Großkreutz: "Nach wie vor die 'Drecksau', die ich auch früher war"

In der Geschichte der 3. Liga gehört er zu den mit Abstand prominentesten Spielern: Kevin Großkreutz, Weltmeister von 2014, trägt seit Saisonbeginn das Trikot des ambitionierten Aufsteigers KFC Uerdingen 05. In der damals drittklassigen Regionalliga Nord hatte die Laufbahn des heute 30-Jährigen bei Rot Weiss Ahlen Fahrt aufgenommen, ehe mit den Münsterländern der Aufstieg in die 2. Bundesliga gelang. Im Jahr 2008 kehrte der gebürtige Dortmunder zu seinem Jugendverein Borussia Dortmund zurück. Mit dem BVB gewann Großkreutz zwei Deutsche Meisterschaften sowie den DFB-Pokal. Außerdem entwickelte er sich zum Nationalspieler. Weitere Stationen waren Galatasaray Istanbul, der VfB Stuttgart und der SV Darmstadt 98.

Jetzt will Großkreutz mit dem KFC durchstarten. Bisher kam er in allen Meisterschaftsspielen des ehemaligen Bundesligisten zum Einsatz. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Kevin Großkreutz mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seine ersten Wochen beim KFC, seine Kritiker, die Perspektiven mit Uerdingen und was er während seiner Karriere gerne anders gemacht hätte.

DFB.de: Der Saisonstart ist mit 13 Punkten aus sechs Spielen und Tabellenplatz zwei geglückt. Wie ist die Stimmung in der Mannschaft, Herr Großkreutz?

Kevin Großkreutz: Nicht nur die Stimmung ist gut. Der hervorragende Start hat auch dafür gesorgt, dass das Selbstvertrauen noch einmal gestiegen ist. Das ist in dieser 3. Liga, die häufig dreckig sein kann, nicht unwichtig. Schließlich sind die meisten Spiele extrem eng. Das sieht man Wochenende für Wochenende. Dass wir nach sechs Partien nur fünf Gegentreffer hinnehmen mussten, ist überragend. Doch es geht auch noch besser.

DFB.de: Wie gut sind Sie beim KFC bereits angekommen?

Großkreutz: Die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenommen. Auch die Zusammenarbeit mit Trainer Stefan Krämer und seinem Team läuft optimal. Rein sportlich konnte ich mich bisher von Spiel zu Spiel steigern und ich hoffe, dass das so weitergeht.

DFB.de: Mit Ihrer Verpflichtung hatte der KFC Uerdingen 05 für viel Aufsehen gesorgt. Warum fiel die Entscheidung für den Wechsel nach Krefeld?

Großkreutz: Die Gespräche mit den Verantwortlichen waren sehr positiv und haben mich schnell überzeugt. Auch das Umfeld passt. Mit der Qualität, die wir in der Mannschaft haben, können wir einiges erreichen. Spieler wie Christopher Schorch, den ich schon von früher kannte, haben mir nur Gutes berichtet. Nicht umsonst geht es seit zwei Jahren stetig bergauf. Dass der KFC ein Traditionsverein mit Vergangenheit im Europapokal ist, wusste ich schon vorher und hat ebenfalls eine Rolle gespielt.

DFB.de: Wie wichtig ist Ihnen die Nähe zu Ihrer Heimat?

Großkreutz: Meine Familie kann in Dortmund wohnen bleiben. Unsere zweijährige Tochter kommt in den Kindergarten. Sie soll in Dortmund aufwachsen. Bis Krefeld sind es rund 75 Kilometer. Das ist absolut machbar. Mit Patrick Pflücke, der vom BVB ausgeliehen ist, bilde ich eine Fahrgemeinschaft.

DFB.de: Die Erwartungen der Fans sind sehr hoch. Was erwarten Sie selbst von sich?

Großkreutz: Ich will der Mannschaft helfen, damit wir gemeinsam erfolgreich sind. Entscheidend ist, dass ich - wie ich es immer getan habe - alles in die Waagschale werfe und kämpfe bis zum Umfallen. Den jungen Spielern möchte ich mit meiner Erfahrung helfen.

DFB.de: Als ehemaliger Nationalspieler, Weltmeister von 2014 und Doublegewinner mit dem BVB stehen Sie in der 3. Liga ganz besonders im Fokus. Ist das schon Normalität für Sie oder würden Sie sich wünschen, auch mal etwas weniger im Mittelpunkt zu stehen?

