Groenen: "Es fühlt sich noch alles wie ein Traum an"

Turbulente und gleichzeitig äußerst erfolgreiche Wochen liegen hinter Jackie Groenen. Die Mittelfeldspielerin des 1. FFC Frankfurt hatte mit beachtlichen Leistungen großen Anteil daran, dass die Niederländerinnen ebenso souverän wie überraschend die Europameisterschaft im eigenen Land gewinnen konnten.

Nun beginnt an diesem Wochenende mit dem ersten Spieltag in der Allianz Frauen-Bundesliga wieder der Alltag. Am Sonntag (ab 11 Uhr) trifft der 1. FFC Frankfurt auf Aufsteiger 1. FC Köln. Im DFB.de-Interview blickt Jackie Groenen auf den größten Triumph ihrer Karriere zurück. Die 22-Jährige ordnet die Ereignisse ein und erklärt, wie sie die Feierlichkeiten überstanden hat. Vor allem jedoch wirft sie den Blick nach vorne auf die anstehenden Aufgaben.

DFB.de: Frau Groenen, haben Sie die Ereignisse rund um die Europameisterschaft bereits verarbeiten können?

Jackie Groenen: Noch nicht ganz, ehrlich gesagt. Es fühlt sich noch alles wie ein Traum an und ich warte förmlich darauf, dass wieder eine gewisse Normalität eintritt. Und das wird sicherlich noch ein wenig dauern. Ich freue mich schon darauf, mich irgendwann mal in Ruhe zu Hause hinzusetzen, mir die ganzen Bilder – vor allem von den ganzen Feierlichkeiten – anzusehen und diesen Erfolg einfach nur zu genießen.

DFB.de: Wie haben Sie das Turnier erlebt?

Groenen: Wir alle sind – auch wenn sich komisch anhört – sehr entspannt und mit einer großen Lockerheit in dieses Turnier gegangen. Statt uns selbst Druck aufzuerlegen, haben wir unser Augenmerk darauf gerichtet, einfach nur guten Fußball zu spielen. Ziel war es, überwiegend mit temporeichem Kurzpassspiel zu agieren, nicht zu viel mit langen Bällen. Und wir wussten: Wenn wir das auf den Platz bringen, was wir können, dann kommen die Ergebnisse von ganz alleine.

DFB.de: Wann war Ihnen klar, dass sogar der Gewinn der Europameisterschaft möglich ist?

Groenen: Vor der EM habe ich mir schon gedacht, dass der Titel möglich ist, sofern wirklich alle Puzzleteile bei uns zusammenpassen. Während des Turniers war der Knackpunkt sicherlich das Schweden-Spiel. Wir hatten großen Respekt, immerhin war Schweden der aktuelle Olympiazweite. Und dann haben wir die Partie nicht nur gewonnen, sondern den Gegner über 90 Minuten dominiert. Ich hatte zu keiner Zeit Gefühl, dass etwas anbrennen könnte. Von da an war klar: Wir können hier jeden schlagen!

DFB.de: Was war in den Tagen danach in den Niederlanden los?

Groenen: Man muss sich ja nur die Bilder in Erinnerung rufen von den unzähligen Fans, die uns gefeiert haben. Das ganze Land stand in diesen Tagen hinter uns, es war ein richtiges Sommermärchen. Und wer hätte noch vor wenigen Jahren gedacht, dass die Frauen-Nationalmannschaft solch eine Euphorie auslösen kann…?

DFB.de: Wird der Frauenfußball in den Niederlanden – vor allem auch der Vereinsfußball – davon mittel- und langfristig profitieren?

Groenen: Ja, da bin ich mir ganz sicher. So viele Menschen haben unsere Spiele gesehen und uns die Daumen gedrückt. Für viele Mädchen gibt es ab jetzt einen Traum: Sie haben unsere Spiele am Fernseher oder sogar in den Stadien verfolgt und wollen dies nun einmal selbst erleben. Ich bin mir sicher, dass viele Mädchen nun anfangen, Fußball zu spielen. Und wenn wir eine breite Basis haben, dann führt das auch zu einem höheren Niveau in der Spitze.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat der Frauenfußball in den Niederlanden?

