Freier: "Ich bin gierig auf neue Eindrücke"

DFB.de: Was benötigt ein aktueller U 19-Spieler, um es bis ganz nach oben zu schaffen?

Freier: Die Werte wie Wille und absolute Einsatzbereitschaft haben sich nicht verändert. Schwankungen sind im U-Bereich normal. Man kann nicht jeden Tag der Beste sein, aber man sollte immer alles geben.

DFB.de: Was hat sich seit Ihrer Nachwuchszeit verändert?

Freier: Den Spielern wird sehr viel abgenommen. Manchmal denke ich, dass es fast schon zu viel ist. Auf der anderen Seite wollen die Vereine schon früh auf das Profitum vorbereiten. Ich sage den Spielern immer, dass sie das nicht als selbstverständlich hinnehmen sollten.

DFB.de: Drücken Sie der Schalker U 19 die Daumen, damit Sie es bis in die Endrunde um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft schafft?

Freier: Ganz klar. Ich wünsche meinem neuen Arbeitgeber, dass er es möglichst weit schafft. Ich halte mich permanent auf dem Laufenden. Vielleicht kommt es ja auch vorher schon zu einem Wiedersehen mit Norbert. Mit dem FC Iserslohn stehe ich im Viertelfinale des Westfalenpokals, habe unter anderem meinen Ex-Verein VfL Bochum ausgeschaltet. Gegner ist nun der SV Lippstadt. Schalke 04 ist auch noch im Wettbewerb.

DFB.de: Können Titel als Katalysator für eine Karriere wirken?

Freier: Ich glaube schon. Die Entwicklung steht im Fokus der Ausbildung. Erfolg ist aber auch ein Teil der Ausbildung. Schließlich gilt es, Siegertypen zu formen. Außerdem führen Titel zu größerem Selbstbewusstsein.

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Paul Freier dürften demnächst viele Nachwuchstrainer beneiden. Der 37 Jahre alte Ex-Profi wird beim FC Schalke 04 Co-Trainer von A-Junioren-Trainer und Top-Ausbilder Norbert Elgert (60). Während seiner aktiven Laufbahn kam Freier auf 19 Einsätze für die deutsche Nationalmannschaft sowie 249 Bundesliga-Spiele (VfL Bochum, Bayer 04 Leverkusen). Aktuell ist er Cheftrainer des U 19-Landesligisten FC Iserlohn. Zuvor war er im Nachwuchsbereich seines Ex-Vereins VfL Bochum tätig.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Paul Freier mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über die neue Herausforderung auf Schalke, seine eigene Zeit im Juniorenbereich und die Zusammenarbeit mit Norbert Elgert.

DFB.de: Wann treten Sie Ihren Dienst beim FC Schalke 04 offiziell an, Herr Freier?

Paul Freier: Am 1. Juli. Vorher werde ich mich sicher noch das eine oder andere Mal mit Norbert Elgert austauschen. Erst einmal steht für uns beide aber noch die aktuelle Saison im Fokus. Erst wenn es etwas ruhiger geworden ist, möchte ich mich intensiv mit der neuen Spielzeit beschäftigen.

DFB.de: Wie groß ist die Vorfreude auf einen Job, der im Nachwuchsbereich zu den begehrtesten gehören dürfte?

Freier: Riesig! Für mich ist es ein neuer Schritt, eine neue Herausforderung. Ich gehe die Aufgabe mit einer Portion Demut an. Auf der anderen Seite bin ich gierig darauf, neue Eindrücke und Wissen zu sammeln. Gleichzeitig möchte ich meine Erfahrungen an die jungen Spieler weitergeben.

DFB.de: Wie kam der Kontakt zum FC Schalke zustande?

Freier: Schalkes Nachwuchsdirektor Oliver Ruhnert hat mich angerufen. Nach dem ersten persönlichen Gespräch war bei mir sofort das Interesse geweckt. Ich freue mich, dass es offenbar beidseitig so war.

DFB.de: Wie gut kannten Sie Norbert Elgert vorher?

Freier: Ich kannte ihn flüchtig. In der vergangenen Saison war ich Co-Trainer unter Thomas Reis bei der Bochumer U 19. Da gab es Berührungspunkte - unter anderem bei unserem 2:0 gegen Schalke im Westfalenpokal. Jetzt freue ich mich darauf, dass ich Norbert intensiv kennenlernen und unter ihm arbeiten darf.

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DFB.de: Sie waren "Co" der Bochumer U 19 und sind anschließend zum FC Iserlohn in die A-Junioren-Landesliga gegangen. Ein Rückschritt?

