Fußballer und ihre fan-tastischen Momente

Im Stadion, vor dem Fernseher, vor dem Radio. Auswärts, zu Hause. Mit und ohne Fanschal. In der Bundesliga, in der Kreisliga, bei der Nationalmannschaft. Wo Fußball gespielt wird, finden sich Fans. Das Fan-Sein hat viele Facetten und Gesichter, DFB.de zeigt sie im Rahmen seiner Fanserie jeden Donnerstag aus den unterschiedlichsten Perspektiven.

Heute im Fokus: Fanaktionen aus Sicht der Aktiven. Spieler erzählen von besonderen Erlebnissen und besonderen Begegnungen mit besonderen Menschen. Welche Choreo war am spektakulärsten, welcher Gesang am stimmungsvollsten, wann waren die Fans besonders kreativ?

Oliver Bierhoff, Manager der Nationalmannschaft: "Schon auf Grund der Dramatik ist mir die Stimmung in Berlin bei der WM 2006 im Viertelfinale gegen Argentinien in besonderer Erinnerung. Ich bin sicher, dass damals der Heimvorteil und die Anfeuerung durch unsere Fans entscheidend für den Sieg waren. Mit Blick auf meine aktive Karriere komme ich nicht am EM-Finale 1996 vorbei. In London haben wir klar gespürt, dass die deutschen Fans die Überhand im Stadion hatten. Gerade nach dem 0:1 hat uns das sehr geholfen. Ohne die Fans hätten wir die Partie nicht gedreht."

Annike Krahn, Frauen-Nationalmannschaft/Paris St. Germain: "Beim FCR 2001 Duisburg gibt es eine Frau, die ist geistig und körperlich behindert. Sie ist etwa so alt wie ich. Sie kommt mit ihrer Mutter zu jedem Heimspiel. Ich gehörte zu ihren Lieblingsspielerinnen. Deswegen kam sie bei den Spielen jedes Mal auf mich zugelaufen. Sie hat mich dann ganz herzlich umarmt. Beim Einlauf hat sie uns immer ganz intensiv zugewunken. Sie gehört einfach zum FCR. Es hat einem einfach ein gutes Gefühl gegeben, ihr eine Freude zu bereiten."

Tolgay Arslan, U 21-Nationalmannschaft/Hamburger SV: "Für mich war die Choreografie zum 125-jährigen Bestehen des HSV etwas ganz Besonderes. Wir haben in den Wochen vorher schon gesehen, mit welch großer Leidenschaft die Fans an diesem Projekt gearbeitet und für jeden Zuschauer einen Fahnen mit HSV-Motiven gemalt und gebastelt haben. Jeden Tag, von früh bis spät. Wahnsinn! Der größte Moment war dann natürlich der Einlauf ins Stadion, als alle Zuschauer die Doppelhalter hochgehalten haben. Das war Gänsehaut pur und ein unvergessliches Erlebnis!"

Cacau, Nationalmannschaft/VfB Stuttgart: "Ich hatte schon sehr viele schöne Begegnungen mit den Fans. Eine Begegnung aber war ganz besonders, ich werde sie nie vergessen. Ein türkisches Mädchen schrieb mir einen Brief mit einer Bitte. In dem Brief stand, dass ihr Onkel im Sterben läge und sein größter Wunsch sei, mich einmal zu treffen, bevor er stirbt. Erst war ich skeptisch, aber als das Mädchen auch noch telefonisch bei meinem Management nachfragte, war ich mir sicher, sie meinte es sehr ernst mit ihrer Bitte. Ich entschied mich, den Onkel zu besuchen. Es war ein unfassbares Erlebnis, die ganze Familie war anwesend, und die Begegnung mit dem Herrn war sehr besonders. Ich konnte mit ihm sprechen, ihm Mut zusprechen und für ihn und die ganze Familie beten. Er war überglücklich, dass er es noch erleben konnte. Einige Tage nach meinem Besuch verstarb er. Einige Monate nach seinem Tod erfuhr ich durch einen Freund, der die Familie sehr gut kannte, dass die Familie noch immer sehr froh und dankbar für meinen Besuch war. Aber auch ich bin sehr froh, dass ich diesen letzten Wunsch erfüllt habe. Für mich ein besonderes und tiefes Erlebnis. Danke!"

Martina Müller, Frauen-Nationalmannschaft/VfL Wolfsburg: "Bei der EURO 2009 in Finnland habe ich Anne Fröder kennengelernt. Sie ist Fan, auch Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft. Sie kommt zu den Spielen der Nationalmannschaft, aber auch zu denen des VfL Wolfsburg. Mittlerweile stehen wir beiden im E-Mailkontakt. Ich finde es toll, einen persönlichen Kontakt zu den Fans zu haben. Das ist für mich ein sehr schönes Erlebnis."

René Adler, Nationalmannschaft/Hamburger SV: "Es gibt unheimliche viele Begegnungen mit Fans, die sehr herzlich sind. Ich habe so oft am Trainingsplatz Geschenke bekommen, die mit unheimlich viel Mühe und Hingabe angefertigt wurden. Zum Beispiel Foto-Collagen oder selbstgestrickte Schals zu meinem Geburtstag im Januar. Manchmal kann man das leider gar nicht so richtig würdigen, weil man auch überrascht wird. Was ich aber ganz sicher niemals vergessen werde, ist mein Empfang hier beim HSV beim ersten Heimspiel der Saison. Natürlich war ich etwas skeptisch, wie die Fans mich hier aufnehmen würden. Schließlich hatte mein Kollege Jaroslav Drobny ein gutes Jahr gespielt. Was dann passierte, hat alle meine Erwartungen übertroffen. Als die ganze Kurve meinen Namen rief, hatte ich am ganzen Körper Gänsehaut und gleich das Gefühl, hier in Hamburg zu Hause zu sein. Danke nochmal dafür, einmalig!"

Fan-tastische Momente im besten Sinne, diese Erzählungen sind nur der Anfang. DFB.de hat noch viel mehr Augenblicke gesammelt. Die neue Serie immer freitags auf fanclub.dfb.de.