Handball mit Rugby-Bällen: Das Unrunde muss ins Eckige

WM mal anders, die Nationalspieler auf Abwegen. Am heutigen Montagmittag auf dem Trainingspatz in Santo André: Shad Forsythe hat das Wort, einer der amerikanischen Fitnesstrainer der deutschen Nationalmannschaft. Schon vorher ist zu ahnen, dass entweder die Zeugwarte einen ziemlichen schlechten Job gemacht haben oder Außergewöhnliches ansteht.

Die Spielgeräte, die auf dem Rasen liegen, sehen sehr unrund aus. Und richtig, es sind keine Kugeln, auf dem Feld liegen Eier. Forsythe bestimmt als Übungsform eine Mixtur aus drei Sportarten: Fußballer spielen Handball mit Rugby-Bällen. Auf kleinem Feld, mit insgesamt vier kleinen Toren.

Kein Taktieren, volle Pulle

Die Mannschaften werden von der Schalke-Fraktion gewählt: Benni Höwedes und Julian Draxler fungieren als Kapitäne. Und sie gehen auf dem Platz voran, doch dazu später mehr. Forsythe erklärte kurz die Regeln: Turnover, wenn der Ball, das Ei, den Boden berührt, gespielt werden darf mit Händen und Füßen. Zwei Halbzeiten, mit der ersten geht es los. Alles klar? Klar! Simpel.

Rein ins Spiel, kein Taktieren, gleich volle Pulle. Und gleich das erste Tor für das Team mit um Draxler mit den roten Leibchen. Khedira wirft den Ball ins Tor, trocken, ohne Schnörkel. Den Ausgleich erzielt Kapitän Höwedes. Wenig später bringt Mertesacker das beleibte Team wieder in Führung, Kapitän Draxler sorgt dann für das 3:1. Die Mannschaft in den weißen Trikots wehrt sich, wieder ist der Kapitän erfolgreich: Höwedes verkürzt auf 2:3. Weiß drückt, Weiß drängt auf den Ausgleich. Thomas Müller trifft nur den Pfosten, Chance vertan.

Halbzeit, Seitenwechsel, Durchschnaufen

Halbzeit, Seitenwechsel, Durchschnaufen. Das Spiel läuft wieder. Und Rot baut die Führung aus. Per Mertesacker ist es, der das 4:2 erzielt. Eine Vorentscheidung? Nein, das Team mit den weißen Trikots wehrt sich. Wieder ist Höwedes erfolgreich, nur noch 3:4. Zwei Minuten noch zu spielen. Ein letztes Aufbäumen, noch einmal alle Kräfte mobilisiert. Reicht es noch für den Ausgleich? Nein! Nach einer schönen Kombination mit Khedira ist es Mesut Özil, der mit dem 5:3 endgültig alles klar macht.

Schlusspfiff. Spielende. Jubel. Enttäuschung. Shakehands. Kein Trikottausch.

Ein kleines Segment eines langen Trainings. Ein Auszug aus der Welt der Nationalmannschaft.