Frauen-Bundesliga: Der Hinrunden-Check

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Die Hälfte der Saison in der Frauen-Bundesliga ist absolviert. Eine Halbserie, die Fragen aufwirft: Welche Mannschaften überraschten, welche enttäuschten? Haben sich die Erwartungen in Sachen Titelkampf erfüllt, welche Teams müssen um den Klassenverbleib bangen?

Nach den ersten elf Spieltagen der WM-Saison wirft DFB.de einen Blick auf die Topteams und Abstiegskandidaten - der exklusive Hinrunden-Check.

Der Spannungsbogen: Ein spannendes Rennen hatten sich alle von der neuen Saison der Frauen-Bundesliga erhofft. Und die Liga hielt, was sie versprach. Ein Punkt trennt den aktuellen Deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam vom Zweiten 1. FFC Frankfurt. Dahinter lauert der FCR 2001 Duisburg mit fünf Punkten Abstand, auf Rang vier platziert ist der SC 07 Bad Neuenahr, dessen Rückstand zur Spitze sieben Zähler beträgt. Distanzen, die die Spannung im Meisterschaftskampf auch in der zweiten Saisonhälfte garantieren.

Die Gejagten: Sie sind Deutscher Meister und Champions-League-Sieger. In der vergangenen Saison machte der 1. FFC Turbine Potsdam den nationalen Titelgewinn klar, hatte am Schluss einen Vorsprung von fünf Punkten. Nun tun sich die Brandenburgerinnen mit ihrer Rolle als Gejagte schwer, konnten bislang aber die Angriffe der Konkurrenz stets abwehren. Nicht souverän, aber doch konstant. Der Druck ist für das Team von Bernd Schröder jedoch immens.

Die Verfolger: Nur schwer fanden sie in die Saison, und viele Beobachter sahen sich schon bestätigt, dass die Durststrecke des 1. FFC Frankfurt auch in der neuen Spielzeit anhalten wird. Zum Auftakt gab es gegen Wolfsburg eine Schlappe, in Potsdam verlor das Team von Sven Kahlert am dritten Spieltag - doch dann kam die Wende: Nach dem 2:1 gegen den FCR 2001 Duisburg gab es sechs Siege in Folge. Das Team stabilisierte sich mehr und mehr, konnte sein Potenzial abrufen und ist noch in zwei Wettbewerben mit Titelaussichten dabei.

Das Überraschungsteam: Jung, frech, fröhlich und erfolgreich. So könnte man den Erfolg des SC 07 Bad Neuenahr auf einen Nenner bringen. Das Team um die beiden jungen, doch gleichwohl erfahrenen Nationalspielerinnen Lena Goeßling und Celia Okoyino da Mbabi überzeugte durch erfrischendes Auftreten und bietet einen Kader mit Perspektive. Bad Neuenahr hat mit 34 Treffern hinter dem 1. FFC Frankfurt die beste Torquote der Liga, Talente wie die U 19-Nationalspielerinnen Nicole Rolser und Ramona Petzelberger stehen für eine Mannschaft, die noch für die ein oder andere Überraschung sorgen könnte.

Die ewige Konstante: Vielleicht zählt sie, aufgrund ihrer unprätentiösen Art, zu den am meisten unterschätzten Spielerinnen der Frauen-Bundesliga: Kerstin Garefrekes, zweimalige Welt- und Europameisterin, sorgte mit ihren Treffern dafür, dass der 1. FFC Frankfurt wieder vom Titel träumen kann. 15-mal traf die Mittelfeldspielerin bislang, führt damit die Torjägerinnenliste vor der starken Inka Grings an - eine herausragende Leistung. Sollte es mit der Torjägerinnenkrone dieses Jahr klappen, Kerstin Garefrekes würde es mit einem Achselzucken hinnehmen. „Wichtig ist die Mannschaft, nicht ich“, sagt die 121-malige Nationalspielerin, die schon einmal beste Schützin der Saison wurde: 2004 mit 26 Treffern.

Die ewig Unbeständige? Zu Beginn der Saison machte sich ein Team in der Spitzengruppe breit, dem man die Rolle als Topmannschaft stets zugetraut hatte. Während es dem VfL Wolfsburg in den vergangenen Spielzeiten oft nicht gelang, sein Potenzial konstant über die Saison auszuschöpfen, schien es dieses Mal anders zu sein: Siege gegen Frankfurt und Potsdam katapultierten das Team bis in die Spitzengruppe der Liga. Doch der VfL musste erneut Rückschläge hinnehmen. Zwar konnte die Mannschaft um Toptorjägerin Martina Müller mit dem Erfolg gegen Duisburg noch einmal ein Ausrufezeichen setzen, vergab aber gegen vermeintlicht schwächere Mannschaften zu viele Punkte. Das anvisierte Saisonziel Platz vier bleibt aber in Reichweite.

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Die Ernüchterten: Der Herforder SV startete mit großen Hoffnungen in die Liga. Ernüchternd fällt jedoch das Zwischenfazit beim Aufsteiger aus: Nur ein Punkt wurde in elf Spielen geholt, schon acht Zähler trennen Herford vom ersten Nichtabstiegsplatz. Die Tordifferenz ist alarmierend: Neun Treffer erzielten die Westfälinnen, mussten dagegen 39 Gegentore hinnehmen - die schlechteste Bilanz der Liga. Nach neun Spielen ohne Punkte handelte die Vereinsspitze und entband Trainerin Tanja Schulte von ihren Aufgaben. Nachfolger Jürgen Prüfer fand bislang noch kein Mittel, um die Lage entscheidend zu verbessern.

