Gündogan: "Bei Bayern ist ein bisschen Wut dabei"

Ilkay Gündogan spielt eine überragende Saison bei Borussia Dortmund. Als der defensive Mittelfeldspieler vor gut eineinhalb Jahren vom 1. FC Nürnberg kam, hatten ihm erst mal nur wenige zugetraut, die großen Fußstapfen von Nuri Sahin ausfüllen zu können. Doch die Vorzeichen haben sich umgekehrt: Momentan hat Gündogan seinem zurückgekehrten Vorgänger sogar den Rang abgelaufen.

Auch bei seinem fünften Nationalmannschaftseinsatz bot der gebürtige Gelsenkirchener Anfang des Monats beim 2:1 im Länderspiel in Paris gegen Frankreich eine glänzende Vorstellung. Heute (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und bei Sky) will sich der 22-Jährige im DFB-Pokalviertelfinale beim FC Bayern München auf dem Weg zur Titelverteidigung nicht aufhalten lassen.

Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn spricht Ilkay Gündogan über die verpatzte Generalprobe mit dem 1:1 bei Borussia Mönchengladbach, Respekt vor den Bayern, Robert Lewandowskis Startelf-Rückkehr und das Gefühl, den "Pott" in den Händen zu halten.

DFB.de: Herr Gündogan, war es schwierig, gegen Mönchengladbach das DFB-Pokalviertelfinale bei den Bayern auszublenden?

Ilkay Gündogan: Nein, überhaupt nicht. Es war ein sehr wichtiges Bundesligaspiel gegen einen guten Gegner, der den Kontakt zu den internationalen Plätzen halten will. Deswegen war das DFB-Pokalspiel überhaupt nicht in den Köpfen. Im Gegenteil. Wir wollten unseren zweiten Tabellenplatz festigen. Das ist uns nicht zu 100 Prozent gelungen, aber wir haben noch genug Spiele, in denen wir auch dreifach punkten können. Deswegen lassen wir den Kopf nicht hängen, sondern haben am Mittwoch schon wieder das nächste Highlight. Da wollen wir natürlich erfolgreich sein.

DFB.de: Hat die Mannschaft in Mönchengladbach leichtfertig zwei Punkte liegen gelassen?

Gündogan: Das Ergebnis war natürlich enttäuschend, aber auf Grund der zweiten Halbzeit nicht unverdient für Gladbach. Wir haben in der zweiten Halbzeit aus unseren Mitteln zu wenig gemacht, Gladbach durch lange Bälle ins Spiel kommen lassen und die zweiten Bälle nicht gewonnen. Wir wollten das zweite Tor nachlegen, aber das ist uns nicht gelungen. Das ist bitter, weil es bestraft wurde. Letztendlich müssen wir mit dem einen Punkt leben.

DFB.de: Wie hat die Variante mit Mario Götze als Sturmspitze anstelle des gesperrten Robert Lewandowski funktioniert?



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Ilkay Gündogan spielt eine überragende Saison bei Borussia Dortmund. Als der defensive Mittelfeldspieler vor gut eineinhalb Jahren vom 1. FC Nürnberg kam, hatten ihm erst mal nur wenige zugetraut, die großen Fußstapfen von Nuri Sahin ausfüllen zu können. Doch die Vorzeichen haben sich umgekehrt: Momentan hat Gündogan seinem zurückgekehrten Vorgänger sogar den Rang abgelaufen.

Auch bei seinem fünften Nationalmannschaftseinsatz bot der gebürtige Gelsenkirchener Anfang des Monats beim 2:1 im Länderspiel in Paris gegen Frankreich eine glänzende Vorstellung. Heute (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und bei Sky) will sich der 22-Jährige im DFB-Pokalviertelfinale beim FC Bayern München auf dem Weg zur Titelverteidigung nicht aufhalten lassen.

Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn spricht Ilkay Gündogan über die verpatzte Generalprobe mit dem 1:1 bei Borussia Mönchengladbach, Respekt vor den Bayern, Robert Lewandowskis Startelf-Rückkehr und das Gefühl, den "Pott" in den Händen zu halten.

DFB.de: Herr Gündogan, war es schwierig, gegen Mönchengladbach das DFB-Pokalviertelfinale bei den Bayern auszublenden?

Ilkay Gündogan: Nein, überhaupt nicht. Es war ein sehr wichtiges Bundesligaspiel gegen einen guten Gegner, der den Kontakt zu den internationalen Plätzen halten will. Deswegen war das DFB-Pokalspiel überhaupt nicht in den Köpfen. Im Gegenteil. Wir wollten unseren zweiten Tabellenplatz festigen. Das ist uns nicht zu 100 Prozent gelungen, aber wir haben noch genug Spiele, in denen wir auch dreifach punkten können. Deswegen lassen wir den Kopf nicht hängen, sondern haben am Mittwoch schon wieder das nächste Highlight. Da wollen wir natürlich erfolgreich sein.

