Gulacsi: "Erwartungen der Fans sind groß"

Im zweiten Gruppenspiel am kommenden Mittwoch (ab 18 Uhr, live bei MagentaTV und in der ARD) der Heim-Europameisterschaft trifft die deutsche Nationalmannschaft auf Ungarn. Für Peter Gulacsi wird es ein besonderes Spiel: Der ungarische Torwart spielt seit neun Jahren für RB Leipzig in Deutschland. Mit DFB.de spricht der 34 Jahre alter Keeper über die EURO 2024, seine Erfahrungen mit Julian Nagelsmann und die ungarische Mannschaft, die seit 14 Spielen ungeschlagen ist.

DFB.de: Herr Gulacsi, Ungarn hat seine Qualifikationsgruppe gewonnen und war bis zum 1:2 gegen Irland kurz vor dem Turnierstart 14 Spielen in Serie ungeschlagen, ein neuer Rekord in der Geschichte Ihres Fußballs und aktuell euch europaweit. Was geht bei der EM?

Peter Gulacsi: Wir wollen realistisch und auf dem Boden bleiben. Dass wir uns direkt qualifiziert haben und nicht über Playoff-Spiele, ist ein schöner Erfolg.

DFB.de: Mehr nicht?

Gulacsi: Die wirklichen Härtetests stehen uns bevor, dann können wir sagen, zu was wir im Stande sind. Aber wir haben ein gutes Team zusammen, junge Talente, ältere, erfahrene Spieler, einen Top Trainer. Die Aussichten sind nicht schlecht, dass wir in der Konstellation zusammenbleiben und die WM-Quali angehen können. Uns dafür zu qualifizieren, das erste Mal seit 1986. Das wäre ein riesiger Erfolg!

DFB.de: Wo ordnen Sie sie ihr Team im europäischen Vergleich ein?

Gulacsi: Die Erwartungen der Fans sind groß, mindestens dass wir die Gruppenphase überstehen. Aber das wird nicht einfach. Die Gruppe mit Deutschland, der Schweiz und Schottland ist richtig stark. Vor allem kompliziert, weil jeder Gegner andere Stärken und Spielansätze hat.

DFB.de: Wie bewerten Sie den Gastgeber, sie haben zwei Jahre unter Bundestrainer Julian Nagelsmann trainiert?

Gulacsi: Man sieht, dass es bergauf geht und er eine sehr gute Mannschaft beisammenhat. Ich sage immer, wenn man die individuelle Qualität der Deutschen anschaut und dann auch noch mit einem Toptrainer an der Spitze, dann sind sie absoluter Titelfavorit.

DFB.de: Wer ist Ihr Geheimfavorit?

Gulacsi: Belgien.

DFB.de: Weil sie ebenfalls in Domenico Tedesco von einem Ihrer ehemaligen Trainer geführt wird?

Gulacsi: (lacht) Da ist was dran, Domenico ist ein Trainer-Ass. Dazu haben sie ein topbesetztes Team. Man muss nur schauen, dass unser Topstürmer bei RB (Lois Openda, Anm. Red.) im Nationalteam nicht gesetzt ist. Die haben auch eine sehr schöne Mischung aus Erfahrung, jung und talentiert.

DFB.de: In Ungarns Team gibt es eine Achse mit Ihnen im Tor, mit Ihrem Kabinenkollegen Willi Orban als Abwehrchef, mit ihrem ehemaligen Leipzig-Kollegen und früheren Red-Bull-Salzburg-Profi Dominik Szoboszlai in der Offensive. Wieviel RB steckt in Ungarns Nationalelf?

Gulacsi: Es hilft natürlich fürs Verständnis, aber auch für unsere Entwicklung. Vor ein paar Jahren standen wir tief, kompakt, haben gelauert. Jetzt wollen moderner sein, höher stehen, flexibler sein. Vor allem mehr Akzente im Spiel mit dem Ball setzen. Dafür ist die Achse nicht schlecht. Aber wir müssen realistisch sein: Wir sind immer noch in der Entwicklung und keine top, top Mannschaft, die andere Gegner dominieren kann. Gerade nicht die Gegner, die wir bei der EM haben.

DFB.de: Wie wollen Sie bestehen?

