Füllkrug: Als "Sparringspartner" mit U 20 zum A-Kader

DFB.de: Dann wird Ihnen der Einstieg später in der Nationalmannschaft leicht fallen.

Füllkrug: Genau. (lacht) Wenn es so kommen sollte.

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Wenn die U 20 Nationalmannschaft heute (ab 18 Uhr, live auf Eurosport) in Pirmasens auf die Schweiz trifft, macht sich die A-Nationalmannschaft gerade auf den Weg in die Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart. Dort möchte auch U 20-Nationalspieler Niclas Füllkrug einmal dazu gehören.

Im Sommer könnte er bereits auf Tuchfühlung gehen, wenn die Junioren bei der WM-Vorbereitung helfen sollen. Im DFB.de-Interview hat Niclas Füllkrug mit Redakteur Niels Barnhofer über die Aussichten und das Spiel gegen die Schweiz gesprochen.

DFB.de: Herr Füllkrug, Sie sind für die A-Nationalmannschaft nominiert. Was sagen Sie dazu?

Niclas Füllkrug: (lacht) Das steht noch nicht fest, wer da mitfährt. Wir Spieler müssen das mit unseren Vereinen abklären. Denn eigentlich wäre ja während der WM-Vorbereitung für uns Urlaubszeit. Trainer Frank Wormuth hat uns dazu schon ein paar Infos gegeben. Das klingt so, als würde das im Sommer eine coole Sache werden.

DFB.de: So häufig hat man ja auch nicht mit der A-Nationalmannschaft zu tun.

Füllkrug: Ich hoffe, das kommt irgendwann noch mal richtig.

DFB.de: Sehen Sie eine Chance, sich nun schon einmal zu zeigen?

Füllkrug: Ich weiß nicht, inwiefern so etwas beobachtet wird. Ich denke aber, dass wir in erster Linie als "Sparringspartner" dahin kommen. Es geht darum, der Nationalmannschaft in der WM-Vorbereitung zu helfen. Aber natürlich können wir Jungen auch davon profitieren. Insofern wird es gut für beide Seiten sein.

DFB.de: Sind Sie gerne beim DFB?

Füllkrug: Auf jeden Fall. Ich sage nur ab, wenn es wirklich nicht geht. Ich sehe in den Länderspielen eine schöne Abwechslung. Wir haben sehr viel Qualität in unserer Mannschaft. Das merke ich gerade als Sturmspitze, da kriege ich gute Dinger vorgelegt.

DFB.de: Welche Bedeutung messen Sie der U 20-Nationalmannschaft bei?

Füllkrug: Man kann viel mitnehmen. Frank Wormuth hat mir schon einiges beigebracht. Er erklärt mir viele Sachen, die ich in meinem Spiel brauche und die auch richtig sinnvoll sind. Ich glaube auch, dass ich hier schon dazugelernt habe. Ich spiele mittlerweile das zweite Jahr unter ihm. Und ich hoffe, dass das noch nicht das Ende meiner DFB-Karriere ist. Ich wünsche mir, dass es noch mal Richtung U 21 weitergeht.

DFB.de: Können Sie ein konkretes Beispiel nehmen, was Sie bei der U 20 verbessert haben?

Füllkrug: Der Trainer möchte immer, dass ich mit zwei Kontakten spiele. Damit wir vorne nicht die Bälle verlieren. Er sieht, wenn ich so spiele, sind meine Leistungen deutlich besser, als wenn ich mit einem Kontakt spiele und dadurch Ballverluste habe.

DFB.de: Können Sie das nachvollziehen?

Füllkrug: Ja, natürlich. Auf jeden Fall. Das untermauern die Trainer ja auch mit ihren Video-Analysen.

DFB.de: Ergänzt sich das mit dem, was Ihr Vereinstrainer sagt?

Füllkrug: Im Großen und Ganzen haben sie schon die gleiche Meinung. Natürlich gibt es auch Unterschiede. Jeder legt auf andere Sachen wert. Aber das ist doch gut für einen jungen Spieler, von verschiedenen Trainern ausgebildet zu werden. Das ist eine gute Mischung. Man muss dann nur wissen, wann man auf welches Wissen zurückgreift.

DFB.de: Wie wichtig ist es, internationale Erfahrung zu sammeln, gerade wenn man in der 2. Bundesliga spielt?

Füllkrug: Es ist auf jeden Fall interessant, gegen gleichaltrige Gegner zu spielen. In der 2. Bundesliga gehöre ich zu den jüngeren Spielern und treffe dort vorwiegend auf Spieler, die älter und erfahrener sind als ich. In der U 20 kannman sich noch mal auf einem anderen Niveau messen, das ist eine gute Erfahrung. Gerade weil man auch auf Gegner trifft, die sehr unterschiedlich sind.

DFB.de: Sie gehören mit sieben Einsätzen in der U 20 zu den erfahrensten Spielern. Was erwarten Sie vom Spiel gegen die Schweiz?

Füllkrug: Wir wollen das Spiel machen und unseren Plan durchziehen. Unser Ziel muss es sein, mit einem Sieg aus der Partie zu gehen.

DFB.de: Wie sieht der Plan genau aus?

Füllkrug: Wir haben eine komplette Philosophie, wie wir spielen wollen. Die Spielauffassung, die in der A-Nationalmannschaft umgesetzt wird, soll durchgängig in allen U-Mannschaften praktiziert werden.

DFB.de: Dann wird Ihnen der Einstieg später in der Nationalmannschaft leicht fallen.

Füllkrug: Genau. (lacht) Wenn es so kommen sollte.