Großkreutz: Daran habe ich mich gewöhnt. Ich weiß, dass ich immer besonders im Fokus stehen werde. Mit fortschreitendem Alter habe ich gelernt, lockerer damit umzugehen. Vieles nehme ich auch gar nicht wahr. Ich bin, wie ich bin, und ziehe mein Ding durch.

DFB.de: Sie sind ein Typ, der auf und neben dem Platz polarisiert. Wie ist das jetzt in der 3. Liga und im Privatleben?

Großkreutz: Ich habe mich auf dem Platz nicht viel verändert, bin nach wie die 'Drecksau', die ich auch früher war. Das gehört bei mir dazu, das ist eben mein Spiel. Privat denke ich, dass ich der Kevin geblieben bin, der früher auf der Tribüne den BVB angefeuert hat - und so werde ich auch immer bleiben.

DFB.de: Haben Sie im Privatleben schon einmal schlechte Erfahrungen mit Kritikern gemacht?

Großkreutz: Das ist wohl eher ein Internetphänomen. Ich ernte im Netz viel Kritik. Auf der Straße oder beim Einkaufen habe ich das noch nie mitbekommen. Selbst beim Pokalfinale zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München, bei dem ich als Zuschauer in Berlin dabei war, waren die Leute ganz normal und höflich zu mir. Einen blöden Spruch in meine Richtung gab es nicht.

DFB.de: Hätten Sie einige Dinge rückblickend gerne anders gemacht?

Großkreutz: Vielleicht den Wechsel zu Galatasaray Istanbul. Ich wollte unbedingt dorthin. Das hat dazu geführt, dass alles Hopplahopp über die Bühne gegangen ist. Dafür, dass ich ein halbes Jahr nicht spielberechtigt war, konnte ich unter dem Strich allerdings nichts. Wenn ich sonst auf meine bisherige Karriere zurückblicke, kann ich so viel Falsches nicht erkennen.

DFB.de: Was sagen Sie Kritikern, die den Fußballer Kevin Großkreutz auf dem absteigenden Ast sehen?

Großkreutz: Ich glaube nicht, dass ich irgendjemanden noch etwas beweisen muss. Ich will mir vielmehr in jedem Training und in jedem Spiel selbst etwas beweisen, alles geben und so erfolgreich wie möglich sein. Die Titel, die ich mit meinen Vereinen und mit der Nationalmannschaft gewonnen habe, kann mir keiner nehmen. Ich kam aus der 3. Liga, bin jetzt wieder in der 3. Liga. Und wer weiß, in welcher Liga ich in den kommenden drei Jahren noch spielen werde.

DFB.de: Geschäftsführer Nikolas Weinhart betonte, nicht Ihr Name, sondern Ihre spielerische Qualität habe den Ausschlag für die Verpflichtung gegeben. Welche Qualitäten wollen Sie einbringen, um mit dem KFC erfolgreich zu sein?

Großkreutz: Ich werde mich auch weiterhin in jeden Zweikampf werfen und das 'Kampfschwein' sein, das in der 3. Liga auch benötigt wird.

DFB.de: Sie haben schon auf zahlreichen verschiedenen Positionen gespielt. Beim KFC waren Sie zunächst im Mittelfeld zu finden, zuletzt aber auf der Außenverteidigerposition. Wo sehen Sie Ihre Rolle im Uerdinger Team?

Großkreutz: Ich habe es immer so gehalten, dass ich da spiele, wo der Trainer mich aufstellt. Und auf dieser Position gebe ich dann alles - für den Trainer, die Mannschaft, den Verein. In den vergangenen Spielen habe ich hinten rechts agiert und die Position passt.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Zeit in der damals drittklassigen Regionalliga Nord und wie hat sich der Drittligafußball entwickelt?

Großkreutz: Auch damals gab es mit Vereinen wie Fortuna Düsseldorf Vereine mit jeder Menge Tradition in der Liga. Das ist in der aktuellen 3. Liga nicht anders. Der Fußball hat sich mit den Jahren selbstverständlich verändert. Ich bin mit Rot Weiss Ahlen aus der Regionalliga Nord in die 2. Liga aufgestiegen. Meine Erinnerungen sind also durchweg positiv. Es wäre ein Traum, wenn ich diesen Erfolg mit dem KFC wiederholten könnte.