Groenen: Viele Vereine investieren schon seit zehn Jahren in die Entwicklung des Frauenfußballs, das Thema ist also nicht neu. Wir haben nur das Problem, dass wir in den Niederlanden noch keine professionellen Strukturen wie in anderen Ländern haben. Konkret gesagt: Wer bei einem niederländischen Verein spielt, muss nebenbei noch arbeiten gehen. Klar, dass dann die besten Spielerinnen schnell ins Ausland abwandern. Der EM-Titel sollte auch ein Zeichen an die Vereine sein, noch mehr als bislang in die Frauen-Abteilungen zu investieren!

DFB.de: Welche Auswirkungen hat der Gewinn der Europameisterschaft für Sie ganz persönlich?

Groenen: Ich bin viel unterwegs und ganz gut beschäftigt momentan. Aber die ganzen Anfragen und das Interesse empfinde ich nicht als negativ. Ganz im Gegenteil: Ich bin stolz darauf, meinen Anteil an unserem Teamerfolg gehabt zu haben! Vielleicht kann ich die Fragen nach den Auswirkungen in ein paar Wochen noch einmal beantworten…



Turbulente und gleichzeitig äußerst erfolgreiche Wochen liegen hinter Jackie Groenen. Die Mittelfeldspielerin des 1. FFC Frankfurt hatte mit beachtlichen Leistungen großen Anteil daran, dass die Niederländerinnen ebenso souverän wie überraschend die Europameisterschaft im eigenen Land gewinnen konnten.

Nun beginnt an diesem Wochenende mit dem ersten Spieltag in der Allianz Frauen-Bundesliga wieder der Alltag. Am Sonntag (ab 11 Uhr) trifft der 1. FFC Frankfurt auf Aufsteiger 1. FC Köln. Im DFB.de-Interview blickt Jackie Groenen auf den größten Triumph ihrer Karriere zurück. Die 22-Jährige ordnet die Ereignisse ein und erklärt, wie sie die Feierlichkeiten überstanden hat. Vor allem jedoch wirft sie den Blick nach vorne auf die anstehenden Aufgaben.

DFB.de: Frau Groenen, haben Sie die Ereignisse rund um die Europameisterschaft bereits verarbeiten können?

Jackie Groenen: Noch nicht ganz, ehrlich gesagt. Es fühlt sich noch alles wie ein Traum an und ich warte förmlich darauf, dass wieder eine gewisse Normalität eintritt. Und das wird sicherlich noch ein wenig dauern. Ich freue mich schon darauf, mich irgendwann mal in Ruhe zu Hause hinzusetzen, mir die ganzen Bilder – vor allem von den ganzen Feierlichkeiten – anzusehen und diesen Erfolg einfach nur zu genießen.

DFB.de: Wie haben Sie das Turnier erlebt?

Groenen: Wir alle sind – auch wenn sich komisch anhört – sehr entspannt und mit einer großen Lockerheit in dieses Turnier gegangen. Statt uns selbst Druck aufzuerlegen, haben wir unser Augenmerk darauf gerichtet, einfach nur guten Fußball zu spielen. Ziel war es, überwiegend mit temporeichem Kurzpassspiel zu agieren, nicht zu viel mit langen Bällen. Und wir wussten: Wenn wir das auf den Platz bringen, was wir können, dann kommen die Ergebnisse von ganz alleine.

DFB.de: Wann war Ihnen klar, dass sogar der Gewinn der Europameisterschaft möglich ist?

Groenen: Vor der EM habe ich mir schon gedacht, dass der Titel möglich ist, sofern wirklich alle Puzzleteile bei uns zusammenpassen. Während des Turniers war der Knackpunkt sicherlich das Schweden-Spiel. Wir hatten großen Respekt, immerhin war Schweden der aktuelle Olympiazweite. Und dann haben wir die Partie nicht nur gewonnen, sondern den Gegner über 90 Minuten dominiert. Ich hatte zu keiner Zeit Gefühl, dass etwas anbrennen könnte. Von da an war klar: Wir können hier jeden schlagen!

DFB.de: Was war in den Tagen danach in den Niederlanden los?

Groenen: Man muss sich ja nur die Bilder in Erinnerung rufen von den unzähligen Fans, die uns gefeiert haben. Das ganze Land stand in diesen Tagen hinter uns, es war ein richtiges Sommermärchen. Und wer hätte noch vor wenigen Jahren gedacht, dass die Frauen-Nationalmannschaft solch eine Euphorie auslösen kann…?

