Ginter: "Es ist alles andere als Normalität"

Augen auf, volle Konzentration, wachsam sein: Matthias Ginter ist im Trainingslager in Südtirol in jeder Situation voll konzentriert. Der 20 Jahre alte Freiburger Verteidiger will so viel wie möglich lernen, er will sich anbieten, er will alle Eindrücke aufsaugen und die Zeit nutzen, sich als Fußballer zu entwickeln.

Im Interview mit DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke spricht Ginter über Sergio Ramos, Mats Hummels und über sein erstes Trainingslager im Kreis der deutschen Nationalmannschaft.

DFB.de: Das Endspiel in Lissabon liegt schon ein paar Tage zurück – dennoch: Sie beschäftigen sich gern mit Fußball – das Finale der Königsklasse war für Sie folglich Pflicht? Ihr Kommentar zum Spiel - hat die richtige Mannschaft gewonnen?

Matthias Ginter: Das Champions-League-Finale zählt zu den Highlights in jedem Jahr, natürlich gucke ich mir dieses Spiel immer an. Aber es stimmt, ich beschäftige mich sehr gern mit Fußball, dieser Sport ist mir nie zu viel. Mir hat die Moral von Real imponiert, das Team hat den Glauben nie verloren, sie haben weiter gedrückt, die Körpersprache war nie negativ. Und dann machen sie tatsächlich noch das Tor. Auch wenn es natürlich immer ein wenig glücklich ist, wenn ein Treffer so spät in der Nachspielzeit fällt. Das Spiel war insgesamt sehr interessant, es war spannend zu sehen, wie Atlético gegen Real verteidigt hat.

DFB.de: Den Ausglich hat Sergio Ramos erzielt, ein Spieler, der auf einer ähnlichen Position wie Sie agiert. Gehört er zu den Spielern, zu denen Sie noch aufschauen?

Ginter: Klar. Ich bin noch ein junger Spieler, ich kann mich an vielen internationalen Top-Spielern orientieren. Bei der deutschen Nationalmannschaft gibt es davon auch einige.

DFB.de: Sie haben Mats Hummels früher als Vorbild genannt.

Ginter: Ja, das stimmt.

DFB.de: Was macht sein Spiel aus?

Ginter: Er hat in jedem Spiel sehr viele gute Bälle nach vorne, in der Spielauslösung ist er sehr, sehr stark und sehr sicher. Das Trainingslager ist für mich eine gute Möglichkeit, mir das eine oder andere abzuschauen. Nicht nur bei ihm. Das Training ist für mich insgesamt sehr wertvoll.

DFB.de: Was haben Sie bislang konkret an Fähigkeiten hinzugewonnen?

Ginter: Das ist immer schwer zu beschreiben, es sind eher Kleinigkeiten. Außerdem hatte ich noch wenige Gelegenheiten, diese Sachen quasi in einer Wettkampfsituation auszutesten. Ganz generell kann ich sagen, dass ich mich sehr gut fühle, körperlich und mental. Die Atmosphäre ist super, das Training macht Spaß. Es ist genau so, wie ich mir das vorher erhofft hatte.

DFB.de: Die U 20 ist im Trainingslager dabei, zwei Ihrer Kollegen aus Freibug gehören dazu: Sebastian Kerk und Christian Günter.

Ginter: Ich freue mich, dass die beiden hier sind, im Rahmen unserer Spiele gegen die U 20 haben wir natürlich kurz gesprochen, und schon vorher hatten wir per SMS Kontakt. Es ist irgendwie merkwürdig, wenn man auf einmal gegen Teamkollegen spielt, die man sehr gut kennt und mit denen man sonst täglich zusammenarbeitet.

DFB.de: Sie waren schon im März in Stuttgart im Kreis der Nationalmannschaft dabei, im Spiel gegen Chile haben Sie für Deutschland debütiert. Sie haben damals zugegeben, dass Sie während der Trainingseinheiten doch ein wenig aufgeregt und nervös waren. Hat sich dies mittlerweile gelegt?

Ginter: Es ist für mich immer noch etwas Besonderes, in diesem Kreis dabei zu sein. Es ist alles andere als Normalität - aber natürlich gewöhnt man sich immer mehr daran. Man kennt die Abläufe, man weiß mehr, welche Vorstellungen der Bundestrainer hat. Für mich ist jedes Training in diesem Kreis speziell, aber die Aufregung wie vor dem ersten Mal, ist nicht mehr da.

DFB.de: Was haben Sie sich generell für das Trainingslager vorgenommen?

Ginter: Alles geben, viel lernen. Ich versuche, mich in jedem Training voll zu konzentrieren. Ich will die Aufgaben, die mir gestellt werden, möglichst gut umsetzen. Dann werde ich erreichen, was ich mir vorgenommen habe: Ich will den nächsten Schritt machen. Wenn man im Training auf diesem Niveau dabei ist und mit so guten Spielern auf dem Platz steht, kann man fast gar nicht anders, als sich weiter zu entwickeln.

DFB.de: Es werden nur 23 Spieler mit nach Brasilien genommen – wie groß ist Ihre Sorge, dass Sie dieses Highlight doch noch verpassen könnten?

Ginter: Sorge ist das komplett falsche Wort. Ich bin wahnsinnig froh, hier überhaupt dabei zu sein, das ist überragend. Ich gebe täglich mein Bestes – und dann werde ich sehen, ob es am Ende vielleicht sogar reicht, um mit nach Brasilien zu fahren.