Gulacsi: Mit den bewährten Mitteln: dicht stehen, solide verteidigen, mit Leidenschaft kämpfen, schnell umschalten.

DFB.de: Das klingt ein bisschen nach Understatement. Sie haben in den vergangenen Jahren England 4:0 und 1:0 geschlagen, den DFB-Bezwinger Türkei jüngst 1:0, Serbien in der EM-Quali zwei Mal jeweils 2:1, Deutschland einmal 2:1.

Gulacsi: Wir glauben an unsere Stärke, das auf jeden Fall. Wir spielen seit sechs Jahren unter unserem Trainer Marco Rossi und haben uns Schritt für Schritt entwickelt. Wie schon gesagt, wir können ganz gut verteidigen, wir haben Teamgeist, sind taktisch sehr diszipliniert und haben jetzt auch individuelle Qualität. Also ja, Underdogs sind wir keine. Favoriten aber auch nicht.

DFB.de: Marco Rossi ist Italiener, aber seit 2011 im ungarischen Fußball tätig. Zwei Mal war er Trainer bei Honved Budapest, seit 2018 betreut er das Nationalteam. Das ist keine geradlinige Trainerkarriere. Was macht ihn besonders?

Gulacsi: Er ist durch und durch Italiener. Heißt, taktische Disziplin und Organisation auf dem Platz, das steht bei ihm über allem. Das hat er uns beigebracht. Zum Beispiel spielen wir seit fast fünf Jahren immer Fünferkette. Er ist vor allem aber ein richtig guter Mensch.

DFB.de: Wie äußert sich das?

Gulacsi: Er ist wie Carlo Ancelotti bei Real: Dass die Chemie im Team stimmt, hat bei ihm einen hohen Stellenwert. Das macht er überragend. Unter diesem Gesichtspunkt hat er uns auch zusammengestellt. Unser Teamgeist ist eine große Stärke von uns. Jeder kommt gern zu den Lehrgängen, den Spielen, und ob er spielt oder nicht ist absolut zweitrangig. Wir sind ein verschworener Haufen, auch auf der Bank.

DFB.de: Hat er Humor?

Gulacsi: (lacht) Den hat er. Aber er ist nicht unser Kumpel oder ein Kabinen-Spaßmacher. Er behandelt uns mit Respekt, aber eher väterlich. Er weiß genau, wann er auch streng oder fordernd sein muss. Gleichzeitig gibt er uns viel Freiheit. Und er sieht in uns nicht nur Fußballer. Als meine Frau schwanger war und wir einen wichtigen Ultraschall-Termin hatten, gleichzeitig aber auch ein Spiel in der Nations League, hat er mich nach Hause geschickt und gesagt: ‚Pete, das ist wichtiger!‘ Er hat nach meinem Kreuzbandriss auch nie gefragt: ‚Wann kannst du wieder spielen?‘, sondern: ‚Wie geht es dir?‘. Da war kein Druck drin. Er hat mich damals auch besucht, wir haben geredet, das war gut für die Seele.

DFB.de: Was kommt zu Marco Rossis Anteil am aktuellen Erfolg dazu?

Gulacsi: Wir haben an die zehn Spieler in den europäischen Topligen. Wenn jetzt noch zehn weitere dazu kommen, sind wir auf einem richtig guten Weg. Bis dahin fehlt uns ein wenig die Tiefe im Kader. Da müssen wir hin, dass wir mit Nationen wie Dänemark oder die Schweiz, die ähnlich groß sind, in puncto Kaderbreite und -tiefe gleichziehen.

DFB.de: Wie nehmen Sie die Stimmung im eigenen Land wahr? Sie sind ja nicht oft da.

Gulacsi: Ich erinnere mich, als unser neues Stadion gebaut wurde, haben die Leute gefragt: ‚Wozu brauchen wir das? Wir reißen im Fußball ja nicht viel.‘ Mittlerweile gehen die 65.000 Karten in zwei Stunden weg. Die Menschen sind unglaublich dankbar für unseren Fußball, unseren Erfolg. Das überträgt sich auf uns und ergibt eine unglaubliche Energie.

DFB.de: Sie sind mit 17 nach Liverpool gegangen, von dort nach Salzburg und später nach Leipzig: Wieviel Ungar steckt noch in Ihnen?

