Gündogan: Endlich in der Hauptrolle

Jürgen Klopp war in Gedanken schon im Elfmeterschießen. Wer schießt als Erster, wer als Zweiter, hat der und der die Nerven dafür? Auch Mike Büskens war vorbereitet, hatte den Torhüter gewechselt, Jasmin Fejzic, bekannt als Elfmeter-Experte, für Max Grün gebracht. Das letzte Kapitel des Pokalkrimis zwischen Fürth und Dortmund würde, so schien es, im Duell Mann gegen Mann aus elf Metern Entfernung entschieden.

Bis Ilkay Gündogan zum ersten Mal aufs Tor schoss. Aus 15 Metern, mit rechts, flach nach links unten aus Sicht des Schützen. Fejzic warf sich nach dem Ball, wie jeder Torwart das macht. Die Kugel klatschte an den Pfosten, Fejzic an die Schulter, von da über die Linie. Schiedsrichter Florian Meyer pfiff gar nicht mehr an. Dortmund feierte den Einzug ins Finale – dank des Nationalspielers.

"Das muss man selbst erleben"

"Das war Emotion pur", sagte er später in die Mikrofone der Fernsehsender. "Das muss man selbst erleben, um es zu beschreiben. Wir sind sehr froh, dass wir die Ehre haben, in Berlin dabei zu sein." Zum ersten Mal seit 2008, Gündogan war damals noch Jugendspieler beim VfL Bochum. Für einen Tag kam der 21-Jährige gestern ins Frankenland zurück. Nebenan, beim 1. FC Nürnberg, hatte seine Karriere Fahrt aufgenommen. Deutscher Junioren-Nationalspieler war er vorher schon gewesen, doch beim "Club" schaffte er den Sprung in den Profibereich. Und empfahl sich für den Deutschen Meister.

Es war ein Wechsel mit großen Erwartungen. Von beiden Seiten. Der BVB hatte den talentierten Mittelfeldspieler im Casting für die Nachfolge von Nuri Sahin als Ideal-Lösung für die Sechser-Position auserkoren. Und Gündogan wollte den nächsten Schritt machen, Stammspieler bei einem Top-Klub werden, sich für die Nationalmannschaft empfehlen. "Ich will hier mein Ding durchziehen und nicht irgendjemanden kopieren. Nuri ist Nuri, ich bin Ilkay Gündogan", sagte er vor seinem Dienstantritt. Doch der Rucksack, den überragenden Mann der Meistersaison zu ersetzen, wog schwer.

DFB-Auftritte gut fürs Selbstvertrauen

Zumal die Konkurrenz groß war und nach wie vor ist. Sebastian Kehl, Sven Bender, Moritz Leitner - sie alle können auf der Position vor der Abwehr spielen. Und natürlich wollen sie es auch. Und nicht immer kam der hochgelobte U 21-Nationalspieler Gündogan an ihnen vorbei. Seine Auftritte im DFB-Trikot gaben ihm regelmäßig Auftrieb. "Das war gut fürs Selbstvertrauen, für die Mannschaft, aber auch für mich persönlich", sagte er nach dem 1:0 der U 21 gegen Griechenland, die damit die Play-off-Teilnahme perfekt machte. Und im Oktober vergangenen Jahres gab er gegen Belgien sein Debüt im A-Team.

Jetzt will der gebürtige Gelsenkirchener auch in Dortmund zeigen, was er drauf hat, will sich festspielen, mit guten Leistungen unverzichtbar machen. Wie in Fürth, auch wenn er da wieder von der Bank kam, wie schon im Spiel davor gegen Bremen, als er Kagawas Siegtor vorbereitet hatte. "Ich hatte es nicht leicht in der Hinrunde und habe vieles Tiefs durchgemacht", sagte er nach senem Pokaltor. "Jetzt fühle ich mich sehr fit, sehr gut vorbereitet. Ich hoffe, das Tor wird mir einen weiteren Schub geben." Schon am Sonntag kann er das unter Beweis stellen, dann spielt der BVB in Köln, Liga-Alltag. Vorm Elfmeterschießen muss Gündogan sein Team dann nicht bewahren. Eine Hauptrolle will er trotzdem spielen. Und behalten.

