Frauen-Nationalmannschaft im Finale gegen die USA

Die Frauen-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes hat ungeschlagen das Endspiel um den Algarve Cup 2005 erreicht. Im Finale trifft das deutsche Team am Dienstag (21.15 Uhr MEZ, Faro-Loulé, Estadio Algarve, live auf Eurosport) auf die USA. Die Amerikanerinnen setzten sich in der Vorrunde ebenfalls souverän mit drei Siegen durch und schlugen am Sonntag Dänemark mit 4:0.Im dritten Gruppenspiel gewann die DFB-Auswahl nach Toren von Sandra Smisek (18.) und Pia Wunderlich (80.) mit 2:0 gegen China.

Tina Theune-Meyer freute sich über den Sieg ihrer Mannschaft. "Das war heute zwar kein gutes Niveau, weil zu wenig Fußball gespielt wurde, aber dennoch haben wir unsere Chancen genutzt und das Spiel gewonnen. Dass heute ein wenig die Linie fehlte, lag auch daran, dass wir heute einige Spielerinnen sehen wollten und deswegen viel Veränderungen vorgenommen hatten", sagte die DFB-Trainerin nach dem Schlusspfiff.

Der Beginn der Partie in Alvor war davon geprägt, dass sich beide Mannschaften abtasteten. In einem ausgeglichenen Spiel blieben Torchancen jedoch zunächst Mangelware. Gleich die erste gute Gelegenheit nutzte das deutsche Team zur Führung. Eine sehenswerte Stafette über Viola Odebrecht und Birgit Prinz schloss Sandra Smisek in der 18. Minute zum 1:0 ab. Aus sechs Metern Entfernung hatte auch die nur 1,64 Meter große Angreiferin keine Mühe, den Ball ins Tor zu köpfen.

Danach lief das Spiel der DFB-Auswahl besser. Kerstin Garefrekes wäre gleich in der 20. Minute nach einer Flanke von Birgit Prinz fast das 2:0 gelungen, doch ihr Kopfball strich über die Latte. Die deutschen Spielerinnen erarbeiteten sich eindeutige Feldvorteile. Die Chinesinnen kamen kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus, weil das deutsche Team früh attackierte, druckvoll agierte und früh den Ball eroberte. Allerdings versäumte es die Elf von Tina Theune-Meyer aus der Überlegenheit Profit zu schlagen. Auf die nächste Chance, das Ergebnis zu erhöhen, musste sie bis zur 45. Minute warten. Nachdem Viola Odebrecht nur durch ein Foul im Strafraum zu stoppen war, schoss Sandra Smisek den fälligen Elfmeter allerdings über das Tor.

In der zweiten Halbzeit bot sich das gleiche Bild. Das deutsche Team hatte die Partie fest im Griff. Allerdings blieben die Höhepunkte rar gesät. So verlebte Silke Rottenberg im deutschen Tor einen sehr geruhsamen Abend, denn in der Abwehr ließ die DFB-Auswahl überhaupt nichts anbrennen.

Ein wenig belebend wirkte sich die Einwechselung von Célia Okoyino da Mbabi auf das deutsche Spiel aus. Die 16 Jahre alte Mittelfeldspielerin war dann auch unmittelbar an dem zweiten und entscheidenden Treffer beteiligt. Einen langen Pass von Melanie Behringer nahm sie an der rechten Seite auf, dribbelte in den Strafraum und passte dann mustergültig auf Pia Wunderlich, die in der 80. Minute das 2:0 erzielte. Das Spiel war damit entschieden, die Führung brachte das deutsche Team souverän über die Zeit.