Gulacsi: (lacht) Das ist eine gute Frage. Ungarn ist meine Heimat, ist Familie, bedeutet Freunde, ist für mich zum Beispiel mein Haus am Balaton: Badelatschen, kurze Hose und den ganzen Tag am und im Wasser. Es ist Stolz für mein Land zu spielen, die Menschen, meine Landsleute. Und Langos ist es übrigens nicht (lacht).

DFB.de: Ungarns Nationalteam, die „goldene Elf“, war die bestimmende Mannschaft in Europa in den 40iger und 50iger Jahren. Spieler wie Puskas, Hidegkuti, Lorant, Grosics oder Kocsis sind Legenden des Weltfußballs. Viele ungarische Generationen mussten sich messen lassen – und sind daran gescheitert. Wie geht es Ihrer damit?

Gulacsi: Die neue Generation, auch die Fans, haben dieses Team nicht mehr spielen gesehen. Vor zehn Jahren haben wir viel öfter über die alten Zeiten gesprochen. Jetzt haben wir es geschafft, dass die Vergangenheit nicht mehr so im Vordergrund steht. Die goldene Elf war eine Legende, und wird es immer sein, aber sie ist nicht mehr so präsent.

DFB.de: Dominik Szoboszlai wird öfter mit Ferenc Puskas verglichen.

Gulacsi: Da haben wir’s. (lacht) So ganz verschwinden die Helden von früher nie.

DFB.de: Sein Vater hat einen immensen Anteil an der Entwicklung, die ihn voriges Jahr von RB nach Liverpool gebracht hat. Er hat für die Entwicklung seines Sohnes mit den FC Fönix Gold einen eigenen Verein gegründet, der mittlerweile in Bendguz Bolla einen zweiten Nationalspieler hervorgebracht hat. Wie schmal ist der Grat zwischen Unterstützung und väterlichem Überehrgeiz?

Gulacsi: Das kann ich nicht beurteilen. Aber ich kenne seinen Vater sehr gut. Sagen wir, es hat Szobo nicht geschadet.

[dfb]

Im zweiten Gruppenspiel am kommenden Mittwoch (ab 18 Uhr, live bei MagentaTV und in der ARD) der Heim-Europameisterschaft trifft die deutsche Nationalmannschaft auf Ungarn. Für Peter Gulacsi wird es ein besonderes Spiel: Der ungarische Torwart spielt seit neun Jahren für RB Leipzig in Deutschland. Mit DFB.de spricht der 34 Jahre alter Keeper über die EURO 2024, seine Erfahrungen mit Julian Nagelsmann und die ungarische Mannschaft, die seit 14 Spielen ungeschlagen ist.

DFB.de: Herr Gulacsi, Ungarn hat seine Qualifikationsgruppe gewonnen und war bis zum 1:2 gegen Irland kurz vor dem Turnierstart 14 Spielen in Serie ungeschlagen, ein neuer Rekord in der Geschichte Ihres Fußballs und aktuell euch europaweit. Was geht bei der EM?

Peter Gulacsi: Wir wollen realistisch und auf dem Boden bleiben. Dass wir uns direkt qualifiziert haben und nicht über Playoff-Spiele, ist ein schöner Erfolg.

DFB.de: Mehr nicht?

Gulacsi: Die wirklichen Härtetests stehen uns bevor, dann können wir sagen, zu was wir im Stande sind. Aber wir haben ein gutes Team zusammen, junge Talente, ältere, erfahrene Spieler, einen Top Trainer. Die Aussichten sind nicht schlecht, dass wir in der Konstellation zusammenbleiben und die WM-Quali angehen können. Uns dafür zu qualifizieren, das erste Mal seit 1986. Das wäre ein riesiger Erfolg!

DFB.de: Wo ordnen Sie sie ihr Team im europäischen Vergleich ein?

Gulacsi: Die Erwartungen der Fans sind groß, mindestens dass wir die Gruppenphase überstehen. Aber das wird nicht einfach. Die Gruppe mit Deutschland, der Schweiz und Schottland ist richtig stark. Vor allem kompliziert, weil jeder Gegner andere Stärken und Spielansätze hat.

