"Gipfeltreffen" und Pokal-Hit elektrisieren Osnabrück

Ingolstadt vor der Brust, Schalke im Kopf! Innerhalb von nur fünf Tagen warten auf den Traditonsverein VfL Osnabrück zwei große Herausforderungen. Samstag ab 14 Uhr tritt der aktuelle Spitzenreiter der 3. Liga zum „Gipfeltreffen“ beim Tabellenzweiten und Mitabsteiger FC Ingolstadt 04 an. Am nächsten Mittwoch (10. Februar) ist dann der Bundesliga-Dritte FC Schalke 04 mit Meistermacher Felix Magath ab 20.30 Uhr im Viertelfinale um den DFB-Pokal in der seit Wochen ausverkauften osnatel-Arena an der Bremer Brücke zu Gast.

Für VfL-Sportdirektor Lothar Gans (56), der einst als Profi selbst neun Jahre lang für die Lila-Weißen in der 2. Bundesliga kickte und jetzt schon seit 1996 in verantwortlicher Position bei „seinem“ Verein tätig ist, sind die Prioritäten klar. „Der Liga-Alltag ist am wichtigsten. Das führen Trainer Karsten Baumann und ich den Spielern immer wieder deutlich vor Augen“, sagt Gans, der aber auch nicht verhehlt: „Es wäre vermessen zu behaupten, bei uns hätte noch keiner das Schalke-Spiel im Hinterkopf. Selbstverständlich ist die Vorfreude darauf in ganz Osnabrück riesengroß. Die Spieler werden immer wieder darauf angesprochen.“

Kein Wunder: Schließlich wurden im Pokal-Wettbewerb mit dem FC Hansa Rostock (2:1) schon ein ambitionierter Zweitligist sowie mit dem Hamburger SV (7:5 nach Elfmeterschießen) und zuletzt Borussia Dortmund (3:2) sogar zwei Bundesliga-Spitzenclubs in Osnabrück ausgeschaltet. „Von zehn Spielen gegen so starke Gegner können wir vielleicht eins gewinnen. Umso schöner, dass wir jeweils den richtigen Tag erwischt und auch das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite hatten“, erinnert sich Lothar Gans, der nun auch gegen Schalke auf eine Sensation hofft: „Die Pokal-Erfolge haben der Mannschaft auf jeden Fall einen Kick und zusätzliches Selbstvertrauen gegeben. Die Jungs wissen, dass wir jeden schlagen können, wenn bei uns alles passt.“

Auch wirtschaftlich hat sich der Viertelfinal-Einzug positiv bemerkbar gemacht. „Viele Traditionsvereine in der 3. Liga sind finanziell nicht auf Rosen gebettet. Da ist der VfL keine Ausnahme, zumal wir in den vergangenen zwei Jahren in die Infrastruktur des Stadions viel investiert hatten, nach dem Abstieg aus der 2. Liga aber allein schon die TV-Einnahmen von vier Millionen auf 800.000 Euro zurückgegangen sind“, weiß Sportdirektor Gans: „Durch die zusätzlichen Pokal-Einnahmen konnten wir die Lücke ein wenig schließen.“

So war es auch möglich, den Kader während der Winterpause noch zu ergänzen. Mit Mittelfeldspieler Ricky Pinheiro (21) vom 1. FC Kaiserslautern und Linksverteidiger Jan Tauer (26) vom schwedischen Erstligisten Djurgardens IF Stockholm wurden zwei vielversprechende Neuzugänge verpflichtet, die gleich bei ihrem Punktspiel-Einstand gegen den direkten Aufstiegs-Konkurrenten Kickers Offenbach (1:0) überzeugten. „Wir sind froh, dass wir jetzt in allen Mannschaftsteilen gute Alternativen in der Hinterhand haben“, sagt Lothar Gans. Schließlich hatten gegen den OFC mit den drei gelb-gesperrten Björn Lindemann, Alexander Krük und Tobias Nickenig sowie den verletzten Matthias Heidrich (Zerrung im Oberschenkel, eventuell durch Rückenprobleme verursacht), Angelo Barletta (Knochenprellung) und Alexander Schnetzler (Bänderdehnung) nicht weniger als sechs vermeintliche Stammspieler gefehlt. In Ingolstadt könnte neben dem Gelbsünder-Trio auch Schnetzler wieder im Kader stehen.