Gespannt blickt das deutsche Team nun dem Endspiel entgegen. "Karsten Busch hat für uns die Amerikanerinnen beobachtet. Und er sagt, dass sie in den drei Spielen sehr überzeugend aufgetreten sind. Für uns gilt es gegen sie eine kleine Serie fortzusetzen: Wir haben hier bisher gegen den Fünften, Vierten und Dritten der FIFA-Weltrangliste gewonnen, jetzt wollen wir auch den Zweiten schlagen. Ich bin überzeugt, das wird ein sehr interessantes Spiel", sagt Tina Theune-Meyer.

Siege gegen Schweden und Norwegen

Nach dem 2:1-Auftaktsieg gegen Schweden am Mittwoch folgte ein 4:0-Erfolg gegen Norwegen. Da Schweden mit einem 2:0-Sieg über China Schützenhilfe leistete, war das DFB-Team bereits vorzeitig ins Finale eingezogen.

Über den Sieg gegen Norwegen, EM-Gegner in England, freute sich natürlich Tina Theune-Meyer. „Norwegen hat uns gerade in der Anfangsphase ganz schön gefordert. Aber da standen wir in der Abwehr sehr gut, sie war für uns heute eine Bank. Dagegen haben wir im Angriff lange Zeit kein Mittel gefunden, die norwegische Verteidigung zu knacken. Erst nach dem 2:0 ist der Knoten geplatzt. Da haben wir sie dann ausgespielt und wir hatten mehr Torchancen als es das Endergebnis letztlich aussagt. Positiv haben sich dabei die Auswechselungen bemerkbar gemacht. Gerade Célia Okoyino da Mbabi und Conny Pohlers haben das Spiel belebt. Renate Lingor hat in ihrem 100. Länderspiel einen sehr guten Eindruck gemacht, sie hat all das verkörpert, was eine zentrale Mittelfeldspielerin ausmacht“, sagt die DFB-Trainerin.

Wie schon in der ersten Begegnung des Turniers gegen Schweden fand die deutsche Mannschaft gut ins Spiel. Erneut gelang der DFB-Auswahl dabei ein früher Treffer. In der 15. Minute erzielte Anja Mittag in ihrem sechsten Länderspiel ihr erstes Tor. Nach einer Ecke von Birgit Prinz herrschte Verwirrung in der norwegischen Abwehr. Ein Versuch einer Verteidigerin, den Ball aus der Gefahrenzone zu klären, endete an der Latte, den Abpraller schob die Mittelstürmerin des 1. FFC Turbine Potsdam aus rund sechs Metern zum Führungstreffer ein.

In der Folge entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Allerdings blieben Torchancen rar gesät. Viel spielte sich in Mittelfeld ab. Die Partie war von Zweikämpfen geprägt. In der 24. Minute musste sich Nadine Angerer lang machen, um einen Fernschuss von Dagny Mellgren über die Latte zu lenken. Weitere Gefahrensituationen musste das deutsche Team in der ersten Halbzeit nicht überstehen, da die deutsche Abwehr dem Drängen der Skandinavierinnen gut entgegenstanden. Dagegen hatten die deutschen Spielerinnen bereits den Torjubel auf den Lippen als Renate Lingor, die ihr 100. Länderspiel absolvierte, in der 41. Minute zum Freistoß antrat. Ihr Schuss ging jedoch knapp am Tor vorbei.

Minnert fällt mit Nasenbeinbruch aus

Zu Beginn der zweiten Halbzeit musste die deutsche Mannschaft eine Schrecksekunde überstehen. Die erst zur Pause eingewechselte Sandra Minnert blieb nach einem Zusammenprall liegen und musste mit einer Kopfverletzung ausgewechselt werden, die sich nach weiteren Untersuchungen als Nasenbeinbruch und Schädelprellung herausstellte. Für die 119-fache Nationalspielerin ist das Turnier damit beendet. Von diesem Schock erholten sich die Spielerinnen der DFB-Auswahl jedoch gut und stellten die Weichen schnell auf Sieg. Mit einem Doppelschlag sorgte Birgit Prinz in der 57. und 58. Minute früh für ein angenehmes Polster. Zunächst schloss die Spielführerin ein unwiderstehliches Solo aus dem Mittelfeld heraus mit einem überlegten Lupfer über Torfrau Bente Nordby ab. Kaum 60 Sekunden später spielten Jubilärin Renate Lingor und Conny Pohlers die Torjägerin so frei, dass sie kaum Mühe hatte, zum 3:0 zu verwandeln.

