Füllkrug: "Ich bin bereit, Stammspieler zu werden"

Niclas Füllkrug gilt als eines der größten Stürmertalente Deutschlands. Bereits in der F-Jugend erzielte er 162 Tore in einer Saison. Als 13-Jähriger wechselte er zur Jugendabteilung von Werder Bremen, sein Bundesligadebüt gab er im Januar 2012 gegen Bayer 04 Leverkusen. Seitdem zählt er zu den Reservisten, die Werder-Trainer Thomas Schaaf regelmäßig einwechselt.

Auch in den U-Nationalmannschaften des DFB hat sich der 19-Jährige einen Namen gemacht. Im September gab er sein Debüt in der U 20 gegen Polen. Heute (ab 18 Uhr) steht das Rückspiel im polnischen Gliwice an. Mit einem Sieg würde die DFB-Auswahl die Tabellenführung in der Internationalen Spielrunde übernehmen. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Niclas Füllkrug über seine Ambitionen für die Startelf und den Unterschied zwischen Bundesliga und U 20-Länderspielen.

DFB.de: Herr Füllkrug, welche Erinnerungen haben Sie an das 2:2 im Hinspiel gegen Polen?

Niclas Füllkrug: Ich bin ein Mensch, der bei aller nötigen Vorbereitung auf den Gegner versucht, sich mehr auf die eigenen Stärken zu fokussieren. Wir haben eine gute Mannschaft und können das Spiel gewinnen. Dass wir im Hinspiel nicht siegreich waren, ist ein Grund mehr, um doppelt Gas zu geben.

DFB.de: Sie wurden in der 59. Spielminute beim Spielstand von 2:1 eingewechselt, trafen kurz darauf die Latte. In der 81. Minute fiel der Ausgleich. Wie lange haben Sie mit Ihrer vergebenen Chance gehadert?

Füllkrug: Allzu viele Gedanken habe ich mir nicht gemacht. Es bringt nichts, groß enttäuscht zu sein. Der Lattentreffer war auch nicht der Dreh- und Angelpunkt dafür, dass wir "nur" Unentschieden gespielt haben.

DFB.de: Was war dann der Grund?

Füllkrug: Wir haben nicht zielstrebig Richtung Tor gespielt. Ansonsten hätten wir das eine oder andere Tor mehr geschossen. Das müssen wir nun besser machen.



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Niclas Füllkrug gilt als eines der größten Stürmertalente Deutschlands. Bereits in der F-Jugend erzielte er 162 Tore in einer Saison. Als 13-Jähriger wechselte er zur Jugendabteilung von Werder Bremen, sein Bundesligadebüt gab er im Januar 2012 gegen Bayer 04 Leverkusen. Seitdem zählt er zu den Reservisten, die Werder-Trainer Thomas Schaaf regelmäßig einwechselt.

Auch in den U-Nationalmannschaften des DFB hat sich der 19-Jährige einen Namen gemacht. Im September gab er sein Debüt in der U 20 gegen Polen. Heute (ab 18 Uhr) steht das Rückspiel im polnischen Gliwice an. Mit einem Sieg würde die DFB-Auswahl die Tabellenführung in der Internationalen Spielrunde übernehmen. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Niclas Füllkrug über seine Ambitionen für die Startelf und den Unterschied zwischen Bundesliga und U 20-Länderspielen.

DFB.de: Herr Füllkrug, welche Erinnerungen haben Sie an das 2:2 im Hinspiel gegen Polen?

Niclas Füllkrug: Ich bin ein Mensch, der bei aller nötigen Vorbereitung auf den Gegner versucht, sich mehr auf die eigenen Stärken zu fokussieren. Wir haben eine gute Mannschaft und können das Spiel gewinnen. Dass wir im Hinspiel nicht siegreich waren, ist ein Grund mehr, um doppelt Gas zu geben.

DFB.de: Sie wurden in der 59. Spielminute beim Spielstand von 2:1 eingewechselt, trafen kurz darauf die Latte. In der 81. Minute fiel der Ausgleich. Wie lange haben Sie mit Ihrer vergebenen Chance gehadert?

Füllkrug: Allzu viele Gedanken habe ich mir nicht gemacht. Es bringt nichts, groß enttäuscht zu sein. Der Lattentreffer war auch nicht der Dreh- und Angelpunkt dafür, dass wir "nur" Unentschieden gespielt haben.

DFB.de: Was war dann der Grund?

Füllkrug: Wir haben nicht zielstrebig Richtung Tor gespielt. Ansonsten hätten wir das eine oder andere Tor mehr geschossen. Das müssen wir nun besser machen.

DFB.de: Vielleicht mit Ihnen in der Startelf?

Füllkrug: Das weiß ich nicht. Beim letzten Länderspiel gegen Italien habe ich auf Grund einer Verletzung leider gefehlt (Beschwerden am Sprunggelenk; Anm. d. Red.). Aber ich denke, in der U-Nationalmannschaft einen guten Stand zu haben. Ich bin Bundesligaspieler und werde regelmäßig eingewechselt. Vielleicht führt das tatsächlich dazu, dass ich diesmal von Anfang an spielen darf. Das wäre natürlich schön.

