Frauen-Nationalmannschaft: Steffi Jones steht vor ihrem Jubiläums-Länderspiel

Ein oft gewähltes Verhaltensmuster bei anstehenden Jubiläen ist, cool zu bleiben und die Sache herunterzuspielen. Nicht so bei Steffi Jones. Die Defensivspielerin des 1. FFC Frankfurt wird beim WM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und der Schweiz am Samstag in Ulm (17 Uhr, live im ZDF), ihr 100. Länderspiel absolvieren. Ein Anlass, dem sie angemessene Bedeutung beimisst. "Das ist ein großes Highlight in meiner Karriere. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass ich die 100 einmal voll kriege", sagt sie.

Dass Steffi Jones diesem Ereignis entgegenfiebert, liegt aber auch daran, dass in den vergangenen Wochen die Spannung noch einmal ein wenig gewachsen ist. Schließlich stehen bei ihr nun schon seit einer Weile die 99 Länderspiele und das 100. will nicht kommen. Der Grund dafür: Eine hartnäckige Knieverletzung, die sie sich auf der Länderspiel-Reise in Kanada Anfang September zugezogen hatte. Deswegen musste die gebürtige Frankfurterin die WM-Qualifikationsspiele gegen Russland (5:1) und Schottland (4:0) absagen.

Um ihren Platz im Kader der Nationalmannschaft muss Steffi Jones deswegen nicht bangen. Sie zählt zweifellos zu den besten Verteidigerinnen in Deutschland, in Europa und auf der Welt. Aus diesem Grund ist sie auch zu einer Konstante in der DFB-Auswahl geworden. Ihr erstes Länderspiel bestritt sie mit 21 Jahren. Am 3. Juli 1993 war Dänemark Gegner im Spiel um den dritten Platz bei der Europameisterschaft. Die Premiere ging – was das Ergebnis angeht – daneben: Das deutsche Team unterlag mit 1:3, allerdings war der Endstand schon erreicht, als sie in der 60. Minute eingewechselt wurde.

Mit dem Debüt in der Nationalmannschaft erfüllte sich für Steffi Jones ein Kindheitstraum. Gerne erinnert sie sich zurück, wie früher staunend die Ballfertigkeit von Spielerinnen wie Silvia Neid, Heidi Mohr oder Martina Voss im Fernsehen bestaunt hatte. Mit etwa 15 Jahren hatte sie dann den Entschluss gefasst: "Ich will Nationalmannschaft spielen." Was sie sich vornahm, schaffte sie. Und sie weiß noch heute genau, wie es sich anfühlte, bei der DFB-Auswahl dabei zu sein. "Das war großartig", berichtet sie. Das Gefühl hat sie sich bewahrt. Und es kommt immer wieder zurück, wenn sie erneut zur Nationalmannschaft eingeladen wird. "Jedes Länderspiel ist einzigartig. Das ruft in mir immer wieder aufs Neue ein Kribbeln wach", erzählt Steffi Jones.

Natürlich liegt das ein Stück weit daran, dass sie dem Fußball einiges zu verdanken hat, durch den Fußball einiges erlebt hat. Sie ist Weltmeisterin 2003, wurde dreimal Europameisterin, hat zweimal Bronze bei den Olympischen Spielen gewonnen, ist UEFA-Cup-Siegerin, Deutsche Meisterin und DFB-Pokal-Siegerin geworden. Aber nicht nur Titel, Tore und Trophäen hat sie gesammelt. Erinnerungen haben sich angehäuft. An ihren ersten Treffer im Nationaltrikot erinnert sie sich, beim 12:0 über Wales am 31. März 1994 erzielte sie das 10:0.

Aber auch denkwürdige Erlebnisse kann Steffi Jones aufzählen. Zum Beispiel die unglückliche Niederlage im Halbfinale des Olympischen Fußball-Turniers 2000 in Sydney. Wegen eines Eigentors verlor man mit 0:1 gegen Norwegen. "Das Gefühl besser zu sein, aber dennoch zu verlieren und dann auch noch in so einem wichtigen Spiel, schmerzt ungemein", sagt sie. Oder das Auf und Ab das sie bei der WM 1999 in Partie gegen Brasilien erleben musste. Tor verschuldet – Tor erzielt – Tor verschuldet. Die Kritik war anschließend groß. Aber sie hat das Beste aus der Situation gemacht, ihre Lehren daraus gezogen. "So etwas macht härter", erklärt die Verteidigerin.

Grundsätzlich überwiegen jedoch die positiven Eindrücke – bei weitem. Deswegen will sie dem Fußball und der Nationalmannschaft auch noch eine Weile erhalten bleiben. Am nötigen Ehrgeiz mangelt es ihr in jedem Fall nicht. Ein Ziel ist die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2007 in China. "Dafür werde ich alles tun", verspricht sie. Sie ist überzeugt, gute Chancen zu haben. "Wenn ich gesund bleibe und gut trainiere, glaube ich schon, dass ich dabei bin. Ich denke, die Trainerinnen wissen, was sie an mir haben", erklärt Steffi Jones.