Mit diesem Vorsprung im Rücken lief das Spiel der deutschen Mannschaft. Sie erspielte sich eine deutliche Überlegenheit. Allerdings sollte sie nur noch eine ihre Chancen nutzen. Bereits in der 65. Minute stellte Conny Pohlers das Endergebnis her. Die Potsdamerin profitierte dabei von einem tödlichen Pass von Célia Okoyino da Mbabi aus dem Mittelfeld. Den genau getimeten Ball nahm sie auf, lief ein paar Schritte und schob in überlegt an der norwegischen Torfrau vorbei ins Tor. Bei dem 4:0 beließ es die DFB-Auswahl schließlich.

Auftaktsieg gegen Schweden

Zum Auftakt hatte die DFB-Auswahl am Mittwoch einen 2:1 (1:0)-Sieg gegen Schweden gefeiert. Die Treffer für das Team von DFB-Trainerin Tina Theune-Meyer erzielten Sandra Smisek und Birgit Prinz.

Im Parallelspiel der Gruppe A bezwang Norwegen China mit 2:1. In der Gruppe B setzte sich Dänemark mit 4:1 gegen Finnland durch, die USA bezwangen Frankreich 1:0.

Tina Theune-Meyer war auf jeden Fall zufrieden mit der Leistung ihrer Mannschaft. "Wir haben uns viele Chancen herausgearbeitet, von daher geht der Sieg vollauf in Ordnung. Wir haben das Spiel selbst spannend gemacht, weil wir einfach nicht das 2:0 gemacht haben, stattdessen haben wir den Schwedinnen das 1:1 geschenkt. Imponiert hat mir nach dem Ausgleich, welchen Biss meine Mannschaft gezeigt hat. Ein Kompliment muss ich beiden Teams machen für das Tempo, das sie gegangen sind. Das zeigt, dass in den Vereinen sehr gute Arbeit geleistet wurde", sagte die DFB-Trainerin nach dem Schlusspfiff.

Die deutsche Mannschaft startete gut ins Spiel. Bereits die erste Chance nutzte die DFB-Auswahl zum Führungstreffer. Nach fünf Minuten setzte sich Sarah Günther auf dem linken Flügel durch, ihre flache Hereingabe fand Sandra Smisek, die noch Zeit hatte, den Ball anzunehmen, um ihn dann aus sechs Metern zum 1:0 einzuschieben.

Das Tor belebte das Spiel. Es entwickelte sich eine interessante, schnelle Partie, mit sehenswerten Kombinationen auf beiden Seiten. So bot sich den Schwedinnen in der 22. Minute die große Chance zum Ausgleich, doch Nadine Angerer war auf dem Posten, verkürzte geschickt den Winkel und vereitelte die Gelegenheit.

Auf der anderen Seite hätte Birgit Prinz die Führung in der 27. Minute ausbauen können. Bei ihrem Solo zögerte sie aber einen Tick zu lange mit dem Abschluss, so dass die schwedische Torfrau und eine Verteidigerin mit vereinten Kräften den zweiten Gegentreffer verhindern konnten. Chancenlos wären die Skandinavierinnen jedoch in der 41. Minute gewesen, als Kerstin Garefrekes nach einer Flanke von Birgit Prinz zum Kopfball kam, das Tor aber knapp verfehlte.

