Gutes Heimdebüt: Blindennationalteam schlägt Türkei

Die deutsche Blindenfußball-Nationalmannschaft hat ihr Heimdebüt 3:2 (1:0) gegen die Türkei gewonnen. Mit dem Länderspiel, das auf einem Kunstrasenplatz direkt vor dem Berliner Reichstag ausgetragen wurde, endete der "Tag des Blindenfußballs", den die DFB-Stiftung Sepp Herberger am Donnerstag gemeinsam mit dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) und dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) organisiert hatte.

Der Kölner Michael Wahl erzielte drei Minuten vor Spielende den von 1000 Zuschauern und Zuhörern bejubelten Siegtreffer, als er den Rasselball aus dem Gewühl an den Innenpfosten setzte. Mitte der zweiten Halbzeit hatte das Team von Nationaltrainer Ulrich Pfisterer beim ersten Heimspiel einer deutschen Blindenfußball-Nationalmannschaft sogar 1:2 im Rückstand gelegen, sich dann aber über großen Einsatz und Disziplin in die Partie zurückgekämpft.

"Hatte nicht mehr mit dem Sieg gerechnet"

„Ich hatte schon nicht mehr mit unserem Sieg gerechnet“, sagte der 29-jährige Wahl, der in der ersten Halbzeit bereits an Wadenkrämpfen laboriert hatte und in der Halbzeitpause fit massiert wurde. „Hier zu spielen ist eine riesige Ehre für den Blindenfußball. Unsere Mannschaft dankt dem Parlament, denn wir wissen, dass sich auch andere Sportarten gerne hier vor dem Reichstag einmal präsentieren würden“, sagte der Nationalspieler, der nach abgeschlossenen Studium der Germanistik derzeit als Volontär beim Westdeutschen Rundfunk arbeitet.

Die 1:0-Führung und den Ausgleich zum 2:2 hatte der aus Eritrea stammende deutsche Rekord-Nationalspieler Mulgheta Russom per Penalty erzielt. Beim Blindenfußball wird nach dem vierten Teamfoul jede weitere unfaire Attacke mit einem Strafstoß aus acht Metern geahndet. Blinde Fans konnten über Kopfhörer eine Live-Reportage des Spiels verfolgen. Die Geburtsstunde des Blindenfußballs in Deutschland schlug 2006, als das Spiel mit einem Demonstrationswettbewerb in Berlin vorgestellt wurde.

"Man spürt die besondere Spielfreude

„Die Leistungen der Spieler sind beeindruckend. Auf diesem Niveau hätte ich das nicht erwartet. Zudem spürt man bei jeder Aktion die Spielfreude“, sagte Dr. Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, der mit vielen anderen politischen Prominenten das Spiel verfolgte.

Den „Tag des Blindenfußballs“ vor dem Berliner Reichstag eröffnet hatte Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert. Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière überreichte im Namen von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, der Schirmherrin des Tages, einen Sonderpreis an den VfB Gelsenkirchen. Der Verein wurde für die Integration von blinden und sehbehinderten Sportlern in seine Strukturen geehrt. DFB-Vizepräsident Karl Rothmund erhofft sich hierbei auch eine Signalwirkung. „Wir wollen möglichst viele Vereine davon überzeugen, dass sie blinde Fußballer aufnehmen und integrieren“, sagte Rothmund, der in Berlin auch erklärte, dass der DFB überlege, ein Blindenfußball-Spiel vor dem Frauen-Pokalfinale 2011 oder dem nächsten Benefizspiel der A-Nationalmannschaft zu veranstalten.

[th]

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Die deutsche Blindenfußball-Nationalmannschaft hat ihr Heimdebüt 3:2 (1:0) gegen die Türkei gewonnen. Mit dem Länderspiel, das auf einem Kunstrasenplatz direkt vor dem Berliner Reichstag ausgetragen wurde, endete der "Tag des Blindenfußballs", den die DFB-Stiftung Sepp Herberger am Donnerstag gemeinsam mit dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) und dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) organisiert hatte.

Der Kölner Michael Wahl erzielte drei Minuten vor Spielende den von 1000 Zuschauern und Zuhörern bejubelten Siegtreffer, als er den Rasselball aus dem Gewühl an den Innenpfosten setzte. Mitte der zweiten Halbzeit hatte das Team von Nationaltrainer Ulrich Pfisterer beim ersten Heimspiel einer deutschen Blindenfußball-Nationalmannschaft sogar 1:2 im Rückstand gelegen, sich dann aber über großen Einsatz und Disziplin in die Partie zurückgekämpft.

"Hatte nicht mehr mit dem Sieg gerechnet"

„Ich hatte schon nicht mehr mit unserem Sieg gerechnet“, sagte der 29-jährige Wahl, der in der ersten Halbzeit bereits an Wadenkrämpfen laboriert hatte und in der Halbzeitpause fit massiert wurde. „Hier zu spielen ist eine riesige Ehre für den Blindenfußball. Unsere Mannschaft dankt dem Parlament, denn wir wissen, dass sich auch andere Sportarten gerne hier vor dem Reichstag einmal präsentieren würden“, sagte der Nationalspieler, der nach abgeschlossenen Studium der Germanistik derzeit als Volontär beim Westdeutschen Rundfunk arbeitet.

Die 1:0-Führung und den Ausgleich zum 2:2 hatte der aus Eritrea stammende deutsche Rekord-Nationalspieler Mulgheta Russom per Penalty erzielt. Beim Blindenfußball wird nach dem vierten Teamfoul jede weitere unfaire Attacke mit einem Strafstoß aus acht Metern geahndet. Blinde Fans konnten über Kopfhörer eine Live-Reportage des Spiels verfolgen. Die Geburtsstunde des Blindenfußballs in Deutschland schlug 2006, als das Spiel mit einem Demonstrationswettbewerb in Berlin vorgestellt wurde.

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"Man spürt die besondere Spielfreude

„Die Leistungen der Spieler sind beeindruckend. Auf diesem Niveau hätte ich das nicht erwartet. Zudem spürt man bei jeder Aktion die Spielfreude“, sagte Dr. Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, der mit vielen anderen politischen Prominenten das Spiel verfolgte.

Den „Tag des Blindenfußballs“ vor dem Berliner Reichstag eröffnet hatte Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert. Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière überreichte im Namen von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, der Schirmherrin des Tages, einen Sonderpreis an den VfB Gelsenkirchen. Der Verein wurde für die Integration von blinden und sehbehinderten Sportlern in seine Strukturen geehrt. DFB-Vizepräsident Karl Rothmund erhofft sich hierbei auch eine Signalwirkung. „Wir wollen möglichst viele Vereine davon überzeugen, dass sie blinde Fußballer aufnehmen und integrieren“, sagte Rothmund, der in Berlin auch erklärte, dass der DFB überlege, ein Blindenfußball-Spiel vor dem Frauen-Pokalfinale 2011 oder dem nächsten Benefizspiel der A-Nationalmannschaft zu veranstalten.