Freund: "Unter den besten Vier - das ist grandios"

Das Soll ist erfüllt, was jetzt kommt, ist nur noch Kür. Die deutsche U 17-Nationalmannschaft hat bei der EM-Endrunde in Serbien durch das 1:0 im Gruppenfinale gegen Rumänien das Halbfinale erreicht und das Ticket für die WM in Mexiko vom 18. Juni bis 10. Juli gelöst.

Ein wichtiger Erfolg für den deutschen Nachwuchsfußball, aber auch für Steffen Freund. Im Interview mit DFB.de spricht der DFB-Trainer über die WM-Qualifikation und das EM-Halbfinale am Donnerstag (ab 16.30 Uhr, live bei Eurosport) in Novi Sad gegen Dänemark.

DFB.de: Herr Freund, herzlichen Glückwunsch zum Erreichen des Halbfinales. Die Mannschaft hat es sich und Ihnen aber nicht leicht gemacht...

Steffen Freund: Bis zum Führungstor hat mein Team die Vorgaben sehr gut umgesetzt. Ich habe im U 17-Bereich noch nie so eine stark verteidigende Mannschaft gesehen wie Rumänien. Meine Mannschaft hat den Gegner perfekt bespielt, bis das Führungstor fiel. Wir wussten, dass es irgendwann fallen muss. Nach der Führung hatten wir zunächst etwas Probleme, haben aber das Spiel absolut verdient gewonnen.

DFB.de: Beschreiben Sie mal die Situation vor dem Spiel!

Freund: Wir waren so gut wie ausgeschieden. Wir konnten nicht unbedingt damit rechnen, dass Tschechien gegen bereits qualifizierte Niederländer nicht gewinnt, zumal Holland ein paar Spieler schonen konnte. Wir selbst haben uns nur auf die WM-Qualifikation konzentriert. Für uns entscheidend war allein, Rumänien zu schlagen. Erst nach Schlusspfiff hatte ich das Halbfinale im Kopf. Dass es geklappt hat, macht mich glücklich und stolz, weil wir jetzt noch mal ein tolles und besonderes Spiel bestreiten dürfen. Schon ein Vorrundenspiel bei einer Europameisterschaft ist etwas Tolles - man darf nicht vergessen, dass wir eineinhalb Jahre dafür gearbeitet haben, überhaupt hier dabei sein zu dürfen. Jetzt aber unter den vier besten Mannschaften Europas zu sein, das ist grandios und eine unbezahlbare Erfahrung für die Spieler, die sie auf ihrem Weg weiterbringen wird.

DFB.de: Wie bereiten Sie die U 17 nun aufs Halbfinale vor?

Freund: Durch die frühe Anstoßzeit gegen Rumänien konnten sich die Spieler am Nachmittag im Schwimmbad vergnügen. Heute Vormittag war frei. Nach dem Mittagessen verlassen wir Belgrad und ziehen in den Spielort Novi Sad. Nach unserer Spielauswertung und Videoanalyse beginnt für die Spieler dann die Vorbereitung aufs nächste Spiel - wie immer mit höchster Konzentration und Professionalität, genau wie eine Bundesligamannschaft. Abends stehen wir schon wieder auf dem Trainingsplatz.



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Das Soll ist erfüllt, was jetzt kommt, ist nur noch Kür. Die deutsche U 17-Nationalmannschaft hat bei der EM-Endrunde in Serbien durch das 1:0 im Gruppenfinale gegen Rumänien das Halbfinale erreicht und das Ticket für die WM in Mexiko vom 18. Juni bis 10. Juli gelöst.

Ein wichtiger Erfolg für den deutschen Nachwuchsfußball, aber auch für Steffen Freund. Im Interview mit DFB.de spricht der DFB-Trainer über die WM-Qualifikation und das EM-Halbfinale am Donnerstag (ab 16.30 Uhr, live bei Eurosport) in Novi Sad gegen Dänemark.

DFB.de: Herr Freund, herzlichen Glückwunsch zum Erreichen des Halbfinales. Die Mannschaft hat es sich und Ihnen aber nicht leicht gemacht...

Steffen Freund: Bis zum Führungstor hat mein Team die Vorgaben sehr gut umgesetzt. Ich habe im U 17-Bereich noch nie so eine stark verteidigende Mannschaft gesehen wie Rumänien. Meine Mannschaft hat den Gegner perfekt bespielt, bis das Führungstor fiel. Wir wussten, dass es irgendwann fallen muss. Nach der Führung hatten wir zunächst etwas Probleme, haben aber das Spiel absolut verdient gewonnen.

DFB.de: Beschreiben Sie mal die Situation vor dem Spiel!