DFB.de: Hat die Mannschaft in Mönchengladbach leichtfertig zwei Punkte liegen gelassen?

Gündogan: Das Ergebnis war natürlich enttäuschend, aber auf Grund der zweiten Halbzeit nicht unverdient für Gladbach. Wir haben in der zweiten Halbzeit aus unseren Mitteln zu wenig gemacht, Gladbach durch lange Bälle ins Spiel kommen lassen und die zweiten Bälle nicht gewonnen. Wir wollten das zweite Tor nachlegen, aber das ist uns nicht gelungen. Das ist bitter, weil es bestraft wurde. Letztendlich müssen wir mit dem einen Punkt leben.

DFB.de: Wie hat die Variante mit Mario Götze als Sturmspitze anstelle des gesperrten Robert Lewandowski funktioniert?

Gündogan: Ich glaube, ganz ordentlich. Uns war von vornherein klar, dass wir ihn nicht so hoch anspielen können wie Lewi. Wir wollten eher flach nach vorne kombinieren und die Seiten relativ schnell wechseln, um über die Flügel Überzahl zu schaffen. Aber der Grund für das 1:1 ist nicht, dass wir vorne keinen Stoßstürmer hatten. Wir haben einfach aus unseren Möglichkeiten zu wenig gemacht.

DFB.de: Droht dieses Remis gegen Gladbach im DFB-Pokal in den Köpfen hängen zu bleiben?

Gündogan: Nein. Das ist ein komplett anderer Wettbewerb. Nun steht der DFB-Pokal an, wo es um den Einzug ins Halbfinale geht. Dazu spielen wir noch bei Bayern München, das ist nicht gerade der schlechteste Gegner. Von daher ist das eine tolle Herausforderung für uns alle, die wir auch annehmen. Wir wollen alle in die nächste Runde einziehen.

DFB.de: Dabei kommt dem BVB die Rückkehr von Robert Lewandowski zugute…

Gündogan: Robert ist ein sehr, sehr wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft. Wir sind froh, dass wir so einen tollen Stürmer mit solchen Qualitäten haben. Ich bin mir sicher, er wird uns am Mittwoch weiterhelfen.

DFB.de: Sie haben Bastian Schweinsteiger zuletzt in der Nationalmannschaft hervorragend vertreten und viel Lob dafür geerntet. Wird es heute auch ein Duell zwischen Bastian Schweinsteiger und Ilkay Gündogan?

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Gündogan: Das ist ein Duell zwischen Borussia Dortmund und Bayern München. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

DFB.de: Hat die hohe Nationalspielerdichte auf dem Platz dennoch einen besonderen Reiz?

Gündogan: Das ist toll für den deutschen Fußball, dass es so viele tolle Spieler in Deutschland gibt. Es ist schön zu sehen, wenn zwei deutsche Spitzenmannschaften gegeneinander spielen, dass so viele deutsche Nationalspieler auf dem Platz stehen.

DFB.de: Wie viel Respekt muss man vor diesen zuletzt so dominanten Bayern haben, speziell nach dem 6:1 über Werder Bremen

Gündogan: Respekt haben wir sowieso. Wir wissen, dass Bayern München jedes Jahr enorme Qualitäten hat. Wir haben es geschafft, in den letzten zwei Jahren vor ihnen zu landen. In dieser Saison sieht das in der Liga ein bisschen anders aus, da marschieren sie vorneweg und stehen auch zurecht da oben. Sie haben wirklich tollen Fußball gespielt, sowohl in der Liga als auch in der Champions League. Aber ich glaube, Bayern München hat vor uns genauso viel Respekt wie wir vor ihnen. Deswegen wird es ein Duell auf Augenhöhe. Wer an dem Tag das bessere Spiel macht und die bessere Einstellung hat, der wird das Spiel auch gewinnen.

DFB.de: Haben die Bayern mehr zu verlieren als Dortmund, weil der Stachel nach den letzten Duellen immer noch tief sitzt?

Gündogan: Das glaube ich nicht. Vielleicht ist bei ihnen ein bisschen Wut dabei, weil sie von den letzen fünf Pflichtspielduellen keins gewonnen haben. Sie wollen sicherlich zeigen, dass sie auch gegen uns gewinnen können. Aber letztendlich geht es einfach um den Einzug ins Halbfinale.

DFB.de: Sagen Sie sich angesichts des 17-Punkte-Vorsprungs der Bayern in der Meisterschaft im DFB-Pokal: "Jetzt erst Recht"?

Gündogan: Das brauchen wir nicht, nur weil wir in der Meisterschaft so weit hinter ihnen liegen. Wir wissen einfach, was für ein toller Wettbewerb der DFB-Pokal ist - und dass es sich sehr lohnt, ins Finale zu kommen. Wir kennen das Gefühl, den Pott in den Händen zu halten, und werden alles daran setzen, dieses Gefühl möglichst schnell wieder erleben zu dürfen.