Gold Cup: Klinsmann gegen Schäfer im Halbfinale

Der Showdown der deutschen Fußball-Lehrer ist perfekt: Beim Gold Cup in den USA und Kanada kommt es im Halbfinale zum Duell zwischen US-Coach Jürgen Klinsmann und Jamaikas Nationaltrainer Winfried Schäfer. Während die USA am Samstagabend das Duell mit Kuba ungefährdet mit 6:0 (4:0) gewannen, schafften Schäfers Reggae Boyz wenig später durch ein hart erkämpftes 1:0 (1:0) gegen Haiti erstmals seit 1998 den Einzug in die Runde der letzten Vier.

Die Favoritenrolle dürfte bei dem Duell am Mittwoch in Atlanta ganz klar den Gastgebern zufallen. Auch weil sich die USA nach den eher durchwachsenen Vorstellungen in der Gruppenphase gegen Kuba in den nächsthöheren Gang schaltete und eine hochkonzentrierte Leistung ablieferte. "Wir wollten alle Eventualitäten oder dummen Zufälle ausschließen", sagte Trainer Klinsmann, der den Kantersieg im Viertelfinale der Kontinentalmeisterschaft des nordamerikanischen Verbandes CONCACAF allerdings nicht überbewerten wollte.

US-Team kaltschnäuzig vor dem Tor

Von Beginn an bot die US-Elf Einbahnstraßen-Fußball und schoss bereits zur Halbzeit eine klare Führung heraus. Klinsmann freute sich deshalb besonders über die Kaltschnäuzigkeit seiner Offensivabteilung. Zumal er seine Spieler mit einer Anekdote aus seiner eigenen Nationalmannschafts-Karriere vor Überheblichkeit gewarnt hatte.

"Ich habe der Mannschaft vom Spiel bei der WM 1990 gegen die Vereinigten Arabischen Emirate erzählt", verriet der ehemalige Bundestrainer nach der Partie: "Ich habe den Gegner damals nicht ernst genommen und nur ein Tor geschossen, obwohl es fünf hätten sein müssen. Das sollte ihnen nicht passieren."

Klinsmanns Worte verfehlten ihre Wirkung offenbar nicht: Neben Gyasi Zardes (13.), Aron Johannsson (31.) und Omar Gonzales (44.) glänzte dabei vor allem Dreifach-Torschütze Clint Dempsey (3., 63. und 76.). Der 32-Jährige präsentiert sich zurzeit in Topform und liegt mit nunmehr sechs Turniertreffern an der Spitze der Torjägerliste. Auch im Halbfinale könnte der frühere Angreifer des FC Fulham eine entscheidende Rolle spielen.

Jamaika mit "deutschen Tugenden" ins Halbfinale

Dass es für die USA dort zum Duell mit der Nationalmannschaft aus Jamaika kommt, liegt derweil auch an deren Trainer Schäfer. Der 65-Jährige hat den Karibik-Kickern typisch deutsche Werte wie Teamgeist und Disziplin eingeimpft, die auch gegen Haiti mitentscheidend waren für den Erfolg. Nach dem frühen Treffer von Matchwinner Giles Barnes (7.) verteidigten die Jamaikaner die Führung mit Glück, Geschick und Leidenschaft bis zum Schlusspfiff.

"Ich bin sehr stolz auf mein Team", sagte Schäfer, der ehemalige Bundesliga-Coach des Karlsruher SC und des VfB Stuttgart, nachdem sein Team zum ersten Mal überhaupt ein K.o.-Spiel beim Gold-Cup für sich entschieden hatte: "Alle unsere Spieler gehen hier über ihr Limit hinaus." Vom Einzug ins Finale wollte Schäfer aber noch nicht träumen: "Das wird sehr schwer. Wir sind definitiv die Außenseiter." Und deutsche Werte dürfte sein Gegenüber seinem Team schließlich auch vermitteln können.

[sid]

Der Showdown der deutschen Fußball-Lehrer ist perfekt: Beim Gold Cup in den USA und Kanada kommt es im Halbfinale zum Duell zwischen US-Coach Jürgen Klinsmann und Jamaikas Nationaltrainer Winfried Schäfer. Während die USA am Samstagabend das Duell mit Kuba ungefährdet mit 6:0 (4:0) gewannen, schafften Schäfers Reggae Boyz wenig später durch ein hart erkämpftes 1:0 (1:0) gegen Haiti erstmals seit 1998 den Einzug in die Runde der letzten Vier.

Die Favoritenrolle dürfte bei dem Duell am Mittwoch in Atlanta ganz klar den Gastgebern zufallen. Auch weil sich die USA nach den eher durchwachsenen Vorstellungen in der Gruppenphase gegen Kuba in den nächsthöheren Gang schaltete und eine hochkonzentrierte Leistung ablieferte. "Wir wollten alle Eventualitäten oder dummen Zufälle ausschließen", sagte Trainer Klinsmann, der den Kantersieg im Viertelfinale der Kontinentalmeisterschaft des nordamerikanischen Verbandes CONCACAF allerdings nicht überbewerten wollte.

US-Team kaltschnäuzig vor dem Tor

Von Beginn an bot die US-Elf Einbahnstraßen-Fußball und schoss bereits zur Halbzeit eine klare Führung heraus. Klinsmann freute sich deshalb besonders über die Kaltschnäuzigkeit seiner Offensivabteilung. Zumal er seine Spieler mit einer Anekdote aus seiner eigenen Nationalmannschafts-Karriere vor Überheblichkeit gewarnt hatte.

"Ich habe der Mannschaft vom Spiel bei der WM 1990 gegen die Vereinigten Arabischen Emirate erzählt", verriet der ehemalige Bundestrainer nach der Partie: "Ich habe den Gegner damals nicht ernst genommen und nur ein Tor geschossen, obwohl es fünf hätten sein müssen. Das sollte ihnen nicht passieren."

Klinsmanns Worte verfehlten ihre Wirkung offenbar nicht: Neben Gyasi Zardes (13.), Aron Johannsson (31.) und Omar Gonzales (44.) glänzte dabei vor allem Dreifach-Torschütze Clint Dempsey (3., 63. und 76.). Der 32-Jährige präsentiert sich zurzeit in Topform und liegt mit nunmehr sechs Turniertreffern an der Spitze der Torjägerliste. Auch im Halbfinale könnte der frühere Angreifer des FC Fulham eine entscheidende Rolle spielen.

Jamaika mit "deutschen Tugenden" ins Halbfinale

Dass es für die USA dort zum Duell mit der Nationalmannschaft aus Jamaika kommt, liegt derweil auch an deren Trainer Schäfer. Der 65-Jährige hat den Karibik-Kickern typisch deutsche Werte wie Teamgeist und Disziplin eingeimpft, die auch gegen Haiti mitentscheidend waren für den Erfolg. Nach dem frühen Treffer von Matchwinner Giles Barnes (7.) verteidigten die Jamaikaner die Führung mit Glück, Geschick und Leidenschaft bis zum Schlusspfiff.

"Ich bin sehr stolz auf mein Team", sagte Schäfer, der ehemalige Bundesliga-Coach des Karlsruher SC und des VfB Stuttgart, nachdem sein Team zum ersten Mal überhaupt ein K.o.-Spiel beim Gold-Cup für sich entschieden hatte: "Alle unsere Spieler gehen hier über ihr Limit hinaus." Vom Einzug ins Finale wollte Schäfer aber noch nicht träumen: "Das wird sehr schwer. Wir sind definitiv die Außenseiter." Und deutsche Werte dürfte sein Gegenüber seinem Team schließlich auch vermitteln können.