Schweden startet besser in die zweite Halbzeit

Gleich nach dem Wiederanpfiff hing der deutsche Vorsprung jedoch am seidenen Faden. Hanna Ljungberg stand auf einmal allein vor Nadine Angerer. Die deutsche Torfrau musste Kopf und Kragen riskieren und hatte Glück, dass der Ball letztlich neben das Tor ging. Bei dem Zusammenprall verletzte sich Hanna Ljungberg jedoch so sehr, dass sie ausgewechselt werden musste.

Doch die deutsche Mannschaft bekam das Spiel schnell wieder in den Griff und hatte ihrerseits durch Sandra Smisek in der 55. Minute die Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Bei ihrem Dribbling fand sie jedoch in Torfrau Hedvig Lindahl ihre Meisterin, die ihren Schuss zur Ecke parierte.

Hatte die DFB-Auswahl damit das Heft wieder fest in der Hand, war es umso erstaunlicher, dass plötzlich der Ausgleich fiel. Eine Tändelei in der Abwehr nutzte Lotta Schelin, um sich den Ball zu erobern, ein schneller Pass und ein guter Schuss später stand es 1:1. Die eingewechselte Sara Johansson hatte in der 67. Minute getroffen.

Die deutschen Spielerinnen hätten danach Grund gehabt, geschockt zu sein. Aber sie ließen sich nicht hängen und zeigten stattdessen Biss, zogen das Tempo an und drängten auf das schwedische Tor. Mit Erfolg. Nach einem langen Pass spielte sich Birgit Prinz in halbrechter Position an die Strafraumgrenze und zog von dort ab. Gegen ihren Schuss in der 75. Minute hatte die schwedische Torfrau keine Abwehrchance.

Jetzt ließ die DFB-Auswahl nichts mehr anbrennen. Vielmehr hatte erneut Birgit Prinz in der 86. Minute noch einmal die Chance, das Ergebnis zu erhöhen. Ihr 18 Meter-Schuss strich allerdings knapp über das Tor.

Auch beim abschließenden Platzierungsspiel am Dienstag, 15. März, kann sich die DFB-Auswahl auf einen starken Gegner einstellen. In Gruppe B ermitteln nämlich die USA, Frankreich, Dänemark und Finnland eine Rangfolge. Diese vier Mannschaften komplettieren das Teilnehmerfeld zu einer hochkarätigen Konkurrenz. Denn insgesamt nehmen sechs Mannschaften an dem Turnier teil, die auch für die EM-Endrunde in England qualifiziert sind. Insgesamt sind sieben Teams aus den Top Ten der FIFA-Weltrangliste mit von der Partie. Mit anderen Worten: Für die DFB-Auswahl genau das richtige Turnier für einen Härtetest im Vorfeld der Europameisterschaft.

"Das wird die letzte Chance, sich zu empfehlen. Bei den Länderspielen gegen Kanada im April muss der Kader stehen. Angesichts der Schlussphase in der Bundesliga, dem DFB-Pokal und Europapokal sind danach im Mai kaum mehr Experimente möglich", betonte DFB-Trainerin Tina Theune-Meyer vor dem Härtetest.

DFB-Frauen seit Montag in Portugal

Bereits am Montag ist der DFB-Tross mit einem 20-köpfigen Kader nach Portugal geflogen. In Annike Krahn (Duisburg), Celia Okoyino da Mbabi (Bad Neuenahr), Melanie Behringer (Freiburg) und Anja Mittag (Potsdam) erhalten erneut vier U 19-Weltmeisterinnen eine Chance.

Dagegen kehren die beim Vier-Nationen-Turnier in China pausierenden Frankfurterinnen Pia Wunderlich, Kerstin Garefrekes und Steffi Jones sowie Ariane Hingst und Viola Odebrecht (beide Potsdam) wieder ins Aufgebot zurück. Potsdams Abwehrspielerin Ariane Hingst hat gegen die Schwedinnen als insgesamt zehnte Spielerin ihr 100. Länderspiel im Nationaltrikot bestritten, am Freitag folgte ihr Renate Lingor als elfte Akteurin gegen Norwegen nach.

