Ginter, Mustafi, Hahn, Lasogga: Das sind unsere vier Neulinge

Bundestrainer Joachim Löw hat vier Neulinge in den Kader der A-Nationalmannschaft für das Länderspiel gegen Chile am Mittwoch in Stuttgart (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) berufen. DFB.de stellt das Quartett auf einen Blick vor.

Matthias Ginter: Zweimal bester Nachwuchsspieler

Matthias Ginter wird am 19. Januar 1994 in Freiburg geboren. Im Alter von vier Jahren beginnt er beim SC March mit dem Fußball spielen. Sieben Jahre später wechselt er zum SC Freiburg in die D-Jugend. Bei den Breisgauern durchläuft er alle Juniorenmannschaften. In den Jahren 2011 und 2012 gewinnt er mit Freiburg den DFB-Junioren-Vereinspokal.

In der Winterpause der Saison 2011/2012 absolviert Ginter die Vorbereitung bei den Profis des SC Freiburg, dort weiß er zu überzeugen, fortan gehört er zum Profikader. Bei seinem Debüt in der Bundesliga im Januar 2012 erzielt der damals 18-Jährige das entscheidende Tor zum 1:0-Sieg gegen den FC Augsburg.

Seine Laufbahn in den Auswahlmannschaften des DFB beginnt mit der U 18, für die er sechs Spiele bestreitet. Es folgen fünf Partien für die U 19, ehe er für die U 21-Nationalmannschaft nominiert wird. Für die U 21 absolviert er insgesamt acht Spiele, 2013 fährt der Verteidiger zur U 21-Europameisterschaft nach Israel. Dort steht Ginter bei allen sechs Spielen auf dem Platz.

Vom DFB wird er zweimal mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet: 2012 in der Kategorie U 18, 2013 als bester U 19-Spieler. Ginter ist nach Sergej Evljuskin (2005 und 2006) und Mario Götze (2009 und 2010) der dritte Spieler in der Historie des DFB, der die höchste Auszeichnung als bester Nachwuchsspieler in zwei verschiedenen Altersklassen erhalten hat.

Geburtsdatum: 19. Januar 1994 (in Freiburg) – Alter: 20 - Position: Innenverteidiger - Vereine: SC March, SC Freiburg (seit 2005, seit 2012 Profi) – Bundesligaspiele/-tore: 58/2 - Europa-League-Spiele: 5/1 - U-Länderspiele/Tore: U 21: 8/0, U 19: 5/1, U 18: 6/0 - Erfolge: DFB-Junioren-Vereinspokal 2011 und 2012 mit dem SC Freiburg; Fritz-Walter-Medaille in Gold 2012 (U 18) und 2013 (U 19)

Shkodran Mustafi: Über die Serie A in die Nationalmannschaft

Shkodran Mustafi erblickt am 17. April 1992 das Licht der Welt. Der Sohn albanischer Einwanderer wird in Bad Hersfeld geboren. In Nordhessen wächst er auf – auch fußballerisch. Zunächst bei den unterklassigen Klubs 1. FV Bebra und SV Rotenburg.

Bei einem Hallenturnier wird Shkodran Mustafi entdeckt, gleich mehrere Bundesligisten sprechen ihn an. Mit 14 Jahren entscheidet er sich für einen Wechsel zum Hamburger SV. Er geht als Stürmer in die Hansestadt und wird im dortigen Fußballinternat zum defensiven Mittelfeldspieler und Verteidiger umgeschult.

Die Position wechselt, die Leistungen bleiben konstant. 2008 wird Shkodran Mustafi erstmals vom DFB eingeladen. Er durchläuft alle Jugend-Nationalmannschaften von der U 16 bis zur U 21. Mit der U 17 wird er 2009 durch ein 2:1 gegen die Niederlande im Finale in Magdeburg Europameister. Zudem nimmt er an der U 17-WM 2009 in Nigeria und der U 21-Europameisterschaft 2013 in Israel teil.

Auf Vereinsebene geht er 2009 zum FC Everton. Im Januar 2012 lässt er sich zum damaligen Serie-B-Klub Sampdoria Genau nach Italien transferieren. In der ligurischen Hafenstadt muss sich Shkodran Mustafi zunächst hinten anstellen. Doch er bleibt geduldig, erhält seine Chancen – und nutzt sie. In der Saison 2013/2014 ergattert er einen Stammplatz in der Innenverteidigung, jetzt in der Serie A.

