Frauen-Nationalmannschaft: Silvia Neid seit zehn Jahren DFB-Trainerin

Wie gut, dass es Dr. Theo Zwanziger gibt. Wäre der Geschäftsführende DFB-Präsident nicht gewesen, Silvia Neid hätte glatt ihr Dienstjubiläum vergessen. Doch die Glückwünsche des passionierten Frauenfußball-Anhängers am Dienstag erinnerten die Trainerin daran, dass sie seit nunmehr zehn Jahren für den Verband tätig ist.

Am 1. August 1996 begann Silvia Neid ihr Engagement beim DFB. Für sie war es ein fließender Übergang von der Spielerin zur Trainerin. Bei den Olympischen Spielen in Atlanta war sie noch am Ball, beendete dort jedoch ihre aktive Laufbahn. Doch der nahtlose Wechsel hatte auch seine Tücken. Kein Vorlauf bedeuteten keine Eingewöhnungsphase. Ein Umstand der zur Nachdenklichkeit führte. "Ich kann mich noch an meinen ersten Arbeitstag erinnern, dass ich da ziemlich unruhig gewesen bin", berichtet Silvia Neid. Ein Anruf bei Kollegin Tina Theune-Meyer, die zum selben Zeitpunkt die Verantwortung für die Frauen-Nationalmannschaft übernahm, sorgte jedoch für die gewünschte Gelassenheit. Der Tenor der Botschaft: Lass alles auf dich zukommen!

Und lange mussten die beiden nicht warten, bis sie eine Fülle von Aufgaben forderte. "Damals hatte uns Berti Vogts einen Plan aufgestellt. Wir sollten mal alles miterleben – von der U 16 über die ganzen Ausschüsse bis zur Frauen-Nationalmannschaft. So waren unsere Kalender schnell voll. Das erste Jahr war sehr anstrengend für uns", erzählt Tina Theune-Meyer. Aber es war auch sehr prägend, sehr lehrreich und gut für die Zusammenarbeit der beiden. Teamwork wurde groß geschrieben, sie unterstützten sich, wo es ging. "Ich habe zum Beispiel mit ihr Spielbesprechungen vorbesprochen. Ganz einfach, weil sie das zuvor noch nie gemacht hatte", erinnert sich die DFB-Trainerin. Eine Herausforderung, die Silvia Neid mit Bravour löste. "Silvia war immer wiss- und lernbegierig", sagt Tina Theune-Meyer. "Sie hatte sich total schnell in ihre neue Aufgabe reingefunden. Sie ist ein absoluter Profi. Auch wenn wir verschiedene Typen sind, war unsere Zusammenarbeit immer sehr lustig und stets äußerst fruchtbar, weil wir die gleiche Auffassung von Fußball haben", so die Weltmeister-Trainerin.

Als Assistenz-Trainerin hatte Neid 2003 maßgeblichen Anteil am Gewinn des WM-Titels der Frauen-Nationalmannschaft in den USA. Darüber hinaus zieren drei EM-Titel (1997, 2001, 2005) und zwei dritte Plätze bei den Olympischen Spielen (2000 und 2004) ihre Erfolgsbilanz. Als DFB-Trainerin wurde Neid 2004 mit den U 19-Frauen 2004 in Thailand Weltmeister und errang bei der EM im gleichen Jahr in den Vize-Titel. 2002 stand zudem der Gewinn der Europameisterschaft mit den U 19-Frauen zu Buche, 2000 und 2001 führte die ehemalige Angreiferin als verantwortliche Trainerin die U 18-Frauen des DFB zu Europameister-Ehren.

Komplimente erhält die "Trainerin Neid" auch von ihren Spielerinnen. Vor allem von denen, mit denen sie auch noch aktiv gespielt hat. Zum Beispiel Sandra Smisek. "Silvia war vom Temperament her immer das Gegenteil von Tina. Aber insofern haben sie sich perfekt ergänzt. Wenn Tina nicht den Ton gefunden hat, hat Silvia das Wort übernommen. Allerdings hat sie jetzt, da sie die Verantwortung bei der Frauen-Nationalmannschaft übernommen hat, von den lauten Tönen noch gar nicht Gebrauch gemacht", sagt die Offensivspielerin.

Auch Silke Rottenberg weiß viel Gutes über die DFB-Trainerin zu berichten. "Zu ihrer aktiven Zeit war sie eine Spielerin, von der man sich sehr viel abschauen konnte. Sie hat auch als Trainerin noch sehr viel im Training mitgespielt, auch da konnte man sich noch viel abgucken", sagt die Torfrau vom 1. FFC Frankfurt. Aber nicht nur das Sportliche hebt sie hervor. "Außerdem ist Silvia ein absoluter Gewinner-Typ. Sie will immer gewinnen und weiß die Spielerinnen zu motivieren. Sie ist akribisch und direkt – und dennoch haben wir einen hohen Spaßfaktor im Training mit ihr", berichtet Silke Rottenberg. [nb]


[bild1]Wie gut, dass es Dr. Theo Zwanziger gibt. Wäre der Geschäftsführende DFB-Präsident nicht gewesen, Silvia Neid hätte glatt ihr Dienstjubiläum vergessen. Doch die Glückwünsche des passionierten Frauenfußball-Anhängers am Dienstag erinnerten die Trainerin daran, dass sie seit nunmehr zehn Jahren für den Verband tätig ist.



