Goslars "Gipfelstürmer": Bergauf mit Block

Mit luftigen Höhen kennen sich die Menschen im niedersächsischen Goslar bestens aus. Stolze 1142 Meter misst der nahe gelegene Brocken und ist damit der höchste Berg in Norddeutschland. Ungewohnte Höhenluft schnuppert nun auch der in der 40.000 Einwohner-Stadt - zwischen den nordwestlichen Ausläufern des Harz-Gebirges gelegen - beheimate Goslarer SC.

Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg in die Regionalliga Nord stürmte der GSC, in der vergangenen Saison nur knapp dem Abstieg entgangen, mit fünf Siegen aus den ersten sieben Partien etwas überraschend an die Spitze und entwickelt sich nun langsam zu einem schweren "Brocken" für die Konkurrenz.

"Die Tabellenführung ist ein schöner Lohn für unsere Arbeit. Wir möchten für unsere Gegner vor allem ganz schwer ausrechenbar sein. Die anderen Mannschaften sollen sagen: Da kommt nicht Picke 07, sondern der Goslarer SC. Vor dieser Mannschaft müssen wir Respekt haben", beschreibt der neue Trainer Mario Block im Gespräch mit DFB.de. Erst vor Saisonbeginn vom Nordost-Oberligisten Brandenburger SC Süd verpflichtet, formte er die Blau-Weißen trotz eines großen personellen Umbruchs auf Anhieb zu "Gipfelstürmern".

Nach GSC-Anruf: In zehn Minuten ins Auto gesetzt

In der Region rund um das Mittelgebirge war Mario Block quasi durch einen Zufall gelandet. "Ich war dem Vorstand des GSC empfohlen worden und wurde dann Mitte Mai kontaktiert. Da habe ich mich innerhalb von zehn Minuten in mein Auto gesetzt und bin nach Goslar gefahren", so der ehemalige Stürmer von Fortuna Düsseldorf und Hannover 96, der seine Fußballschuhe bereits mit 26 Jahren nach vier (!) Achillessehnenrissen an den Nagel hängen musste und zwischenzeitlichen neun Monaten auf Krücken gelaufen war.

Nachdem die Interimstrainer Slavomir Lukac und Malte Froehlich den GSC nach der Beurlaubung von Frank Eulberg (nun Co-Trainer bei Viktoria Köln) noch zum Klassenverbleib geführt hatten, leitete Block einen Verjüngungskurs ein.

"Findungsprozess wie ein Puzzle aus 5000 Teilen"

Nicht weniger als 16 Zugänge (Durchschnittsalter knapp über 21 Jahre) musste der gebürtige Würzburger in die Mannschaft integrieren. "Wir wollten ganz bewusst eine junge Mannschaft mit Perspektive für die nächsten Jahre aufbauen, um nicht jede Saison so einen Umbruch verkraften zu müssen", betont Block und fügt hinzu: "Ein solcher Findungsprozess ist wie ein Puzzle aus 5000 Teilen."



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Mit luftigen Höhen kennen sich die Menschen im niedersächsischen Goslar bestens aus. Stolze 1142 Meter misst der nahe gelegene Brocken und ist damit der höchste Berg in Norddeutschland. Ungewohnte Höhenluft schnuppert nun auch der in der 40.000 Einwohner-Stadt - zwischen den nordwestlichen Ausläufern des Harz-Gebirges gelegen - beheimate Goslarer SC.

Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg in die Regionalliga Nord stürmte der GSC, in der vergangenen Saison nur knapp dem Abstieg entgangen, mit fünf Siegen aus den ersten sieben Partien etwas überraschend an die Spitze und entwickelt sich nun langsam zu einem schweren "Brocken" für die Konkurrenz.

"Die Tabellenführung ist ein schöner Lohn für unsere Arbeit. Wir möchten für unsere Gegner vor allem ganz schwer ausrechenbar sein. Die anderen Mannschaften sollen sagen: Da kommt nicht Picke 07, sondern der Goslarer SC. Vor dieser Mannschaft müssen wir Respekt haben", beschreibt der neue Trainer Mario Block im Gespräch mit DFB.de. Erst vor Saisonbeginn vom Nordost-Oberligisten Brandenburger SC Süd verpflichtet, formte er die Blau-Weißen trotz eines großen personellen Umbruchs auf Anhieb zu "Gipfelstürmern".

Nach GSC-Anruf: In zehn Minuten ins Auto gesetzt

In der Region rund um das Mittelgebirge war Mario Block quasi durch einen Zufall gelandet. "Ich war dem Vorstand des GSC empfohlen worden und wurde dann Mitte Mai kontaktiert. Da habe ich mich innerhalb von zehn Minuten in mein Auto gesetzt und bin nach Goslar gefahren", so der ehemalige Stürmer von Fortuna Düsseldorf und Hannover 96, der seine Fußballschuhe bereits mit 26 Jahren nach vier (!) Achillessehnenrissen an den Nagel hängen musste und zwischenzeitlichen neun Monaten auf Krücken gelaufen war.

