pokalwettbewerb einen hohen Stellenwert. Als Mannschaft und als Verein hat man die Chance, sich in nur sechs Spielen für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren. Man erlebt im Pokal immer wieder besondere Spiele. Ich denke da zum Beispiel an das Halbfinale 2012 mit Borussia Mönchengladbach, als wir gegen die Bayern im Elfmeterschießen verloren haben. Es war eine Riesensaison. Und natürlich denke ich gerne an das Finale 2004 mit dem FC Schalke 04. Damals haben wir zwar 1:2 gegen die Bayern verloren, aber es war sensationell, was in Berlin los war. Vor unserem Hotel standen 5000 bis 10.000 Fans – unglaublich.

DFB.de: Haben Sie auch noch Blamagen parat?

Hanke: Ja, mit Hannover 96 bin ich zweimal in der ersten Runde rausgeflogen, gegen Eintracht Trier und den SV Elversberg. Das Niveau im Pokalwettbewerb ist jährlich gestiegen. Auch in der 3. Liga und Regionalliga wird sehr professionell gearbeitet. Da muss man als Bundesligist höllisch aufpassen. Gegen Leverkusen sind wir der Außenseiter und können befreit aufspielen.

DFB.de: Freiburg erlebt eine schwierige Saison und kämpft in der Bundesliga gegen den Abstieg. Ist der DFB-Pokal da willkommene Abwechslung oder eher störend?

Hanke: Nein, störend ist der DFB-Pokal nicht. Jeder weiß, dass wir bisher keine gute Saison spielen. Wir haben mit vielen Störfaktoren zu kämpfen wie zum Beispiel dem Verletzungspech oder der Mehrfachbelastung aus Bundesliga, DFB-Pokal und Europa League. Natürlich sind Erfolgserlebnisse da hilfreich. Im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart ist uns das gelungen, in der Europa League nicht.



Gegen Bayer 04 Leverkusen hat Mike Hanke eines der schönsten Tore seiner Karriere geschossen. Im April 2004 traf er im Trikot des FC Schalke 04 direkt vom Anstoßpunkt gegen Torwart Hans-Jörg Butt. Am Mittwochabend (ab 19 Uhr, live bei Sky) heißt der Gegner wieder Leverkusen, und noch wichtiger als wieder zu treffen ist Mike Hanke, mit dem SC Freiburg ins Viertelfinale des DFB-Pokals einzuziehen.

Im DFB.de-Interview mit Redakteur Jochen Breideband spricht der ehemalige Nationalspieler (12 Länderspiele, 1 Tor) und WM-Teilnehmer von 2006 über prägende Pokal-Erlebnisse, Mehrfachbelastungen und seine besondere Stellung in Freiburg.

DFB.de: Herr Hanke, was macht für Sie die Faszination DFB-Pokal aus?

Mike Hanke: Der DFB-Pokal ist etwas Besonderes. Überall, wo ich gespielt habe, hatte der Pokalwettbewerb einen hohen Stellenwert. Als Mannschaft und als Verein hat man die Chance, sich in nur sechs Spielen für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren. Man erlebt im Pokal immer wieder besondere Spiele. Ich denke da zum Beispiel an das Halbfinale 2012 mit Borussia Mönchengladbach, als wir gegen die Bayern im Elfmeterschießen verloren haben. Es war eine Riesensaison. Und natürlich denke ich gerne an das Finale 2004 mit dem FC Schalke 04. Damals haben wir zwar 1:2 gegen die Bayern verloren, aber es war sensationell, was in Berlin los war. Vor unserem Hotel standen 5000 bis 10.000 Fans – unglaublich.

DFB.de: Haben Sie auch noch Blamagen parat?

Hanke: Ja, mit Hannover 96 bin ich zweimal in der ersten Runde rausgeflogen, gegen Eintracht Trier und den SV Elversberg. Das Niveau im Pokalwettbewerb ist jährlich gestiegen. Auch in der 3. Liga und Regionalliga wird sehr professionell gearbeitet. Da muss man als Bundesligist höllisch aufpassen. Gegen Leverkusen sind wir der Außenseiter und können befreit aufspielen.

DFB.de: Freiburg erlebt eine schwierige Saison und kämpft in der Bundesliga gegen den Abstieg. Ist der DFB-Pokal da willkommene Abwechslung oder eher störend?

Hanke: Nein, störend ist der DFB-Pokal nicht. Jeder weiß, dass wir bisher keine gute Saison spielen. Wir haben mit vielen Störfaktoren zu kämpfen wie zum Beispiel dem Verletzungspech oder der Mehrfachbelastung aus Bundesliga, DFB-Pokal und Europa League. Natürlich sind Erfolgserlebnisse da hilfreich. Im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart ist uns das gelungen, in der Europa League nicht.

DFB.de: Sie kennen den Tanz auf drei Hochzeiten. Welche Rolle spielt die Mehrfachbelastung tatsächlich, und wie schwer fällt die Gewöhnung daran?

Hanke: Vergangene Saison habe ich mit Mönchengladbach auch international gespielt, und wir hatten keine gute Saison. Am Ende stand in der Bundesliga zwar Platz acht, aber man hatte mehr von uns erwartet. In Freiburg war allen von Anfang an klar, dass es schwierig wird. Bislang ist die Saison extrem: Wir konnten noch keine zwei Spiele am Stück mit der gleichen Formation machen. Bei Mannschaften, die sich überraschend für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren, gibt es noch einen anderen Faktor: Sie haben nicht die finanziellen Mittel wie andere Konkurrenten und verlieren nach einer sehr guten Saison meistens einige Leistungsträger. Das ist kaum zu kompensieren. Das erlebt Freiburg, das haben auch schon Mönchengladbach, der FSV Mainz 05 oder der 1. FC Nürnberg erlebt.

DFB.de: Sie waren im Sommer ein völlig untypischer Neuzugang für Freiburger Verhältnisse. Normalerweise ist Freiburg ein Sprungbrett für jüngere Spieler, um sich allmählich einen Namen zu machen. Sie kamen als Ex-Nationalspieler und WM-Teilnehmer von 2006. Inwieweit haben Sie sich mit dieser Konstellation auseinandergesetzt?

Hanke: Es hat durchaus eine Rolle bei meiner Entscheidung gespielt. Ich habe das Ziel, den jungen Spielern zu helfen und vorneweg zu gehen. Verletzungsbedingt war das leider bisher nicht der Fall. Wenn man noch dabei ist, seinen Rhythmus zu finden, ist es schwer, eine Mannschaft zu führen. Es bleibt aber dabei: Ich möchte mit meiner Erfahrung Präsenz zeigen.

DFB.de: Wie sind Ihre Eindrücke nach den ersten Monaten in Freiburg?

Hanke: Hier liegt ein extremer Fokus auf dem Nachwuchs, ausgeprägter als in allen anderen Klubs, in denen ich bisher war. Wir haben immer wieder A-Jugendliche und Spieler aus der U 23 im Training, die ihre Chance bekommen. Das ist die Freiburger Philosophie. Die Stadt gefällt mir auch. Viele Studenten, eine schöne Altstadt – hier kann man sich wohlfühlen.

DFB.de: Der SC ist der fünfte Verein, für den Sie in der Bundesliga ein Tor erzielt haben. Nur Michael Spies (7), Bruno Labbadia (6) und Stefan Kohn (6) haben für mehr Bundesligisten getroffen.

Hanke: Ich wusste das noch gar nicht. Es ist auch nicht wichtig für mich. Es wäre ja schlimm, wenn ich als Stürmer nicht treffen würde.