Am 1. August 1996 begann Silvia Neid ihr Engagement beim DFB. Für sie war es ein fließender Übergang von der Spielerin zur Trainerin. Bei den Olympischen Spielen in Atlanta war sie noch am Ball, beendete dort jedoch ihre aktive Laufbahn. Doch der nahtlose Wechsel hatte auch seine Tücken. Kein Vorlauf bedeuteten keine Eingewöhnungsphase. Ein Umstand der zur Nachdenklichkeit führte. "Ich kann mich noch an meinen ersten Arbeitstag erinnern, dass ich da ziemlich unruhig gewesen bin", berichtet Silvia Neid. Ein Anruf bei Kollegin Tina Theune-Meyer, die zum selben Zeitpunkt die Verantwortung für die Frauen-Nationalmannschaft übernahm, sorgte jedoch für die gewünschte Gelassenheit. Der Tenor der Botschaft: Lass alles auf dich zukommen!



Und lange mussten die beiden nicht warten, bis sie eine Fülle von Aufgaben forderte. "Damals hatte uns Berti Vogts einen Plan aufgestellt. Wir sollten mal alles miterleben – von der U 16 über die ganzen Ausschüsse bis zur Frauen-Nationalmannschaft. So waren unsere Kalender schnell voll. Das erste Jahr war sehr anstrengend für uns", erzählt Tina Theune-Meyer. Aber es war auch sehr prägend, sehr lehrreich und gut für die Zusammenarbeit der beiden. Teamwork wurde groß geschrieben, sie unterstützten sich, wo es ging. "Ich habe zum Beispiel mit ihr Spielbesprechungen vorbesprochen. Ganz einfach, weil sie das zuvor noch nie gemacht hatte", erinnert sich die DFB-Trainerin. Eine Herausforderung, die Silvia Neid mit Bravour löste. "Silvia war immer wiss- und lernbegierig", sagt Tina Theune-Meyer. "Sie hatte sich total schnell in ihre neue Aufgabe reingefunden. Sie ist ein absoluter Profi. Auch wenn wir verschiedene Typen sind, war unsere Zusammenarbeit immer sehr lustig und stets äußerst fruchtbar, weil wir die gleiche Auffassung von Fußball haben", so die Weltmeister-Trainerin.



Als Assistenz-Trainerin hatte Neid 2003 maßgeblichen Anteil am Gewinn des WM-Titels der Frauen-Nationalmannschaft in den USA. Darüber hinaus zieren drei EM-Titel (1997, 2001, 2005) und zwei dritte Plätze bei den Olympischen Spielen (2000 und 2004) ihre Erfolgsbilanz. Als DFB-Trainerin wurde Neid 2004 mit den U 19-Frauen 2004 in Thailand Weltmeister und errang bei der EM im gleichen Jahr in den Vize-Titel. 2002 stand zudem der Gewinn der Europameisterschaft mit den U 19-Frauen zu Buche, 2000 und 2001 führte die ehemalige Angreiferin als verantwortliche Trainerin die U 18-Frauen des DFB zu Europameister-Ehren.



Komplimente erhält die "Trainerin Neid" auch von ihren Spielerinnen. Vor allem von denen, mit denen sie auch noch aktiv gespielt hat. Zum Beispiel Sandra Smisek. "Silvia war vom Temperament her immer das Gegenteil von Tina. Aber insofern haben sie sich perfekt ergänzt. Wenn Tina nicht den Ton gefunden hat, hat Silvia das Wort übernommen. Allerdings hat sie jetzt, da sie die Verantwortung bei der Frauen-Nationalmannschaft übernommen hat, von den lauten Tönen noch gar nicht Gebrauch gemacht", sagt die Offensivspielerin.



Auch Silke Rottenberg weiß viel Gutes über die DFB-Trainerin zu berichten. "Zu ihrer aktiven Zeit war sie eine Spielerin, von der man sich sehr viel abschauen konnte. Sie hat auch als Trainerin noch sehr viel im Training mitgespielt, auch da konnte man sich noch viel abgucken", sagt die Torfrau vom 1. FFC Frankfurt. Aber nicht nur das Sportliche hebt sie hervor. "Außerdem ist Silvia ein absoluter Gewinner-Typ. Sie will immer gewinnen und weiß die Spielerinnen zu motivieren. Sie ist akribisch und direkt – und dennoch haben wir einen hohen Spaßfaktor im Training mit ihr", berichtet Silke Rottenberg.