Guardiola: "Ich habe keine Zweifel an Schweinsteiger"

Der Meister eröffnet die Saison, heute (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und bei Sky) trifft der FC Bayern München daheim in der Allianz-Arena auf Borussia Mönchengladbach. Vor dem Auftakt spricht Pep Guardiola, der neue FCB-Coach, über seine Ligapremiere, das Treffen mit Bundestrainer Joachim Löw und darüber, welchen Ansatz er in München verfolgt.

Frage: Herr Guardiola, wie fit ist Ihre Mannschaft vor dem Bundesligaauftakt gegen Borussia Mönchengladbach?

Pep Guardiola: Die Mannschaft ist in Ordnung. Vor einem Spiel hast du eine Idee, was sie kann. Aber um 20.30 Uhr ist es am Wichtigsten. Die ganze Sommervorbereitung war außergewöhnlich.

Frage: Wie blicken Sie Ihrem ersten Bundesligaspiel entgegen?

Guardiola: Ich freue mich darauf. Es ist für mich gut.

Frage: Sind Sie schon nervös?

Guardiola: Nein, gar nicht.

Frage: Wie schätzen Sie Mönchengladbach ein?

Guardiola: Borussia Mönchengladbach ist eine der besten Mannschaft der Bundesliga, sie haben viel Prestige. Sie haben denselben Trainer seit vielen Jahren. Sie arbeiten sehr gut, sind perfekt im defensiven Verhalten. Sie kontern sehr gut. Sie haben eine sehr, sehr gute Ordnung. Und die Spieler wissen auch, was vor zwei Jahren hier passiert ist (0:1; d. Red.). Mein Co-Trainer Hermann Gerland ist ein sehr, sehr guter Ratgeber für mich. Er hat mir gesagt, Borussia Mönchengladbach ist immer sehr gefährlich für Bayern. Wir müssen vergessen, was im Telekom-Cup (Bayern gewann das Finale des Vorbereitungsturniers nach zweimal 30 Minuten mit 5:1; d. Red.) passiert ist. Ich bin mir sicher, dass es ein sehr, sehr, sehr gefährliches Spiel wird.

Frage: Was wird Ihre Taktik gegen Mönchengladbach sein?

Guardiola: Die Taktik wird sein, so gut wie möglich zu spielen. Den Spielern zu vermitteln, frei zu sein, zu vergessen, was der Trainer gesagt hat. Einfach Spaß haben. Und wenn Borussia den Ball hat, alle zusammen zu verteidigen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Frage: Ihr Gladbacher Kollege Lucien Favre hat gesagt, er habe eine Idee, wie man Ihre Mannschaft stoppen kann. Kann er das schaffen?

Guardiola: Ja, natürlich. Er kann eine gute Arbeit gegen uns machen. Ich denke das auch. Ich habe großen, großen Respekt vor diesem Trainer. Wenn man eine Mannschaft sieht, merkt man früher oder später, ob hinter dieser Mannschaft ein guter Trainer ist oder nicht. Und ich bin mir sicher, dass es hinter dieser Mannschaft einen super Trainer gibt.

Frage: Wo steht Ihre Mannschaft nach der Vorbereitung?

Guardiola: Es ist schwierig für mich, die Mannschaft in Prozenten einzuschätzen. Im Vergleich zur letzten Saison sind wir in einem Prozess. Aber wir haben eine gute Sommervorbereitung gehabt, natürlich hätten wir den Supercup gegen Borussia Dortmund (2:4 in Dortmund; d. Red.) gerne gewonnen. Aber das war ein spezielles Spiel. Das Wichtigste ist für mich, dass ich in den Augen der Spieler sehe, dass sie zufrieden sind, dass sie mich verstehen und mir folgen. Bis jetzt bin ich glücklich, was ich gesehen habe. Ich glaube, wir sind bereit.

Frage: Warum gehen Sie am Abend vor einem Spiel nicht ins Hotel, wie vorher üblich beim FC Bayern?

Guardiola: Ich mag es nicht, wenn meine Mannschaft so viel Zeit im Hotel verbringt. Bis 20.30 Uhr ist zu viel Zeit. Ich bevorzuge es, wenn die Spieler bei ihren Familien bleiben, bei ihren Kindern, in ihrem Haus. Am Freitag kommen wir zusammen, laufen ein bisschen, machen eine Videoanalyse. Und danach gehen wir um 13.30 Uhr in ein Hotel und haben noch genug Zeit zur Ruhe auf dem Zimmer. Wenn wir um 15.30 Uhr spielen, werden wir aber weiterhin am Abend zuvor ins Hotel gehen.

Frage: Sie haben bis jetzt sehr viel durchgewechselt. Sehen wir morgen die erste Elf?