Freier: Ich verstehe, wenn einige das so beurteilen. Ich sehe das nicht so. Ich wollte erstmals eine Mannschaft als Cheftrainer übernehmen. Die Herausforderungen sind im Vergleich zu einem Co-Trainer noch einmal andere. Daher war mir das sehr wichtig. Die vergangenen Monate haben mich enorm weitergebracht.

DFB.de: Norbert Elgert gilt als einer der Top-Ausbilder Deutschlands. Was können Sie von ihm lernen?

Freier: Norbert arbeitet seit Jahrzehnten auf Top-Niveau. Wer so lange so erfolgreich ausbildet, der muss etwas Besonderes an sich haben. Ich bin neugierig darauf, seine Arbeitsweise beobachten und begleiten zu dürfen.

DFB.de: Sie haben bereits einige Stationen als Trainer hinter sich. Woran mussten Sie sich im Vergleich zur aktiven Laufbahn am meisten gewöhnen?

Freier: Anfangs hatte ich noch zu sehr als Spieler gedacht. Der Übergang war daher nicht ganz so einfach. Als Trainer muss man das große Ganze überblicken. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt.

DFB.de: Werden Sie im Training noch mitkicken?

Freier: Als Co-Trainer beim VfL Bochum habe ich das gemacht, wenn auf einer Seite ein Spieler zu wenig da war. Beim FC Iserlohn, in der Chefrolle, habe ich darauf verzichtet und stattdessen meinen Co-Trainer auf den Platz geschickt. Wie wir es auf Schalke machen, weiß ich noch nicht. Ich springe ganz sicher gerne ein.

DFB.de: Sie besitzen die A-Lizenz. Der nächste Schritt wäre der Lehrgang zum Fußball-Lehrer. Wie sind Ihre Planungen?

Freier: Erst einmal möchte ich mich auf meine neue Arbeit beim FC Schalke konzentrieren. Irgendwann ist der Fußball-Lehrer ein Ziel. Ich mache mir aber ganz bestimmt keinen Zeitdruck.

DFB.de: Sie sind der erste und bisher einzige Spieler, der aus der eigenen Jugend des VfL Bochum stammt und beim VfL zum Nationalspieler wurden. Wie haben Sie das geschafft?

Freier: Ich war im Juniorenbereich nie ein Spieler mit einer Stammplatzgarantie. Ich musste mir alles hart arbeiten. Mein Ziel war es immer, mich jeden Tag ein Stück besser zu machen. Über die U 23 bin ich in den Profibereich gekommen - und habe einen Raketenstart hingelegt, der mich bis in die Nationalmannschaft gebracht hat. Das war eine gute Zeit. Ich kenne jedoch auch die weniger guten Tage mit Verletzungen. Aber auch die gehören dazu.

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DFB.de: Was benötigt ein aktueller U 19-Spieler, um es bis ganz nach oben zu schaffen?

Freier: Die Werte wie Wille und absolute Einsatzbereitschaft haben sich nicht verändert. Schwankungen sind im U-Bereich normal. Man kann nicht jeden Tag der Beste sein, aber man sollte immer alles geben.

DFB.de: Was hat sich seit Ihrer Nachwuchszeit verändert?

Freier: Den Spielern wird sehr viel abgenommen. Manchmal denke ich, dass es fast schon zu viel ist. Auf der anderen Seite wollen die Vereine schon früh auf das Profitum vorbereiten. Ich sage den Spielern immer, dass sie das nicht als selbstverständlich hinnehmen sollten.

DFB.de: Drücken Sie der Schalker U 19 die Daumen, damit Sie es bis in die Endrunde um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft schafft?

Freier: Ganz klar. Ich wünsche meinem neuen Arbeitgeber, dass er es möglichst weit schafft. Ich halte mich permanent auf dem Laufenden. Vielleicht kommt es ja auch vorher schon zu einem Wiedersehen mit Norbert. Mit dem FC Iserslohn stehe ich im Viertelfinale des Westfalenpokals, habe unter anderem meinen Ex-Verein VfL Bochum ausgeschaltet. Gegner ist nun der SV Lippstadt. Schalke 04 ist auch noch im Wettbewerb.

DFB.de: Können Titel als Katalysator für eine Karriere wirken?

Freier: Ich glaube schon. Die Entwicklung steht im Fokus der Ausbildung. Erfolg ist aber auch ein Teil der Ausbildung. Schließlich gilt es, Siegertypen zu formen. Außerdem führen Titel zu größerem Selbstbewusstsein.

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