DFB.de: U 18-Nationaltrainer Horst Hrubesch hat gesagt, Sie wären in der Zukunft eine Option für die A-Nationalmannschaft. Hat Sie diese Aussage überrascht?

Füllkrug: Natürlich habe ich mich darüber gefreut. Aber allzu sehr beschäftige ich mich damit nicht. Niemand kann voraussagen, wie meine Karriere weiter verläuft. Daher bilde ich mir nicht allzu viel darauf ein. Aber klar: Die Nationalmannschaft wäre natürlich ein Traum.

DFB.de: Haben Sie ein Vorbild, vielleicht sogar in der Nationalmannschaft?

Füllkrug: Ich würde Didier Drogba nennen. Ein toller Stürmer, den ich immer sehr bewundert habe. Aber er war kein Vorbild oder Idol, dem ich nacheifern oder von dem ich mir etwas abschauen wollte. Ich wollte schon immer meinen eigenen Stil entwickeln.

DFB.de: Vor wenigen Tagen waren Sie noch bei Werder Bremen, nun wieder bei der U 20-Nationalmannschaft. Wie unterscheidet sich der Fußball voneinander?

Füllkrug: In der Bundesliga geht es härter zur Sache. Schließlich spielt man gegen Ältere, gegen richtige Männer. Aber technisch spielen wir auch in der U 20 auf sehr hohem Niveau. Viele in der Mannschaft haben das Zeug, in der Bundesliga zu spielen.

DFB.de: In der Bundesliga werden sie häufig eingewechselt. Können Sie sich mit der Jokerrolle anfreunden?

Füllkrug: Nein. Natürlich freue ich mich, eingewechselt zu werden. Aber das ist nicht mein Ziel. Ich möchte Stammspieler werden. Mit meinen Einsätzen möchte ich mich in die Stammelf spielen.

DFB.de: Was fehlt Ihnen noch, um Stammspieler zu sein?

Füllkrug: Trainer Thomas Schaaf spricht häufig vom Defensivverhalten. In diesem Bereich muss ich mich verbessern. Oft geht es auch einfach darum, im richtigen Moment die richtige Entscheidung zu treffen. Aber trotzdem: Ich bin bereit, um in der Bundesliga Stammspieler zu sein.

DFB.de: Kribbelt es noch bei Ihnen, wenn Sie in der Bundesliga eingewechselt werden? Oder ist das längst Arbeitsalltag?

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Füllkrug: Alltag hört sich doof an. Natürlich ist es etwas Besonderes, in der Bundesliga zu spielen. Aber es kribbelt nicht mehr wie beim ersten Einsatz. Es kehrt eine gewisse Ruhe und Erfahrung ein. Doch an der Motivation hat sich nichts verändert. Ich möchte in jedem Spiel der Mannschaft helfen und natürlich zeigen, was ich drauf habe.

DFB.de: Ob nun links, rechts oder in der Mitte - Sie sind variabel einsetzbar. Haben Sie keine Lieblingsposition?

Füllkrug: Im Zentrum oder als linker Außenstürmer spiele ich besonders gerne, dort bin ich am effizientesten.

DFB.de: Gegen Borussia Mönchengladbach haben Sie 99 Sekunden nach Ihrer Einwechslung das Tor zum 3:0 erzielt. Hat das Ihr Standing in der Mannschaft noch einmal verbessert?

Füllkrug: Es ist schön, wenn die Leute sehen, dass ich treffe. Damit baut man ein wenig Druck auf. Aber die Trainer und meine Mitspieler können mich ohnehin gut einschätzen. Von einem Tor hängt das nicht ab.

DFB.de: Mit Tim Wiese, Naldo, Marko Marin und Claudio Pizarro haben viele Führungsspieler Bremen im Sommer verlassen. Ist die Stimmung in der Mannschaft nun anders?

Füllkrug: Ich denke, dass wir von den Spielertypen und Charakteren hervorragend zusammenpassen. Das sieht man auch auf dem Platz. Natürlich haben wir noch nicht allzu viel gerissen. Aber bereits in der Vorbereitung haben wir gezeigt, dass wir eine gute Mannschaft haben und erfolgreich sein können.

DFB: Gelegentlich laufen Sie für Werder Bremen II in der Regionalliga auf. Schätzen Sie diese zusätzliche Spielpraxis, oder ist das eine lästige Pflicht?

Füllkrug: Wenn ich trotzdem im Profikader stehe, finde ich das gut. Zuletzt hat es einfach hervorragend gepasst, weil an unterschiedlichen Tagen gespielt wurde. Ich habe das gut angenommen und gezeigt, wo ich spielen möchte.

DFB.de: Ist es in der Regionalliga deutlich einfacher, Tore zu erzielen?

Füllkrug: Nicht unbedingt. In der Regionalliga spielen viele talentierte Spieler, die hoch hinaus können. Besonders wenn man gegen die zweite Mannschaft eines Bundesligisten wie Hannover 96 spielt.