Guardiola: Nein. Ich muss die Spieler kennenlernen. Wir hatten mehrere verletzte Spieler und andere, die später ins Training eingestiegen sind, Javi Martínez zum Beispiel. Bastian Schweinsteiger hat weniger trainiert, auch Mario Götze und Dante. Wir brauchen mehr Zeit für sie. Und wir hatten so viele Freundschaftsspiele, da mussten wir uns so gut wie möglich organisieren. Aber ich habe eine Idee für den Kader gegen Gladbach.

Frage: Bastian Schweinsteiger ist nicht nominiert für das Länderspiel gegen Paraguay am nächsten Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live im ZDF; d. Red.) in Kaiserslautern. Haben Sie bei Ihrem Treffen mit Bundestrainer Joachim Löw am Mittwoch auch darüber gesprochen?

Guardiola: Es war eine Freude für mich, Bundestrainer Joachim Löw kennenzulernen. Es war sehr, sehr nett, sehr höflich. Ich bin glücklich über sein Kommen. Wir haben über verschiedene Themen gesprochen, eines davon war natürlich Bastian und sein Fitnesszustand. Wir haben keine Zweifel an seinen Qualitäten. Er ist einer der besten Spieler der Welt. Aber er war mehr als einen Monat verletzt - er braucht Zeit, um eine gute Fitness zu bekommen.

Frage: Wer wird Ihrer Meinung nach Fußballer Europas?

Guardiola: Das ist schwierig, alle drei sind hervorragend. Ich freue mich natürlich, dass Lionel Messi nominiert ist. Er war der wichtigste Spieler in meiner Karriere. Natürlich hoffe ich das Beste für Franck Ribéry, er hat super gespielt, nicht nur in der vergangenen Saison, sondern fast immer beim FC Bayern. Auch Cristiano Ronaldo hat wie Messi in den vergangenen Jahren unglaublich gespielt. Alle drei verdienen es. Ich bin froh, dass ich das nicht entscheiden muss.

Frage: Stört Sie eigentlich die enorme Erwartungshaltung, gerade an Sie?

Guardiola: Zunächst ist es wichtig zu erklären: Ich bin nicht der beste Trainer der Welt. Ich war der Trainer von einer der besten Mannschaften der Welt, dem FC Barcelona. Wir waren lange, lange Zeit sehr gut, aber der Trainer hängt von seinen Spielern ab. Das Wichtigste ist nicht, wie gut ich bin. Das Wichtigste ist, wie ich meine Ideen vermittele. Ich mag es, meine Spieler zu überzeugen, sie zu unterstützen in ihren Qualitäten. Das ist mein Ziel, deswegen bin ich hier. Natürlich wusste ich, bevor ich hierher gekommen bin, dass ich hier gewinnen muss. Und natürlich will ich das auch. Aber Titel sind Titel. Titel kann man in den großen Vereinen gewinnen. Aber es gibt viele sehr, sehr gute Trainer in kleinen Mannschaften. Doch sie haben keinen Ribéry, Schweinsteiger, Messi. Das Wichtigste sind die Spieler, und wenn einer kommt nach drei, vier Jahren und sagt, "du hast mir viel geholfen", dann ist das für mich der beste Titel. Pokale sind gut, für einen Tag. Aber danach sind sie in der Vitrine.

Frage: Ist mit Mario Götze schon am Sonntag im Testspiel in Györ zu rechnen?

Guardiola: Ja, ich glaube schon. Wir haben schon darüber gesprochen. Sehr lange wird es nicht sein, aber wenige Minuten wird Mario spielen.

Frage: Ist die Bundesligapremiere für Sie etwas Besonderes?

Guardiola: Natürlich. Heute bin ich nicht nervös. Aber natürlich werde ich direkt vor dem Spiel ein bisschen nervös sein.

Frage: Was machen Sie, wenn Sie nervös sind?

Guardiola: Ich bleibe in meinem Zimmer. Denke nach, was während des Spiels passieren kann. Versuche, mir Lösungen zu überlegen, wenn wir nicht gut spielen. Spreche mit meinen Assistenten und Spielern, trinke Wasser. Das ist alles.

Aufgezeichnet von DFB.de.

Das meinen DFB.de-User:

"Die Fragen sind sehr gerissen, Pep's Antworten sind aber gerissener und weise. Ich wünsche den Bayern nur das Beste und bin sicher, dass sie die drei Titel in dieser Saison verteidigen können. Aber zur Hälfte schlägt mein Herz auch für den BVB. Es bahnen sich also schwierige Entscheidungen für mich an. Ich bin mir absolut sicher, dass die neue Saison großartig mit Pep und Klopp wird. Viele Grüße!" (Walid Krayem, Dubai; übersetzt ins Deutsche)

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Der Meister eröffnet die Saison, heute (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und bei Sky) trifft der FC Bayern München daheim in der Allianz-Arena auf Borussia Mönchengladbach. Vor dem Auftakt spricht Pep Guardiola, der neue FCB-Coach, über seine Ligapremiere, das Treffen mit Bundestrainer Joachim Löw und darüber, welchen Ansatz er in München verfolgt.