Freund: Wir waren so gut wie ausgeschieden. Wir konnten nicht unbedingt damit rechnen, dass Tschechien gegen bereits qualifizierte Niederländer nicht gewinnt, zumal Holland ein paar Spieler schonen konnte. Wir selbst haben uns nur auf die WM-Qualifikation konzentriert. Für uns entscheidend war allein, Rumänien zu schlagen. Erst nach Schlusspfiff hatte ich das Halbfinale im Kopf. Dass es geklappt hat, macht mich glücklich und stolz, weil wir jetzt noch mal ein tolles und besonderes Spiel bestreiten dürfen. Schon ein Vorrundenspiel bei einer Europameisterschaft ist etwas Tolles - man darf nicht vergessen, dass wir eineinhalb Jahre dafür gearbeitet haben, überhaupt hier dabei sein zu dürfen. Jetzt aber unter den vier besten Mannschaften Europas zu sein, das ist grandios und eine unbezahlbare Erfahrung für die Spieler, die sie auf ihrem Weg weiterbringen wird.

DFB.de: Wie bereiten Sie die U 17 nun aufs Halbfinale vor?

Freund: Durch die frühe Anstoßzeit gegen Rumänien konnten sich die Spieler am Nachmittag im Schwimmbad vergnügen. Heute Vormittag war frei. Nach dem Mittagessen verlassen wir Belgrad und ziehen in den Spielort Novi Sad. Nach unserer Spielauswertung und Videoanalyse beginnt für die Spieler dann die Vorbereitung aufs nächste Spiel - wie immer mit höchster Konzentration und Professionalität, genau wie eine Bundesligamannschaft. Abends stehen wir schon wieder auf dem Trainingsplatz.

DFB.de: Wie schätzen Sie Dänemark ein, das die Gruppe A ohne Punktverlust vor England, Frankreich und Gastgeber Serbien gewann?

Freund: Sehr stark. Neun Punkte bei einer EM-Endrunde zu erspielen, noch dazu gegen solche Topmannschaften, sagt alles über die Qualitäten dieser Mannschaft aus. Wir haben uns aus einer schwierigen Situation und trotz enormen Drucks für das Halbfinale qualifiziert, die Dänen waren in solch einer Lage noch nicht. Vielleicht könnte das für uns ein Plus sein.

DFB.de: Mit Mitchell Weiser, Nico Perrey, Fabian Schnellhardt und Torjäger Samed Yesil fehlen der DFB-Auswahl aber vier Spieler gesperrt.

Freund: Dazu ist Levent Aycicek noch angeschlagen. Stand heute haben wir neben unserem Ersatztorwart nur einen gesunden Spieler auf der Bank. Das ist sehr bitter, vor allem weil von vier Gelben Karten gegen Rumänien zwei meines Erachtens völlig unberechtigt vergeben worden sind. Insgesamt wurden die Karten viel zu leicht verteilt. Am Beispiel Nico Perrey: Er hat zweimal nichts gemacht und ist gesperrt. Somit nimmt man jungen Spielern die Chance, ein EM-Halbfinale zu spielen, und das ist traurig.

DFB.de: Wie sehr schwächt das die Mannschaft?

Freund: Mitchell hat als rechter Außenverteidiger in der Eliterunde und auch hier in Serbien fantastische Spiele gemacht. In der Innenverteidigung ist Nico ein Stabilitätsfaktor, Fabian hat gegen Rumänien wieder einmal seine Qualitäten im rechten Mittelfeld gezeigt. Und Samed - unser Toptorjäger - hat die Mannschaft gegen Tschechien mit seinem Tor im Turnier gehalten und uns gegen Rumänien zum Sieg geschossen. Natürlich schwächt uns der Ausfall dieser Spieler.

DFB.de: Gibt es Alternativen?

Freund: Ja, unser Kader ist stark genug. Gegen Rumänien beispielsweise ist Levent Aycicek kurzfristig ausgefallen. Sven Mende ist dafür ins Team gekommen und hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Unser Kader hat eine Topqualität, wir können jede Position doppelt besetzen.

DFB.de: Lassen Sie uns kurz über die WM-Qualifikation sprechen: Was bedeutet sie für Ihre Mannschaft?

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Freund: Die Qualifikation für ein Weltturnier, das alle zwei Jahre ausgetragen wird und für das sich jede Juniorenmannschaft nur einmal qualifizieren kann, ist das allergrößte. Das ist eine Erfahrung, die unsere jungen Spieler weiter- und auch näher an die Bundesligamannschaft ihrer Vereine bringt - vielleicht auch näher an das Team von Joachim Löw. Ohne diese internationalen Turniere auf Topniveau wird es sehr viel schwieriger.

DFB.de: Ist die Reise nach Mexiko denn schon im Hinterkopf?

Freund: Vor dem dritten EM-Gruppenspiel hatten wir allein Mexiko in unseren Köpfen. Jetzt ist es genau andersherum: Wir haben uns fürs Halbfinale der EURO qualifiziert und möchten jetzt natürlich noch ins Finale einziehen. Dafür werden wir alles geben.