Fußballträume

Jan träumt davon, einmal ein großer Fußballstar zu sein. So einer wie der Beckham oder van Robben. Er würde dann bei Real spielen oder bei ManU, in der Bundesliga mit den Bayern Meister werden. Und natürlich würde er in der Nationalmannschaft für Deutschland die wichtigen Tore schießen. Jans Blick geht zu dem großen Poster an der Wand über seinem Bett: Jogi Löw und die Nationalelf. Sie lachen ihn an.
Jan hat auch so ein Trikot. Das hat ihm Oma zu Weihnachten geschenkt. Die Nummer 10 - Podolski. Leider! Gewünscht hatte er sich „den Ballack“. Aber Oma ist abergläubisch und hat gesagt, dass die 13 Unglück bringt.



Jan seufzt, während er seine alten Turnschuhe anzieht und den Klettverschluss fest zuzieht. Wahrscheinlich darf er heute eh wieder nicht mitspielen. Der dicke Richard hat nämlich zu seinem Geburtstag letzte Woche einen echten Lederball geschenkt bekommen. Seitdem ist er der Chef auf dem Bolzplatz und teilt die Mannschaften ein. Jan darf nur noch zugucken. „In meiner Mannschaft und mit meinem Ball spielen keine Zwerge! Du kannst dir doch noch nicht einmal alleine die Schuhe zubinden.“, hatte Richard gemeint und ihn weggeschubst. Die anderen hatten betreten zu Boden gesehen. Von den anderen Jungs war keiner bereit, ihm zu helfen. Jeder einzelne hatte Angst, Richard würde auch ihn nicht mehr mitspielen lassen. Feiglinge!



Mit einer Wasserflasche und einer Tüte Bonbons macht Jan sich auf den Weg. Der Bolzplatz liegt am Ortsrand hinter einer hohen Hecke. Die anderen sind schon da. Sie stehen in einer Reihe und Richard teilt die Mannschaften ein. „Du bei mir…du…du auch… du nicht.. “ Mit lang ausgestrecktem Zeigefinder deutet er auf die Auserwählten. 


Sehnsüchtig schaut Jan auf das runde Leder unter Richards rechtem Fuß. Vielleicht würde gleich während des Spiels jemand den Ball weit ins Aus treten. Dann konnte er hinlaufen, ihn wenigstens einmal in die Hand nehmen und vorsichtig zurück aufs Spielfeld schießen.



„Anstoß!“ brüllt Richard und dribbelt geschickt seinen Gegenspieler aus. Schnell steht er vor dem gegnerischen Tor. Lutz hüpft aufgeregt hin und her. Er ist ein schlechter Tormann. Daran ändert auch das tolle Torwarttrikot nichts. „Diesmal halte ich ihn!“ ruft er Richard zu. „Der geht nicht rein!“ Richard lacht laut. „Das glaubst du doch wohl selbst nicht.

“

Gerade, als er so richtig abziehen will, grätscht Michael ihm von hinten in die Beine. Richard stürzt wie ein gefällter Baum zu Boden. „Foul! Foul!“ schreit Jan entrüstet von der Seitenlinie. „Quatsch! Ich habe den Ball gespielt!“ verteidigt sich Michael. Versöhnlich hält er Richard seine Hand hin. „Echt, das war kein Foul!“ Aber Richard ist sauer. Zornig schlägt er Michaels Hand aus und betrachtet sein aufgeschrammtes Knie. „Wo ist mein Ball!“ schreit er wütend. Die anderen sehen sich suchend um. „Hier!“ Mit beiden Händen hält Jan ihm den Ball hin. „Ist ein klarer Elfer für dich!“ meint er und hält tapfer Richards Blick stand. Ob der ihn jetzt verhauen wird, weil er seinen Ball angefasst hat? Richard schaut im ersten Moment erstaunt, dann aber grinst er breit. „Seh’ ich genauso. Kleiner. Bist scheinbar doch ganz ok und hast Ahnung!“ Er hält ihm die Hand hin. Jan legt den Ball zur Seite und hilft Richard auf. Gehört alles zum Fairplay! Genauso machen es die Jungs in der Bundesliga auch. Richard schaut ihn von oben herab an. „Willste mitspielen?“


Jan nickt. Vor Überraschung bekommt er kein Wort heraus. „Dann mal los!“ Richard greift sich den Ball und schaut die anderen an. „Gut, Jungs! Es geht weiter. Micha, du bist raus.“ „Was? Aber ich … Richard, das ist …“ Michael ist sich keiner Schuld bewusst. „Halt die Klappe!“ raunzt Richard ihn an. „Der Kleine spielt jetzt mit!“ Er humpelt zum Elfmeterpunkt. Lutz spuckt in seine Handflächen und reibt sie aneinander. Die anderen bilden einen Halbkreis um das Tor. Michael bleibt etwas abseits am Spielfeldrand stehen. Richard hat noch nie einen Elfer verschossen. 
„Pass auf, Lutz!“ ruft Richard dem Tormann zu, als er sicher ist, dass alle zusehen. „Gleich spürst du nur noch einen Lufthauch.“

Mit freundlicher Unterstützung vom

[© Martina Decker]

Jan träumt davon, einmal ein großer Fußballstar zu sein. So einer wie der Beckham oder van Robben. Er würde dann bei Real spielen oder bei ManU, in der Bundesliga mit den Bayern Meister werden. Und natürlich würde er in der Nationalmannschaft für Deutschland die wichtigen Tore schießen. Jans Blick geht zu dem großen Poster an der Wand über seinem Bett: Jogi Löw und die Nationalelf. Sie lachen ihn an.
Jan hat auch so ein Trikot. Das hat ihm Oma zu Weihnachten geschenkt. Die Nummer 10 - Podolski. Leider! Gewünscht hatte er sich „den Ballack“. Aber Oma ist abergläubisch und hat gesagt, dass die 13 Unglück bringt.