Frage: Herr Guardiola, wie fit ist Ihre Mannschaft vor dem Bundesligaauftakt gegen Borussia Mönchengladbach?

Pep Guardiola: Die Mannschaft ist in Ordnung. Vor einem Spiel hast du eine Idee, was sie kann. Aber um 20.30 Uhr ist es am Wichtigsten. Die ganze Sommervorbereitung war außergewöhnlich.

Frage: Wie blicken Sie Ihrem ersten Bundesligaspiel entgegen?

Guardiola: Ich freue mich darauf. Es ist für mich gut.

Frage: Sind Sie schon nervös?

Guardiola: Nein, gar nicht.

Frage: Wie schätzen Sie Mönchengladbach ein?

Guardiola: Borussia Mönchengladbach ist eine der besten Mannschaft der Bundesliga, sie haben viel Prestige. Sie haben denselben Trainer seit vielen Jahren. Sie arbeiten sehr gut, sind perfekt im defensiven Verhalten. Sie kontern sehr gut. Sie haben eine sehr, sehr gute Ordnung. Und die Spieler wissen auch, was vor zwei Jahren hier passiert ist (0:1; d. Red.). Mein Co-Trainer Hermann Gerland ist ein sehr, sehr guter Ratgeber für mich. Er hat mir gesagt, Borussia Mönchengladbach ist immer sehr gefährlich für Bayern. Wir müssen vergessen, was im Telekom-Cup (Bayern gewann das Finale des Vorbereitungsturniers nach zweimal 30 Minuten mit 5:1; d. Red.) passiert ist. Ich bin mir sicher, dass es ein sehr, sehr, sehr gefährliches Spiel wird.

Frage: Was wird Ihre Taktik gegen Mönchengladbach sein?

Guardiola: Die Taktik wird sein, so gut wie möglich zu spielen. Den Spielern zu vermitteln, frei zu sein, zu vergessen, was der Trainer gesagt hat. Einfach Spaß haben. Und wenn Borussia den Ball hat, alle zusammen zu verteidigen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Frage: Ihr Gladbacher Kollege Lucien Favre hat gesagt, er habe eine Idee, wie man Ihre Mannschaft stoppen kann. Kann er das schaffen?

Guardiola: Ja, natürlich. Er kann eine gute Arbeit gegen uns machen. Ich denke das auch. Ich habe großen, großen Respekt vor diesem Trainer. Wenn man eine Mannschaft sieht, merkt man früher oder später, ob hinter dieser Mannschaft ein guter Trainer ist oder nicht. Und ich bin mir sicher, dass es hinter dieser Mannschaft einen super Trainer gibt.

Frage: Wo steht Ihre Mannschaft nach der Vorbereitung?

Guardiola: Es ist schwierig für mich, die Mannschaft in Prozenten einzuschätzen. Im Vergleich zur letzten Saison sind wir in einem Prozess. Aber wir haben eine gute Sommervorbereitung gehabt, natürlich hätten wir den Supercup gegen Borussia Dortmund (2:4 in Dortmund; d. Red.) gerne gewonnen. Aber das war ein spezielles Spiel. Das Wichtigste ist für mich, dass ich in den Augen der Spieler sehe, dass sie zufrieden sind, dass sie mich verstehen und mir folgen. Bis jetzt bin ich glücklich, was ich gesehen habe. Ich glaube, wir sind bereit.

Frage: Warum gehen Sie am Abend vor einem Spiel nicht ins Hotel, wie vorher üblich beim FC Bayern?

Guardiola: Ich mag es nicht, wenn meine Mannschaft so viel Zeit im Hotel verbringt. Bis 20.30 Uhr ist zu viel Zeit. Ich bevorzuge es, wenn die Spieler bei ihren Familien bleiben, bei ihren Kindern, in ihrem Haus. Am Freitag kommen wir zusammen, laufen ein bisschen, machen eine Videoanalyse. Und danach gehen wir um 13.30 Uhr in ein Hotel und haben noch genug Zeit zur Ruhe auf dem Zimmer. Wenn wir um 15.30 Uhr spielen, werden wir aber weiterhin am Abend zuvor ins Hotel gehen.

Frage: Sie haben bis jetzt sehr viel durchgewechselt. Sehen wir morgen die erste Elf?