DFB.de: Wie bewerten Sie den Gastgeber, sie haben zwei Jahre unter Bundestrainer Julian Nagelsmann trainiert?

Gulacsi: Man sieht, dass es bergauf geht und er eine sehr gute Mannschaft beisammenhat. Ich sage immer, wenn man die individuelle Qualität der Deutschen anschaut und dann auch noch mit einem Toptrainer an der Spitze, dann sind sie absoluter Titelfavorit.

DFB.de: Wer ist Ihr Geheimfavorit?

Gulacsi: Belgien.

DFB.de: Weil sie ebenfalls in Domenico Tedesco von einem Ihrer ehemaligen Trainer geführt wird?

Gulacsi: (lacht) Da ist was dran, Domenico ist ein Trainer-Ass. Dazu haben sie ein topbesetztes Team. Man muss nur schauen, dass unser Topstürmer bei RB (Lois Openda, Anm. Red.) im Nationalteam nicht gesetzt ist. Die haben auch eine sehr schöne Mischung aus Erfahrung, jung und talentiert.

DFB.de: In Ungarns Team gibt es eine Achse mit Ihnen im Tor, mit Ihrem Kabinenkollegen Willi Orban als Abwehrchef, mit ihrem ehemaligen Leipzig-Kollegen und früheren Red-Bull-Salzburg-Profi Dominik Szoboszlai in der Offensive. Wieviel RB steckt in Ungarns Nationalelf?

Gulacsi: Es hilft natürlich fürs Verständnis, aber auch für unsere Entwicklung. Vor ein paar Jahren standen wir tief, kompakt, haben gelauert. Jetzt wollen moderner sein, höher stehen, flexibler sein. Vor allem mehr Akzente im Spiel mit dem Ball setzen. Dafür ist die Achse nicht schlecht. Aber wir müssen realistisch sein: Wir sind immer noch in der Entwicklung und keine top, top Mannschaft, die andere Gegner dominieren kann. Gerade nicht die Gegner, die wir bei der EM haben.

DFB.de: Wie wollen Sie bestehen?

Gulacsi: Mit den bewährten Mitteln: dicht stehen, solide verteidigen, mit Leidenschaft kämpfen, schnell umschalten.

DFB.de: Das klingt ein bisschen nach Understatement. Sie haben in den vergangenen Jahren England 4:0 und 1:0 geschlagen, den DFB-Bezwinger Türkei jüngst 1:0, Serbien in der EM-Quali zwei Mal jeweils 2:1, Deutschland einmal 2:1.

Gulacsi: Wir glauben an unsere Stärke, das auf jeden Fall. Wir spielen seit sechs Jahren unter unserem Trainer Marco Rossi und haben uns Schritt für Schritt entwickelt. Wie schon gesagt, wir können ganz gut verteidigen, wir haben Teamgeist, sind taktisch sehr diszipliniert und haben jetzt auch individuelle Qualität. Also ja, Underdogs sind wir keine. Favoriten aber auch nicht.

DFB.de: Marco Rossi ist Italiener, aber seit 2011 im ungarischen Fußball tätig. Zwei Mal war er Trainer bei Honved Budapest, seit 2018 betreut er das Nationalteam. Das ist keine geradlinige Trainerkarriere. Was macht ihn besonders?

Gulacsi: Er ist durch und durch Italiener. Heißt, taktische Disziplin und Organisation auf dem Platz, das steht bei ihm über allem. Das hat er uns beigebracht. Zum Beispiel spielen wir seit fast fünf Jahren immer Fünferkette. Er ist vor allem aber ein richtig guter Mensch.

DFB.de: Wie äußert sich das?

Gulacsi: Er ist wie Carlo Ancelotti bei Real: Dass die Chemie im Team stimmt, hat bei ihm einen hohen Stellenwert. Das macht er überragend. Unter diesem Gesichtspunkt hat er uns auch zusammengestellt. Unser Teamgeist ist eine große Stärke von uns. Jeder kommt gern zu den Lehrgängen, den Spielen, und ob er spielt oder nicht ist absolut zweitrangig. Wir sind ein verschworener Haufen, auch auf der Bank.

DFB.de: Hat er Humor?