DFB.de: Einige Aufsteiger haben bereits den direkten Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga geschafft: RB Leipzig, die Würzburger Kickers und der SSV Jahn Regensburg. Wie realistisch ist dieses Ziel für den KFC Uerdingen 05 aus Ihrer Sicht?

Großkreutz: Daran sollten wir jetzt gar nicht denken. Ich zahle gerne in das Phrasenschwein: Aber entscheidend ist es, von Spiel zu Spiel zu denken. In den Spielzeiten, in denen ich mit Borussia Dortmund die Titel geholt habe, sind wir genau damit gut gefahren.

DFB.de: Der KFC bestreitet seine Heimspiele zumindest vorerst in Duisburg. Ist das ein großer Nachteil?

Großkreutz: Wir sind alle Profis und können das wegstecken. Unsere Fans machen uns das auch leicht. Sie machen gute Stimmung und sorgen damit auch in Duisburg für Heimspielatmosphäre. Selbstverständlich würden wir lieber in Krefeld spielen. Die Grotenburg ist Kult. Leider geht es im Moment nicht und das müssen wir so annehmen.

DFB.de: Am Freitag laufen Sie beim Abschiedsspiel des langjährigen BVB-Torhüters Roman Weidenfeller noch einmal in Dortmund auf. Wie sehr vermissen Sie die "Gelbe Wand"?

Großkreutz: Wenn es die Zeit zulässt, bin ich als Zuschauer im Stadion. Aber klar, als Spieler unten auf dem Rasen aufzulaufen, ist noch einmal etwas ganz Anderes. Ich werde die Jahre und die wohl einmalige Stimmung vor dieser Tribüne und im gesamten Stadion nie vergessen. Ich werde immer ein Dortmunder bleiben. Der BVB ist mein Verein, meine Liebe. Daraus habe ich nie ein Geheimnis gemacht. Ich freue mich riesig auf Freitag und hoffe, dass wir Roman einen würdigen Abschied bereiten.

DFB.de: Wenn Ihr Vertrag 2021 aufläuft, ist der KFC Uerdingen 05...

Großkreutz: …hoffentlich in der 2. Liga - mindestens.

[mspw]

In der Geschichte der 3. Liga gehört er zu den mit Abstand prominentesten Spielern: Kevin Großkreutz, Weltmeister von 2014, trägt seit Saisonbeginn das Trikot des ambitionierten Aufsteigers KFC Uerdingen 05. In der damals drittklassigen Regionalliga Nord hatte die Laufbahn des heute 30-Jährigen bei Rot Weiss Ahlen Fahrt aufgenommen, ehe mit den Münsterländern der Aufstieg in die 2. Bundesliga gelang. Im Jahr 2008 kehrte der gebürtige Dortmunder zu seinem Jugendverein Borussia Dortmund zurück. Mit dem BVB gewann Großkreutz zwei Deutsche Meisterschaften sowie den DFB-Pokal. Außerdem entwickelte er sich zum Nationalspieler. Weitere Stationen waren Galatasaray Istanbul, der VfB Stuttgart und der SV Darmstadt 98.

Jetzt will Großkreutz mit dem KFC durchstarten. Bisher kam er in allen Meisterschaftsspielen des ehemaligen Bundesligisten zum Einsatz. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Kevin Großkreutz mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seine ersten Wochen beim KFC, seine Kritiker, die Perspektiven mit Uerdingen und was er während seiner Karriere gerne anders gemacht hätte.

DFB.de: Der Saisonstart ist mit 13 Punkten aus sechs Spielen und Tabellenplatz zwei geglückt. Wie ist die Stimmung in der Mannschaft, Herr Großkreutz?

Kevin Großkreutz: Nicht nur die Stimmung ist gut. Der hervorragende Start hat auch dafür gesorgt, dass das Selbstvertrauen noch einmal gestiegen ist. Das ist in dieser 3. Liga, die häufig dreckig sein kann, nicht unwichtig. Schließlich sind die meisten Spiele extrem eng. Das sieht man Wochenende für Wochenende. Dass wir nach sechs Partien nur fünf Gegentreffer hinnehmen mussten, ist überragend. Doch es geht auch noch besser.

DFB.de: Wie gut sind Sie beim KFC bereits angekommen?

