Giovanni Federico: "Ich habe einfach Lust auf Fußball"

DFB.de: Ist auch die Stadt Köln ein Grund für die Rückkehr? Sie haben schließlich einige Jahre schon beim 1.FC Köln gespielt.

Federico: Nein, überhaupt nicht. Ich hatte nach den Gesprächen mit den Viktoria-Verantwortlichen einfach ein so gutes Gefühl, dass ich mich relativ schnell für diesen Schritt entschieden habe. Ich bin gespannt, wie sich das ganze Projekt jetzt hier entwickelt. Interessant ist aber durchaus, dass ich mit Mike Wunderlich, Alexander Voigt, Christian Schlösser und Mariusz Kukielka einige Jungs noch von früher kenne.

DFB.de: Ist die Mannschaft nicht zu stark besetzt für die Regionalliga?

Federico: Das ist schwer zu sagen. Sicher steckt sehr viel Potenzial in diesem Team, das habe ich schon zuletzt am Freitag bei unserem 4:0 beim SC Wiedenbrück gesehen. Ich habe mich gefreut, dass ich zehn Minuten vor Schluss eingewechselt worden bin. Schließlich bin ich noch nicht mal eine Woche dabei.

DFB.de: Haben Sie Ihr Niveau schon wieder erreicht?

Federico: Ich brauche Spielpraxis, das ist doch klar. Denn ich habe fast vier Monate nicht am Meisterschaftsbetrieb teilgenommen. Fast schon positiv überrascht bin ich über meine guten Werte beim Laktattest. Damit hatte ich nicht unbedingt gerechnet, fit bin ich also. Was noch fehlt sind die typisch fußballerischen Dinge: Zweikämpfe, Ballannahme, schnelle Drehungen. Es wird noch zwei oder drei Wochen dauern, bis ich der Mannschaft wirklich helfen kann.

DFB.de: Fünf Spiele, fünf Siege – kann es für den FC Viktoria überhaupt noch besser laufen mit einem Giovanni Federico in Topform?

Federico: Natürlich ist der Start hervorragend verlaufen. Da hat man schon gesehen, dass die Mannschaft richtig, richtig viel leisten kann. Jeder Gegner wird es schwer haben, gegen uns zu punkten. Was dann am Ende heraus kommt, wird man sehen.



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Das Erstaunen war groß, als der West-Regionalligist FC Viktoria Köln seine neueste Verstärkung bekannt gegeben hat – vom VfL Bochum kommt Giovanni Federico zum ungeschlagenen Spitzenreiter. Der 31-jährige Deutsch-Italiener war lange einer der alles überragenden Spieler der 2. Bundesliga. Selbst in der höchsten deutschen Spielklasse konnte er für Aufsehen sorgen – auch wenn er sich nach seinem Wechsel zu Borussia Dortmund nicht langfristig durchsetzen konnte.

Unvergessen bleibt seine beste Spielzeit in Karlsruhe 2006/2007 mit 19 Toren und 14 Vorlagen. Hinterher kürten ihn fast alle Fachmedien zum Mann der Saison. Warum er sich nun dem FC Viktoria anschließt, erklärt er im DFB.de-Gespräch mit Sven Winterschladen. Außerdem erzählt Federico, warum es nur ein Missverständnis war, dass er seine Karriere beendet habe, wie er seinen Einstand am Freitagabend gegen den SC Wiedenbrück erlebt hat und wieso ihn die Europameisterschaft in diesem Sommer wieder richtig heiß gemacht hat.

DFB.de: Herr Federico, eigentlich hatten Sie Ihre Karriere beendet. Jetzt haben Sie für ein Jahr bei Viktoria Köln zugesagt. Wie kam dieser Meinungsumschwung?

Giovanni Federico: Naja, ich habe nie gesagt, dass ich meine Karriere beenden will. Da lag ein Missverständnis vor. Ich hatte nur erklärt, dass ich das Angebot vom VfL Bochum zum Zeitpunkt Ende Mai nicht annehmen kann. Trotzdem ist der Kontakt zum VfL nie abgerissen. Aber der Trainer hat sich später für einen anderen Spieler entschieden, was ja auch völlig in Ordnung ist. Ich habe etwas Abstand gewonnen und mich dann wieder umgeschaut.

DFB.de: Wieso die Rückkehr? Einmal Fußball, immer Fußball?

Federico: Ja, vielleicht. Ich habe schnell gemerkt, dass mir etwas fehlt. Ich habe drei Jungs zu Hause, der älteste spielt auch bereits Fußball, macht aber auch gerne andere Sportarten. Er ist noch in der Probierphase. Mit dem habe ich natürlich etwas gekickt. Erst waren wir im Urlaub, da war ich abgelenkt. Aber dann habe ich mir natürlich die Europameisterschaft im Fernsehen angesehen, und da hat es mich doch wieder gereizt. Ich habe schnell gemerkt, dass mir etwas fehlt. Ich habe einfach Lust auf Fußball. Deshalb mache ich das, und aus keinem anderen Grund.

