Gladbach bleibt an Bayern dran - Siege für Paderborn und Freiburg

Borussia Mönchengladbach hat einen Uralt-Rekord egalisiert und bleibt Bayern München in der Bundesliga auf den Fersen. Am 57. Geburtstag ihres Trainers Lucien Favre gewannen die "Fohlen" das Verfolgerduell gegen 1899 Hoffenheim verdient mit 3:1 (2:1) und blieben damit wie zuletzt in der Meistersaison 1970/71 unter dem legendären Hennes Weisweiler auch im 17. Pflichtspiel ungeschlagen.

Die Nationalspieler André Hahn (12.) und Patrick Herrmann (32., 52.) trafen für die weiterhin ungeschlagene Borussia, Anthony Modeste (30.) konnte mit seinem zwischenzeitlichen Ausgleich die erste Hoffenheimer Niederlage im zwölften Pflichtspiel der Saison nicht verhindern.

Derweil feierte der SC Freiburg mit einem 1:0 (0:0) beim 1. FC Köln den ersten Saisonsieg, Aufsteiger SC Paderborn sorgt weiter für Furore und hat nach dem 3:1 (1:1) gegen Hertha BSC bereits 15 Punkte auf dem Konto.

Schleppender Beginn im Borussia-Park

Das Topspiel erfüllte die hohen Erwartungen der 52.409 Zuschauer im Borussia-Park im ersten Durchgang nur ansatzweise. Beiden Teams war der Respekt voreinander anzumerken, zudem leisteten sich beide Mannschaften einige Fehlpässe im Aufbau. Zahlreiche Fouls hemmten zudem den Spielfluss.

Im Gegensatz zum Duell mit den Bayern (0:0) vor einer Woche musste Gladbach das Spiel machen, Hoffenheim zog sich zunächst zurück und lauerte auf Konter. Die Passivität der Gäste, die kurzfristig auf U 21-Nationalspieler Kevin Volland (muskuläre Probleme) verzichten mussten, wurde von den Gladbachern mit dem ersten gelungenen Angriff bestraft. Nach schönem Zusammenspiel zwischen Raffael, Christoph Kramer und Herrmann traf Hahn per Direktabnahme zur Führung.

Nach rund 20 Minuten wurde Hoffenheim offensiver. Die in dieser Saison bisher so sichere Abwehr der Gastgeber war nicht ganz so stabil, was die Gäste durch Modeste zum Ausgleich nutzten. Doch die Gladbacher antworteten postwendend. Nach einer flachen Hereingabe von Hahn überwand Herrmann 1899-Schlussmann Oliver Baumann aus kurzer Distanz zur erneuten Führung.

Nach dem Wechsel kam Gladbach bärenstark aus der Kabine und suchte sofort die Entscheidung. Hahn scheiterte mit einem Kopfball noch an Baumann (47.), dann erzielte Herrmann seinen zweiten Treffer. Baumann ließ einen Freistoß von Havard Nordtveit nach vorne für die Füße von Herrmann prallen, der aus kurzer Distanz keine Mühe hatte.

Jetzt lief die Partie nach dem Geschmack der Gastgeber, denen sich viele Räume für ihr schnelles Konterspiel boten. Raffael verpasste nach Pass von Max Kruse mit einem Lattentreffer das 4:1 (59.). Hoffenheim fand nun gegen teils wie entfesselt spielende Gladbacher offensiv und defensiv kein Mittel mehr.

Freiburg feiert ersten Saisonsieg

In Köln beendete der Freiburger Vladimir Darida (50.) per Handelfmeter die längste Negativserie unter Trainer Christian Streich. Mit acht Punkten liegt der SC auf Relegationsrang 16. Die Kölner, neun Tage vor Beginn der jecken Zeit im eigens entworfenen Karnevalstrikot aufgelaufen, verpassten dagegen den dritten Bundesligasieg in Folge und sind mit 12 Punkten Elfter.

Vor 49.500 Zuschauern im Kölner Stadion waren die Gastgeber erstmals in dieser Saison als Favorit ins Spiel gegangen und mussten damit auch in die ungeliebte Rolle der spielgestaltenden Mannschaft schlüpfen. Die Freiburger standen tiefer in der eigenen Hälfte, und der FC hatte zunächst Probleme, Torchancen zu erspielen. Da Freiburg bei den eigenen Versuchen jedoch auch keine Mittel gegen die bis dahin drittbeste Defensive der Liga fand, entwickelte sich in der ersten Halbzeit ein fades Spiel ohne echte Höhepunkte.