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[bild1]Ein oft gewähltes Verhaltensmuster bei anstehenden Jubiläen ist, cool zu bleiben und die Sache herunterzuspielen. Nicht so bei Steffi Jones. Die Defensivspielerin des 1. FFC Frankfurt wird beim WM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und der Schweiz am Samstag in Ulm (17 Uhr, live im ZDF), ihr 100. Länderspiel absolvieren. Ein Anlass, dem sie angemessene Bedeutung beimisst. "Das ist ein großes Highlight in meiner Karriere. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass ich die 100 einmal voll kriege", sagt sie.



Dass Steffi Jones diesem Ereignis entgegenfiebert, liegt aber auch daran, dass in den vergangenen Wochen die Spannung noch einmal ein wenig gewachsen ist. Schließlich stehen bei ihr nun schon seit einer Weile die 99 Länderspiele und das 100. will nicht kommen. Der Grund dafür: Eine hartnäckige Knieverletzung, die sie sich auf der Länderspiel-Reise in Kanada Anfang September zugezogen hatte. Deswegen musste die gebürtige Frankfurterin die WM-Qualifikationsspiele gegen Russland (5:1) und Schottland (4:0) absagen.



Um ihren Platz im Kader der Nationalmannschaft muss Steffi Jones deswegen nicht bangen. Sie zählt zweifellos zu den besten Verteidigerinnen in Deutschland, in Europa und auf der Welt. Aus diesem Grund ist sie auch zu einer Konstante in der DFB-Auswahl geworden. Ihr erstes Länderspiel bestritt sie mit 21 Jahren. Am 3. Juli 1993 war Dänemark Gegner im Spiel um den dritten Platz bei der Europameisterschaft. Die Premiere ging – was das Ergebnis angeht – daneben: Das deutsche Team unterlag mit 1:3, allerdings war der Endstand schon erreicht, als sie in der 60. Minute eingewechselt wurde.



Mit dem Debüt in der Nationalmannschaft erfüllte sich für Steffi Jones ein Kindheitstraum. Gerne erinnert sie sich zurück, wie früher staunend die Ballfertigkeit von Spielerinnen wie Silvia Neid, Heidi Mohr oder Martina Voss im Fernsehen bestaunt hatte. Mit etwa 15 Jahren hatte sie dann den Entschluss gefasst: "Ich will Nationalmannschaft spielen." Was sie sich vornahm, schaffte sie. Und sie weiß noch heute genau, wie es sich anfühlte, bei der DFB-Auswahl dabei zu sein. "Das war großartig", berichtet sie. Das Gefühl hat sie sich bewahrt. Und es kommt immer wieder zurück, wenn sie erneut zur Nationalmannschaft eingeladen wird. "Jedes Länderspiel ist einzigartig. Das ruft in mir immer wieder aufs Neue ein Kribbeln wach", erzählt Steffi Jones.


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Natürlich liegt das ein Stück weit daran, dass sie dem Fußball einiges zu verdanken hat, durch den Fußball einiges erlebt hat. Sie ist Weltmeisterin 2003, wurde dreimal Europameisterin, hat zweimal Bronze bei den Olympischen Spielen gewonnen, ist UEFA-Cup-Siegerin, Deutsche Meisterin und DFB-Pokal-Siegerin geworden. Aber nicht nur Titel, Tore und Trophäen hat sie gesammelt. Erinnerungen haben sich angehäuft. An ihren ersten Treffer im Nationaltrikot erinnert sie sich, beim 12:0 über Wales am 31. März 1994 erzielte sie das 10:0.



Aber auch denkwürdige Erlebnisse kann Steffi Jones aufzählen. Zum Beispiel die unglückliche Niederlage im Halbfinale des Olympischen Fußball-Turniers 2000 in Sydney. Wegen eines Eigentors verlor man mit 0:1 gegen Norwegen. "Das Gefühl besser zu sein, aber dennoch zu verlieren und dann auch noch in so einem wichtigen Spiel, schmerzt ungemein", sagt sie. Oder das Auf und Ab das sie bei der WM 1999 in Partie gegen Brasilien erleben musste. Tor verschuldet – Tor erzielt – Tor verschuldet. Die Kritik war anschließend groß. Aber sie hat das Beste aus der Situation gemacht, ihre Lehren daraus gezogen. "So etwas macht härter", erklärt die Verteidigerin.



Grundsätzlich überwiegen jedoch die positiven Eindrücke – bei weitem. Deswegen will sie dem Fußball und der Nationalmannschaft auch noch eine Weile erhalten bleiben. Am nötigen Ehrgeiz mangelt es ihr in jedem Fall nicht. Ein Ziel ist die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2007 in China. "Dafür werde ich alles tun", verspricht sie. Sie ist überzeugt, gute Chancen zu haben. "Wenn ich gesund bleibe und gut trainiere, glaube ich schon, dass ich dabei bin. Ich denke, die Trainerinnen wissen, was sie an mir haben", erklärt Steffi Jones.