"Geißböcke" erklimmen Alm und bleiben oben

Durch einen späten Treffer des Polen Slawomir Peszko (80.) hat der 1. FC Köln beim 1:0 (0:0) bei Arminia Bielefeld am zwölften Spieltag seine aktuelle Vormachtstellung in der 2. Bundesliga unterstrichen. Die Verfolger ließen dagegen überraschend Punkte liegen: Der FC St. Pauli biss sich beim 0:0 (0:0) gegen den SV Sandhausen die Zähne an der gegnerischen Defensive aus. Die SpVgg Greuther Fürth verlor gar mit 0:1 (0:1) gegen die Mannschaft des FC Ingolstadt, die nicht nur das Tabellenende verlässt, sondern auch Trainer Ralph Hasenhüttel seine ersten drei Punkte als "Schanzer" schenkt.

Die aktuelle Gemütslage beider Mannschaften in der Liga offenbarte sich in Bielefeld in der Anfangsphase deutlich: Während sich der in dieser Saison noch ungeschlagene Tabellenführer gute Tormöglichkeiten am laufenden Band erspielte, wirkten die zuletzt dreimal geschlagenen Bielefelder verunsichert und eingeschüchtert. Arne Feick kratzte einen Kopfball von Peszko gerade noch von der Torlinie (4.).

Im Laufe der ersten Spielhälfte kamen die Arminen jedoch besser in die Zweikämpfe und knüpften kämpferisch an die starken Heimauftritte zu Saisonbeginn an. Der 19-jährige Niederländer Anass Achahbar (13.), der sein Startelfdebüt feierte, und Marcel Appiah (15.) kamen ihrerseits zu guten Gelegenheiten und gestalteten die äußerst schwungvolle Partie offen. Bielefeld erspielte sich Feldvorteile, sorgte jedoch überwiegend mit Standardsituationen für Torgefahr. Die in den vergangenen sechs Pflichtspielen nur einmal bezwungene Kölner Defensive stand einmal mehr sattelfest, nach vorne tat sich der FC jedoch schwer.

Aus der Kabine kamen die Kölner wieder mit etwas mehr Zug zum Tor und hätten durch Patrick Helmes in Führung gehen müssen. Der Rückkehrer scheiterte aber erst freistehend am Bielefelder Schlussmann Patrick Platins (57.), dann verstolperte er (75.). Die in der zweiten Halbzeit nicht unverdiente Führung besorgte daraufhin Peszko (80.), nachdem er nach einem starken Querpass von Matthias Lehmann nur noch einschieben brauchte. Die Bielefelder ergaben sich ihrem Schicksal zwar nicht, kamen aber nicht mehr zum Ausgleich.

Hasenhüttl-Elf jubelt in Franken

Greuther Fürth begann nach den beiden unglücklichen Niederlagen gegen Düsseldorf und St. Pauli nervös und agierte in der zehnten Minute in Person von Kapitän Wolfgang Hesl einmal mehr unglücklich. Einen haltbaren Drehschuss von Moritz Hartmann ließ der "Kleeblatt"-Torwart unter seinem Torso zur überraschenden Gästeführung durchrutschen (10.).

Die Franken wirkten nach dem frühen Paukenschlag zwar bemüht, offenbarten aber in den vergangenen Wochen ungewohnte Schwächen im Spielaufbau und Passspiel. Die Gäste aus Ingolstadt spielten es beim zweiten Auftritt unter Trainer Ralph Hasenhüttl bis zum Strafraum klug und waren dem zweiten Treffer näher als Fürth dem ersten. Vor dem Tor blieben jedoch auch die "Schanzer", die in Hartmann und Philipp Hofmann zwei Spitzen aufgeboten hatten, eher harmlos. Fürth bleibt Dritter, Ingolstadt überholt Dresden und ist nun 17..

Auch nach dem Seitenwechsel waren die 15 Tabellenplätze, die zwischen beiden Mannschaften lagen, zunächst nicht zu erkennen. Die Gastgeber spielten weiter uninspiriert, Ingolstadt zeigte sich wie schon in der Vorwoche beim 1:2 gegen Düsseldorf verbessert. Rund eine Viertelstunde vor Ende schalteten die Gastgeber dann doch einen Gang hoch, verpassten aber sowohl durch Niclas Füllkrug (70.) als auch durch Ognjen Mudrinski (73.) den Ausgleich. Auch die zaghafte Fürther Schlussoffensive brachte nicht mehr den Ausgleich, die Mannschaft von Frank Kramer ist endgültig aus dem Tritt. In der Nachspielzeit handelte sich der Ingolstädter Almog Cohen (90.+3) nach grobem Foulspiel noch die Rote Karte ein.