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Die Frauen-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes hat ungeschlagen das Endspiel um den Algarve Cup 2005 erreicht. Im Finale trifft das deutsche Team am Dienstag (21.15 Uhr MEZ, Faro-Loulé, Estadio Algarve, live auf Eurosport) auf die USA. Die Amerikanerinnen setzten sich in der Vorrunde ebenfalls souverän mit drei Siegen durch und schlugen am Sonntag Dänemark mit 4:0.Im dritten Gruppenspiel gewann die DFB-Auswahl nach Toren von Sandra Smisek (18.) und Pia Wunderlich (80.) mit 2:0 gegen China.



Tina Theune-Meyer freute sich über den Sieg ihrer Mannschaft. "Das war heute zwar kein gutes Niveau, weil zu wenig Fußball gespielt wurde, aber dennoch haben wir unsere Chancen genutzt und das Spiel gewonnen. Dass heute ein wenig die Linie fehlte, lag auch daran, dass wir heute einige Spielerinnen sehen wollten und deswegen viel Veränderungen vorgenommen hatten", sagte die DFB-Trainerin nach dem Schlusspfiff.



Der Beginn der Partie in Alvor war davon geprägt, dass sich beide Mannschaften abtasteten. In einem ausgeglichenen Spiel blieben Torchancen jedoch zunächst Mangelware. Gleich die erste gute Gelegenheit nutzte das deutsche Team zur Führung. Eine sehenswerte Stafette über Viola Odebrecht und Birgit Prinz schloss Sandra Smisek in der 18. Minute zum 1:0 ab. Aus sechs Metern Entfernung hatte auch die nur 1,64 Meter große Angreiferin keine Mühe, den Ball ins Tor zu köpfen.



Danach lief das Spiel der DFB-Auswahl besser. Kerstin Garefrekes wäre gleich in der 20. Minute nach einer Flanke von Birgit Prinz fast das 2:0 gelungen, doch ihr Kopfball strich über die Latte. Die deutschen Spielerinnen erarbeiteten sich eindeutige Feldvorteile. Die Chinesinnen kamen kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus, weil das deutsche Team früh attackierte, druckvoll agierte und früh den Ball eroberte. Allerdings versäumte es die Elf von Tina Theune-Meyer aus der Überlegenheit Profit zu schlagen. Auf die nächste Chance, das Ergebnis zu erhöhen, musste sie bis zur 45. Minute warten. Nachdem Viola Odebrecht nur durch ein Foul im Strafraum zu stoppen war, schoss Sandra Smisek den fälligen Elfmeter allerdings über das Tor.



In der zweiten Halbzeit bot sich das gleiche Bild. Das deutsche Team hatte die Partie fest im Griff. Allerdings blieben die Höhepunkte rar gesät. So verlebte Silke Rottenberg im deutschen Tor einen sehr geruhsamen Abend, denn in der Abwehr ließ die DFB-Auswahl überhaupt nichts anbrennen.



Ein wenig belebend wirkte sich die Einwechselung von Célia Okoyino da Mbabi auf das deutsche Spiel aus. Die 16 Jahre alte Mittelfeldspielerin war dann auch unmittelbar an dem zweiten und entscheidenden Treffer beteiligt. Einen langen Pass von Melanie Behringer nahm sie an der rechten Seite auf, dribbelte in den Strafraum und passte dann mustergültig auf Pia Wunderlich, die in der 80. Minute das 2:0 erzielte. Das Spiel war damit entschieden, die Führung brachte das deutsche Team souverän über die Zeit.



Gespannt blickt das deutsche Team nun dem Endspiel entgegen. "Karsten Busch hat für uns die Amerikanerinnen beobachtet. Und er sagt, dass sie in den drei Spielen sehr überzeugend aufgetreten sind. Für uns gilt es gegen sie eine kleine Serie fortzusetzen: Wir haben hier bisher gegen den Fünften, Vierten und Dritten der FIFA-Weltrangliste gewonnen, jetzt wollen wir auch den Zweiten schlagen. Ich bin überzeugt, das wird ein sehr interessantes Spiel", sagt Tina Theune-Meyer.