Geburtsdatum: 17. April 1992 – Alter: 21 Jahre - Position: Innenverteidiger - Vereine: 1. FV Bebra, SV Rotenburg, Hamburger SV, FC Everton, Sampdoria Genua - Bundesligaspiele: 0 –Serie A: 38/1 – Europa League: 1/0 - U-Länderspiele/Tore: U 21: 7/0, U 20: 10/3; U 19: 9/2; U 18: 6/1; U 17: 24/5; U 16: 5/0 – Erfolge: U 17-Europameister 2009, Aufstieg in die Serie A mit Sampdoria Genua 2012

André Hahn: Aus der 3. Liga ins DFB-Trikot

Im Norden von Deutschland kennt sich André Hahn gut aus. Geboren wird er in Otterndorf am 13. August 1990, wo er beim TSV Otterndorf seine Karriere beginnt. Es folgen drei weitere Nordklubs allein in der Jugend: LTS Bremerhaven, Rot-Weiss Cuxhaven und FC Bremerhaven. Ab 2008 verstärkt er als 18-Jähriger die zweite Mannschaft des Hamburger SV in der Regionalliga Nord. Nach zwei Jahren wechselt er zum Ligakonkurrenten FC Oberneuland.

Zur Winterpause der Saison 2010/2011 zieht es Hahn erstmals ihn südlichere Gefilde zum Drittligisten TuS Koblenz, für die er am 21. Spieltag gegen Rot Weiss Ahlen sein erstes Drittligaspiel absolviert. Aufgrund des Koblenzer Rückzugs aus der 3. Liga entschließt sich Hahn, den Verein zu verlassen. Er unterschreibt zur Saison 2011/2012 bei Kickers Offenbach. Nach eineinhalb Jahren werden die Bundesligisten auf ihn aufmerksam. So entscheidet sich der gelernte Fahrzeuglackierer in der Winterpause der Saison 2012/2013 für einen Wechsel zum FC Augsburg, bei dem er einen Vertrag bis 2016 unterzeichnet.

Am 20. Januar 2013 debütiert André Hahn in der Bundesliga, als sein Verein 3:2 gegen Fortuna Düsseldorf gewinnt. Sein erstes Bundesligator schießt er am 27. September 2013 gegen Borussia Mönchengladbach. In der aktuellen Saison ist er mit zehn Toren und fünf Vorlagen Augsburgs Topscorer.

Geburtsdatum: 13. August 1990 – Alter: 23 Jahre - Position: offensives Mittelfeld (rechts) - Vereine: TSV Otterndorf , LTS Bremerhaven, Rot-Weiss Cuxhaven FC Bremerhaven (alle Jugend), Hamburger SV II, FC Oberneuland, TuS Koblenz, Kickers Offenbach, FC Augsburg – Bundesligaspiele/-tore: 37/10 – U-Länderspiele: keine

Pierre-Michel Lasogga: Hattrick für die Rekordbücher

Pierre-Michel Lasogga wird am 15. Dezember 1991 in Gladbeck geboren. Er spielt in der Jugend für den 1. FC Gladbeck, FC Schalke 04, Rot-Weiss Essen und die SG Wattenscheid 09, ehe er zum VfL Wolfburg wechselt. Mit dem VfL unterliegt er 2008 im Finale der A-Junioren-Meisterschaft dem SC Freiburg. In der folgenden Saison wechselt Lasogga zu Bayer Leverkusen, in 25 Spielen der A-Junioren-Bundesliga erzielt er 25 Treffer und wird damit Torschützenkönig. Im Halbfinale schaltet Bayer den VfB Stuttgart aus, im Finale gegen Hansa Rostock muss sich Leverkusen 0:1 geschlagen geben.

Im Sommer 2010 wechselt Lasogga zu Hertha BSC. Beim Auswärtsspiel in Hannover erzielt er am dritten Spieltag der Saison 2011/2012 sein erstes Bundesligator, Lasogga trifft zum 1:1-Endstand. Beim Spiel in Hoffenheim reißt ihm das Kreuzband, bis Anfang des Jahres 2013 fällt Lasogga aus.

Am 2. September 2013, dem letzten Tag der Transferperiode, wechselt er auf Leihbasis zum Hamburger SV. Sein erster Hattrick findet Eingang in die Rekordbücher: Mit seinen Treffern zum 2:0, 3:0 und 4:0 zwischen der 60. und 67. Minute beim Spiel in Nürnberg gelingt ihm der schnellste Auswärts-Hattrick der Bundesligageschichte.

Im März 2011 wird Lasogga zum ersten Mal für die U 21-Junioren nominiert. Jetzt steht er erstmals im Kader der A-Nationalmannschaft.

Geburtsdatum: 15.12.1991 – Position: Stürmer - Vereine: 1. FC Gladbeck, FC Schalke 04, Rot-Weiss Essen, SG Wattenscheid 09, VfL Wolfsburg, Bayer Leverkusen, Hertha BSC, Hamburger SV - Bundesligaspiele/-tore: 47/19 - U-21-Länderspiele/Tore: 11/4 – Erfolge: Aufstieg in die Bundesliga mit Hertha BSC 2010/2011 und 2012/2013, Torschützenkönig A-Junioren-Bundesliga West 2009/10