Geschlechtliche Vielfalt im Fußballstadion

Mädchen oder Junge? Bei etwa jedem tausendsten Kind ist das Geschlecht nicht eindeutig: Sie sind intergeschlechtlich. Nach Schätzungen von Interessensverbänden leben in Deutschland ca. 300.000 inter- und transgeschlechtliche Menschen. Seit dem 1. Januar gibt es neben männlich und weiblich auch "divers" als offizielles drittes Geschlecht – damit setzt sich auch der DFB auseinander und führt zum Länderspiel gegen Serbien Neuerungen ein.

Gemeinsam mit Fans und hier insbesondere dem Zusammenschluss Queer Football Fanclubs (QFF), Expertinnen und Experten sowie professionellen Fanarbeiterinnen und Fanarbeitern hatten der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) identifiziert, an welchen Stellen das Geschlecht im Fußballstadion infrastrukturell eine Rolle spielt, um allen Menschen einen unbeschwerten Stadionbesuch zu ermöglichen.

Eingangskontrolle und Toiletten

Die Eingangskontrolle wurde als ein zentraler Ort identifiziert, an dem die geschlechtliche Identität eine Rolle spielt. Das gilt insbesondere für Menschen, deren Erscheinungsbild nicht den gesellschaftlichen Normvollstellungen von Zweigeschlechtlichkeit entspricht oder die sich nicht als männlich oder weiblich identifizieren. Besucherinnen und Besucher im Rahmen des Länderspiels gegen Serbien können selbst wählen, von welchem Ordner oder Ordnerin sie sich kontrollieren lassen möchten.

Neben der Einlasskontrolle sind die Toiletten ein weiterer Ort, an denen das Geschlecht von Belang ist. Bislang kann der Gang zur Stadion-Toilette insbesondere transgeschlechtliche Fans vor eine Herausforderung stellen, weil Mitmenschen die Nutzung der WCs für Männer bzw. Frauen jeweils als "falsch" fehlinterpretieren können. Um der Vielfalt geschlechtlicher Identitäten gerecht zu werden, werden Herren-, Damen- und Unisex-Toiletten eingerichtet, die von allen genutzt werden können. Um Erfahrungen zu sammeln, begleitet der DFB diese Maßnahmen durch gebriefte Volunteers, die für Rückfragen und Feedback zur Verfügung stehen.

Großes Interesse und leider auch Anfeindungen

"Die öffentliche Resonanz auf dieses zusätzliche DFB-Angebot ist sehr groß, sowohl positiv als auch negativ. Die negativen, homo- und transfeindlichen Resonanzen bestärken uns aber in der Überzeugung, dass es im Sinne des DFB-Satzungsauftrags ein wichtiger Schritt ist, mit dieser Entscheidung zu einem Klima des Respekts und der Anerkennung in unserer Gesellschaft beizutragen", sagt DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg. 

Der DFB tritt dafür ein, dass in jedem der rund 26.000 Vereine Mitmenschlichkeit selbstverständlich ist. Dies hat der Verband nachdrücklich in seiner Satzung verankert – auch als Ausdruck der Fürsorge gegenüber Menschen, die in den unterschiedlichsten Bereichen des Fußballs aktiv oder passiv beteiligt sind. Diskriminierungen in Form von Beleidigungen, Benachteiligungen oder Ausgrenzung dürfen im Fußball keinen Platz haben.

[kr]

Mädchen oder Junge? Bei etwa jedem tausendsten Kind ist das Geschlecht nicht eindeutig: Sie sind intergeschlechtlich. Nach Schätzungen von Interessensverbänden leben in Deutschland ca. 300.000 inter- und transgeschlechtliche Menschen. Seit dem 1. Januar gibt es neben männlich und weiblich auch "divers" als offizielles drittes Geschlecht – damit setzt sich auch der DFB auseinander und führt zum Länderspiel gegen Serbien Neuerungen ein.

Gemeinsam mit Fans und hier insbesondere dem Zusammenschluss Queer Football Fanclubs (QFF), Expertinnen und Experten sowie professionellen Fanarbeiterinnen und Fanarbeitern hatten der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) identifiziert, an welchen Stellen das Geschlecht im Fußballstadion infrastrukturell eine Rolle spielt, um allen Menschen einen unbeschwerten Stadionbesuch zu ermöglichen.

Eingangskontrolle und Toiletten

Die Eingangskontrolle wurde als ein zentraler Ort identifiziert, an dem die geschlechtliche Identität eine Rolle spielt. Das gilt insbesondere für Menschen, deren Erscheinungsbild nicht den gesellschaftlichen Normvollstellungen von Zweigeschlechtlichkeit entspricht oder die sich nicht als männlich oder weiblich identifizieren. Besucherinnen und Besucher im Rahmen des Länderspiels gegen Serbien können selbst wählen, von welchem Ordner oder Ordnerin sie sich kontrollieren lassen möchten.

Neben der Einlasskontrolle sind die Toiletten ein weiterer Ort, an denen das Geschlecht von Belang ist. Bislang kann der Gang zur Stadion-Toilette insbesondere transgeschlechtliche Fans vor eine Herausforderung stellen, weil Mitmenschen die Nutzung der WCs für Männer bzw. Frauen jeweils als "falsch" fehlinterpretieren können. Um der Vielfalt geschlechtlicher Identitäten gerecht zu werden, werden Herren-, Damen- und Unisex-Toiletten eingerichtet, die von allen genutzt werden können. Um Erfahrungen zu sammeln, begleitet der DFB diese Maßnahmen durch gebriefte Volunteers, die für Rückfragen und Feedback zur Verfügung stehen.

Großes Interesse und leider auch Anfeindungen

"Die öffentliche Resonanz auf dieses zusätzliche DFB-Angebot ist sehr groß, sowohl positiv als auch negativ. Die negativen, homo- und transfeindlichen Resonanzen bestärken uns aber in der Überzeugung, dass es im Sinne des DFB-Satzungsauftrags ein wichtiger Schritt ist, mit dieser Entscheidung zu einem Klima des Respekts und der Anerkennung in unserer Gesellschaft beizutragen", sagt DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg. 

Der DFB tritt dafür ein, dass in jedem der rund 26.000 Vereine Mitmenschlichkeit selbstverständlich ist. Dies hat der Verband nachdrücklich in seiner Satzung verankert – auch als Ausdruck der Fürsorge gegenüber Menschen, die in den unterschiedlichsten Bereichen des Fußballs aktiv oder passiv beteiligt sind. Diskriminierungen in Form von Beleidigungen, Benachteiligungen oder Ausgrenzung dürfen im Fußball keinen Platz haben.