Jan seufzt, während er seine alten Turnschuhe anzieht und den Klettverschluss fest zuzieht. Wahrscheinlich darf er heute eh wieder nicht mitspielen. Der dicke Richard hat nämlich zu seinem Geburtstag letzte Woche einen echten Lederball geschenkt bekommen. Seitdem ist er der Chef auf dem Bolzplatz und teilt die Mannschaften ein. Jan darf nur noch zugucken. „In meiner Mannschaft und mit meinem Ball spielen keine Zwerge! Du kannst dir doch noch nicht einmal alleine die Schuhe zubinden.“, hatte Richard gemeint und ihn weggeschubst. Die anderen hatten betreten zu Boden gesehen. Von den anderen Jungs war keiner bereit, ihm zu helfen. Jeder einzelne hatte Angst, Richard würde auch ihn nicht mehr mitspielen lassen. Feiglinge!



Mit einer Wasserflasche und einer Tüte Bonbons macht Jan sich auf den Weg. Der Bolzplatz liegt am Ortsrand hinter einer hohen Hecke. Die anderen sind schon da. Sie stehen in einer Reihe und Richard teilt die Mannschaften ein. „Du bei mir…du…du auch… du nicht.. “ Mit lang ausgestrecktem Zeigefinder deutet er auf die Auserwählten. 


Sehnsüchtig schaut Jan auf das runde Leder unter Richards rechtem Fuß. Vielleicht würde gleich während des Spiels jemand den Ball weit ins Aus treten. Dann konnte er hinlaufen, ihn wenigstens einmal in die Hand nehmen und vorsichtig zurück aufs Spielfeld schießen.



„Anstoß!“ brüllt Richard und dribbelt geschickt seinen Gegenspieler aus. Schnell steht er vor dem gegnerischen Tor. Lutz hüpft aufgeregt hin und her. Er ist ein schlechter Tormann. Daran ändert auch das tolle Torwarttrikot nichts. „Diesmal halte ich ihn!“ ruft er Richard zu. „Der geht nicht rein!“ Richard lacht laut. „Das glaubst du doch wohl selbst nicht.

“

Gerade, als er so richtig abziehen will, grätscht Michael ihm von hinten in die Beine. Richard stürzt wie ein gefällter Baum zu Boden. „Foul! Foul!“ schreit Jan entrüstet von der Seitenlinie. „Quatsch! Ich habe den Ball gespielt!“ verteidigt sich Michael. Versöhnlich hält er Richard seine Hand hin. „Echt, das war kein Foul!“ Aber Richard ist sauer. Zornig schlägt er Michaels Hand aus und betrachtet sein aufgeschrammtes Knie. „Wo ist mein Ball!“ schreit er wütend. Die anderen sehen sich suchend um. „Hier!“ Mit beiden Händen hält Jan ihm den Ball hin. „Ist ein klarer Elfer für dich!“ meint er und hält tapfer Richards Blick stand. Ob der ihn jetzt verhauen wird, weil er seinen Ball angefasst hat? Richard schaut im ersten Moment erstaunt, dann aber grinst er breit. „Seh’ ich genauso. Kleiner. Bist scheinbar doch ganz ok und hast Ahnung!“ Er hält ihm die Hand hin. Jan legt den Ball zur Seite und hilft Richard auf. Gehört alles zum Fairplay! Genauso machen es die Jungs in der Bundesliga auch. Richard schaut ihn von oben herab an. „Willste mitspielen?“


Jan nickt. Vor Überraschung bekommt er kein Wort heraus. „Dann mal los!“ Richard greift sich den Ball und schaut die anderen an. „Gut, Jungs! Es geht weiter. Micha, du bist raus.“ „Was? Aber ich … Richard, das ist …“ Michael ist sich keiner Schuld bewusst. „Halt die Klappe!“ raunzt Richard ihn an. „Der Kleine spielt jetzt mit!“ Er humpelt zum Elfmeterpunkt. Lutz spuckt in seine Handflächen und reibt sie aneinander. Die anderen bilden einen Halbkreis um das Tor. Michael bleibt etwas abseits am Spielfeldrand stehen. Richard hat noch nie einen Elfer verschossen. 
„Pass auf, Lutz!“ ruft Richard dem Tormann zu, als er sicher ist, dass alle zusehen. „Gleich spürst du nur noch einen Lufthauch.“

Mit freundlicher Unterstützung vom