Gulacsi: (lacht) Den hat er. Aber er ist nicht unser Kumpel oder ein Kabinen-Spaßmacher. Er behandelt uns mit Respekt, aber eher väterlich. Er weiß genau, wann er auch streng oder fordernd sein muss. Gleichzeitig gibt er uns viel Freiheit. Und er sieht in uns nicht nur Fußballer. Als meine Frau schwanger war und wir einen wichtigen Ultraschall-Termin hatten, gleichzeitig aber auch ein Spiel in der Nations League, hat er mich nach Hause geschickt und gesagt: ‚Pete, das ist wichtiger!‘ Er hat nach meinem Kreuzbandriss auch nie gefragt: ‚Wann kannst du wieder spielen?‘, sondern: ‚Wie geht es dir?‘. Da war kein Druck drin. Er hat mich damals auch besucht, wir haben geredet, das war gut für die Seele.

DFB.de: Was kommt zu Marco Rossis Anteil am aktuellen Erfolg dazu?

Gulacsi: Wir haben an die zehn Spieler in den europäischen Topligen. Wenn jetzt noch zehn weitere dazu kommen, sind wir auf einem richtig guten Weg. Bis dahin fehlt uns ein wenig die Tiefe im Kader. Da müssen wir hin, dass wir mit Nationen wie Dänemark oder die Schweiz, die ähnlich groß sind, in puncto Kaderbreite und -tiefe gleichziehen.

DFB.de: Wie nehmen Sie die Stimmung im eigenen Land wahr? Sie sind ja nicht oft da.

Gulacsi: Ich erinnere mich, als unser neues Stadion gebaut wurde, haben die Leute gefragt: ‚Wozu brauchen wir das? Wir reißen im Fußball ja nicht viel.‘ Mittlerweile gehen die 65.000 Karten in zwei Stunden weg. Die Menschen sind unglaublich dankbar für unseren Fußball, unseren Erfolg. Das überträgt sich auf uns und ergibt eine unglaubliche Energie.

DFB.de: Sie sind mit 17 nach Liverpool gegangen, von dort nach Salzburg und später nach Leipzig: Wieviel Ungar steckt noch in Ihnen?

Gulacsi: (lacht) Das ist eine gute Frage. Ungarn ist meine Heimat, ist Familie, bedeutet Freunde, ist für mich zum Beispiel mein Haus am Balaton: Badelatschen, kurze Hose und den ganzen Tag am und im Wasser. Es ist Stolz für mein Land zu spielen, die Menschen, meine Landsleute. Und Langos ist es übrigens nicht (lacht).

DFB.de: Ungarns Nationalteam, die „goldene Elf“, war die bestimmende Mannschaft in Europa in den 40iger und 50iger Jahren. Spieler wie Puskas, Hidegkuti, Lorant, Grosics oder Kocsis sind Legenden des Weltfußballs. Viele ungarische Generationen mussten sich messen lassen – und sind daran gescheitert. Wie geht es Ihrer damit?

Gulacsi: Die neue Generation, auch die Fans, haben dieses Team nicht mehr spielen gesehen. Vor zehn Jahren haben wir viel öfter über die alten Zeiten gesprochen. Jetzt haben wir es geschafft, dass die Vergangenheit nicht mehr so im Vordergrund steht. Die goldene Elf war eine Legende, und wird es immer sein, aber sie ist nicht mehr so präsent.

DFB.de: Dominik Szoboszlai wird öfter mit Ferenc Puskas verglichen.

Gulacsi: Da haben wir’s. (lacht) So ganz verschwinden die Helden von früher nie.

DFB.de: Sein Vater hat einen immensen Anteil an der Entwicklung, die ihn voriges Jahr von RB nach Liverpool gebracht hat. Er hat für die Entwicklung seines Sohnes mit den FC Fönix Gold einen eigenen Verein gegründet, der mittlerweile in Bendguz Bolla einen zweiten Nationalspieler hervorgebracht hat. Wie schmal ist der Grat zwischen Unterstützung und väterlichem Überehrgeiz?

Gulacsi: Das kann ich nicht beurteilen. Aber ich kenne seinen Vater sehr gut. Sagen wir, es hat Szobo nicht geschadet.

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