Hachings Pokalheld Zimmermann: Lust am Fußball vergeht nie

Für den Ex-Bundesligisten und aktuellen Bayern-Regionalligisten SpVgg Unterhaching ist es der bisherige Saisonhöhepunkt, für den 1. FSV Mainz 05 eine Pflichtaufgabe: Am Sonntag, 21. August (ab 15.30 Uhr), stehen sich die beiden Teams in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals gegenüber. An das bisher einzige Aufeinandertreffen im Pokal erinnern sich vor allem die Hachinger Fans gerne zurück. Im August 2002 bezwang der damalige Zweitliga-Absteiger aus Unterhaching den von Jürgen Klopp (jetzt FC Liverpool/England) trainierten Zweitligisten aus Mainz 5:3 nach Elfmeterschießen.

Einer der Pokalhelden war Matthias Zimmermann, der erst das zwischenzeitliche 1:0 erzielte und später auch vom Elfmeterpunkt aus die Nerven behielt. Heute arbeitet der frühere Hachinger Kapitän, der von 1996 bis 2005 auf über 250 Einsätze für die SpVgg in der 1. und 2. Bundesliga sowie im DFB-Pokal kam, in der Direktion Merchandising und Lizenzen des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der heute 45-jährige Matthias Zimmermann mit dem Journalisten Christian Knoth über den damaligen Pokalerfolg gegen Mainz, seine Zeit in Unterhaching, seinen Job beim FC Bayern und die Chancen der SpVgg Unterhaching auf ein Weiterkommen im DFB-Pokal.

DFB.de: In der ersten Runde des DFB-Pokals kommt es zur Partie zwischen Unterhaching und Mainz. Kamen nach der Auslosung direkt Erinnerungen hoch, Herr Zimmermann?

Matthias Zimmermann: Wenn ich ehrlich bin, kann ich mich nur noch dunkel an das Spiel erinnern. (lacht) Es ist schon ein paar Jahre her und ich war bei vielen spannenden Pokalspielen dabei. Aber klar: Ganz vergessen habe ich die Partie nicht. Es war ein schöner Erfolg für uns als Team, nachdem wir zuvor das Kunststuck fertiggebracht hatten, von der 1. Bundesliga bis in die damals drittklassige Regionalliga durchgereicht zu werden.

DFB.de: War es ein Höhepunkt in Ihrer Laufbahn?

Zimmermann: Sicherlich war es auch für mich ein großartiger Tag. Viele Tore habe ich in meiner Karriere nicht erzielt. Allerdings waren rückblickend noch viele andere interessante Spiele dabei. Spontan fällt mir da der letzte Bundesliga-Spieltag der Saison 1999/2000 ein, als wir Bayer 04 Leverkusen 2:0 besiegten und dem Team um Michael Ballack die Meisterschaft vermiesten. Ein weiteres Highlight war, als wir in der Saison davor den Aufstieg in das Oberhaus schafften.

DFB.de: Sie haben beinahe Ihre gesamte Karriere bei der SpVgg Unterhaching verbracht. Hatten Sie nie den Wunsch, zu einem anderen Verein im Profibereich zu wechseln?

Zimmermann: Ich bin spät in den Profifußball hineingerutscht und erst mit 26 Jahren von der U 23 des FC Bayern München zur SpVgg Unterhaching in die 2. Bundesliga gewechselt. Als ich 30 war, habe ich zum ersten Mal in der Bundesliga gespielt. In den vielen Jahren in Unterhaching habe ich mich immer wohl gefühlt. Klar gab es zwischendurch immer mal wieder Angebote von anderen Vereinen, über die ich nachgedacht habe. Es hat aber nie richtig gepasst.



Für den Ex-Bundesligisten und aktuellen Bayern-Regionalligisten SpVgg Unterhaching ist es der bisherige Saisonhöhepunkt, für den 1. FSV Mainz 05 eine Pflichtaufgabe: Am Sonntag, 21. August (ab 15.30 Uhr), stehen sich die beiden Teams in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals gegenüber. An das bisher einzige Aufeinandertreffen im Pokal erinnern sich vor allem die Hachinger Fans gerne zurück. Im August 2002 bezwang der damalige Zweitliga-Absteiger aus Unterhaching den von Jürgen Klopp (jetzt FC Liverpool/England) trainierten Zweitligisten aus Mainz 5:3 nach Elfmeterschießen.

Einer der Pokalhelden war Matthias Zimmermann, der erst das zwischenzeitliche 1:0 erzielte und später auch vom Elfmeterpunkt aus die Nerven behielt. Heute arbeitet der frühere Hachinger Kapitän, der von 1996 bis 2005 auf über 250 Einsätze für die SpVgg in der 1. und 2. Bundesliga sowie im DFB-Pokal kam, in der Direktion Merchandising und Lizenzen des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der heute 45-jährige Matthias Zimmermann mit dem Journalisten Christian Knoth über den damaligen Pokalerfolg gegen Mainz, seine Zeit in Unterhaching, seinen Job beim FC Bayern und die Chancen der SpVgg Unterhaching auf ein Weiterkommen im DFB-Pokal.

