Fürth fördert Junioren: "Kapital und Herzblut investieren"

Das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) der SpVgg Greuther Fürth leuchtet ebenso frisch in den Vereinsfarben grün und weiß wie das seitlich quer daneben liegende Internats-Gebäude für 14 Fußballtalente aus weiterer Entfernung. Vize-Präsident und NLZ-Leiter Günter Gerling führt den Gast durch den Funktionsbau, wo jedes Team von der U 23 bis einschließlich der U 16 über eine eigene Umkleidekabine verfügt. Präsentiert werden Besprechungsräume für Mannschaftssitzungen, ausgestattet mit hochmoderner Medientechnik. Weiter vorne liegt der Kraftraum mit Trimmgeräten, daneben sind die Zimmer für medizinische Betreuung, Massagen und Dopingkontrollen.

Die SpVgg Greuther Fürth hat noch einmal 3,5 Millionen Euro in die Hand genommen, um die Infrastruktur für den Nachwuchs auf dem Kleeblatt-Campus zu optimieren und wurde dafür bei der Zertifizierung durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und die DFL erneut mit der Höchstzahl von drei Sternen belohnt. Darüber und über die sportlich konträre Situation von A- und B-Junioren in der Bundesliga Süd/Südwest unterhielt sich Helge Günther für DFB.de mit Günter Gerling.

DFB.de: Glückwunsch, Herr Gerling! Vor kurzem erst ist die Nachwuchsarbeit der SpVgg Greuther Fürth vom Deutschen Fußball-Bund und der Deutschen Fußball Liga erneut mit der Höchstzahl von drei Sternen ausgezeichnet worden. Dabei ist sogar die Bewertung in Prozenten von 68 auf 77 noch einmal gesteigert worden. Was hat sich denn konkret verbessert?

Günter Gerling: Sie haben es gerade selbst gesehen. Das neue Funktionsgebäude ist ein Schmuckstück und lässt keine Wünsche offen. Es ist ein Quantensprung, denn damit bewegen wir uns im Kreis der Leistungszentren in der Spitzengruppe. Wir haben viel Kapital und noch mehr Herzblut investiert. Darauf dürfen wir auch alle stolz sein! Zusätzlich sind die Trainingsbedingungen mit Kunstrasenplätzen weiter verbessert worden, wir beschäftigen inzwischen drei hauptamtliche Fußballlehrer und zwei Physiotherapeuten stehen jeden Tag zur Verfügung. Ich bin auch allen Mitarbeitern, die voll hinter unserer Sache stehen, sehr dankbar. Und das waren beim traditionellen Neujahrsempfang des Nachwuchsleistungszentrums immerhin etwa 70 Mitarbeiter. Wir erfüllen die Kriterien eines NLZ nicht nur, weil sie von DFB und DFL gefordert werden, sondern weil wir überzeugt sind, uns auf dem richtigen Weg in die Zukunft zu befinden. Das beste Beispiel ist unser Präsident Helmut Hack, der anlässlich seines Geburtstages für den Bau eines Kleinfeldplatzes mit Kunstrasen und Bande 100.000 Euro aus seiner Privatschatulle spendiert hat. Er hätte sein Geld ja auch anders verwenden können.

DFB.de: Kommen wir jetzt zur sportlichen Situation der Bundesliga-Teams. Die A-Junioren schweben in akuter Abstiegsgefahr. Die Mannschaft spielt überwiegend mit Akteuren des jüngeren Jahrgangs, ähnlich wie der 1. FC Nürnberg vor zwei Jahren, der dann auch prompt abgestiegen ist. Ein Jahr Unterschied macht gerade bei Jugendlichen viel aus. Wurde da das Leistungsvermögen vielleicht falsch eingeschätzt?

Gerling: Wir haben die damalige Situation des 1. FC Nürnberg schon registriert und sind auch keineswegs blauäugig in die Saison gegangen. Kurz vor Beginn der Runde sind uns aber die zwei gesetzten Innenverteidiger des älteren Jahrgangs ausgefallen. Der eine, ein Neuzugang, war schon nach einem Tag wieder weg. Der andere fiel krankheitsbedingt langfristig aus. Dazu kam, dass einige Spieler noch nicht ihr optimales Leistungsvermögen haben abrufen können. Inzwischen haben wir zwei Stürmer des älteren Jahrgangs aus der U 23 beziehungsweise von den Profis zu den A-Junioren zurückgeholt und einen dritten vom FC Schalke 04 verpflichtet. Jetzt sind wir zuversichtlich, das Ruder noch herumreißen zu können.