Großkreutz: Die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenommen. Auch die Zusammenarbeit mit Trainer Stefan Krämer und seinem Team läuft optimal. Rein sportlich konnte ich mich bisher von Spiel zu Spiel steigern und ich hoffe, dass das so weitergeht.

DFB.de: Mit Ihrer Verpflichtung hatte der KFC Uerdingen 05 für viel Aufsehen gesorgt. Warum fiel die Entscheidung für den Wechsel nach Krefeld?

Großkreutz: Die Gespräche mit den Verantwortlichen waren sehr positiv und haben mich schnell überzeugt. Auch das Umfeld passt. Mit der Qualität, die wir in der Mannschaft haben, können wir einiges erreichen. Spieler wie Christopher Schorch, den ich schon von früher kannte, haben mir nur Gutes berichtet. Nicht umsonst geht es seit zwei Jahren stetig bergauf. Dass der KFC ein Traditionsverein mit Vergangenheit im Europapokal ist, wusste ich schon vorher und hat ebenfalls eine Rolle gespielt.

DFB.de: Wie wichtig ist Ihnen die Nähe zu Ihrer Heimat?

Großkreutz: Meine Familie kann in Dortmund wohnen bleiben. Unsere zweijährige Tochter kommt in den Kindergarten. Sie soll in Dortmund aufwachsen. Bis Krefeld sind es rund 75 Kilometer. Das ist absolut machbar. Mit Patrick Pflücke, der vom BVB ausgeliehen ist, bilde ich eine Fahrgemeinschaft.

DFB.de: Die Erwartungen der Fans sind sehr hoch. Was erwarten Sie selbst von sich?

Großkreutz: Ich will der Mannschaft helfen, damit wir gemeinsam erfolgreich sind. Entscheidend ist, dass ich - wie ich es immer getan habe - alles in die Waagschale werfe und kämpfe bis zum Umfallen. Den jungen Spielern möchte ich mit meiner Erfahrung helfen.

DFB.de: Als ehemaliger Nationalspieler, Weltmeister von 2014 und Doublegewinner mit dem BVB stehen Sie in der 3. Liga ganz besonders im Fokus. Ist das schon Normalität für Sie oder würden Sie sich wünschen, auch mal etwas weniger im Mittelpunkt zu stehen?

Großkreutz: Daran habe ich mich gewöhnt. Ich weiß, dass ich immer besonders im Fokus stehen werde. Mit fortschreitendem Alter habe ich gelernt, lockerer damit umzugehen. Vieles nehme ich auch gar nicht wahr. Ich bin, wie ich bin, und ziehe mein Ding durch.

DFB.de: Sie sind ein Typ, der auf und neben dem Platz polarisiert. Wie ist das jetzt in der 3. Liga und im Privatleben?

Großkreutz: Ich habe mich auf dem Platz nicht viel verändert, bin nach wie die 'Drecksau', die ich auch früher war. Das gehört bei mir dazu, das ist eben mein Spiel. Privat denke ich, dass ich der Kevin geblieben bin, der früher auf der Tribüne den BVB angefeuert hat - und so werde ich auch immer bleiben.

DFB.de: Haben Sie im Privatleben schon einmal schlechte Erfahrungen mit Kritikern gemacht?

Großkreutz: Das ist wohl eher ein Internetphänomen. Ich ernte im Netz viel Kritik. Auf der Straße oder beim Einkaufen habe ich das noch nie mitbekommen. Selbst beim Pokalfinale zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München, bei dem ich als Zuschauer in Berlin dabei war, waren die Leute ganz normal und höflich zu mir. Einen blöden Spruch in meine Richtung gab es nicht.

DFB.de: Hätten Sie einige Dinge rückblickend gerne anders gemacht?

Großkreutz: Vielleicht den Wechsel zu Galatasaray Istanbul. Ich wollte unbedingt dorthin. Das hat dazu geführt, dass alles Hopplahopp über die Bühne gegangen ist. Dafür, dass ich ein halbes Jahr nicht spielberechtigt war, konnte ich unter dem Strich allerdings nichts. Wenn ich sonst auf meine bisherige Karriere zurückblicke, kann ich so viel Falsches nicht erkennen.

DFB.de: Was sagen Sie Kritikern, die den Fußballer Kevin Großkreutz auf dem absteigenden Ast sehen?