Siege gegen Schweden und Norwegen



Nach dem 2:1-Auftaktsieg gegen Schweden am Mittwoch folgte ein 4:0-Erfolg gegen Norwegen. Da Schweden mit einem 2:0-Sieg über China Schützenhilfe leistete, war das DFB-Team bereits vorzeitig ins Finale eingezogen.



Über den Sieg gegen Norwegen, EM-Gegner in England, freute sich natürlich Tina Theune-Meyer. „Norwegen hat uns gerade in der Anfangsphase ganz schön gefordert. Aber da standen wir in der Abwehr sehr gut, sie war für uns heute eine Bank. Dagegen haben wir im Angriff lange Zeit kein Mittel gefunden, die norwegische Verteidigung zu knacken. Erst nach dem 2:0 ist der Knoten geplatzt. Da haben wir sie dann ausgespielt und wir hatten mehr Torchancen als es das Endergebnis letztlich aussagt. Positiv haben sich dabei die Auswechselungen bemerkbar gemacht. Gerade Célia Okoyino da Mbabi und Conny Pohlers haben das Spiel belebt. Renate Lingor hat in ihrem 100. Länderspiel einen sehr guten Eindruck gemacht, sie hat all das verkörpert, was eine zentrale Mittelfeldspielerin ausmacht“, sagt die DFB-Trainerin.



Wie schon in der ersten Begegnung des Turniers gegen Schweden fand die deutsche Mannschaft gut ins Spiel. Erneut gelang der DFB-Auswahl dabei ein früher Treffer. In der 15. Minute erzielte Anja Mittag in ihrem sechsten Länderspiel ihr erstes Tor. Nach einer Ecke von Birgit Prinz herrschte Verwirrung in der norwegischen Abwehr. Ein Versuch einer Verteidigerin, den Ball aus der Gefahrenzone zu klären, endete an der Latte, den Abpraller schob die Mittelstürmerin des 1. FFC Turbine Potsdam aus rund sechs Metern zum Führungstreffer ein.



In der Folge entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Allerdings blieben Torchancen rar gesät. Viel spielte sich in Mittelfeld ab. Die Partie war von Zweikämpfen geprägt. In der 24. Minute musste sich Nadine Angerer lang machen, um einen Fernschuss von Dagny Mellgren über die Latte zu lenken. Weitere Gefahrensituationen musste das deutsche Team in der ersten Halbzeit nicht überstehen, da die deutsche Abwehr dem Drängen der Skandinavierinnen gut entgegenstanden. Dagegen hatten die deutschen Spielerinnen bereits den Torjubel auf den Lippen als Renate Lingor, die ihr 100. Länderspiel absolvierte, in der 41. Minute zum Freistoß antrat. Ihr Schuss ging jedoch knapp am Tor vorbei.



Minnert fällt mit Nasenbeinbruch aus



Zu Beginn der zweiten Halbzeit musste die deutsche Mannschaft eine Schrecksekunde überstehen. Die erst zur Pause eingewechselte Sandra Minnert blieb nach einem Zusammenprall liegen und musste mit einer Kopfverletzung ausgewechselt werden, die sich nach weiteren Untersuchungen als Nasenbeinbruch und Schädelprellung herausstellte. Für die 119-fache Nationalspielerin ist das Turnier damit beendet. Von diesem Schock erholten sich die Spielerinnen der DFB-Auswahl jedoch gut und stellten die Weichen schnell auf Sieg. Mit einem Doppelschlag sorgte Birgit Prinz in der 57. und 58. Minute früh für ein angenehmes Polster. Zunächst schloss die Spielführerin ein unwiderstehliches Solo aus dem Mittelfeld heraus mit einem überlegten Lupfer über Torfrau Bente Nordby ab. Kaum 60 Sekunden später spielten Jubilärin Renate Lingor und Conny Pohlers die Torjägerin so frei, dass sie kaum Mühe hatte, zum 3:0 zu verwandeln.



