Gunkel: "Freiburgs Pokalerfolge sollten uns beflügeln"

DFB.de: Der SC Freiburg gilt als die Pokalmannschaft der vergangenen Jahre. 2006, 2009, 2011 und 2012 holte der Sport-Club den "Pott". Ist das Bürde oder Motivation?

Gunkel: Ganz klar Motivation. Wir sind schließlich nicht der FC Bayern München. (lacht) Die Erfolge sind auch den aktuellen Spielern bekannt. Das spielt mental mit und sollte uns beflügeln. Schon das Erreichen der Vorschlussrunde ist für uns ein Erfolg. Wenn man aber schon einmal so weit kommt, möchte man ganz klar auch nach Berlin. Diese Gelegenheit haben U 19-Spieler nicht so häufig in ihrem Fußballer-Leben.

DFB.de: In der Liga geht es um den Klassenverbleib. Aus den vergangenen drei Partien holte Ihre Mannschaft nur einen Punkt. Was ist los?

Gunkel: Ich sehe nicht nur die zurückliegenden drei Spiele. Wir hatten im Winter eine exzellente Vorbereitung gespielt. Danach sind wir mit vier Partien ohne Niederlage auch sehr gut gestartet. Knackpunkt war für mich das 0:2 gegen den FC Bayern München. Bis dahin war alles in Ordnung. Die folgende Niederlage in Walldorf ärgert uns jetzt noch. Unser Manko ist die Chancenverwertung. Wir schießen nicht so viele Tore, müssen daher defensiv extrem aufpassen. Aber wir verlieren ganz bestimmt nicht die Nerven. Wir haben den Klassenverbleib in der eigenen Hand und ich bin überzeugt, dass wir es schaffen werden.

DFB.de: Ist das Pokalspiel die Gelegenheit, sich Selbstvertrauen für die Liga zu holen?

Gunkel: Auf jeden Fall. Schon eine gute Leistung kann für Rückenwind sorgen. Ich hätte freilich auch nichts gegen eine gute Leistung und das Weiterkommen.

DFB.de: Was würde ein Abstieg aus der A-Junioren-Bundesliga bedeuten?

Gunkel: Wir wären wenig professionell, wenn wir uns darüber keine Gedanken machen würden. Wir tun aber gut daran, den Großteil der Konzentration darauf zu richten, was wir selbst beeinflussen können und nicht darauf, was sein könnte. Wir haben sechs Spiele Zeit, den Verbleib in der Liga zu sichern. Darauf kommt es an.



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Sebastian Gunkel kennt den Nachwuchsbereich des SC Freiburg in- und auswendig. Bereits seit zehn Jahren ist der heute 38-Jährige für die Breisgauer tätig. Seit Saisonbeginn ist Gunkel für die A-Junioren zuständig - und kann schon in seiner ersten Spielzeit in die Fußstapfen des bisher erfolgreichsten Freiburger U 19-Trainers treten.

Der aktuelle Cheftrainer Christian Streich war 16 Jahre lange für die A-Jugend verantwortlich und holte dreimal den DFB-Junioren-Vereinspokal (2006, 2009, 2011) und einmal die Deutsche Meisterschaft (2008). Gunkel steht mit seiner Mannschaft kurz vor dem Erreichen des Pokalendspiels (17. Mai in Berlin). Am Sonntag (ab 11 Uhr) geht es im Halbfinale gegen Bayer 04 Leverkusen.

Sebastian Gunkel war als Co-Trainer von Streich schon dreimal in Berlin dabei. Das will er jetzt auch als Cheftrainer schaffen. Allerdings ist die Situation der Freiburger nicht ganz sorgenfrei. In der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga rangiert der Sport-Club nach dem jüngsten 0:1 bei Astoria Walldorf nur einen Punkt vor einem Abstiegsrang.

Der Journalist Thomas Ziehn hat im DFB.de-Interview mit Sebastian Gunkel über die Aufgabe im Pokal, die Lage in der Liga und den SC Freiburg als Ausbildungsverein gesprochen.

DFB.de: Das Halbfinale um den DFB-Junioren-Vereinspokal erreicht man nicht alle Tage. Was bedeutet Ihnen dieser Erfolg, Herr Gunkel?

Sebastian Gunkel: Dass wir es bis in das Halbfinale geschafft haben, freut uns sehr. In der Tat ist es so, dass man nicht so häufig die Gelegenheit bekommt, um den Einzug in ein Finale spielen zu dürfen. Wir befinden uns aktuell in der Liga allerdings in keiner einfachen Lage. Die Abstiegsplätze sind nicht weit entfernt. Daher steht die Liga für uns im Fokus. Dennoch wollen wir die Partie gegen Leverkusen positiv bestreiten.

DFB.de: Wie groß ist denn die Vorfreude auf das Duell mit Bayer 04 Leverkusen?

Gunkel: Sie würde sicher noch etwas größer ausfallen, hätten wir am Wochenende beim Tabellenvorletzten Astoria Walldorf dreifach gepunktet. Dann hätten wir auch etwas entspannter in den Liga-Endspurt gehen können. Aber natürlich ist die Vorfreude auf Leverkusen da. Je näher das Spiel rückt, desto größer wird sie. Wir erwarten viele Zuschauer bei bestem Fußballwetter.