DFB.de: Ganz anders stellt sich die Situation bei den B-Junioren dar. Sie liegen nur vier Punkte hinter der Tabellenspitze und haben noch sieben Heim- und nur drei Auswärtsspiele. Mit ihrem bedingungslosten Offensivstil haben sie die meisten Tore in der Liga geschossen, aber auch die viertmeisten kassiert. Was ist noch drin für die U 17 in dieser Saison?

Gerling: Ich sehe in dieser Mannschaft viele hoffnungsvolle Talente. Auch in der Abwehr, so komisch das auch klingen mag, bei den relativ vielen Gegentoren. Was der U 17 gefehlt hat, war der letzte Kick. Sie haben das ein oder andere Spiel leichtfertig abgegeben, sonst stünden sie jetzt schon an der Tabellenspitze. Wenn sie das abstellen können, ist vielleicht auch der ganz große Wurf noch drin.



Das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) der SpVgg Greuther Fürth leuchtet ebenso frisch in den Vereinsfarben grün und weiß wie das seitlich quer daneben liegende Internats-Gebäude für 14 Fußballtalente aus weiterer Entfernung. Vize-Präsident und NLZ-Leiter Günter Gerling führt den Gast durch den Funktionsbau, wo jedes Team von der U 23 bis einschließlich der U 16 über eine eigene Umkleidekabine verfügt. Präsentiert werden Besprechungsräume für Mannschaftssitzungen, ausgestattet mit hochmoderner Medientechnik. Weiter vorne liegt der Kraftraum mit Trimmgeräten, daneben sind die Zimmer für medizinische Betreuung, Massagen und Dopingkontrollen.

Die SpVgg Greuther Fürth hat noch einmal 3,5 Millionen Euro in die Hand genommen, um die Infrastruktur für den Nachwuchs auf dem Kleeblatt-Campus zu optimieren und wurde dafür bei der Zertifizierung durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und die DFL erneut mit der Höchstzahl von drei Sternen belohnt. Darüber und über die sportlich konträre Situation von A- und B-Junioren in der Bundesliga Süd/Südwest unterhielt sich Helge Günther für DFB.de mit Günter Gerling.

DFB.de: Glückwunsch, Herr Gerling! Vor kurzem erst ist die Nachwuchsarbeit der SpVgg Greuther Fürth vom Deutschen Fußball-Bund und der Deutschen Fußball Liga erneut mit der Höchstzahl von drei Sternen ausgezeichnet worden. Dabei ist sogar die Bewertung in Prozenten von 68 auf 77 noch einmal gesteigert worden. Was hat sich denn konkret verbessert?

Günter Gerling: Sie haben es gerade selbst gesehen. Das neue Funktionsgebäude ist ein Schmuckstück und lässt keine Wünsche offen. Es ist ein Quantensprung, denn damit bewegen wir uns im Kreis der Leistungszentren in der Spitzengruppe. Wir haben viel Kapital und noch mehr Herzblut investiert. Darauf dürfen wir auch alle stolz sein! Zusätzlich sind die Trainingsbedingungen mit Kunstrasenplätzen weiter verbessert worden, wir beschäftigen inzwischen drei hauptamtliche Fußballlehrer und zwei Physiotherapeuten stehen jeden Tag zur Verfügung. Ich bin auch allen Mitarbeitern, die voll hinter unserer Sache stehen, sehr dankbar. Und das waren beim traditionellen Neujahrsempfang des Nachwuchsleistungszentrums immerhin etwa 70 Mitarbeiter. Wir erfüllen die Kriterien eines NLZ nicht nur, weil sie von DFB und DFL gefordert werden, sondern weil wir überzeugt sind, uns auf dem richtigen Weg in die Zukunft zu befinden. Das beste Beispiel ist unser Präsident Helmut Hack, der anlässlich seines Geburtstages für den Bau eines Kleinfeldplatzes mit Kunstrasen und Bande 100.000 Euro aus seiner Privatschatulle spendiert hat. Er hätte sein Geld ja auch anders verwenden können.

DFB.de: Kommen wir jetzt zur sportlichen Situation der Bundesliga-Teams. Die A-Junioren schweben in akuter Abstiegsgefahr. Die Mannschaft spielt überwiegend mit Akteuren des jüngeren Jahrgangs, ähnlich wie der 1. FC Nürnberg vor zwei Jahren, der dann auch prompt abgestiegen ist. Ein Jahr Unterschied macht gerade bei Jugendlichen viel aus. Wurde da das Leistungsvermögen vielleicht falsch eingeschätzt?