DFB.de: In der ersten Runde des DFB-Pokals kommt es zur Partie zwischen Unterhaching und Mainz. Kamen nach der Auslosung direkt Erinnerungen hoch, Herr Zimmermann?

Matthias Zimmermann: Wenn ich ehrlich bin, kann ich mich nur noch dunkel an das Spiel erinnern. (lacht) Es ist schon ein paar Jahre her und ich war bei vielen spannenden Pokalspielen dabei. Aber klar: Ganz vergessen habe ich die Partie nicht. Es war ein schöner Erfolg für uns als Team, nachdem wir zuvor das Kunststuck fertiggebracht hatten, von der 1. Bundesliga bis in die damals drittklassige Regionalliga durchgereicht zu werden.

DFB.de: War es ein Höhepunkt in Ihrer Laufbahn?

Zimmermann: Sicherlich war es auch für mich ein großartiger Tag. Viele Tore habe ich in meiner Karriere nicht erzielt. Allerdings waren rückblickend noch viele andere interessante Spiele dabei. Spontan fällt mir da der letzte Bundesliga-Spieltag der Saison 1999/2000 ein, als wir Bayer 04 Leverkusen 2:0 besiegten und dem Team um Michael Ballack die Meisterschaft vermiesten. Ein weiteres Highlight war, als wir in der Saison davor den Aufstieg in das Oberhaus schafften.

DFB.de: Sie haben beinahe Ihre gesamte Karriere bei der SpVgg Unterhaching verbracht. Hatten Sie nie den Wunsch, zu einem anderen Verein im Profibereich zu wechseln?

Zimmermann: Ich bin spät in den Profifußball hineingerutscht und erst mit 26 Jahren von der U 23 des FC Bayern München zur SpVgg Unterhaching in die 2. Bundesliga gewechselt. Als ich 30 war, habe ich zum ersten Mal in der Bundesliga gespielt. In den vielen Jahren in Unterhaching habe ich mich immer wohl gefühlt. Klar gab es zwischendurch immer mal wieder Angebote von anderen Vereinen, über die ich nachgedacht habe. Es hat aber nie richtig gepasst.

###more###

DFB.de: Mittlerweile spielt Unterhaching nur noch viertklassig. Wie bewerten Sie die Entwicklung des Vereins in den zurückliegenden Jahren?

Zimmermann: Ich hatte leider nicht immer die Zeit, die Entwicklung der Hachinger intensiv zu verfolgen. Dafür bin ich beruflich beim FC Bayern München tagtäglich zu intensiv eingespannt. Über unsere U 23 könnte ich Ihnen alles erzählen. (lacht) Es würde mich aber freuen, wenn die SpVgg Unterhaching an ihre erfolgreiche Zeiten anknüpfen könnte. Den aktuellen Cheftrainer Claus Schromm kenne ich zum Beispiel gut, wir haben uns zu Studienzeiten fast jeden Tag gesehen.

DFB.de: Wie kam es dazu?

Zimmermann: Wir waren beide an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Claus hat Sport, ich Mathe und Wirtschaft auf Lehramt studiert. Weil Claus ein guter Freund von meinem WG-Mitbewohner war, kam er regelmäßig in unsere Wohnung. So oft wie er da war, könnte man fast sagen, dass er ein weiterer Mitbewohner von mir war. (lacht)

DFB.de: Haben Sie Ihr Studium abgeschlossen?

Zimmermann: Nein. Als es im Fußball bergauf ging und ich nach Haching wechselte, blieb keine Zeit mehr dafür. Ich musste mein Studium abbrechen.

DFB.de: Unterhaching konnte bereits während der vergangenen Saison als Viertligist im DFB-Pokal auf sich aufmerksam machen, erreichte das Achtelfinale und scheiterte nach Siegen gegen den Bundesligist FC Ingolstadt 04 und den jetzigen Erstliga-Aufsteiger RB Leipzig erst an Champions League-Teilnehmer Bayer 04 Leverkusen. Ist die SpVgg eine Pokalmannschaft?

Zimmermann: Das ist schwer zu sagen. Es gibt einige kleinere Vereine, die in den zurückliegenden Jahren häufiger im Pokal positiv überrascht haben. Da gehört Unterhaching aber zweifellos dazu.

DFB.de: Auch in diesem Jahr qualifizierte sich die SpVgg für den DFB-Pokal. Diesmal kommt es zur Neuauflage des Erstrundenspiels von 2002 gegen den FSV Mainz 05. Wie stehen die Chancen auf ein Weiterkommen?

Zimmermann: Jetzt wollen Sie von mir hören, dass ich Unterhaching einen Sieg gegen Mainz zutraue, richtig? (lacht) Ich bin aber realistisch. Mich würde es sehr wundern, wenn sich Mainz nicht durchsetzen würde. Der FSV hat eine starke Mannschaft, die in den zurückliegenden Jahren bemerkenswerte Platzierungen in der Bundesliga erreicht hat. Und das, obwohl die Leistungsträger so gut wie jedes Jahr zu größeren Vereinen gewechselt sind.

DFB.de: Werden Sie Ihrem Ex-Verein im Stadion die Daumen drücken?

