Frauen-Nationalmannschaft: Anja Mittag sammelt in Schweden Erfahrung

Viel zu erzählen hat Anja Mittag beim Treffen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft anlässlich des Länderspiels gegen Italien heute, 18 Uhr, im Krefelder Grotenburg-Stadion. Schließlich hat die Offensivspielerin in den vergangenen Wochen viel erlebt. Vor eineinhalb Monaten wechselte sie nämlich vom 1. FFC Turbine Potsdam zum schwedischen Erstligisten QBIK Karlstad. Für die 21-Jährige ist es das erste Engagement im Ausland. Ein Schritt, den sie jedoch gezielt gewählt hat. "Ich wollte mal raus aus Deutschland und gucken, wie ich da zurecht komme", sagt sie.

Bisher hat Anja Mittag jedoch keinen Grund zur Klage. Schließlich hat sie sich genau darüber erkundigt, auf was sie sich einlässt. So ist die gebürtige Karl-Marx-Städterin in Skandinavien auch nicht auf sich alleine gestellt. Das Engagement kam auf Vermittlung von Jennifer Meier zu Stande. "Mit ihr bin ich schon länger befreundet und sie hat mir einen sehr guten Eindruck von dem Verein vermittelt", erklärt Anja Mittag. Die ehemalige Angreiferin war es nicht nur, die der Stein des Anstoßes war, sondern die den Stein auch ins Rollen brachte. Denn sie war es auch, die das Management des schwedischen Klubs darauf hinwies, dass die Europameisterin an einem Wechsel interessiert sei. Erst daraufhin nahmen die Funktionäre aus Karlstad Kontakt zu Anja Mittag auf.

Seit nunmehr eineinhalb Monaten steht die U 19-Weltmeisterin von 2004 bei den Schweden unter Vertrag. Mehr als nur erste Eindrücke konnte sie sammeln. Und was sie mitbekommen hat, gefällt ihr soweit. Im Umfeld fühlt sich Anja Mittag wohl. "Die Menschen und die Mentalität sind sehr angenehm", sagt sie. Anders ist auch ihre Rolle in der Mannschaft. "Ich wurde als Führungsspielerin geholt", berichtet sie, obwohl neben Jennifer Meier eine zweite deutsche Spielerin auch noch drei Nigerianerinnen im Kader stehen. Zwar habe sie auch schon in Potsdam Verantwortung übernommen, aber bei Turbine verteile sich die Last auf mehrere Schultern. Während die Brandenburgerinnen ein europäisches Spitzenteam sind, spielt QBIK gegen den Abstieg. Auch eine neue Erfahrung für Anja Mittag.

Bisher hat die deutsche Nationalspielerin zwei Spiele in der schwedischen Liga absolviert. Beide gingen verloren. "Das war komisch, einfach ungewohnt", sagt sie. Das ist ihr bewusst geworden, als eine Mitspielerin gefragt hatte, die wievielte Niederlage es für sie in diesem Jahr war. "Da habe ich dann erst einmal darüber nachgedacht. Das ist schon verrückt, weil so viele Niederlagen musste ich in diesem Jahr wirklich nicht hinnehmen", so Anja Mittag.

An das Gefühl zu verlieren, möchte sie sich jedoch nicht gewöhnen. Allerdings werden die Siege nicht mit der Selbstverständlichkeit kommen wie sie das von Turbine Potsdam gewohnt ist. Denn QBIK kämpft gegen den Abstieg. Nach der Vorrunde steht das Team auf dem vorletzten Platz in der Tabelle. "Aber unten geht es ganz knapp zu", sagt sie. Auf jeden Fall will sie nicht als Absteigerin zurückkommen.

Anfang November wird Anja Mittag wieder für den 1. FFC Turbine Potsdam in der Bundesliga antreten. Nach vier Monaten in Schweden hofft sie, dass sich der Auslandsaufenthalt ausgezahlt hat. "Ich werde dann neue Leute, neue Arbeitsweisen kennengelernt haben. Ich werde mit frischen Eindrücken zurückkehren und hoffe, daraus Motivation ziehen zu können", sagt sie.