DFB.de: Wird der Frauenfußball in den Niederlanden – vor allem auch der Vereinsfußball – davon mittel- und langfristig profitieren?

Groenen: Ja, da bin ich mir ganz sicher. So viele Menschen haben unsere Spiele gesehen und uns die Daumen gedrückt. Für viele Mädchen gibt es ab jetzt einen Traum: Sie haben unsere Spiele am Fernseher oder sogar in den Stadien verfolgt und wollen dies nun einmal selbst erleben. Ich bin mir sicher, dass viele Mädchen nun anfangen, Fußball zu spielen. Und wenn wir eine breite Basis haben, dann führt das auch zu einem höheren Niveau in der Spitze.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat der Frauenfußball in den Niederlanden?

Groenen: Viele Vereine investieren schon seit zehn Jahren in die Entwicklung des Frauenfußballs, das Thema ist also nicht neu. Wir haben nur das Problem, dass wir in den Niederlanden noch keine professionellen Strukturen wie in anderen Ländern haben. Konkret gesagt: Wer bei einem niederländischen Verein spielt, muss nebenbei noch arbeiten gehen. Klar, dass dann die besten Spielerinnen schnell ins Ausland abwandern. Der EM-Titel sollte auch ein Zeichen an die Vereine sein, noch mehr als bislang in die Frauen-Abteilungen zu investieren!

DFB.de: Welche Auswirkungen hat der Gewinn der Europameisterschaft für Sie ganz persönlich?

Groenen: Ich bin viel unterwegs und ganz gut beschäftigt momentan. Aber die ganzen Anfragen und das Interesse empfinde ich nicht als negativ. Ganz im Gegenteil: Ich bin stolz darauf, meinen Anteil an unserem Teamerfolg gehabt zu haben! Vielleicht kann ich die Fragen nach den Auswirkungen in ein paar Wochen noch einmal beantworten…

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DFB.de: Wie sind Sie beim 1. FFC Frankfurt wieder aufgenommen worden?

Groenen: Sehr gut! Mit vielen Mädels hatte ich während des Turniers regelmäßigen Kontakt, sie haben mir geschrieben und mir viel Erfolg gewünscht. Auch als ich zurückkam, haben mir alle sehr herzlich gratuliert.

DFB.de: Hat sich Ihr Standing innerhalb der Mannschaft durch diesen Erfolg verändert?

Groenen: Nein, das würde ich nicht sagen. Ich habe mich schon vorher als Führungsspielerin gesehen und wenn ich zu einem Thema eine Meinung hatte, dann habe ich diese schon immer offen ausgesprochen. Nichts anderes werde ich künftig auch tun, von daher glaube ich, dass sich meine Rolle beim FFC nicht verändert hat.

DFB.de: Die vergangene Saison haben Sie mit Ihren Frankfurter Kolleginnen mit 37 Punkten auf Rang fünf beendet. Was ist in der neuen Saison möglich?

Groenen: Das ist schwierig einzuschätzen. Ich bin ja später in die Vorbereitung eingestiegen und kann unser Leistungsvermögen noch nicht abschließend beurteilen. Grundsätzlich verfügen wir im Kader über eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielerinnen. Warten wir mal die ersten Saisonspiele ab, dann sehen wir schon klarer, was möglich ist.

DFB.de: Setzt sich die Tendenz fort, dass sich die Leistungsdichte in der Allianz Frauen-Bundesliga weiter annähert?

Groenen: Ja, das glaube ich schon. Und deshalb mag ich die Allianz Frauen-Bundesliga auch so. Es gibt ja keine einfachen Spiele mehr. Man kann sich nicht einfach mal locker in den Bus setzen, irgendwo hinfahren und genau wissen, dass man mindestens mit einem 5:0 zurückkommt. Das war vor ein paar Jahren mal so. Man muss überall alles geben, um erfolgreich zu sein.

DFB.de: Kann Frankfurt mittelfristig auch wieder um die Deutsche Meisterschaft mitspielen?

Groenen: Das ist eine schwere Frage. In dieser Saison noch nicht, dafür müssen wir uns als Team erst noch weiterentwickeln. Aber mittelfristig – warum nicht? Ich denke schon, dass der FFC, wenn alles passt, auch irgendwann wieder ganz oben angreifen kann.

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