Freiburger Rückkehrer Sehrig: "Vierten Platz ins Auge fassen"

Sehrig: Grundsätzlich ist es für uns eine tolle Sache. Wir freuen uns über diese erhöhte Aufmerksamkeit. Freiburg ist im Rampenlicht. Wir haben hier viele Fahrradfahrer. Wenn die bei uns am Trainingsgelände vorbeikommen, dann schauen sie schon mal interessiert zu. Wir sind stolz, dass wir ebenfalls wahrgenommen werden, natürlich auch wegen unserer drei Europameisterinnen. Ich habe die drei Spielerinnen als sehr nette und zurückhaltende junge Damen kennengelernt. Das sind ganz normale Mädels, das ist nichts Besonderes.

DFB.de: Wie hat sich der Frauenfußball insgesamt entwickelt in den vergangenen Jahren?

Sehrig: Da kann man nur schwärmen. Ich habe zuletzt viel im Fernsehen verfolgt: das Endspiel um den DFB-Pokal, das Finale der Champions League, die Europameisterschaft. Das waren teilweise dramatische Begegnungen. Ein absoluter Höhepunkt war Meinung nach das Halbfinale der EURO zwischen der DFB-Auswahl und Schweden: Das war faszinierend, es war athletisch, es war ein Tempospiel über die gesamten 90 Minuten. Das war Werbung für den Frauenfußball, das war hochklassig. An dieser Partie konnte man hervorragend die Entwicklung erkennen.

DFB.de: Nach Ihrer ersten Zeit in Freiburg waren Sie auch im Männerbereich tätig. Nun die Rückkehr. Was reizt Sie am Frauenfußball?

Sehrig: Ich habe einfach gemerkt, dass ich mit meiner Art im Frauenfußball besser zurechtkomme. Da kann ich meine Trainerarbeit so leben, wie ich es möchte. Dieser Weg ist vielleicht nicht der einfachste, aber für mich der beste. Ich stehe hinter dem Frauenfußball. Ich finde es immer wieder toll zu sehen, wie lernwillig und ehrgeizig die Spielerinnen sind. Das finde ich faszinierend.

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Dietmar Sehrig ist zurück - im Breisgau, in Freiburg, in der Frauen-Bundesliga. "Wer einmal in Freiburg gewesen ist, der ist infiziert", sagt der neue und alte Trainer des Vorsaisonfünften im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen. " Die Trainingsbedingungen hier sind sehr viel wert. Ich möchte gerne mit dabei sein, den SC-Frauenfußball mitzuentwickeln."

Die Freiburgerinnen haben eine beachtliche Entwicklung genommen. Seit 2001 sind sie beinahe durchgehend in Deutschlands höchster Spielklasse vertreten. Nur in der Saison 2010/2011 mussten sie nach dem Betriebsunfall Abstieg ein Jahr 2. Bundesliga spielen. Aber die Rückkehr gelang ebenso schnell wie souverän - und seitdem der Sprung in die obere Tabellenhälfte.

"Wir wollen weiter nach oben schauen, denn wir haben überragende Möglichkeiten in Freiburg mit unserem Nachwuchsleistungszentrum", betont Sehrig. Dass das kein leichter Weg wird, weiß der 51-Jährige aber auch: "Mannschaften wie Potsdam, Wolfsburg oder Frankfurt haben natürlich ganz andere Voraussetzungen."

DFB.de: Herr Sehrig, nach sieben Jahren sind Sie zum SC Freiburg zurückgekehrt. Wie fühlt sich das an?

Dietmar Sehrig: Es ist einfach eine tolle Sache. Beim ersten Mal hat es schon riesigen Spaß gemacht, den SC Freiburg in der Frauen-Bundesliga zu etablieren. Die Entwicklungen hier gehen in eine sehr, sehr positive Richtung. Die Infrastruktur, die Professionalität, die Möglichkeiten insgesamt haben sich noch mal deutlich verbessert. Ich finde es hervorragend. Wer einmal in Freiburg gewesen ist, der ist infiziert.

DFB.de: Was hat sich konkret verändert?