Mit diesem Vorsprung im Rücken lief das Spiel der deutschen Mannschaft. Sie erspielte sich eine deutliche Überlegenheit. Allerdings sollte sie nur noch eine ihre Chancen nutzen. Bereits in der 65. Minute stellte Conny Pohlers das Endergebnis her. Die Potsdamerin profitierte dabei von einem tödlichen Pass von Célia Okoyino da Mbabi aus dem Mittelfeld. Den genau getimeten Ball nahm sie auf, lief ein paar Schritte und schob in überlegt an der norwegischen Torfrau vorbei ins Tor. Bei dem 4:0 beließ es die DFB-Auswahl schließlich.



Auftaktsieg gegen Schweden


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Zum Auftakt hatte die DFB-Auswahl am Mittwoch einen 2:1 (1:0)-Sieg gegen Schweden gefeiert. Die Treffer für das Team von DFB-Trainerin Tina Theune-Meyer erzielten Sandra Smisek und Birgit Prinz.



Im Parallelspiel der Gruppe A bezwang Norwegen China mit 2:1. In der Gruppe B setzte sich Dänemark mit 4:1 gegen Finnland durch, die USA bezwangen Frankreich 1:0.



Tina Theune-Meyer war auf jeden Fall zufrieden mit der Leistung ihrer Mannschaft. "Wir haben uns viele Chancen herausgearbeitet, von daher geht der Sieg vollauf in Ordnung. Wir haben das Spiel selbst spannend gemacht, weil wir einfach nicht das 2:0 gemacht haben, stattdessen haben wir den Schwedinnen das 1:1 geschenkt. Imponiert hat mir nach dem Ausgleich, welchen Biss meine Mannschaft gezeigt hat. Ein Kompliment muss ich beiden Teams machen für das Tempo, das sie gegangen sind. Das zeigt, dass in den Vereinen sehr gute Arbeit geleistet wurde", sagte die DFB-Trainerin nach dem Schlusspfiff.



Die deutsche Mannschaft startete gut ins Spiel. Bereits die erste Chance nutzte die DFB-Auswahl zum Führungstreffer. Nach fünf Minuten setzte sich Sarah Günther auf dem linken Flügel durch, ihre flache Hereingabe fand Sandra Smisek, die noch Zeit hatte, den Ball anzunehmen, um ihn dann aus sechs Metern zum 1:0 einzuschieben.



Das Tor belebte das Spiel. Es entwickelte sich eine interessante, schnelle Partie, mit sehenswerten Kombinationen auf beiden Seiten. So bot sich den Schwedinnen in der 22. Minute die große Chance zum Ausgleich, doch Nadine Angerer war auf dem Posten, verkürzte geschickt den Winkel und vereitelte die Gelegenheit.



Auf der anderen Seite hätte Birgit Prinz die Führung in der 27. Minute ausbauen können. Bei ihrem Solo zögerte sie aber einen Tick zu lange mit dem Abschluss, so dass die schwedische Torfrau und eine Verteidigerin mit vereinten Kräften den zweiten Gegentreffer verhindern konnten. Chancenlos wären die Skandinavierinnen jedoch in der 41. Minute gewesen, als Kerstin Garefrekes nach einer Flanke von Birgit Prinz zum Kopfball kam, das Tor aber knapp verfehlte.



Schweden startet besser in die zweite Halbzeit



Gleich nach dem Wiederanpfiff hing der deutsche Vorsprung jedoch am seidenen Faden. Hanna Ljungberg stand auf einmal allein vor Nadine Angerer. Die deutsche Torfrau musste Kopf und Kragen riskieren und hatte Glück, dass der Ball letztlich neben das Tor ging. Bei dem Zusammenprall verletzte sich Hanna Ljungberg jedoch so sehr, dass sie ausgewechselt werden musste.