St. Pauli beißt auf Sandhäuser Granit

St. Pauli wirkte vom überraschenden Auswärtssieg in Fürth am vergangenen Sonntag beflügelt und spielte von Beginn an engagiert nach vorne. Sebastian Maier, der beim 4:2 in Franken den Führungstreffer markiert hatte, hätte dies auch beinahe gegen Sandhausen getan. Doch erst landete eine Direktabnahme Meiers knapp über dem Kasten (3.), dann entschärfte Torwart Manuel Riemann einen scharf geschossenen Freistoß (15.).

Die zuletzt zweimal sieg- und torlosen Gäste aus der Kurpfalz, die zudem mit vier Niederlagen aus den vergangenen fünf Auswärtsspielen angereist waren, igelten sich erwartungsgemäß am eigenen Strafraum ein und setzten den ein oder anderen Nadelstich. Das Heft in der Hand hatten aber deutlich die Gastgeber, die sich gerade gegen Ende des ersten Durchgangs Chancen im Minutentakt erspielten. Doch Marc Rzatkowski (36.), Kevin Schindler (42.) und Marcel Halstenberg (43.) vergaßen schlichtweg das Toreschießen, zudem agierte Riemann stark.

Nach der Pause das gleiche Bild: St. Pauli stürmt, Riemann pariert glänzend - wie gegen Maier in der 53. und Rzatkowski in der 55. Minute. Das Tor blieb für die Hamburger jedoch bis zum Ende wie vernagelt. Damit verpasste es St. Pauli erstmals in dieser Saison, zwei Siege in Folge einzufahren. Die Frontzeck-Elf bleibt ein Muster an Inkonstanz, verbessert sich in der Tabelle aber auf Rang vier. Sandhausen bleibt im dritten Spiel in Folge ohne Torerfolg, holte damit aber erneut einen Zähler und ist Zwölfter. [sid/bt]


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Durch einen späten Treffer des Polen Slawomir Peszko (80.) hat der 1. FC Köln beim 1:0 (0:0) bei Arminia Bielefeld am zwölften Spieltag seine aktuelle Vormachtstellung in der 2. Bundesliga unterstrichen. Die Verfolger ließen dagegen überraschend Punkte liegen: Der FC St. Pauli biss sich beim 0:0 (0:0) gegen den SV Sandhausen die Zähne an der gegnerischen Defensive aus. Die SpVgg Greuther Fürth verlor gar mit 0:1 (0:1) gegen die Mannschaft des FC Ingolstadt, die nicht nur das Tabellenende verlässt, sondern auch Trainer Ralph Hasenhüttel seine ersten drei Punkte als "Schanzer" schenkt.

Die aktuelle Gemütslage beider Mannschaften in der Liga offenbarte sich in Bielefeld in der Anfangsphase deutlich: Während sich der in dieser Saison noch ungeschlagene Tabellenführer gute Tormöglichkeiten am laufenden Band erspielte, wirkten die zuletzt dreimal geschlagenen Bielefelder verunsichert und eingeschüchtert. Arne Feick kratzte einen Kopfball von Peszko gerade noch von der Torlinie (4.).

Im Laufe der ersten Spielhälfte kamen die Arminen jedoch besser in die Zweikämpfe und knüpften kämpferisch an die starken Heimauftritte zu Saisonbeginn an. Der 19-jährige Niederländer Anass Achahbar (13.), der sein Startelfdebüt feierte, und Marcel Appiah (15.) kamen ihrerseits zu guten Gelegenheiten und gestalteten die äußerst schwungvolle Partie offen. Bielefeld erspielte sich Feldvorteile, sorgte jedoch überwiegend mit Standardsituationen für Torgefahr. Die in den vergangenen sechs Pflichtspielen nur einmal bezwungene Kölner Defensive stand einmal mehr sattelfest, nach vorne tat sich der FC jedoch schwer.