DFB.de: Wieso ausgerechnet Viktoria Köln?

Federico: Ich hatte auch einige andere Optionen, aber bei Viktoria hat mich das Konzept überzeugt. Wir wollen oben mitspielen. Wenn es gut läuft, können wir sogar aufsteigen. Dafür muss allerdings wirklich alles passen.

DFB.de: Ist auch die Stadt Köln ein Grund für die Rückkehr? Sie haben schließlich einige Jahre schon beim 1.FC Köln gespielt.

Federico: Nein, überhaupt nicht. Ich hatte nach den Gesprächen mit den Viktoria-Verantwortlichen einfach ein so gutes Gefühl, dass ich mich relativ schnell für diesen Schritt entschieden habe. Ich bin gespannt, wie sich das ganze Projekt jetzt hier entwickelt. Interessant ist aber durchaus, dass ich mit Mike Wunderlich, Alexander Voigt, Christian Schlösser und Mariusz Kukielka einige Jungs noch von früher kenne.

DFB.de: Ist die Mannschaft nicht zu stark besetzt für die Regionalliga?

Federico: Das ist schwer zu sagen. Sicher steckt sehr viel Potenzial in diesem Team, das habe ich schon zuletzt am Freitag bei unserem 4:0 beim SC Wiedenbrück gesehen. Ich habe mich gefreut, dass ich zehn Minuten vor Schluss eingewechselt worden bin. Schließlich bin ich noch nicht mal eine Woche dabei.

DFB.de: Haben Sie Ihr Niveau schon wieder erreicht?

Federico: Ich brauche Spielpraxis, das ist doch klar. Denn ich habe fast vier Monate nicht am Meisterschaftsbetrieb teilgenommen. Fast schon positiv überrascht bin ich über meine guten Werte beim Laktattest. Damit hatte ich nicht unbedingt gerechnet, fit bin ich also. Was noch fehlt sind die typisch fußballerischen Dinge: Zweikämpfe, Ballannahme, schnelle Drehungen. Es wird noch zwei oder drei Wochen dauern, bis ich der Mannschaft wirklich helfen kann.

DFB.de: Fünf Spiele, fünf Siege – kann es für den FC Viktoria überhaupt noch besser laufen mit einem Giovanni Federico in Topform?

Federico: Natürlich ist der Start hervorragend verlaufen. Da hat man schon gesehen, dass die Mannschaft richtig, richtig viel leisten kann. Jeder Gegner wird es schwer haben, gegen uns zu punkten. Was dann am Ende heraus kommt, wird man sehen.

DFB.de: Läuft es bei der Aufstiegsfrage am Ende auf ein Duell mit Fortuna Köln hinaus?

Federico: Auch da kenne ich ein paar Jungs. Da ist sicher ebenfalls viel Qualität vorhanden. Fortuna wird bestimmt eine gute Rolle spielen. Aber man darf keinesfalls Teams wie Lotte, Wuppertal, Essen oder Oberhausen unterschätzen. Vier bis sechs Mannschaften werden sich um den ersten Platz streiten. Und vergessen sollte man bei all den Überlegungen nicht, dass der Meister nicht sicher aufsteigt, sondern sich noch in Relegationsspielen durchsetzen muss. Das ist also ein langer Weg.

DFB.de: Sind Sie ein Teil der stärksten Regionalliga aller Zeiten?

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Federico: Ja, ich denke schon. Da sind viele Traditionsvereine unterwegs. Ich freue mich wirklich auf die anstehenden Aufgaben und die vielen Derbys. Davon lebt doch der Fußball.

DFB.de: Werden Sie dann einer der großen Stars der Regionalliga?

Federico: Das ist für mich völlig unwichtig. Alleine in unserer Mannschaft gibt es einige Spieler, die das Potenzial dazu habe. Ich sehe mich als ein Teil des Teams. Ich freue mich darauf, die Jungs jetzt nach und nach alle besser kennen zu lernen. Und dann werden alle ganz schnell merken, dass ich ganz normal bin und nicht irgendwie abgehoben. Ich werde mich schnell integrieren. Sicherlich ist die eine oder andere Situation ungewohnt für mich. Als Profi nimmt einem der Verein vieles ab, hier muss man viel mehr selbst machen. Aber das ist überhaupt kein Problem für mich. Ganz im Gegenteil: Ich freue mich darauf, denn ich habe es mir ja selbst so ausgesucht.