[gt]

[bild1]

Jürgen Klopp war in Gedanken schon im Elfmeterschießen. Wer schießt als Erster, wer als Zweiter, hat der und der die Nerven dafür? Auch Mike Büskens war vorbereitet, hatte den Torhüter gewechselt, Jasmin Fejzic, bekannt als Elfmeter-Experte, für Max Grün gebracht. Das letzte Kapitel des Pokalkrimis zwischen Fürth und Dortmund würde, so schien es, im Duell Mann gegen Mann aus elf Metern Entfernung entschieden.

Bis Ilkay Gündogan zum ersten Mal aufs Tor schoss. Aus 15 Metern, mit rechts, flach nach links unten aus Sicht des Schützen. Fejzic warf sich nach dem Ball, wie jeder Torwart das macht. Die Kugel klatschte an den Pfosten, Fejzic an die Schulter, von da über die Linie. Schiedsrichter Florian Meyer pfiff gar nicht mehr an. Dortmund feierte den Einzug ins Finale – dank des Nationalspielers.

"Das muss man selbst erleben"

"Das war Emotion pur", sagte er später in die Mikrofone der Fernsehsender. "Das muss man selbst erleben, um es zu beschreiben. Wir sind sehr froh, dass wir die Ehre haben, in Berlin dabei zu sein." Zum ersten Mal seit 2008, Gündogan war damals noch Jugendspieler beim VfL Bochum. Für einen Tag kam der 21-Jährige gestern ins Frankenland zurück. Nebenan, beim 1. FC Nürnberg, hatte seine Karriere Fahrt aufgenommen. Deutscher Junioren-Nationalspieler war er vorher schon gewesen, doch beim "Club" schaffte er den Sprung in den Profibereich. Und empfahl sich für den Deutschen Meister.

Es war ein Wechsel mit großen Erwartungen. Von beiden Seiten. Der BVB hatte den talentierten Mittelfeldspieler im Casting für die Nachfolge von Nuri Sahin als Ideal-Lösung für die Sechser-Position auserkoren. Und Gündogan wollte den nächsten Schritt machen, Stammspieler bei einem Top-Klub werden, sich für die Nationalmannschaft empfehlen. "Ich will hier mein Ding durchziehen und nicht irgendjemanden kopieren. Nuri ist Nuri, ich bin Ilkay Gündogan", sagte er vor seinem Dienstantritt. Doch der Rucksack, den überragenden Mann der Meistersaison zu ersetzen, wog schwer.

DFB-Auftritte gut fürs Selbstvertrauen

Zumal die Konkurrenz groß war und nach wie vor ist. Sebastian Kehl, Sven Bender, Moritz Leitner - sie alle können auf der Position vor der Abwehr spielen. Und natürlich wollen sie es auch. Und nicht immer kam der hochgelobte U 21-Nationalspieler Gündogan an ihnen vorbei. Seine Auftritte im DFB-Trikot gaben ihm regelmäßig Auftrieb. "Das war gut fürs Selbstvertrauen, für die Mannschaft, aber auch für mich persönlich", sagte er nach dem 1:0 der U 21 gegen Griechenland, die damit die Play-off-Teilnahme perfekt machte. Und im Oktober vergangenen Jahres gab er gegen Belgien sein Debüt im A-Team.

Jetzt will der gebürtige Gelsenkirchener auch in Dortmund zeigen, was er drauf hat, will sich festspielen, mit guten Leistungen unverzichtbar machen. Wie in Fürth, auch wenn er da wieder von der Bank kam, wie schon im Spiel davor gegen Bremen, als er Kagawas Siegtor vorbereitet hatte. "Ich hatte es nicht leicht in der Hinrunde und habe vieles Tiefs durchgemacht", sagte er nach senem Pokaltor. "Jetzt fühle ich mich sehr fit, sehr gut vorbereitet. Ich hoffe, das Tor wird mir einen weiteren Schub geben." Schon am Sonntag kann er das unter Beweis stellen, dann spielt der BVB in Köln, Liga-Alltag. Vorm Elfmeterschießen muss Gündogan sein Team dann nicht bewahren. Eine Hauptrolle will er trotzdem spielen. Und behalten.