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Viel zu erzählen hat Anja Mittag beim Treffen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft anlässlich des Länderspiels gegen Italien heute, 18 Uhr, im Krefelder Grotenburg-Stadion. Schließlich hat die Offensivspielerin in den vergangenen Wochen viel erlebt. Vor eineinhalb Monaten wechselte sie nämlich vom 1. FFC Turbine Potsdam zum schwedischen Erstligisten QBIK Karlstad. Für die 21-Jährige ist es das erste Engagement im Ausland. Ein Schritt, den sie jedoch gezielt gewählt hat. "Ich wollte mal raus aus Deutschland und gucken, wie ich da zurecht komme", sagt sie.



Bisher hat Anja Mittag jedoch keinen Grund zur Klage. Schließlich hat sie sich genau darüber erkundigt, auf was sie sich einlässt. So ist die gebürtige Karl-Marx-Städterin in Skandinavien auch nicht auf sich alleine gestellt. Das Engagement kam auf Vermittlung von Jennifer Meier zu Stande. "Mit ihr bin ich schon länger befreundet und sie hat mir einen sehr guten Eindruck von dem Verein vermittelt", erklärt Anja Mittag. Die ehemalige Angreiferin war es nicht nur, die der Stein des Anstoßes war, sondern die den Stein auch ins Rollen brachte. Denn sie war es auch, die das Management des schwedischen Klubs darauf hinwies, dass die Europameisterin an einem Wechsel interessiert sei. Erst daraufhin nahmen die Funktionäre aus Karlstad Kontakt zu Anja Mittag auf.



Seit nunmehr eineinhalb Monaten steht die U 19-Weltmeisterin von 2004 bei den Schweden unter Vertrag. Mehr als nur erste Eindrücke konnte sie sammeln. Und was sie mitbekommen hat, gefällt ihr soweit. Im Umfeld fühlt sich Anja Mittag wohl. "Die Menschen und die Mentalität sind sehr angenehm", sagt sie. Anders ist auch ihre Rolle in der Mannschaft. "Ich wurde als Führungsspielerin geholt", berichtet sie, obwohl neben Jennifer Meier eine zweite deutsche Spielerin auch noch drei Nigerianerinnen im Kader stehen. Zwar habe sie auch schon in Potsdam Verantwortung übernommen, aber bei Turbine verteile sich die Last auf mehrere Schultern. Während die Brandenburgerinnen ein europäisches Spitzenteam sind, spielt QBIK gegen den Abstieg. Auch eine neue Erfahrung für Anja Mittag.


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Bisher hat die deutsche Nationalspielerin zwei Spiele in der schwedischen Liga absolviert. Beide gingen verloren. "Das war komisch, einfach ungewohnt", sagt sie. Das ist ihr bewusst geworden, als eine Mitspielerin gefragt hatte, die wievielte Niederlage es für sie in diesem Jahr war. "Da habe ich dann erst einmal darüber nachgedacht. Das ist schon verrückt, weil so viele Niederlagen musste ich in diesem Jahr wirklich nicht hinnehmen", so Anja Mittag.



An das Gefühl zu verlieren, möchte sie sich jedoch nicht gewöhnen. Allerdings werden die Siege nicht mit der Selbstverständlichkeit kommen wie sie das von Turbine Potsdam gewohnt ist. Denn QBIK kämpft gegen den Abstieg. Nach der Vorrunde steht das Team auf dem vorletzten Platz in der Tabelle. "Aber unten geht es ganz knapp zu", sagt sie. Auf jeden Fall will sie nicht als Absteigerin zurückkommen.



Anfang November wird Anja Mittag wieder für den 1. FFC Turbine Potsdam in der Bundesliga antreten. Nach vier Monaten in Schweden hofft sie, dass sich der Auslandsaufenthalt ausgezahlt hat. "Ich werde dann neue Leute, neue Arbeitsweisen kennengelernt haben. Ich werde mit frischen Eindrücken zurückkehren und hoffe, daraus Motivation ziehen zu können", sagt sie.