Großkreutz: Ich glaube nicht, dass ich irgendjemanden noch etwas beweisen muss. Ich will mir vielmehr in jedem Training und in jedem Spiel selbst etwas beweisen, alles geben und so erfolgreich wie möglich sein. Die Titel, die ich mit meinen Vereinen und mit der Nationalmannschaft gewonnen habe, kann mir keiner nehmen. Ich kam aus der 3. Liga, bin jetzt wieder in der 3. Liga. Und wer weiß, in welcher Liga ich in den kommenden drei Jahren noch spielen werde.

DFB.de: Geschäftsführer Nikolas Weinhart betonte, nicht Ihr Name, sondern Ihre spielerische Qualität habe den Ausschlag für die Verpflichtung gegeben. Welche Qualitäten wollen Sie einbringen, um mit dem KFC erfolgreich zu sein?

Großkreutz: Ich werde mich auch weiterhin in jeden Zweikampf werfen und das 'Kampfschwein' sein, das in der 3. Liga auch benötigt wird.

DFB.de: Sie haben schon auf zahlreichen verschiedenen Positionen gespielt. Beim KFC waren Sie zunächst im Mittelfeld zu finden, zuletzt aber auf der Außenverteidigerposition. Wo sehen Sie Ihre Rolle im Uerdinger Team?

Großkreutz: Ich habe es immer so gehalten, dass ich da spiele, wo der Trainer mich aufstellt. Und auf dieser Position gebe ich dann alles - für den Trainer, die Mannschaft, den Verein. In den vergangenen Spielen habe ich hinten rechts agiert und die Position passt.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Zeit in der damals drittklassigen Regionalliga Nord und wie hat sich der Drittligafußball entwickelt?

Großkreutz: Auch damals gab es mit Vereinen wie Fortuna Düsseldorf Vereine mit jeder Menge Tradition in der Liga. Das ist in der aktuellen 3. Liga nicht anders. Der Fußball hat sich mit den Jahren selbstverständlich verändert. Ich bin mit Rot Weiss Ahlen aus der Regionalliga Nord in die 2. Liga aufgestiegen. Meine Erinnerungen sind also durchweg positiv. Es wäre ein Traum, wenn ich diesen Erfolg mit dem KFC wiederholten könnte.

DFB.de: Einige Aufsteiger haben bereits den direkten Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga geschafft: RB Leipzig, die Würzburger Kickers und der SSV Jahn Regensburg. Wie realistisch ist dieses Ziel für den KFC Uerdingen 05 aus Ihrer Sicht?

Großkreutz: Daran sollten wir jetzt gar nicht denken. Ich zahle gerne in das Phrasenschwein: Aber entscheidend ist es, von Spiel zu Spiel zu denken. In den Spielzeiten, in denen ich mit Borussia Dortmund die Titel geholt habe, sind wir genau damit gut gefahren.

DFB.de: Der KFC bestreitet seine Heimspiele zumindest vorerst in Duisburg. Ist das ein großer Nachteil?

Großkreutz: Wir sind alle Profis und können das wegstecken. Unsere Fans machen uns das auch leicht. Sie machen gute Stimmung und sorgen damit auch in Duisburg für Heimspielatmosphäre. Selbstverständlich würden wir lieber in Krefeld spielen. Die Grotenburg ist Kult. Leider geht es im Moment nicht und das müssen wir so annehmen.

DFB.de: Am Freitag laufen Sie beim Abschiedsspiel des langjährigen BVB-Torhüters Roman Weidenfeller noch einmal in Dortmund auf. Wie sehr vermissen Sie die "Gelbe Wand"?

Großkreutz: Wenn es die Zeit zulässt, bin ich als Zuschauer im Stadion. Aber klar, als Spieler unten auf dem Rasen aufzulaufen, ist noch einmal etwas ganz Anderes. Ich werde die Jahre und die wohl einmalige Stimmung vor dieser Tribüne und im gesamten Stadion nie vergessen. Ich werde immer ein Dortmunder bleiben. Der BVB ist mein Verein, meine Liebe. Daraus habe ich nie ein Geheimnis gemacht. Ich freue mich riesig auf Freitag und hoffe, dass wir Roman einen würdigen Abschied bereiten.

DFB.de: Wenn Ihr Vertrag 2021 aufläuft, ist der KFC Uerdingen 05...

Großkreutz: …hoffentlich in der 2. Liga - mindestens.

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