DFB.de: Worauf wird es ganz besonders ankommen?

Gunkel: Pokalspiele besitzen immer ihren eigenen Charakter. Der Heimvorteil ist sicher positiv zu bewerten. Ich hätte sicher nichts dagegen, wenn wir 1:0 in Führung gehen und dadurch Sicherheit gewinnen würden. Voraussetzung dafür ist es, hellwach zu sein und eine gute Spielkontrolle zu erreichen.

DFB.de: Welche Bedeutung haben für Sie Duelle mit Vereinen aus anderen Bundesliga-Staffeln?

Gunkel: Das ist ein prima Vergleich. So häufig hat man diese Gelegenheit bei Pflichtspielen nicht. Im Sommer gibt es zwar immer einige Turniere, bei denen man auch auf Gegner aus anderen Staffeln trifft. Ein Pflichtspiel ist aber immer noch eine ganz andere Hausnummer. Die Süd/Südwest-Staffel ist meiner Meinung nach sehr ausgeglichen. Woche für Woche müssen wir alles in die Waagschale werfen, um erfolgreich zu sein. Deshalb ist uns vor Leverkusen nicht bange.

DFB.de: Spüren Sie bei Ihren Spielern gegenüber Bundesligaspielen eine gesteigerte Nervosität?

Gunkel: Zu Wochenbeginn hatten meine Spieler keine Zeit dafür. Da stand die Analyse der Niederlage in Walldorf klar im Vordergrund. Wir haben uns die Fehler genau angeschaut und besprochen. Nur so können die Spieler daraus lernen. Am Mittwoch war frei, seitdem bereiten wir uns gezielt auf Leverkusen vor. Ich kann mir vorstellen, dass die Nervosität steigt, je näher es an den Anstoß herangeht.

DFB.de: Wie haben Sie sich auf Stärken und Schwächen von Bayer 04 vorbereitet?

Gunkel: Leverkusen spielt in der West-Staffel nicht umsonst um die Meisterschaft mit. Die Vorbereitung gestaltet sich dadurch, dass es mittlerweile genügend Videomaterial über alle A-Junioren-Bundesligisten gibt, einfacher als noch vor einigen Jahren. Bayer ist ohne Zweifel ein harter Brocken. Wir sind aber - wie schon gesagt - gewohnt, gegen starke Mannschaften anzutreten. Deshalb ist für uns auch gegen Leverkusen etwas möglich.

DFB.de: Der SC Freiburg gilt als die Pokalmannschaft der vergangenen Jahre. 2006, 2009, 2011 und 2012 holte der Sport-Club den "Pott". Ist das Bürde oder Motivation?

Gunkel: Ganz klar Motivation. Wir sind schließlich nicht der FC Bayern München. (lacht) Die Erfolge sind auch den aktuellen Spielern bekannt. Das spielt mental mit und sollte uns beflügeln. Schon das Erreichen der Vorschlussrunde ist für uns ein Erfolg. Wenn man aber schon einmal so weit kommt, möchte man ganz klar auch nach Berlin. Diese Gelegenheit haben U 19-Spieler nicht so häufig in ihrem Fußballer-Leben.

DFB.de: In der Liga geht es um den Klassenverbleib. Aus den vergangenen drei Partien holte Ihre Mannschaft nur einen Punkt. Was ist los?

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Gunkel: Ich sehe nicht nur die zurückliegenden drei Spiele. Wir hatten im Winter eine exzellente Vorbereitung gespielt. Danach sind wir mit vier Partien ohne Niederlage auch sehr gut gestartet. Knackpunkt war für mich das 0:2 gegen den FC Bayern München. Bis dahin war alles in Ordnung. Die folgende Niederlage in Walldorf ärgert uns jetzt noch. Unser Manko ist die Chancenverwertung. Wir schießen nicht so viele Tore, müssen daher defensiv extrem aufpassen. Aber wir verlieren ganz bestimmt nicht die Nerven. Wir haben den Klassenverbleib in der eigenen Hand und ich bin überzeugt, dass wir es schaffen werden.

DFB.de: Ist das Pokalspiel die Gelegenheit, sich Selbstvertrauen für die Liga zu holen?

Gunkel: Auf jeden Fall. Schon eine gute Leistung kann für Rückenwind sorgen. Ich hätte freilich auch nichts gegen eine gute Leistung und das Weiterkommen.

DFB.de: Was würde ein Abstieg aus der A-Junioren-Bundesliga bedeuten?

Gunkel: Wir wären wenig professionell, wenn wir uns darüber keine Gedanken machen würden. Wir tun aber gut daran, den Großteil der Konzentration darauf zu richten, was wir selbst beeinflussen können und nicht darauf, was sein könnte. Wir haben sechs Spiele Zeit, den Verbleib in der Liga zu sichern. Darauf kommt es an.

DFB.de: Der SC Freiburg legt sehr viel Wert auf die Nachwuchsarbeit. Was bedeutet es Ihnen, ein Teil davon zu sein?

Gunkel: Ich bin jetzt schon seit einigen Jahren dabei. Es ist großartig, hier zu arbeiten. Die Bedingungen sind hervorragend und es macht großen Spaß, die Spieler auf ihrem Weg zu begleiten. Ich finde es klasse, dass sich der Sport-Club auch nach außen als Ausbildungsverein präsentiert.