Zimmermann: Dafür fehlt mir die Zeit. Ich bin nicht nur mit meinem Job, sondern auch mit meinen zwei kleinen Kindern voll ausgelastet, freue mich über jede freie Minute mit meiner dreieinhalbjährigen Tochter und meinem zehn Monate alten Sohn. Auch, wenn ich mich beim FC Bayern weiterhin tagtäglich mit Fußball beschäftige und es genieße: Es ist schön, am Wochenende eine Pause einzulegen und Zeit mit der Familie zu verbringen.

###more###

DFB.de: Sie können aber nicht leugnen, dass Sie in solchen Pokalspielen gerne noch einmal selbst am Ball wären, oder?

Zimmermann: Die Lust am Fußball vergeht nie. Die Atmosphäre in solchen Begegnungen ist und bleibt etwas Besonderes. Allerdings wird es nie wieder passieren, dass ich im DFB-Pokal selbst spielen werde. Deshalb fange ich mit solchen Träumereien auch gar nicht erst an. So ganz aufgehört habe ich aber noch nicht. Ich bin für die Allstars des FC Bayern immer mal wieder aktiv.

DFB.de: Dafür reicht die Fitness noch?

Zimmermann: Ich sage es mal so: Das Spieltempo ist altersgerecht. Selbst von meiner Frau musste ich mir vor kurzem anhören lassen, dass wir um einiges langsamer geworden sind. (lacht) Dennoch macht es uns allen viel Spaß. Wir treten gegen andere Allstars meist für wohltätige Zwecke an, haben bereits im Old Trafford vor 50.000 Besuchern gegen Manchester United und im Estadio Santiago Bernabéu gegen Real Madrid gespielt. Bei der letztjährigen Saisoneröffnung in unserer Arena in München ging es gegen die Allstars von Inter Mailand. Dass ich irgendwann einmal mit Spielern wie Paul Scholes oder Ryan Giggs auf dem Platz stehe, hätte ich vor ein paar Jahren auch noch nicht für möglich gehalten.

DFB.de: Wie sind die Spiele ausgegangen?

Zimmermann: Jetzt legen Sie den Finger in die Wunde. (lacht) Ich denke, bei diesen Spielen tritt das Ergebnis in den Hintergrund, sondern es geht vielmehr um caritative Zwecke. Trotzdem ist man immer noch ehrgeizig und will alles gewinnen. Das bekommt auch meine Frau zu spüren, wenn wir zu Hause Gesellschaftsspiele spielen. Sie sagt mir ständig, dass ich immer noch nicht verlieren kann.

DFB.de: Ihre aktive Laufbahn beendeten Sie 2006. Nach Ihrer Zeit in Unterhaching ließen Sie ihre Kariere in der U 23 Ihres Jugendvereins FC Bayern München ausklingen. Beim deutschen Rekordmeister sind Sie heute als Abteilungsleiter Großkunden in der Direktion Merchandising und Lizenzen tätig. Was sind Ihre Aufgaben?

Zimmermann: Das Merchandising ist in drei Bereiche aufgeteilt. Um die Fanshops kümmert sich Ex-Nationalspieler Hans Pflügler, Christian Seidel beschäftigt sich mit dem E-Commerce und ich bin verantwortlich für den Bereich Business-to-business, in dem ich mich um Angelegenheiten mit Geschäftskunden kümmere. Es ist ein spannender, abwechslungsreicher Job, der mir Spaß bereitet. Ich bin froh, dem Fußball treu zu bleiben.

DFB.de: Als Trainer haben Sie bislang nie gearbeitet. Warum nicht?

Zimmermann: Ich hatte durchaus Lust dazu, als Trainer zu arbeiten. Viele meiner früheren Mannschaftskollegen haben diesen Weg eingeschlagen, unter anderem auch mein ehemaliger Kabinennachbar und guter Freund André Breitenreiter, dessen Werdegang ich in den vergangenen Jahren begeistert verfolgt habe. Als ich damals aber die Chance bekam, beim FC Bayern in das Berufsleben einzusteigen, fiel mir die Entscheidung nicht schwer.

DFB.de: Werden wir Sie jemals auf der Trainerbank sehen?

Zimmermann: Eine große Trainerkarriere werde ich definitiv nicht mehr hinlegen. Sollte mein Sohn in den kommenden Jahren ähnlich fußballverrückt werden wie ich und die Lust verspüren, bei uns im Heimatverein zu kicken, könnte ich mir aber durchaus vorstellen, als Jugendtrainer zu arbeiten. Vielleicht kommt aber auch alles ganz anders und er wird Skifahrer. (lacht) Da hätte ich auch nichts dagegen.

DFB.de: FC Bayern München oder SpVgg Unterhaching: Welcher der beiden Vereine ist Ihnen mehr ans Herz gewachsen?

Zimmermann: Da muss ich nicht lange überlegen. Ich bin seit meiner Kindheit Fan des FC Bayern, daran wird sich auch nie etwas ändern. Dennoch werde ich die Zeit in Unterhaching niemals vergessen und der SpVgg die Daumen drücken, dass sie möglichst bald in den Profifußball zurückkehrt.

###more###