Fröhlich zu Entscheidungen der Schiedsrichter beim Supercup

Lutz Michael Fröhlich, Sportlicher Leiter der Elite-Schiedsrichter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), kommentiert die Entscheidungen des Schiedsrichter-Gespanns beim Supercup zwischen Eintracht Frankfurt und Bayern München. Der FC Bayern gewann das Spiel in Frankfurt 5:0.

Frage: Beim Spiel zwischen Eintracht Frankfurt gegen Bayern München gab es zwei viel diskutierte Situationen, in denen der Video-Assistent nicht eingriff. In der 45. Minute war es Mats Hummels, der den Frankfurter Mijat Gacinovic zu Fall brachte. War das nicht eine klare Torchance und somit eine Rote Karte wert? Und hätte da nicht der Video-Assistent eingreifen müssen?

Lutz Michael Fröhlich: Ja, und es ist gut, dass wir eine solche Situation noch mal im Vorfeld des Bundesligastarts haben. So können wir erneut ausdrücklich darlegen, wann ein Eingriff erforderlich ist und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen. In diesem Fall haben wir es mit der Bewertung einer Position des Angreifers zum gegnerischen Tor zu tun. Was ist eine klare Torchance? Die Position von Mijat Gacinovic ist in halblinker Angriffsposition, fünf Meter vor dem Münchner Strafraum. Er führt den Ball am Fuß und ist auf freiem Weg zum Münchner Tor. Mats Hummels kommt einen Tick zu spät, erreicht den Ball nicht und bringt statt dessen Gacinovic zu Fall. Das ist ein eindeutiges Foulspiel. Und Mats Hummels begeht dieses Foulspiel als letzter Abwehrspieler der Münchner. Drei weitere Abwehrspieler der Münchner sind so eindeutig ohne Eingriffsmöglichkeit, dass von einer klaren Torchance für Frankfurt ausgegangen werden muss. Die korrekte Entscheidung wäre, dass Mats Hummels mit Rot des Feldes verwiesen wird. Wenn der Schiedsrichter hier nur Gelb zeigt, dann ist der Video-Assistent normalerweise bei diesem klaren Sachverhalt gefordert, dem Schiedsrichter mitzuteilen, dass das Bildmaterial für einen Feldverweis spricht. Vom Schiedsrichter wird dann erwartet, dass er sich die Situation noch mal am Videomonitor anschaut und er dann zu einer Entscheidung kommt, die hier korrekterweise eine Rote Karte wäre. Wir brauchen in den relevanten Situationen klare Abläufe und korrekte Entscheidungen. Am besten wäre es nach wie vor, wenn die Schiedsrichter in einer solchen Situation ohne Video-Assistent zu der richtigen Entscheidung gelangen.

Frage: Der Frankfurter David Abraham knallte Robert Lewandowski in der 70. Minute seinen linken Unterarm ins Gesicht. Rotwürdig?

Fröhlich: Hier geht es um die Interpretation eines Zweikampfes. Es ist ein Luftzweikampf, bei dem David Abraham seinen linken Arm heftig und im Grenzbereich zu einer Schlagbewegung gegen Robert Lewandowski einsetzt. Da die Ausholbewegung nicht so extensiv ausgeführt wird, zeigt der Schiedsrichter Abraham die Gelbe Karte. Der Video-Assistent greift hier nicht ein, wenn der Schiedsrichter die Situation für sich auf der Basis einer schlüssigen Wahrnehmung so bewertet hat. Wenn der Schiedsrichter eine Rote Karte zeigt, dann greift der Video-Assistent ebenso nicht ein.

[dfb]

Lutz Michael Fröhlich, Sportlicher Leiter der Elite-Schiedsrichter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), kommentiert die Entscheidungen des Schiedsrichter-Gespanns beim Supercup zwischen Eintracht Frankfurt und Bayern München. Der FC Bayern gewann das Spiel in Frankfurt 5:0.

Frage: Beim Spiel zwischen Eintracht Frankfurt gegen Bayern München gab es zwei viel diskutierte Situationen, in denen der Video-Assistent nicht eingriff. In der 45. Minute war es Mats Hummels, der den Frankfurter Mijat Gacinovic zu Fall brachte. War das nicht eine klare Torchance und somit eine Rote Karte wert? Und hätte da nicht der Video-Assistent eingreifen müssen?

Lutz Michael Fröhlich: Ja, und es ist gut, dass wir eine solche Situation noch mal im Vorfeld des Bundesligastarts haben. So können wir erneut ausdrücklich darlegen, wann ein Eingriff erforderlich ist und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen. In diesem Fall haben wir es mit der Bewertung einer Position des Angreifers zum gegnerischen Tor zu tun. Was ist eine klare Torchance? Die Position von Mijat Gacinovic ist in halblinker Angriffsposition, fünf Meter vor dem Münchner Strafraum. Er führt den Ball am Fuß und ist auf freiem Weg zum Münchner Tor. Mats Hummels kommt einen Tick zu spät, erreicht den Ball nicht und bringt statt dessen Gacinovic zu Fall. Das ist ein eindeutiges Foulspiel. Und Mats Hummels begeht dieses Foulspiel als letzter Abwehrspieler der Münchner. Drei weitere Abwehrspieler der Münchner sind so eindeutig ohne Eingriffsmöglichkeit, dass von einer klaren Torchance für Frankfurt ausgegangen werden muss. Die korrekte Entscheidung wäre, dass Mats Hummels mit Rot des Feldes verwiesen wird. Wenn der Schiedsrichter hier nur Gelb zeigt, dann ist der Video-Assistent normalerweise bei diesem klaren Sachverhalt gefordert, dem Schiedsrichter mitzuteilen, dass das Bildmaterial für einen Feldverweis spricht. Vom Schiedsrichter wird dann erwartet, dass er sich die Situation noch mal am Videomonitor anschaut und er dann zu einer Entscheidung kommt, die hier korrekterweise eine Rote Karte wäre. Wir brauchen in den relevanten Situationen klare Abläufe und korrekte Entscheidungen. Am besten wäre es nach wie vor, wenn die Schiedsrichter in einer solchen Situation ohne Video-Assistent zu der richtigen Entscheidung gelangen.

Frage: Der Frankfurter David Abraham knallte Robert Lewandowski in der 70. Minute seinen linken Unterarm ins Gesicht. Rotwürdig?

Fröhlich: Hier geht es um die Interpretation eines Zweikampfes. Es ist ein Luftzweikampf, bei dem David Abraham seinen linken Arm heftig und im Grenzbereich zu einer Schlagbewegung gegen Robert Lewandowski einsetzt. Da die Ausholbewegung nicht so extensiv ausgeführt wird, zeigt der Schiedsrichter Abraham die Gelbe Karte. Der Video-Assistent greift hier nicht ein, wenn der Schiedsrichter die Situation für sich auf der Basis einer schlüssigen Wahrnehmung so bewertet hat. Wenn der Schiedsrichter eine Rote Karte zeigt, dann greift der Video-Assistent ebenso nicht ein.