Großes Finale: Wolfsburg, Frankfurt und Bayern wollen den Titel

Sand und Duisburg im Fernduell um Klassenverbleib

Die Frage, wer neben Schlusslicht Herforder SV in die 2. Frauen-Bundesliga absteigen muss, entscheidet sich ebenfalls erst am letzten Spieltag im Fernduell zwischen dem SC Sand und dem MSV Duisburg. Der SCS belegt mit 16 Punkten den ersten Nichtabstiegsrang, die Zebras liegen zwei Zähler dahinter auf Rang elf und würden damit absteigen. Für Sand spricht auch die um 18 Treffer bessere Tordifferenz. Die Mannschaft von SCS-Trainer Sven Kahlert tritt Sonntag (ab 14 Uhr) bei Bayer 04 Leverkusen an. Duisburg hat gleichzeitig Heimrecht gegen Absteiger Herford.

Sands Trainer Kahlert, der in der vergangenen Saison noch in Duisburg tätig war, kann vor dem Auftritt in Leverkusen personell aus dem Vollen schöpfen. "Die Anspannung ist nicht viel anders als vor den anderen Bundesligaspielen", so Kahlert im Gespräch mit DFB.de. "Wir wissen alle, worum es geht. Positiv ist, dass wir es selbst in der Hand haben. Wir werden nicht auf Remis spielen. In Leverkusen wollen wir gewinnen und den zweiten Auswärtssieg in dieser Saison landen." Die Gastgeberinnen liegen zwar nur einen Rang vor Sand, haben aber den Klassenverbleib mit 20 Punkten schon in der Tasche.

Um überhaupt eine Chance auf den Ligaverbleib zu haben, benötigt der MSV Duisburg gegen den bereits abgestiegenen Herforder SV unbedingt einen Sieg. Das Hinspiel hatten die Zebras dank eines späten Treffers 2:1 gewonnen.

"Es wäre extrem bitter, wenn wir absteigen würden", sagt MSV-Spielführerin Virginia "Gini" Kirchberger. "Wir haben eine prima Gemeinschaft entwickelt. Alle ziehen an einem Strang: Mannschaft, Trainer, Verantwortliche. Es ist alles sehr familiär. Deshalb wäre es schon eine riesige Nummer, wenn wir doch noch irgendwie die Rettung schaffen - auch wenn wir auf fremde Hilfe angewiesen sind."

Letztes Spiel von Trainer Dietmar Sehrig mit Freiburg

Sein letztes Spiel als Trainer des SC Freiburg absolviert Dietmar Sehrig am Sonntag (ab 14 Uhr) bei der TSG 1899 Hoffenheim. Sein Nachfolger steht mit Jens Scheuer bereits fest. Sehrig wird Vizepräsident und Sportlicher Leiter bei seinem Ex-Klub FFV Heidenheim.

Für Freiburg geht es darum, die fünfte Niederlage hintereinander zu verhindern. "Durch unsere 2:3-Heimniederlage gegen Leverkusen haben wir unsere Chancen auf Platz sechs leider verspielt. Jetzt wollen wir zumindest den siebten Platz halten", so Sehrig. "Wir wollen das Spiel gewinnen, dann ist uns der siebte Platz sicher."

Den vierten Rang hat der 1. FFC Turbine Potsdam bereits vor dem Duell mit FF USV Jena sicher. Nach dem verlorenen DFB-Pokalfinale gegen Wolfsburg (1:3) will sich die Mannschaft von FFC-Trainer Bernd Schröder nun mit einem Erfolgserlebnis in die Sommerpause verabschieden. "Wir wollen unseren Fans und uns einen schönen Abschluss bieten", sagt Mittelfeldspielerin Jennifer Zietz.

Die Gäste aus Jena konnten von ihren vergangenen sechs Begegnungen keine gewinnen. Das Hinspiel gegen Potsdam ging 2:3 verloren.

[mspw]


Ein Herzschlagfinale ist am 22. und letzten Spieltag in der Allianz Frauen-Bundesliga garantiert. Die drei Spitzenmannschaften und Meisterschaftsaspiranten liegen vor dem grandiosen Saisonabschluss nur zwei Punkte auseinander. Der Tabellenführer, frisch gebackene DFB-Pokalsieger und Titelverteidiger VfL Wolfsburg besitzt mit 54 Punkten die beste Ausgangsposition. Dahinter lauern jedoch der noch ungeschlagene FC Bayern München (53 Zähler) sowie Champions League-Finalist 1. FFC Frankfurt (52).

Am Sonntag (ab 14 Uhr, Live-Übertragung mit Konferenzschaltung im HR Fernsehen, Live-Streams auf HR-online.de und DFB-TV) kommt es im Frankfurter Stadion am Brentanobad zum direkten Duell zwischen dem FFC und den Wölfinnen. Dort werden unter anderem DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Bundestrainerin Silvia Neid als Ehrengäste erwartet. Bayern München tritt gleichzeitig vor eigenem Publikum im Grünwalder Stadion gegen den Tabellenfünften SGS Essen (Live-Übertragung mit Konferenzschaltung auf Eurosport, Livestreams auf BR.de und auf DFB-TV) an.