Nachdem die Interimstrainer Slavomir Lukac und Malte Froehlich den GSC nach der Beurlaubung von Frank Eulberg (nun Co-Trainer bei Viktoria Köln) noch zum Klassenverbleib geführt hatten, leitete Block einen Verjüngungskurs ein.

"Findungsprozess wie ein Puzzle aus 5000 Teilen"

Nicht weniger als 16 Zugänge (Durchschnittsalter knapp über 21 Jahre) musste der gebürtige Würzburger in die Mannschaft integrieren. "Wir wollten ganz bewusst eine junge Mannschaft mit Perspektive für die nächsten Jahre aufbauen, um nicht jede Saison so einen Umbruch verkraften zu müssen", betont Block und fügt hinzu: "Ein solcher Findungsprozess ist wie ein Puzzle aus 5000 Teilen."

Sicher drin bleiben und in der Liga etablieren, lautete entsprechend die Zielsetzung des südlichsten Nord-Klubs vor Saisonbeginn. Wenige Wochen später sieht die Realität freilich etwas anders aus. Und zwar wesentlich besser.

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Ex-Nationalspieler Evljuskin als Strippenzieher

Als einzige Mannschaft ist Goslar nach sieben Runden noch ungeschlagenen, trotzte dem Meisterschaftsfavoriten VfL Wolfsburg II (1:1) ein Remis ab und grüßt nun von der Tabellenspitze. Wie kam es zu dieser rasanten Entwicklung? "In unserer Mannschaft herrscht eine super Atmosphäre und eine Kameradschaft, wie ich sie in dieser Form selten erlebt habe. Da helfen sich die Jungs sogar gegenseitig beim Umzug", erklärt Trainer Block, der zuvor auch schon die U 19-Mannschaften des SV Babelsberg 03 und von Tasmania Berlin betreut hatte. "Ein großer Vorteil ist außerdem, dass ich alle Zugänge schon über Jahre kenne und genau weiß, wer wie tickt. Viele Spieler haben schon im Jugendbereich zusammengespielt."

Zu den wichtigen Bausteinen in Blocks Puzzle zählt etwa Karsten Fischer, der zum Kapitän aufstieg und als "Sechser" zusammen mit dem ehemaligen Junioren-Nationalspieler Sergej Evljuskin im Mittelfeld die Fäden zieht. "Karsten Fischer führt die Jungs an, Sergej Evljuskin wertet die Mannschaft mit seinen Qualitäten noch um ein paar Prozent auf", so der GSC-Trainer. Der zweimalige Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Gold (2005 und 2006) im Nachwuchsbereich war erst vor wenigen Wochen zu den Niedersachsen gewechselt und fügte sich durch zwei Treffern bei drei Einsätzen optimal ein.

Nachwuchstalent Marius Kleinsorge vor großer Karriere

Die starke Mittelachse des GSC, der am Sonntag (ab 14 Uhr) sein nächstes Punktspiel beim Aufsteiger FC Eintracht Norderstedt bestreiten wird, komplettiert der von der TSG Neustrelitz gekommene Innenverteidiger Kevin Kahlert, Doppeltorschütze beim jüngsten 4:0-Auswärtssieg beim VfR Neumünster und trotz seiner erst 24 Jahre bereits eine "feste Säule" bei Mario Block. "Viele Jungs in unserer Mannschaft haben trotz ihres Alters bereits den Anspruch, Führungsspieler zu werden. Das ist bemerkenswert", stellt der 41-Jährige zufrieden fest.

Damit spielt Block auch auf Marius Kleinsorge an. Das erst 17 Jahre alte Nachwuchstalent, im Januar aus der Jugend der FG Vienenburg verpflichtet, kam in allen bisherigen sieben Partien zum Einsatz. "Marius Kleinsorge besitzt das Potenzial für eine große Karriere. Er ist ein Juwel, dem wir ganz viel Zeit geben wollen", sagt Mario Block über die Perspektive des zweifachen Torschützen.

Ähnlich bewertet der neue Trainer auch die Situation des Vereins trotz des starken Saisonstarts: "Unser Puzzle ist erst zu 500 Teilen fertig. Sollten alle möglichen Glücksumstände zusammenkommen und wir am Saisonende noch oben stehen, werden sich die Verantwortlichen ihre Gedanken machen." Bis es soweit ist, werden sich die "Himmelstürmer" aus dem Harz den hohen Brocken - wie bei einem gemeinsamen Ausflug vor Saisonbeginn - lieber weiter von unten anschauen.