Freund: "Fehler aus Leidenschaft sind okay"

"Es ist nicht einfach, direkt mit Länderspielen zu starten. Ich musste schnell einen Draht zu den Jungs zu finden. Aber ich habe jetzt über die Top-20-Talente dieses Jahrgangs viele Erkenntnisse gewonnen und kann jeden Spieler gut einschätzen. In der kommenden Woche werde ich bei einem Lehrgang in Oberhaching weitere 32 Kandidaten kennenlernen und danach die besten 52 persönlich beurteilen können", erklärt Freund, der sein letztes von 21 A-Länderspielen am 27. Mai 1998 beim 0:0 gegen Finnland absolvierte.

Das Ziel: die EM 2011

Das Ziel dieses Auswahlverfahrens ist klar: Freund, der mit Borussia Dortmund 1997 den Weltpokal und die Champions League gewann, möchte ein Team finden, mit dem er sich für die U 17-Europameisterschaft 2011 qualifiziert.

Die Anzeichen vom Turnier in Liechtenstein lassen ihn, der in den vergangenen Jahren die Jugendteams vom ESV Lok Elstal trainiert hat, positiv in die Zukunft schauen: "Die Arbeit mit der Mannschaft macht riesigen Spaß. Die Umsetzung auf dem Platz hat schon sehr gut geklappt. Das Team hat gezeigt, dass es zu etwas Besonderem fähig ist. Ich habe keine Sekunde den Glauben daran verloren, dass es die Spiele trotz der Rückstände nicht gewinnen kann. Nicht bei dieser Mannschaft."

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Tradionelle Werte und neue Handlungsweisen: Das Debüt von Steffen Freund als Trainer der deutschen U 16-Nationalmannschaft ist mit dem Gewinn des Turniers zum 75-jährigen Bestehen des Fußballverbandes Liechtenstein gelungen.

Der neue DFB-Trainer hat Erfahrungen gemacht, die seine Arbeit mit den Talenten des Jahrgangs 1994 prägen werden. "Diese Spiele waren etwas ganz Besonderes, und ich wäre zu cool, wenn ich nicht ein bisschen Lampenfieber eingestehen würde", erklärt Freund. "Aber in den vergangenen drei Jahren, als ich den Bildungsweg des Fußball-Lehrers eingeschlagen habe, habe ich gelernt, meine Emotionen in die richtigen Bahnen zu lenken. Ich kann meiner Mannschaft nur ein Kompliment aussprechen, denn sie hat unsere Vorgaben auf dem Platz umgesetzt und mir meinen Einstand erleichtert."

U 16 lebt "Steffen-Freund-Mentalität"

Insgesamt viermal geriet die U 16 in den beiden Begegnungen in Liechtenstein in Rückstand. Gegen die Schweiz wandelte das Team am vergangenen Freitag einen 0:2-Rückstand in ein 4:2 um. Im Finale gegen Österreich stand es zwischenzeitlich 0:1 und 1:2, doch am Ende siegte der DFB-Nachwuchs 6:2.

Kaum einer hätte den deutschen Junioren die Einstellung des "Niemals aufgeben" besser vermitteln können als Steffen Freund. DFB-Sportdirektor Matthias Sammer erwähnt zuweilen die "Steffen-Freund-Mentalität", wenn er an einem Spieler exemplarisch die deutschen Tugenden aufzeigen will. Diese Siegermentalität zeigte das Team in beiden Begegnungen.

"Jeder Trainer geht seinen eigenen Weg", so Freund. "Ich habe in der kurzen Vorbereitungszeit speziell auf die deutschen Tugenden Wert gelegt. Ich möchte den Jungs vorleben, dass sie sich einerseits zu 100 Prozent als Spieler für das Wohl der Mannschaft engagieren und andererseits ihre Emotionen gezielt einsetzen. Fehler aus Leidenschaft sind okay - das sind Dinge, die man den Jungs zugestehen muss."

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"Schnell einen Draht finden"

Die Startschwierigkeiten waren also schnell überwunden. Der Europameister von 1996 begann nämlich in einer schwierigen Ausgangslage: Die Talente des Jahrgangs 1994 lernte er erst im Rahmen der Maßnahmen kennen.

"Es ist nicht einfach, direkt mit Länderspielen zu starten. Ich musste schnell einen Draht zu den Jungs zu finden. Aber ich habe jetzt über die Top-20-Talente dieses Jahrgangs viele Erkenntnisse gewonnen und kann jeden Spieler gut einschätzen. In der kommenden Woche werde ich bei einem Lehrgang in Oberhaching weitere 32 Kandidaten kennenlernen und danach die besten 52 persönlich beurteilen können", erklärt Freund, der sein letztes von 21 A-Länderspielen am 27. Mai 1998 beim 0:0 gegen Finnland absolvierte.

Das Ziel: die EM 2011

Das Ziel dieses Auswahlverfahrens ist klar: Freund, der mit Borussia Dortmund 1997 den Weltpokal und die Champions League gewann, möchte ein Team finden, mit dem er sich für die U 17-Europameisterschaft 2011 qualifiziert.

Die Anzeichen vom Turnier in Liechtenstein lassen ihn, der in den vergangenen Jahren die Jugendteams vom ESV Lok Elstal trainiert hat, positiv in die Zukunft schauen: "Die Arbeit mit der Mannschaft macht riesigen Spaß. Die Umsetzung auf dem Platz hat schon sehr gut geklappt. Das Team hat gezeigt, dass es zu etwas Besonderem fähig ist. Ich habe keine Sekunde den Glauben daran verloren, dass es die Spiele trotz der Rückstände nicht gewinnen kann. Nicht bei dieser Mannschaft."