Nur Wolfsburg hat Meisterschaft in eigener Hand

Vom Spitzentrio kann nur der VfL Wolfsburg den erneuten Titelgewinn und damit das Double aus eigener Kraft perfekt machen. Bei einem Sieg in Frankfurt wäre die dritte Meisterschaft in Folge auf jeden Fall perfekt. Ein Unentschieden würde der Mannschaft von Trainer Ralf Kellermann nur dann reichen, wenn auch der FC Bayern München gegen Essen nicht gewinnt. Bei einer Wolfsburger Niederlage würde jedoch Frankfurt definitiv vorbeiziehen. In diesem Fall droht dem VfL sogar der Sturz auf Platz drei und damit das Verpassen der Champions League-Teilnahme.

Dazu will es Kellermann jedoch nicht kommen lassen: "Wir wollen Meister werden und so werden wir auch auftreten. Für uns zählt nur ein Sieg in Frankfurt."

Nach dem Triumph im DFB-Pokal (3:1 im Finale gegen Turbine Potsdam) treten die Grün-Weißen selbstbewusst in Frankfurt an. "Uns hilft es, dass wir es in der eigenen Hand haben. Diese Situation haben wir uns über 21 Spieltage trotz personeller Probleme und der Mammut-Belastung erarbeitet", so Kellermann, der auch die positiven Erfahrungen als Vorteil sieht. "Es sorgt für Sicherheit, wenn man weiß, dass man in den vergangenen Jahren immer schon die entscheidenden Spiele gewonnen hat. Das ist eine mentale Stärke, die sich die Mannschaft angeeignet hat, und darauf vertrauen wir auch jetzt."

Angeschlagen bei den Wolfsburgerinnen, die das Hinspiel 2:0 für sich entschieden hatten, sind Vanessa Bernauer (Innenbanddehnung im Knie) und Lena Goeßling (Muskelreizung). Bei ihnen besteht aber ebenso wie bei der erkrankten Verena Faißt (grippaler Infekt) die Hoffnung, dass sie eingesetzt werden können.

Frankfurt: Mit zehntem Sieg in Serie in die Königsklasse

Der 1. FFC Frankfurt muss gegen Wolfsburg gewinnen, um noch eine Chance auf Rang eins zu haben, und gleichzeitig auf einen Punktverlust der Bayern hoffen. Nur dann könnten die Hessinnen ihre achte Deutsche Meisterschaft feiern. Sicher wäre für den Fall eines Sieges – es wäre bereits der zehnte Dreier hintereinander - allerdings zumindest der zweite Tabellenplatz und damit das Erreichen der Königsklasse.

"Der VfL Wolfsburg ist mit mittlerweile sechs Titeln seit 2013, darunter zwei Champions-League-Siegen in Folge, die Mannschaft in Deutschland und Europa, die es zu schlagen gilt", sagt Frankfurts Trainer Colin Bell. "Wir wissen um die herausragenden Stärken unseres Gegners, zu denen neben der hohen Qualität des Kaders mit 25 Nationalspielerinnen auch eine großartige Moral zählt. So kann man sich erst dann sicher sein, den VfL geschlagen zu haben, wenn die Schiedsrichterin abgepfiffen hat. Um unsere Aufholjagd zu krönen, wird es notwendig sein, absolut fehlerfrei zu agieren, den Charakter des Spiels zu erkennen und anzunehmen sowie unsere Chancen effektiv zu nutzen. Über allem steht das große Ziel, uns wieder für die Champions League, in der wir in dieser Saison bisher so erfolgreich waren, zu qualifizieren. Dafür werden wir unser Maximum abrufen."

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Erinnerungen an Endspiel von 2014 werden wach

Schon in der abgelaufenen Saison hatte es zwischen Wolfsburg und Frankfurt am letzten Spieltag ein Finale um die Deutsche Meisterschaft gegeben. Damals setzte sich der VfL vor eigenem Publikum durch einen Treffer von Nationalspielerin Alexandra Popp in der 89. Minute 2:1 durch. Es war das Tor zur Meisterschaft, denn ein Unentschieden hätte für die Mannschaft von VfL-Trainer Ralf Kellermann nicht gereicht.

Frankfurt bestreitet gegen Wolfsburg das erste von zwei Endspielen hintereinander. Vier Tage nach dem letzten Meisterschaftsspiel steht am kommenden Donnerstag (ab 18 Uhr) im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark das Champions League-Finale gegen Paris St. Germain auf dem Programm. Es geht dann um die Nachfolge des VfL Wolfsburg.

Bayern München muss siegen und hoffen

Der aktuelle Tabellenzweite FC Bayern München muss für die Chance auf seine zweite Deutsche Meisterschaft (nach 1976) im Heimspiel gegen die SGS Essen den 17. Saisonsieg einfahren und gleichzeitig auf einen Wolfsburger Punktverlust in Frankfurt hoffen.

