"Grundsatzdiskussionen sind unangebracht!"

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Gegen Österreich geht es am Montag (20.45 Uhr live in der ARD) im letzten Gruppenspiel für die deutsche Nationalmannschaft um den Einzug ins Viertelfinale. Im DFB-Online Interview sprechen Christoph Metzelder und Torsten Frings über die aktuelle Stimmungslage im Team und über die Drucksituation für die Mannschaft.

Frage: Herr Frings, Herr Metzelder können Sie die aktuelle Stimmung innerhalb der Mannschaft einmal kurz beschreiben?

Torsten Frings: Jeder wird verstehen, dass die Stimmung zurzeit etwas angespannter ist als nach dem Polen-Spiel. Das sehe ich aber nicht negativ, weil wir uns nun hundertprozentig auf das Spiel am Montag fokussieren können.

Christoph Metzelder: Es ist doch wohl normal, dass sich jeder Spieler nach einem solchen Spiel wie gegen Kroatien hinterfragt. Aber wir werden jetzt ganz sicher keine Grundsatzdiskussionen führen, schließlich sind wir mit unserem Konzept in den vergangenen zwei Jahren sehr erfolgreich gewesen.

Frage: Hat der Teamgeist nicht doch ein wenig Schaden genommen?

Frings: Nein, überhaupt nicht. Alle freuen sich trotz der Anspannung auf das Österreich-Spiel, weil sich jeder dort präsentieren will. Und dieses Spiel wird im Turnierverlauf für uns kaum die letzte Drucksituation sein.

Frage: Dennoch: Gegen Österreich steht nun ein kleines Finale an, und die Mannschaft damit sogar unter ganz gehörigem Druck...

Metzelder: Eine deutsche Nationalmannschaft hat immer Druck, und wir wissen auch, dass der im Moment ganz besonders hoch ist. Aber wir können damit umgehen und ich möchte daran erinnern, dass es bei allen Turnieren immer einen Moment gab, als alles auf der Kippe zu stehen schien. Wie vor sechs Jahren bei der WM in Japan, als gegen Kamerun das Ausscheiden im letzten Vorrundenspiel drohte. Obwohl damals Carsten Ramelow kurz vor der Pause vom Platz gestellt wurde, haben wir mit einem Sieg den Einzug in die nächste Runde geschafft. Es ist also eine große Herausforderung, die wir als Mannschaft aber gerne annehmen.

Frings: Wir haben uns das selbst eingebrockt, dass wir nun ein Endspiel haben. Aber wir haben auch immer wieder gezeigt, dass wir mit solchen Situationen sehr gut umgehen können. Zudem wollen wir uns jetzt auch zusätzliches Selbstvertrauen für den weiteren Turnierverlauf holen.

Frage: Können Sie einmal das EM-Team von 2004 mit dem von heute vergleichen?

Frings: Wir hatten 2004 eine schlechtere Mannschaft und sind damals zurecht in der Vorrunde rausgeflogen. Aber das wird uns diesmal ganz sicher nicht passieren.

Frage: Sieht sich die Mannschaft auch in der Pflicht dem Trainer gegenüber, weil ein Ausscheiden am Montag gegen Österreich ihn den Job kosten könnte?

Frings: Diese Diskussion finde ich absolut lächerlich. Es kann doch nicht sein, dass alles, was zwei Jahre gut war, nach einem Spiel nun schlecht sein soll. Und im Übrigen kann ich versichern, dass es am Montag nicht schief gehen wird.

Metzelder: Ich hielte es ohnehin für falsch, wenn die Arbeit eines Trainers nur am Abschneiden bei einem einzigen Turnier gemessen würde. Mindestens ebenso wichtig ist doch die langfristige Entwicklung einer Mannschaft und ihrer Philosophie, gerade bei einer Fußball-Nation wie Deutschland.

Frage: Sollte man für Montag dennoch etwas am taktischen System ändern?

Frings: Grundsatzdiskussionen über das System, das zwei Jahre lang bestens funktioniert hat, halte ich für völlig unangebracht.

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Frage: Vor welchen österreichischen Spielern müssen Sie sich ganz besonders in Acht nehmen?

Metzelder: Ich habe Respekt vor jedem Gegner, aber letztlich geht es einzig und allein darum, auf unsere eigenen Stärken zu schauen.

Frings: Mich interessiert überhaupt nicht, wer bei den Österreichern spielen wird oder nicht. Wir wissen, dass wir gegen Kroatien ein sehr schlechtes Spiel abgeliefert haben, aber das wird ganz sicher nicht noch einmal zweites Mal passieren, egal wer beim Gegner auf dem Platz stehen wird.

Frage: Immer besser läuft es auch bei den Holländern...

Metzelder: Die Holländer haben in ihren beiden Partien absolut überzeugt und gelten augenblicklich auch verdient als Top-Favorit auf den EM-Titel. Aber dieses Turnier geht auch noch eine ganze Weile...

Frage: Und wie lange werden Sie noch darauf verzichten, sich zu rasieren?

Metzelder: Solange, wie wir im Turnier dabei sind.