Doch die deutsche Mannschaft bekam das Spiel schnell wieder in den Griff und hatte ihrerseits durch Sandra Smisek in der 55. Minute die Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Bei ihrem Dribbling fand sie jedoch in Torfrau Hedvig Lindahl ihre Meisterin, die ihren Schuss zur Ecke parierte.



Hatte die DFB-Auswahl damit das Heft wieder fest in der Hand, war es umso erstaunlicher, dass plötzlich der Ausgleich fiel. Eine Tändelei in der Abwehr nutzte Lotta Schelin, um sich den Ball zu erobern, ein schneller Pass und ein guter Schuss später stand es 1:1. Die eingewechselte Sara Johansson hatte in der 67. Minute getroffen.



Die deutschen Spielerinnen hätten danach Grund gehabt, geschockt zu sein. Aber sie ließen sich nicht hängen und zeigten stattdessen Biss, zogen das Tempo an und drängten auf das schwedische Tor. Mit Erfolg. Nach einem langen Pass spielte sich Birgit Prinz in halbrechter Position an die Strafraumgrenze und zog von dort ab. Gegen ihren Schuss in der 75. Minute hatte die schwedische Torfrau keine Abwehrchance.



Jetzt ließ die DFB-Auswahl nichts mehr anbrennen. Vielmehr hatte erneut Birgit Prinz in der 86. Minute noch einmal die Chance, das Ergebnis zu erhöhen. Ihr 18 Meter-Schuss strich allerdings knapp über das Tor.



Auch beim abschließenden Platzierungsspiel am Dienstag, 15. März, kann sich die DFB-Auswahl auf einen starken Gegner einstellen. In Gruppe B ermitteln nämlich die USA, Frankreich, Dänemark und Finnland eine Rangfolge. Diese vier Mannschaften komplettieren das Teilnehmerfeld zu einer hochkarätigen Konkurrenz. Denn insgesamt nehmen sechs Mannschaften an dem Turnier teil, die auch für die EM-Endrunde in England qualifiziert sind. Insgesamt sind sieben Teams aus den Top Ten der FIFA-Weltrangliste mit von der Partie. Mit anderen Worten: Für die DFB-Auswahl genau das richtige Turnier für einen Härtetest im Vorfeld der Europameisterschaft.



"Das wird die letzte Chance, sich zu empfehlen. Bei den
Länderspielen gegen Kanada im April muss der Kader stehen.
Angesichts der Schlussphase in der Bundesliga, dem DFB-Pokal und
Europapokal sind danach im Mai kaum mehr Experimente möglich",
betonte DFB-Trainerin Tina Theune-Meyer vor dem Härtetest.




DFB-Frauen seit Montag in Portugal


Bereits am Montag ist der DFB-Tross mit einem
20-köpfigen Kader nach Portugal geflogen. In Annike Krahn
(Duisburg), Celia Okoyino da Mbabi (Bad Neuenahr), Melanie Behringer (Freiburg) und Anja Mittag (Potsdam) erhalten erneut vier U 19-Weltmeisterinnen eine Chance.



Dagegen kehren die beim Vier-Nationen-Turnier in China pausierenden Frankfurterinnen Pia Wunderlich, Kerstin Garefrekes und Steffi Jones sowie Ariane Hingst und Viola Odebrecht (beide
Potsdam) wieder ins Aufgebot zurück. Potsdams Abwehrspielerin Ariane Hingst hat gegen die Schwedinnen als insgesamt zehnte Spielerin ihr 100. Länderspiel im Nationaltrikot bestritten, am Freitag folgte ihr Renate Lingor als elfte Akteurin gegen Norwegen nach.