Nach der Pause drohte ein ähnliches Bild, doch ein unvorsichtiger Einsatz von Mergim Mavraj machte das erste Tor des Spiels möglich: Kölns Verteidiger grätschte mit ausgefahrenen Armen in eine Flanke von Admir Mehmedi, Schiedsrichter Peter Gagelmann (Bremen) entschied zurecht auf Handelfmeter. Darida verwandelte sicher gegen Timo Horn, der noch am Dienstag im Pokal beim MSV Duisburg (4:1 i. E.) zwei Elfmeter gehalten hatte.

In der Folge stand der SC weiter sicher. Die Kölner agierten in Strafraumnähe dagegen unentschlossen, und schafften es nicht, die umsichtige Defensive der Gäste zu überwinden.

Paderborn feiert vierten Saisonsieg

Der SC Paderborn unterstrich mit dem verdienten Sieg seine Rolle als Überraschungsaufsteiger, durch den dritten Erfolg in der heimischen Arena sprang der SCP auf Rang sieben. Marvin Bakalorz (28.), der Ex-Berliner Elias Kachunga (52.) und Alban Meha (76.) trafen für Paderborn, Salomon Kalou (41.) hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt.

Die Gastgeber begannen gewohnt engagiert und erspielten sich schnell Chancen: Einen Schuss von Moritz Stoppelkamp entschärfte Hertha-Keeper Thomas Kraft (3.), im Anschluss an die folgende Ecke köpfte sich Kachunga aus Nahdistanz selbst an die Schulter statt ins Tor. Bakalorz mit einem kompromisslosen Schuss aus dem Gewühl belohnt den Aufsteiger.

Berlin wirkte in der Anfangsphase gehemmt, spielerisch lief beim Hauptstadtklub zunächst fast überhaupt nichts zusammen. Einzig bei einem Kopfball von Niemeyer musste Paderborns Schlussmann Lukas Kruse eingreifen - bezeichnenderweise nach einer Standardsituation (24.). Den ersten gelungenen Angriff nutzte Kalou dann aber nach einer Flanke des früheren Paderborners Marcel Ndjeng per Kopf zum glücklichen Ausgleich.

Noch vor der Pause hätten die wütenden Gastgeber fast gekontert: Ein abgefälschter Freistoß von Meha strich um Zentimeter rechts am Tor vorbei, einen Kopfball von Kapitän Uwe Hünemeier lenkte Kraft noch um den Pfosten (45.). Besser machte es Kachunga kurz nach dem Seitenwechsel, der Ex-Berliner lenkte eine Hereingabe per Kopf über den Innenpfosten ins Tor. In der Schlussphase sorgte Meha per Distanzschuss für die Entscheidung.

[sid/aa]

Borussia Mönchengladbach hat einen Uralt-Rekord egalisiert und bleibt Bayern München in der Bundesliga auf den Fersen. Am 57. Geburtstag ihres Trainers Lucien Favre gewannen die "Fohlen" das Verfolgerduell gegen 1899 Hoffenheim verdient mit 3:1 (2:1) und blieben damit wie zuletzt in der Meistersaison 1970/71 unter dem legendären Hennes Weisweiler auch im 17. Pflichtspiel ungeschlagen.

Die Nationalspieler André Hahn (12.) und Patrick Herrmann (32., 52.) trafen für die weiterhin ungeschlagene Borussia, Anthony Modeste (30.) konnte mit seinem zwischenzeitlichen Ausgleich die erste Hoffenheimer Niederlage im zwölften Pflichtspiel der Saison nicht verhindern.

Derweil feierte der SC Freiburg mit einem 1:0 (0:0) beim 1. FC Köln den ersten Saisonsieg, Aufsteiger SC Paderborn sorgt weiter für Furore und hat nach dem 3:1 (1:1) gegen Hertha BSC bereits 15 Punkte auf dem Konto.

Schleppender Beginn im Borussia-Park

Das Topspiel erfüllte die hohen Erwartungen der 52.409 Zuschauer im Borussia-Park im ersten Durchgang nur ansatzweise. Beiden Teams war der Respekt voreinander anzumerken, zudem leisteten sich beide Mannschaften einige Fehlpässe im Aufbau. Zahlreiche Fouls hemmten zudem den Spielfluss.

Im Gegensatz zum Duell mit den Bayern (0:0) vor einer Woche musste Gladbach das Spiel machen, Hoffenheim zog sich zunächst zurück und lauerte auf Konter. Die Passivität der Gäste, die kurzfristig auf U 21-Nationalspieler Kevin Volland (muskuläre Probleme) verzichten mussten, wurde von den Gladbachern mit dem ersten gelungenen Angriff bestraft. Nach schönem Zusammenspiel zwischen Raffael, Christoph Kramer und Herrmann traf Hahn per Direktabnahme zur Führung.

Nach rund 20 Minuten wurde Hoffenheim offensiver. Die in dieser Saison bisher so sichere Abwehr der Gastgeber war nicht ganz so stabil, was die Gäste durch Modeste zum Ausgleich nutzten. Doch die Gladbacher antworteten postwendend. Nach einer flachen Hereingabe von Hahn überwand Herrmann 1899-Schlussmann Oliver Baumann aus kurzer Distanz zur erneuten Führung.