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Gegen Österreich geht es am Montag (20.45 Uhr live in der ARD) im letzten Gruppenspiel für die deutsche Nationalmannschaft um den Einzug ins Viertelfinale. Im DFB-Online Interview sprechen Christoph Metzelder und Torsten Frings über die aktuelle Stimmungslage im Team und über die Drucksituation für die Mannschaft.

Frage: Herr Frings, Herr Metzelder können Sie die aktuelle Stimmung innerhalb der Mannschaft einmal kurz beschreiben?

Torsten Frings: Jeder wird verstehen, dass die Stimmung zurzeit etwas angespannter ist als nach dem Polen-Spiel. Das sehe ich aber nicht negativ, weil wir uns nun hundertprozentig auf das Spiel am Montag fokussieren können.

Christoph Metzelder: Es ist doch wohl normal, dass sich jeder Spieler nach einem solchen Spiel wie gegen Kroatien hinterfragt. Aber wir werden jetzt ganz sicher keine Grundsatzdiskussionen führen, schließlich sind wir mit unserem Konzept in den vergangenen zwei Jahren sehr erfolgreich gewesen.

Frage: Hat der Teamgeist nicht doch ein wenig Schaden genommen?

Frings: Nein, überhaupt nicht. Alle freuen sich trotz der Anspannung auf das Österreich-Spiel, weil sich jeder dort präsentieren will. Und dieses Spiel wird im Turnierverlauf für uns kaum die letzte Drucksituation sein.

Frage: Dennoch: Gegen Österreich steht nun ein kleines Finale an, und die Mannschaft damit sogar unter ganz gehörigem Druck...

Metzelder: Eine deutsche Nationalmannschaft hat immer Druck, und wir wissen auch, dass der im Moment ganz besonders hoch ist. Aber wir können damit umgehen und ich möchte daran erinnern, dass es bei allen Turnieren immer einen Moment gab, als alles auf der Kippe zu stehen schien. Wie vor sechs Jahren bei der WM in Japan, als gegen Kamerun das Ausscheiden im letzten Vorrundenspiel drohte. Obwohl damals Carsten Ramelow kurz vor der Pause vom Platz gestellt wurde, haben wir mit einem Sieg den Einzug in die nächste Runde geschafft. Es ist also eine große Herausforderung, die wir als Mannschaft aber gerne annehmen.

Frings: Wir haben uns das selbst eingebrockt, dass wir nun ein Endspiel haben. Aber wir haben auch immer wieder gezeigt, dass wir mit solchen Situationen sehr gut umgehen können. Zudem wollen wir uns jetzt auch zusätzliches Selbstvertrauen für den weiteren Turnierverlauf holen.

Frage: Können Sie einmal das EM-Team von 2004 mit dem von heute vergleichen?

Frings: Wir hatten 2004 eine schlechtere Mannschaft und sind damals zurecht in der Vorrunde rausgeflogen. Aber das wird uns diesmal ganz sicher nicht passieren.

Frage: Sieht sich die Mannschaft auch in der Pflicht dem Trainer gegenüber, weil ein Ausscheiden am Montag gegen Österreich ihn den Job kosten könnte?

Frings: Diese Diskussion finde ich absolut lächerlich. Es kann doch nicht sein, dass alles, was zwei Jahre gut war, nach einem Spiel nun schlecht sein soll. Und im Übrigen kann ich versichern, dass es am Montag nicht schief gehen wird.

Metzelder: Ich hielte es ohnehin für falsch, wenn die Arbeit eines Trainers nur am Abschneiden bei einem einzigen Turnier gemessen würde. Mindestens ebenso wichtig ist doch die langfristige Entwicklung einer Mannschaft und ihrer Philosophie, gerade bei einer Fußball-Nation wie Deutschland.

Frage: Sollte man für Montag dennoch etwas am taktischen System ändern?

Frings: Grundsatzdiskussionen über das System, das zwei Jahre lang bestens funktioniert hat, halte ich für völlig unangebracht.

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Frage: Vor welchen österreichischen Spielern müssen Sie sich ganz besonders in Acht nehmen?

Metzelder: Ich habe Respekt vor jedem Gegner, aber letztlich geht es einzig und allein darum, auf unsere eigenen Stärken zu schauen.

Frings: Mich interessiert überhaupt nicht, wer bei den Österreichern spielen wird oder nicht. Wir wissen, dass wir gegen Kroatien ein sehr schlechtes Spiel abgeliefert haben, aber das wird ganz sicher nicht noch einmal zweites Mal passieren, egal wer beim Gegner auf dem Platz stehen wird.

Frage: Immer besser läuft es auch bei den Holländern...

Metzelder: Die Holländer haben in ihren beiden Partien absolut überzeugt und gelten augenblicklich auch verdient als Top-Favorit auf den EM-Titel. Aber dieses Turnier geht auch noch eine ganze Weile...

Frage: Und wie lange werden Sie noch darauf verzichten, sich zu rasieren?

Metzelder: Solange, wie wir im Turnier dabei sind.