Insgesamt hat der VfL sein Soll auch in der Liga mehr als nur erfüllt. „Es war von Beginn an unser Ziel, die Spitze nicht aus den Augen zu verlieren“, formuliert Gans - und fügt gleich hinzu: „Jetzt stehen wir auf einem Aufstiegsplatz und werden auch alles dafür tun, dort bis zum Saisonende zu bleiben.“ Dass dabei noch ein steiniger Weg auf die Mannschaft wartet, weiß der erfahrene Funktionär, der beim VfL auch schon als Interimstrainer, Marketing-Leiter und Geschäftsführer tätig war und noch bis 2012 unter Vertrag steht, nur zu gut: „Die 3. Liga ist sehr ausgeglichen. Mindestens sieben bis acht Vereine können noch aufsteigen. Dazu zählen neben Ingolstadt und uns auch Offenbach, Erfurt, Aue, Heidenheim und Sandhausen, vielleicht aber sogar noch mehr Clubs. Mit einer guten Serie ist man sofort im Rennen.“

Um bei der Vorbereitung auf das Spitzenspiel beim FC Ingolstadt 04 möglichen Anreisestress zu vermeiden, werden die Osnabrücker am Freitag mit der Bahn nach Bayern fahren, um dort möglichst die - für einen Aufstiegsaspiranten – miserable Auswärtsbilanz ein wenig aufzupolieren. Während der VfL nämlich mit 33 von 36 möglichen Heim-Zählern eine überragende Statistik im eigenen Stadion aufweist (nur die Partie gegen den VfB Stuttgart II ging verloren/0:1), reichte es auf fremden Plätzen gerade mal zu einem Sieg (4:0 in Wuppertal) und insgesamt sechs Zählern. Die Folge: Platz 19 in der Auswärts-Tabelle.

„Das ist nicht befriedigend, da müssen wir uns deutlich verbessern“, fordert Sportdirektor Lothar Gans: „Sonst haben wir auf Dauer im Aufstiegsrennen keine Chance.“ Allerdings zeigt er auch Verständnis für das bisher bescheidene Abschneiden. „Zum einen mussten wir in der Hinserie sehr schwere Auswärtsspiele bestreiten, zum anderen war unsere Mannschaft mit gleich 17 Zugängen komplett neu zusammengestellt. Da ist es für die Jungs zu Hause einfacher, wo sie von der Unterstützung der Fans getragen werden“, erklärt Gans.



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Ingolstadt vor der Brust, Schalke im Kopf! Innerhalb von nur fünf Tagen warten auf den Traditonsverein VfL Osnabrück zwei große Herausforderungen. Samstag ab 14 Uhr tritt der aktuelle Spitzenreiter der 3. Liga zum „Gipfeltreffen“ beim Tabellenzweiten und Mitabsteiger FC Ingolstadt 04 an. Am nächsten Mittwoch (10. Februar) ist dann der Bundesliga-Dritte FC Schalke 04 mit Meistermacher Felix Magath ab 20.30 Uhr im Viertelfinale um den DFB-Pokal in der seit Wochen ausverkauften osnatel-Arena an der Bremer Brücke zu Gast.

Für VfL-Sportdirektor Lothar Gans (56), der einst als Profi selbst neun Jahre lang für die Lila-Weißen in der 2. Bundesliga kickte und jetzt schon seit 1996 in verantwortlicher Position bei „seinem“ Verein tätig ist, sind die Prioritäten klar. „Der Liga-Alltag ist am wichtigsten. Das führen Trainer Karsten Baumann und ich den Spielern immer wieder deutlich vor Augen“, sagt Gans, der aber auch nicht verhehlt: „Es wäre vermessen zu behaupten, bei uns hätte noch keiner das Schalke-Spiel im Hinterkopf. Selbstverständlich ist die Vorfreude darauf in ganz Osnabrück riesengroß. Die Spieler werden immer wieder darauf angesprochen.“

Kein Wunder: Schließlich wurden im Pokal-Wettbewerb mit dem FC Hansa Rostock (2:1) schon ein ambitionierter Zweitligist sowie mit dem Hamburger SV (7:5 nach Elfmeterschießen) und zuletzt Borussia Dortmund (3:2) sogar zwei Bundesliga-Spitzenclubs in Osnabrück ausgeschaltet. „Von zehn Spielen gegen so starke Gegner können wir vielleicht eins gewinnen. Umso schöner, dass wir jeweils den richtigen Tag erwischt und auch das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite hatten“, erinnert sich Lothar Gans, der nun auch gegen Schalke auf eine Sensation hofft: „Die Pokal-Erfolge haben der Mannschaft auf jeden Fall einen Kick und zusätzliches Selbstvertrauen gegeben. Die Jungs wissen, dass wir jeden schlagen können, wenn bei uns alles passt.“