Guardiola: Nein. Ich muss die Spieler kennenlernen. Wir hatten mehrere verletzte Spieler und andere, die später ins Training eingestiegen sind, Javi Martínez zum Beispiel. Bastian Schweinsteiger hat weniger trainiert, auch Mario Götze und Dante. Wir brauchen mehr Zeit für sie. Und wir hatten so viele Freundschaftsspiele, da mussten wir uns so gut wie möglich organisieren. Aber ich habe eine Idee für den Kader gegen Gladbach.

Frage: Bastian Schweinsteiger ist nicht nominiert für das Länderspiel gegen Paraguay am nächsten Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live im ZDF; d. Red.) in Kaiserslautern. Haben Sie bei Ihrem Treffen mit Bundestrainer Joachim Löw am Mittwoch auch darüber gesprochen?

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Guardiola: Es war eine Freude für mich, Bundestrainer Joachim Löw kennenzulernen. Es war sehr, sehr nett, sehr höflich. Ich bin glücklich über sein Kommen. Wir haben über verschiedene Themen gesprochen, eines davon war natürlich Bastian und sein Fitnesszustand. Wir haben keine Zweifel an seinen Qualitäten. Er ist einer der besten Spieler der Welt. Aber er war mehr als einen Monat verletzt - er braucht Zeit, um eine gute Fitness zu bekommen.

Frage: Wer wird Ihrer Meinung nach Fußballer Europas?

Guardiola: Das ist schwierig, alle drei sind hervorragend. Ich freue mich natürlich, dass Lionel Messi nominiert ist. Er war der wichtigste Spieler in meiner Karriere. Natürlich hoffe ich das Beste für Franck Ribéry, er hat super gespielt, nicht nur in der vergangenen Saison, sondern fast immer beim FC Bayern. Auch Cristiano Ronaldo hat wie Messi in den vergangenen Jahren unglaublich gespielt. Alle drei verdienen es. Ich bin froh, dass ich das nicht entscheiden muss.

Frage: Stört Sie eigentlich die enorme Erwartungshaltung, gerade an Sie?

Guardiola: Zunächst ist es wichtig zu erklären: Ich bin nicht der beste Trainer der Welt. Ich war der Trainer von einer der besten Mannschaften der Welt, dem FC Barcelona. Wir waren lange, lange Zeit sehr gut, aber der Trainer hängt von seinen Spielern ab. Das Wichtigste ist nicht, wie gut ich bin. Das Wichtigste ist, wie ich meine Ideen vermittele. Ich mag es, meine Spieler zu überzeugen, sie zu unterstützen in ihren Qualitäten. Das ist mein Ziel, deswegen bin ich hier. Natürlich wusste ich, bevor ich hierher gekommen bin, dass ich hier gewinnen muss. Und natürlich will ich das auch. Aber Titel sind Titel. Titel kann man in den großen Vereinen gewinnen. Aber es gibt viele sehr, sehr gute Trainer in kleinen Mannschaften. Doch sie haben keinen Ribéry, Schweinsteiger, Messi. Das Wichtigste sind die Spieler, und wenn einer kommt nach drei, vier Jahren und sagt, "du hast mir viel geholfen", dann ist das für mich der beste Titel. Pokale sind gut, für einen Tag. Aber danach sind sie in der Vitrine.

Frage: Ist mit Mario Götze schon am Sonntag im Testspiel in Györ zu rechnen?

Guardiola: Ja, ich glaube schon. Wir haben schon darüber gesprochen. Sehr lange wird es nicht sein, aber wenige Minuten wird Mario spielen.

Frage: Ist die Bundesligapremiere für Sie etwas Besonderes?

Guardiola: Natürlich. Heute bin ich nicht nervös. Aber natürlich werde ich direkt vor dem Spiel ein bisschen nervös sein.

Frage: Was machen Sie, wenn Sie nervös sind?

Guardiola: Ich bleibe in meinem Zimmer. Denke nach, was während des Spiels passieren kann. Versuche, mir Lösungen zu überlegen, wenn wir nicht gut spielen. Spreche mit meinen Assistenten und Spielern, trinke Wasser. Das ist alles.

Aufgezeichnet von DFB.de.

Das meinen DFB.de-User:

"Die Fragen sind sehr gerissen, Pep's Antworten sind aber gerissener und weise. Ich wünsche den Bayern nur das Beste und bin sicher, dass sie die drei Titel in dieser Saison verteidigen können. Aber zur Hälfte schlägt mein Herz auch für den BVB. Es bahnen sich also schwierige Entscheidungen für mich an. Ich bin mir absolut sicher, dass die neue Saison großartig mit Pep und Klopp wird. Viele Grüße!" (Walid Krayem, Dubai; übersetzt ins Deutsche)