Aus der Kabine kamen die Kölner wieder mit etwas mehr Zug zum Tor und hätten durch Patrick Helmes in Führung gehen müssen. Der Rückkehrer scheiterte aber erst freistehend am Bielefelder Schlussmann Patrick Platins (57.), dann verstolperte er (75.). Die in der zweiten Halbzeit nicht unverdiente Führung besorgte daraufhin Peszko (80.), nachdem er nach einem starken Querpass von Matthias Lehmann nur noch einschieben brauchte. Die Bielefelder ergaben sich ihrem Schicksal zwar nicht, kamen aber nicht mehr zum Ausgleich.

Hasenhüttl-Elf jubelt in Franken

Greuther Fürth begann nach den beiden unglücklichen Niederlagen gegen Düsseldorf und St. Pauli nervös und agierte in der zehnten Minute in Person von Kapitän Wolfgang Hesl einmal mehr unglücklich. Einen haltbaren Drehschuss von Moritz Hartmann ließ der "Kleeblatt"-Torwart unter seinem Torso zur überraschenden Gästeführung durchrutschen (10.).

Die Franken wirkten nach dem frühen Paukenschlag zwar bemüht, offenbarten aber in den vergangenen Wochen ungewohnte Schwächen im Spielaufbau und Passspiel. Die Gäste aus Ingolstadt spielten es beim zweiten Auftritt unter Trainer Ralph Hasenhüttl bis zum Strafraum klug und waren dem zweiten Treffer näher als Fürth dem ersten. Vor dem Tor blieben jedoch auch die "Schanzer", die in Hartmann und Philipp Hofmann zwei Spitzen aufgeboten hatten, eher harmlos. Fürth bleibt Dritter, Ingolstadt überholt Dresden und ist nun 17..

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Auch nach dem Seitenwechsel waren die 15 Tabellenplätze, die zwischen beiden Mannschaften lagen, zunächst nicht zu erkennen. Die Gastgeber spielten weiter uninspiriert, Ingolstadt zeigte sich wie schon in der Vorwoche beim 1:2 gegen Düsseldorf verbessert. Rund eine Viertelstunde vor Ende schalteten die Gastgeber dann doch einen Gang hoch, verpassten aber sowohl durch Niclas Füllkrug (70.) als auch durch Ognjen Mudrinski (73.) den Ausgleich. Auch die zaghafte Fürther Schlussoffensive brachte nicht mehr den Ausgleich, die Mannschaft von Frank Kramer ist endgültig aus dem Tritt. In der Nachspielzeit handelte sich der Ingolstädter Almog Cohen (90.+3) nach grobem Foulspiel noch die Rote Karte ein.

St. Pauli beißt auf Sandhäuser Granit

St. Pauli wirkte vom überraschenden Auswärtssieg in Fürth am vergangenen Sonntag beflügelt und spielte von Beginn an engagiert nach vorne. Sebastian Maier, der beim 4:2 in Franken den Führungstreffer markiert hatte, hätte dies auch beinahe gegen Sandhausen getan. Doch erst landete eine Direktabnahme Meiers knapp über dem Kasten (3.), dann entschärfte Torwart Manuel Riemann einen scharf geschossenen Freistoß (15.).

Die zuletzt zweimal sieg- und torlosen Gäste aus der Kurpfalz, die zudem mit vier Niederlagen aus den vergangenen fünf Auswärtsspielen angereist waren, igelten sich erwartungsgemäß am eigenen Strafraum ein und setzten den ein oder anderen Nadelstich. Das Heft in der Hand hatten aber deutlich die Gastgeber, die sich gerade gegen Ende des ersten Durchgangs Chancen im Minutentakt erspielten. Doch Marc Rzatkowski (36.), Kevin Schindler (42.) und Marcel Halstenberg (43.) vergaßen schlichtweg das Toreschießen, zudem agierte Riemann stark.

Nach der Pause das gleiche Bild: St. Pauli stürmt, Riemann pariert glänzend - wie gegen Maier in der 53. und Rzatkowski in der 55. Minute. Das Tor blieb für die Hamburger jedoch bis zum Ende wie vernagelt. Damit verpasste es St. Pauli erstmals in dieser Saison, zwei Siege in Folge einzufahren. Die Frontzeck-Elf bleibt ein Muster an Inkonstanz, verbessert sich in der Tabelle aber auf Rang vier. Sandhausen bleibt im dritten Spiel in Folge ohne Torerfolg, holte damit aber erneut einen Zähler und ist Zwölfter.