Sollte der Mannschaft um FCB-Spielführerin Melanie Behringer im traditionsreichen Stadion an der Grünwalder Straße der erhoffte Dreier gegen die Gäste aus dem Ruhrgebiet gelingen, dann wäre mindestens die Teilnahme an der Champions League perfekt. Ein Unentschieden würde dagegen auf keinen Fall zum Titel reichen und auch nur dann die Vize-Meisterschaft bedeuten, wenn Frankfurt gleichzeitig nicht gegen Wolfsburg gewinnt.

Bayern-Trainer Thomas Wörle kann beim Saisonfinale weiterhin nicht mit den verletzten Katharina Baunach, Sarah Romert, Vanessa Bürki, Ricarda Walkling und Viktoria Schnaderbeck planen. Seine Mannschaft fuhr zuletzt vier Siege hintereinander ein, beim jüngsten 6:0 in Herford erzielte Nationalspielerin Lena Lotzen ihren ersten Treffer nach langer Verletzungspause.

Die Gäste aus Essen wollen versuchen, dem FCB im letzten Saisonspiel die erste Niederlage beizubringen. Die Bilanz spricht allerdings nicht für die Mannschaft von SGS-Trainer Markus Högner. Von 21 Duellen gingen elf verloren. Je fünfmal gab es einen Sieg und ein Remis. Im Hinspiel erkämpften die Essenerinnen an der Hafenstraße ein 0:0.

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Sand und Duisburg im Fernduell um Klassenverbleib

Die Frage, wer neben Schlusslicht Herforder SV in die 2. Frauen-Bundesliga absteigen muss, entscheidet sich ebenfalls erst am letzten Spieltag im Fernduell zwischen dem SC Sand und dem MSV Duisburg. Der SCS belegt mit 16 Punkten den ersten Nichtabstiegsrang, die Zebras liegen zwei Zähler dahinter auf Rang elf und würden damit absteigen. Für Sand spricht auch die um 18 Treffer bessere Tordifferenz. Die Mannschaft von SCS-Trainer Sven Kahlert tritt Sonntag (ab 14 Uhr) bei Bayer 04 Leverkusen an. Duisburg hat gleichzeitig Heimrecht gegen Absteiger Herford.

Sands Trainer Kahlert, der in der vergangenen Saison noch in Duisburg tätig war, kann vor dem Auftritt in Leverkusen personell aus dem Vollen schöpfen. "Die Anspannung ist nicht viel anders als vor den anderen Bundesligaspielen", so Kahlert im Gespräch mit DFB.de. "Wir wissen alle, worum es geht. Positiv ist, dass wir es selbst in der Hand haben. Wir werden nicht auf Remis spielen. In Leverkusen wollen wir gewinnen und den zweiten Auswärtssieg in dieser Saison landen." Die Gastgeberinnen liegen zwar nur einen Rang vor Sand, haben aber den Klassenverbleib mit 20 Punkten schon in der Tasche.

Um überhaupt eine Chance auf den Ligaverbleib zu haben, benötigt der MSV Duisburg gegen den bereits abgestiegenen Herforder SV unbedingt einen Sieg. Das Hinspiel hatten die Zebras dank eines späten Treffers 2:1 gewonnen.

"Es wäre extrem bitter, wenn wir absteigen würden", sagt MSV-Spielführerin Virginia "Gini" Kirchberger. "Wir haben eine prima Gemeinschaft entwickelt. Alle ziehen an einem Strang: Mannschaft, Trainer, Verantwortliche. Es ist alles sehr familiär. Deshalb wäre es schon eine riesige Nummer, wenn wir doch noch irgendwie die Rettung schaffen - auch wenn wir auf fremde Hilfe angewiesen sind."

Letztes Spiel von Trainer Dietmar Sehrig mit Freiburg

Sein letztes Spiel als Trainer des SC Freiburg absolviert Dietmar Sehrig am Sonntag (ab 14 Uhr) bei der TSG 1899 Hoffenheim. Sein Nachfolger steht mit Jens Scheuer bereits fest. Sehrig wird Vizepräsident und Sportlicher Leiter bei seinem Ex-Klub FFV Heidenheim.

Für Freiburg geht es darum, die fünfte Niederlage hintereinander zu verhindern. "Durch unsere 2:3-Heimniederlage gegen Leverkusen haben wir unsere Chancen auf Platz sechs leider verspielt. Jetzt wollen wir zumindest den siebten Platz halten", so Sehrig. "Wir wollen das Spiel gewinnen, dann ist uns der siebte Platz sicher."

Den vierten Rang hat der 1. FFC Turbine Potsdam bereits vor dem Duell mit FF USV Jena sicher. Nach dem verlorenen DFB-Pokalfinale gegen Wolfsburg (1:3) will sich die Mannschaft von FFC-Trainer Bernd Schröder nun mit einem Erfolgserlebnis in die Sommerpause verabschieden. "Wir wollen unseren Fans und uns einen schönen Abschluss bieten", sagt Mittelfeldspielerin Jennifer Zietz.

Die Gäste aus Jena konnten von ihren vergangenen sechs Begegnungen keine gewinnen. Das Hinspiel gegen Potsdam ging 2:3 verloren.