[sl]

[bild1]

Augen auf, volle Konzentration, wachsam sein: Matthias Ginter ist im Trainingslager in Südtirol in jeder Situation voll konzentriert. Der 20 Jahre alte Freiburger Verteidiger will so viel wie möglich lernen, er will sich anbieten, er will alle Eindrücke aufsaugen und die Zeit nutzen, sich als Fußballer zu entwickeln.

Im Interview mit DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke spricht Ginter über Sergio Ramos, Mats Hummels und über sein erstes Trainingslager im Kreis der deutschen Nationalmannschaft.

DFB.de: Das Endspiel in Lissabon liegt schon ein paar Tage zurück – dennoch: Sie beschäftigen sich gern mit Fußball – das Finale der Königsklasse war für Sie folglich Pflicht? Ihr Kommentar zum Spiel - hat die richtige Mannschaft gewonnen?

Matthias Ginter: Das Champions-League-Finale zählt zu den Highlights in jedem Jahr, natürlich gucke ich mir dieses Spiel immer an. Aber es stimmt, ich beschäftige mich sehr gern mit Fußball, dieser Sport ist mir nie zu viel. Mir hat die Moral von Real imponiert, das Team hat den Glauben nie verloren, sie haben weiter gedrückt, die Körpersprache war nie negativ. Und dann machen sie tatsächlich noch das Tor. Auch wenn es natürlich immer ein wenig glücklich ist, wenn ein Treffer so spät in der Nachspielzeit fällt. Das Spiel war insgesamt sehr interessant, es war spannend zu sehen, wie Atlético gegen Real verteidigt hat.

DFB.de: Den Ausglich hat Sergio Ramos erzielt, ein Spieler, der auf einer ähnlichen Position wie Sie agiert. Gehört er zu den Spielern, zu denen Sie noch aufschauen?

Ginter: Klar. Ich bin noch ein junger Spieler, ich kann mich an vielen internationalen Top-Spielern orientieren. Bei der deutschen Nationalmannschaft gibt es davon auch einige.

DFB.de: Sie haben Mats Hummels früher als Vorbild genannt.

Ginter: Ja, das stimmt.

DFB.de: Was macht sein Spiel aus?

Ginter: Er hat in jedem Spiel sehr viele gute Bälle nach vorne, in der Spielauslösung ist er sehr, sehr stark und sehr sicher. Das Trainingslager ist für mich eine gute Möglichkeit, mir das eine oder andere abzuschauen. Nicht nur bei ihm. Das Training ist für mich insgesamt sehr wertvoll.

DFB.de: Was haben Sie bislang konkret an Fähigkeiten hinzugewonnen?

Ginter: Das ist immer schwer zu beschreiben, es sind eher Kleinigkeiten. Außerdem hatte ich noch wenige Gelegenheiten, diese Sachen quasi in einer Wettkampfsituation auszutesten. Ganz generell kann ich sagen, dass ich mich sehr gut fühle, körperlich und mental. Die Atmosphäre ist super, das Training macht Spaß. Es ist genau so, wie ich mir das vorher erhofft hatte.

DFB.de: Die U 20 ist im Trainingslager dabei, zwei Ihrer Kollegen aus Freibug gehören dazu: Sebastian Kerk und Christian Günter.

Ginter: Ich freue mich, dass die beiden hier sind, im Rahmen unserer Spiele gegen die U 20 haben wir natürlich kurz gesprochen, und schon vorher hatten wir per SMS Kontakt. Es ist irgendwie merkwürdig, wenn man auf einmal gegen Teamkollegen spielt, die man sehr gut kennt und mit denen man sonst täglich zusammenarbeitet.

DFB.de: Sie waren schon im März in Stuttgart im Kreis der Nationalmannschaft dabei, im Spiel gegen Chile haben Sie für Deutschland debütiert. Sie haben damals zugegeben, dass Sie während der Trainingseinheiten doch ein wenig aufgeregt und nervös waren. Hat sich dies mittlerweile gelegt?

[bild2]

Ginter: Es ist für mich immer noch etwas Besonderes, in diesem Kreis dabei zu sein. Es ist alles andere als Normalität - aber natürlich gewöhnt man sich immer mehr daran. Man kennt die Abläufe, man weiß mehr, welche Vorstellungen der Bundestrainer hat. Für mich ist jedes Training in diesem Kreis speziell, aber die Aufregung wie vor dem ersten Mal, ist nicht mehr da.

DFB.de: Was haben Sie sich generell für das Trainingslager vorgenommen?

Ginter: Alles geben, viel lernen. Ich versuche, mich in jedem Training voll zu konzentrieren. Ich will die Aufgaben, die mir gestellt werden, möglichst gut umsetzen. Dann werde ich erreichen, was ich mir vorgenommen habe: Ich will den nächsten Schritt machen. Wenn man im Training auf diesem Niveau dabei ist und mit so guten Spielern auf dem Platz steht, kann man fast gar nicht anders, als sich weiter zu entwickeln.

DFB.de: Es werden nur 23 Spieler mit nach Brasilien genommen – wie groß ist Ihre Sorge, dass Sie dieses Highlight doch noch verpassen könnten?

Ginter: Sorge ist das komplett falsche Wort. Ich bin wahnsinnig froh, hier überhaupt dabei zu sein, das ist überragend. Ich gebe täglich mein Bestes – und dann werde ich sehen, ob es am Ende vielleicht sogar reicht, um mit nach Brasilien zu fahren.