Sehrig: Wir müssen uns nur die aktuelle Mannschaft anschauen. Schon damals hatten wir ein gutes Team. Aber man merkt, dass mittlerweile das Leistungsdenken noch mehr im Mittelpunkt steht. Die Spielerinnen sind fokussiert auf den Fußball. Das ist eine ganz entscheidende Veränderung. Aber auch die Strukturen innerhalb der Frauen-Fußballabteilung haben sich gewandelt. Es ist ganz deutlich zu spüren: Hier entsteht etwas, hier geht es nach oben.

DFB.de: Die Mannschaft war vergangene Saison bereits Fünfter. Wie weit nach oben kann es noch gehen?

Sehrig: Jeder Schritt nach oben wird schwierig. Wir werden jetzt sicher nicht sagen, dass wir unter die Top Drei wollen. Das wäre unrealistisch. Aber vielleicht können wir mal den vierten Platz ins Auge fassen. Und wenn wir wieder Fünfter oder nur Sechster werden, geht die Welt sicher auch nicht unter. Ich erwarte eine sehr ausgeglichene Bundesliga.

DFB.de: Warum?

Sehrig: Mit Cloppenburg und Hoffenheim haben wir zwei starke Aufsteiger. Das sind keine krassen Außenseiter, die haben schon einen Namen. Es tut sich in allen Bereichen etwas, im Hinblick auf Strukturen und Spielstärke. Ich erwarte eine hochinteressante Saison.

DFB.de: Was fehlt dem SCF für die absolute Spitzengruppe?

Sehrig: Das ist ein Schritt, der noch einige Jahre dauern kann - und dauern darf. Unser Fokus richtet sich wieder eindeutig auf die Talentförderung. Wenn wir da vorne reinwollen, dann müssen wir von dieser Idee etwas weg. Das geht nur mit Spielerinnen, die bereits über eine hohe Qualität verfügen und sich schon einen Namen gemacht haben.

DFB.de: Wen sehen Sie als Favoriten auf den Titel?

Sehrig: Natürlich wird der VfL Wolfsburg wieder eine wichtige Rolle spielen. Dazu muss man abwarten, wie sich die Situation beim 1.FFC Frankfurt unter dem neuen Trainer Colin Bell entwickelt. Die haben natürlich eine riesige Qualität im Kader. Deshalb erwarte ich einen Zweikampf zwischen den beiden Teams.

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DFB.de: Wie gehen Sie mit den drei Europameisterinnen Melanie Leupolz, Sara Däbritz und Laura Benkarth um?

Sehrig: Grundsätzlich ist es für uns eine tolle Sache. Wir freuen uns über diese erhöhte Aufmerksamkeit. Freiburg ist im Rampenlicht. Wir haben hier viele Fahrradfahrer. Wenn die bei uns am Trainingsgelände vorbeikommen, dann schauen sie schon mal interessiert zu. Wir sind stolz, dass wir ebenfalls wahrgenommen werden, natürlich auch wegen unserer drei Europameisterinnen. Ich habe die drei Spielerinnen als sehr nette und zurückhaltende junge Damen kennengelernt. Das sind ganz normale Mädels, das ist nichts Besonderes.

DFB.de: Wie hat sich der Frauenfußball insgesamt entwickelt in den vergangenen Jahren?

Sehrig: Da kann man nur schwärmen. Ich habe zuletzt viel im Fernsehen verfolgt: das Endspiel um den DFB-Pokal, das Finale der Champions League, die Europameisterschaft. Das waren teilweise dramatische Begegnungen. Ein absoluter Höhepunkt war Meinung nach das Halbfinale der EURO zwischen der DFB-Auswahl und Schweden: Das war faszinierend, es war athletisch, es war ein Tempospiel über die gesamten 90 Minuten. Das war Werbung für den Frauenfußball, das war hochklassig. An dieser Partie konnte man hervorragend die Entwicklung erkennen.

DFB.de: Nach Ihrer ersten Zeit in Freiburg waren Sie auch im Männerbereich tätig. Nun die Rückkehr. Was reizt Sie am Frauenfußball?

Sehrig: Ich habe einfach gemerkt, dass ich mit meiner Art im Frauenfußball besser zurechtkomme. Da kann ich meine Trainerarbeit so leben, wie ich es möchte. Dieser Weg ist vielleicht nicht der einfachste, aber für mich der beste. Ich stehe hinter dem Frauenfußball. Ich finde es immer wieder toll zu sehen, wie lernwillig und ehrgeizig die Spielerinnen sind. Das finde ich faszinierend.