Auch wirtschaftlich hat sich der Viertelfinal-Einzug positiv bemerkbar gemacht. „Viele Traditionsvereine in der 3. Liga sind finanziell nicht auf Rosen gebettet. Da ist der VfL keine Ausnahme, zumal wir in den vergangenen zwei Jahren in die Infrastruktur des Stadions viel investiert hatten, nach dem Abstieg aus der 2. Liga aber allein schon die TV-Einnahmen von vier Millionen auf 800.000 Euro zurückgegangen sind“, weiß Sportdirektor Gans: „Durch die zusätzlichen Pokal-Einnahmen konnten wir die Lücke ein wenig schließen.“

So war es auch möglich, den Kader während der Winterpause noch zu ergänzen. Mit Mittelfeldspieler Ricky Pinheiro (21) vom 1. FC Kaiserslautern und Linksverteidiger Jan Tauer (26) vom schwedischen Erstligisten Djurgardens IF Stockholm wurden zwei vielversprechende Neuzugänge verpflichtet, die gleich bei ihrem Punktspiel-Einstand gegen den direkten Aufstiegs-Konkurrenten Kickers Offenbach (1:0) überzeugten. „Wir sind froh, dass wir jetzt in allen Mannschaftsteilen gute Alternativen in der Hinterhand haben“, sagt Lothar Gans. Schließlich hatten gegen den OFC mit den drei gelb-gesperrten Björn Lindemann, Alexander Krük und Tobias Nickenig sowie den verletzten Matthias Heidrich (Zerrung im Oberschenkel, eventuell durch Rückenprobleme verursacht), Angelo Barletta (Knochenprellung) und Alexander Schnetzler (Bänderdehnung) nicht weniger als sechs vermeintliche Stammspieler gefehlt. In Ingolstadt könnte neben dem Gelbsünder-Trio auch Schnetzler wieder im Kader stehen.

Insgesamt hat der VfL sein Soll auch in der Liga mehr als nur erfüllt. „Es war von Beginn an unser Ziel, die Spitze nicht aus den Augen zu verlieren“, formuliert Gans - und fügt gleich hinzu: „Jetzt stehen wir auf einem Aufstiegsplatz und werden auch alles dafür tun, dort bis zum Saisonende zu bleiben.“ Dass dabei noch ein steiniger Weg auf die Mannschaft wartet, weiß der erfahrene Funktionär, der beim VfL auch schon als Interimstrainer, Marketing-Leiter und Geschäftsführer tätig war und noch bis 2012 unter Vertrag steht, nur zu gut: „Die 3. Liga ist sehr ausgeglichen. Mindestens sieben bis acht Vereine können noch aufsteigen. Dazu zählen neben Ingolstadt und uns auch Offenbach, Erfurt, Aue, Heidenheim und Sandhausen, vielleicht aber sogar noch mehr Clubs. Mit einer guten Serie ist man sofort im Rennen.“

Um bei der Vorbereitung auf das Spitzenspiel beim FC Ingolstadt 04 möglichen Anreisestress zu vermeiden, werden die Osnabrücker am Freitag mit der Bahn nach Bayern fahren, um dort möglichst die - für einen Aufstiegsaspiranten – miserable Auswärtsbilanz ein wenig aufzupolieren. Während der VfL nämlich mit 33 von 36 möglichen Heim-Zählern eine überragende Statistik im eigenen Stadion aufweist (nur die Partie gegen den VfB Stuttgart II ging verloren/0:1), reichte es auf fremden Plätzen gerade mal zu einem Sieg (4:0 in Wuppertal) und insgesamt sechs Zählern. Die Folge: Platz 19 in der Auswärts-Tabelle.

„Das ist nicht befriedigend, da müssen wir uns deutlich verbessern“, fordert Sportdirektor Lothar Gans: „Sonst haben wir auf Dauer im Aufstiegsrennen keine Chance.“ Allerdings zeigt er auch Verständnis für das bisher bescheidene Abschneiden. „Zum einen mussten wir in der Hinserie sehr schwere Auswärtsspiele bestreiten, zum anderen war unsere Mannschaft mit gleich 17 Zugängen komplett neu zusammengestellt. Da ist es für die Jungs zu Hause einfacher, wo sie von der Unterstützung der Fans getragen werden“, erklärt Gans.

Nun gilt es für die Osnabrücker, am Samstag in Ingolstadt zu bestehen. Die Gastgeber, die das Hinspiel trotz einer 2:0-Führung noch 2:5 verloren hatten, dürften dadurch noch zusätzlich motiviert sein, den VfL von der Tabellenspitze zu verdrängen. Lothar Gans bleibt gelassen: „Darauf sind wir vorbereitet. Ich bin selbst gespannt, wie sich unsere Mannschaft in diesem Duell auf Augenhöhe verkauft.“ Als sicher gilt: Mit Björn Lindemann ist der dreifache VfL-Torschütze aus dem Hinspiel nach seiner Sperre wieder erste Wahl.