Gerling: Wir haben die damalige Situation des 1. FC Nürnberg schon registriert und sind auch keineswegs blauäugig in die Saison gegangen. Kurz vor Beginn der Runde sind uns aber die zwei gesetzten Innenverteidiger des älteren Jahrgangs ausgefallen. Der eine, ein Neuzugang, war schon nach einem Tag wieder weg. Der andere fiel krankheitsbedingt langfristig aus. Dazu kam, dass einige Spieler noch nicht ihr optimales Leistungsvermögen haben abrufen können. Inzwischen haben wir zwei Stürmer des älteren Jahrgangs aus der U 23 beziehungsweise von den Profis zu den A-Junioren zurückgeholt und einen dritten vom FC Schalke 04 verpflichtet. Jetzt sind wir zuversichtlich, das Ruder noch herumreißen zu können.

DFB.de: Ganz anders stellt sich die Situation bei den B-Junioren dar. Sie liegen nur vier Punkte hinter der Tabellenspitze und haben noch sieben Heim- und nur drei Auswärtsspiele. Mit ihrem bedingungslosten Offensivstil haben sie die meisten Tore in der Liga geschossen, aber auch die viertmeisten kassiert. Was ist noch drin für die U 17 in dieser Saison?

Gerling: Ich sehe in dieser Mannschaft viele hoffnungsvolle Talente. Auch in der Abwehr, so komisch das auch klingen mag, bei den relativ vielen Gegentoren. Was der U 17 gefehlt hat, war der letzte Kick. Sie haben das ein oder andere Spiel leichtfertig abgegeben, sonst stünden sie jetzt schon an der Tabellenspitze. Wenn sie das abstellen können, ist vielleicht auch der ganz große Wurf noch drin.

DFB.de: Der Kampf der Profiklubs um die Hochbegabten ist knallhart. So hat Eintracht Frankfurt aus der U 15 des Vorjahres, die Süddeutscher Meister geworden ist, inzwischen nicht weniger als vier Nationalspieler an den VfL Wolfsburg, Borussia Dortmund und RB Leipzig verloren. Wie stellt sich die Situation der SpVgg Greuther Fürth in diesem Wettbewerb dar?

Gerling: Ich sehe die Lage, zumindest aus unserer Sicht, keineswegs so dramatisch. Natürlich muss man jeden Fall gesondert für sich betrachten. Was Eintracht Frankfurt betrifft, kann ich nur Vermutungen anstellen: Sie haben vor Saisonbeginn die U 23 vom Spielbetrieb abgemeldet, die U 19 und die U 17 sind in der Bundesliga abstiegsgefährdet. Da ist es durchaus denkbar, dass der eine oder andere Spieler, woanders die bessere sportliche Perspektive sieht. Das könnte uns auch passieren, wenn die U 19 absteigt. Aber insgesamt muss ich sagen, unsere Spieler wissen, was sie an uns haben, dass wir langfristig mit ihnen planen und arbeiten.

DFB.de: Das wird wohl so sein. Eine der großen Stärken der SpVgg Greuther Fürth ist sicher die Durchlässigkeit aufgrund der guten Ausbildung durch qualifizierte Trainer. So stehen im Kader der U 19 beziehungsweise U 23 insgesamt immerhin noch sieben Spieler des Jahrgangs 1996, die schon vor fünf Jahren in der U 15-Regionalliga am Ball waren. Allerdings herrschte an der schwierigen Schnittstelle zum gelungenen Übergang in den Profibereich zuletzt Stillstand. Die Jüngsten, die das schafften, waren Felix Klaus aus dem Jahrgang 1992, der für den SC Freiburg stürmt, und Johannes Geis aus dem Jahrgang 1993, der beim FSV Mainz 05 für Furore sorgt. Das letzte Eigengewächs, das in Fürth fest Fuß fassen konnte, war jedoch Illir Azemi. Woran liegt das?

Gerling: Zum einen muss man sehen, dass die Spieler, die Sie genannt haben, ganz oben angekommen sind, genauso wie Nico Müller und Heiko Westermann beim HSV oder Edgar Prib bei Hannover 96 und Sercan Sararer beim VfB Stuttgart. Aber sie alle sind bei uns erst einmal durch die U 23 gegangen. Zum anderen muss man sagen, dass es für junge Spieler schwer ist, in ein intaktes, eingespieltes Profiteam zu kommen. Erfahrungsgemäß erhöht sich in schwierigen Phasen bei Vereinen der Handlungsdruck und auch die Bereitschaft, junge Spieler einzubauen erheblich, wie man es auch in der laufenden Saison bei einigen Vereinen der Bundesliga beobachten konnte. Geduld sollte für Trainer, Spieler und Berater deshalb die oberste Maxime sein. Wir bei der SpVgg Greuther Fürth werden diese Geduld aufbringen, denn sie ist Teil unserer Ausbildungs-Philosophie.