Gündogan mit Kopf, Klopp mit "Bauch": BVB hofft auf die Wende

Gündogan: "Es hat viel Spaß gemacht"

"Ich bin umso glücklicher und auch stolz, dass wir als gesamter Verein eines unserer besten Gesichter gezeigt haben: Ob es die Leistung auf dem Platz gewesen ist oder die der Zuschauer auf den Tribünen", meinte Gündogan. Der 24-Jährige lieferte nicht nur wegen seines ersten Kopfballtreffers seit vier Jahren eine starke Vorstellung.

"Es hat viel Spaß gemacht. Es war auch für mich ein weiterer Schritt in die richtige Richtung", sagte Gündogan und genoss den anerkennenden Applaus der Zuschauer bei seiner Auswechslung wenige Minuten vor dem Abpfiff. Ob er auch im letzten Gruppenspiel der Königsklasse am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) gegen den RSC Anderlecht auflaufen wird? "Ich weiß nicht, was der Trainer sich diesmal überlegt", so der Mittelfeldstratege.

Am Ende freute sich bei allem Ärger über den nicht gegebenen Foulelfmeter sogar 1899-Trainer Markus Gisdol über den Dortmunder Sieg. "So schön ein Punkt gewesen wäre, aber ich gönne es ihnen, weil ich mir vorstellen kann, was sie durchgemacht haben."

[sid]


Nach dem Sieg durch Matchwinner Ilkay Gündogan waren die Freudensprünge von Jürgen Klopp rekordverdächtig. Auf den Rängen entlud sich die Anspannung mit ohrenbetäubendem Jubel, der Abschied vom Tabellenende wurde wie der entscheidende Schritt zur neunten Meisterschaft von Borussia Dortmund gefeiert. Doch dem kollektiven Aufatmen folgte sogleich der Appell des BVB-Trainers: "Ich bin erschöpft und erleichtert. Wir sind der verdiente Sieger, mehr ist aber auch nicht passiert."

14 Punkte weist das Konto des deutschen Vizemeisters nach 14 Spieltagen auf, doch das 1:0 (1:0) gegen 1899 Hoffenheim wirkte wie ein Befreiungsschlag auf dem Weg aus dem Dilemma. "Jetzt müssen wir sehen, dass wir bis Weihnachten eine Serie hinlegen", meinte Nationalspieler Gündogan nach seinem ersten Bundesliga-Treffer (17.) seit seinem Doppelpack am 13. April 2013 beim 6:1 bei der SpVgg Greuther Fürth.

Sein Kopfballtor war der verdiente Lohn für ein bedingungsloses Aufbäumen der Schwarz-Gelben gegen den Abstiegskampf. "Es war ein Fight. Wir waren 18. in der Tabelle. Es war klar, dass es über die Zweikämpfe ging", meinte Routinier Sebastian Kehl, der seine Teamkollegen noch vor dem Anpfiff mit einer flammenden Kabinenansprache auf die richtungweisende Partie eingestimmt hatte.

"Das war ein Spiel mit Kampf, Leidenschaft und Herz. Wir haben alles rausgehauen", erklärte Weltmeister Kevin Großkreutz, der mit drei weiteren Helden von Rio auf die Bank verbannt wurde. Selbst Torhüter Roman Weidenfeller musste sein Gehäuse für den Australier Mitchell Langerak räumen.

Klopp über Weidenfeller: "Roman kann damit umgehen"

"Roman ist nichts vorzuwerfen. Das war eine Bauchentscheidung, nur für dieses Spiel. Roman kann damit umgehen, er ist ein Profi", meinte Klopp, wohlwissend um die zu erwartende Diskussion in der Öffentlichkeit.

Klopp zog alle Register und wurde belohnt. Doch wollte er den vierten Saisonsieg nicht zu hoch gehängt wissen. "Die wichtigste Erkenntnis ist, dass wir ein Tor schießen können und keins kriegen - und das sogar in einem Spiel", meinte der 47-Jährige und ergänzte: "Unsere Situation ist nicht rosig, da wäre es schon schön, wenn die Tore, die wir erzielen, auch zählen würden."

Denn wie zuletzt in Paderborn (2:2) wurde dem BVB ein reguläres Tor von Pierre-Emerick Aubameyang wegen angeblicher Abseitsstellung zum möglichen 2:0 verwehrt. "Hoffenheim hätte einen Elfmeter kriegen können, aber dann hätten wir eben am Ende auch 2:1 gewonnen", so Klopp, der sich nach dem Abpfiff demonstrativ vor den Fans verbeugte.

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Gündogan: "Es hat viel Spaß gemacht"

"Ich bin umso glücklicher und auch stolz, dass wir als gesamter Verein eines unserer besten Gesichter gezeigt haben: Ob es die Leistung auf dem Platz gewesen ist oder die der Zuschauer auf den Tribünen", meinte Gündogan. Der 24-Jährige lieferte nicht nur wegen seines ersten Kopfballtreffers seit vier Jahren eine starke Vorstellung.

"Es hat viel Spaß gemacht. Es war auch für mich ein weiterer Schritt in die richtige Richtung", sagte Gündogan und genoss den anerkennenden Applaus der Zuschauer bei seiner Auswechslung wenige Minuten vor dem Abpfiff. Ob er auch im letzten Gruppenspiel der Königsklasse am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) gegen den RSC Anderlecht auflaufen wird? "Ich weiß nicht, was der Trainer sich diesmal überlegt", so der Mittelfeldstratege.

Am Ende freute sich bei allem Ärger über den nicht gegebenen Foulelfmeter sogar 1899-Trainer Markus Gisdol über den Dortmunder Sieg. "So schön ein Punkt gewesen wäre, aber ich gönne es ihnen, weil ich mir vorstellen kann, was sie durchgemacht haben."