Nach dem Wechsel kam Gladbach bärenstark aus der Kabine und suchte sofort die Entscheidung. Hahn scheiterte mit einem Kopfball noch an Baumann (47.), dann erzielte Herrmann seinen zweiten Treffer. Baumann ließ einen Freistoß von Havard Nordtveit nach vorne für die Füße von Herrmann prallen, der aus kurzer Distanz keine Mühe hatte.

Jetzt lief die Partie nach dem Geschmack der Gastgeber, denen sich viele Räume für ihr schnelles Konterspiel boten. Raffael verpasste nach Pass von Max Kruse mit einem Lattentreffer das 4:1 (59.). Hoffenheim fand nun gegen teils wie entfesselt spielende Gladbacher offensiv und defensiv kein Mittel mehr.

Freiburg feiert ersten Saisonsieg

In Köln beendete der Freiburger Vladimir Darida (50.) per Handelfmeter die längste Negativserie unter Trainer Christian Streich. Mit acht Punkten liegt der SC auf Relegationsrang 16. Die Kölner, neun Tage vor Beginn der jecken Zeit im eigens entworfenen Karnevalstrikot aufgelaufen, verpassten dagegen den dritten Bundesligasieg in Folge und sind mit 12 Punkten Elfter.

Vor 49.500 Zuschauern im Kölner Stadion waren die Gastgeber erstmals in dieser Saison als Favorit ins Spiel gegangen und mussten damit auch in die ungeliebte Rolle der spielgestaltenden Mannschaft schlüpfen. Die Freiburger standen tiefer in der eigenen Hälfte, und der FC hatte zunächst Probleme, Torchancen zu erspielen. Da Freiburg bei den eigenen Versuchen jedoch auch keine Mittel gegen die bis dahin drittbeste Defensive der Liga fand, entwickelte sich in der ersten Halbzeit ein fades Spiel ohne echte Höhepunkte.

Nach der Pause drohte ein ähnliches Bild, doch ein unvorsichtiger Einsatz von Mergim Mavraj machte das erste Tor des Spiels möglich: Kölns Verteidiger grätschte mit ausgefahrenen Armen in eine Flanke von Admir Mehmedi, Schiedsrichter Peter Gagelmann (Bremen) entschied zurecht auf Handelfmeter. Darida verwandelte sicher gegen Timo Horn, der noch am Dienstag im Pokal beim MSV Duisburg (4:1 i. E.) zwei Elfmeter gehalten hatte.

In der Folge stand der SC weiter sicher. Die Kölner agierten in Strafraumnähe dagegen unentschlossen, und schafften es nicht, die umsichtige Defensive der Gäste zu überwinden.

Paderborn feiert vierten Saisonsieg

Der SC Paderborn unterstrich mit dem verdienten Sieg seine Rolle als Überraschungsaufsteiger, durch den dritten Erfolg in der heimischen Arena sprang der SCP auf Rang sieben. Marvin Bakalorz (28.), der Ex-Berliner Elias Kachunga (52.) und Alban Meha (76.) trafen für Paderborn, Salomon Kalou (41.) hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt.

Die Gastgeber begannen gewohnt engagiert und erspielten sich schnell Chancen: Einen Schuss von Moritz Stoppelkamp entschärfte Hertha-Keeper Thomas Kraft (3.), im Anschluss an die folgende Ecke köpfte sich Kachunga aus Nahdistanz selbst an die Schulter statt ins Tor. Bakalorz mit einem kompromisslosen Schuss aus dem Gewühl belohnt den Aufsteiger.

Berlin wirkte in der Anfangsphase gehemmt, spielerisch lief beim Hauptstadtklub zunächst fast überhaupt nichts zusammen. Einzig bei einem Kopfball von Niemeyer musste Paderborns Schlussmann Lukas Kruse eingreifen - bezeichnenderweise nach einer Standardsituation (24.). Den ersten gelungenen Angriff nutzte Kalou dann aber nach einer Flanke des früheren Paderborners Marcel Ndjeng per Kopf zum glücklichen Ausgleich.

Noch vor der Pause hätten die wütenden Gastgeber fast gekontert: Ein abgefälschter Freistoß von Meha strich um Zentimeter rechts am Tor vorbei, einen Kopfball von Kapitän Uwe Hünemeier lenkte Kraft noch um den Pfosten (45.). Besser machte es Kachunga kurz nach dem Seitenwechsel, der Ex-Berliner lenkte eine Hereingabe per Kopf über den Innenpfosten ins Tor. In der Schlussphase sorgte Meha per Distanzschuss für die Entscheidung.