Die Gefährdeten: Ebenfalls in Bedrängnis geriet überraschenderweise der FF USV Jena. Der Pokalfinalist von 2010 konnte nur zweimal gewinnen und zwei Unentschieden einfahren. Sieben Spiele wurden dagegen verloren. Nach den Zugängen der talentierten Laura Brosius, Anne Bartke und Caroline Schiewe hatte man die Thüringerinnen eigentlich nicht im Kampf um den Klassenverbleib erwartet.

Das Fazit: Es bleibt oben wie unten spannend. Zuschauen lohnt sich!

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Die Hälfte der Saison in der Frauen-Bundesliga ist absolviert. Eine Halbserie, die Fragen aufwirft: Welche Mannschaften überraschten, welche enttäuschten? Haben sich die Erwartungen in Sachen Titelkampf erfüllt, welche Teams müssen um den Klassenverbleib bangen?

Nach den ersten elf Spieltagen der WM-Saison wirft DFB.de einen Blick auf die Topteams und Abstiegskandidaten - der exklusive Hinrunden-Check.

Der Spannungsbogen: Ein spannendes Rennen hatten sich alle von der neuen Saison der Frauen-Bundesliga erhofft. Und die Liga hielt, was sie versprach. Ein Punkt trennt den aktuellen Deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam vom Zweiten 1. FFC Frankfurt. Dahinter lauert der FCR 2001 Duisburg mit fünf Punkten Abstand, auf Rang vier platziert ist der SC 07 Bad Neuenahr, dessen Rückstand zur Spitze sieben Zähler beträgt. Distanzen, die die Spannung im Meisterschaftskampf auch in der zweiten Saisonhälfte garantieren.

Die Gejagten: Sie sind Deutscher Meister und Champions-League-Sieger. In der vergangenen Saison machte der 1. FFC Turbine Potsdam den nationalen Titelgewinn klar, hatte am Schluss einen Vorsprung von fünf Punkten. Nun tun sich die Brandenburgerinnen mit ihrer Rolle als Gejagte schwer, konnten bislang aber die Angriffe der Konkurrenz stets abwehren. Nicht souverän, aber doch konstant. Der Druck ist für das Team von Bernd Schröder jedoch immens.

Die Verfolger: Nur schwer fanden sie in die Saison, und viele Beobachter sahen sich schon bestätigt, dass die Durststrecke des 1. FFC Frankfurt auch in der neuen Spielzeit anhalten wird. Zum Auftakt gab es gegen Wolfsburg eine Schlappe, in Potsdam verlor das Team von Sven Kahlert am dritten Spieltag - doch dann kam die Wende: Nach dem 2:1 gegen den FCR 2001 Duisburg gab es sechs Siege in Folge. Das Team stabilisierte sich mehr und mehr, konnte sein Potenzial abrufen und ist noch in zwei Wettbewerben mit Titelaussichten dabei.

Das Überraschungsteam: Jung, frech, fröhlich und erfolgreich. So könnte man den Erfolg des SC 07 Bad Neuenahr auf einen Nenner bringen. Das Team um die beiden jungen, doch gleichwohl erfahrenen Nationalspielerinnen Lena Goeßling und Celia Okoyino da Mbabi überzeugte durch erfrischendes Auftreten und bietet einen Kader mit Perspektive. Bad Neuenahr hat mit 34 Treffern hinter dem 1. FFC Frankfurt die beste Torquote der Liga, Talente wie die U 19-Nationalspielerinnen Nicole Rolser und Ramona Petzelberger stehen für eine Mannschaft, die noch für die ein oder andere Überraschung sorgen könnte.

Die ewige Konstante: Vielleicht zählt sie, aufgrund ihrer unprätentiösen Art, zu den am meisten unterschätzten Spielerinnen der Frauen-Bundesliga: Kerstin Garefrekes, zweimalige Welt- und Europameisterin, sorgte mit ihren Treffern dafür, dass der 1. FFC Frankfurt wieder vom Titel träumen kann. 15-mal traf die Mittelfeldspielerin bislang, führt damit die Torjägerinnenliste vor der starken Inka Grings an - eine herausragende Leistung. Sollte es mit der Torjägerinnenkrone dieses Jahr klappen, Kerstin Garefrekes würde es mit einem Achselzucken hinnehmen. „Wichtig ist die Mannschaft, nicht ich“, sagt die 121-malige Nationalspielerin, die schon einmal beste Schützin der Saison wurde: 2004 mit 26 Treffern.

Die ewig Unbeständige? Zu Beginn der Saison machte sich ein Team in der Spitzengruppe breit, dem man die Rolle als Topmannschaft stets zugetraut hatte. Während es dem VfL Wolfsburg in den vergangenen Spielzeiten oft nicht gelang, sein Potenzial konstant über die Saison auszuschöpfen, schien es dieses Mal anders zu sein: Siege gegen Frankfurt und Potsdam katapultierten das Team bis in die Spitzengruppe der Liga. Doch der VfL musste erneut Rückschläge hinnehmen. Zwar konnte die Mannschaft um Toptorjägerin Martina Müller mit dem Erfolg gegen Duisburg noch einmal ein Ausrufezeichen setzen, vergab aber gegen vermeintlicht schwächere Mannschaften zu viele Punkte. Das anvisierte Saisonziel Platz vier bleibt aber in Reichweite.

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Die Ernüchterten: Der Herforder SV startete mit großen Hoffnungen in die Liga. Ernüchternd fällt jedoch das Zwischenfazit beim Aufsteiger aus: Nur ein Punkt wurde in elf Spielen geholt, schon acht Zähler trennen Herford vom ersten Nichtabstiegsplatz. Die Tordifferenz ist alarmierend: Neun Treffer erzielten die Westfälinnen, mussten dagegen 39 Gegentore hinnehmen - die schlechteste Bilanz der Liga. Nach neun Spielen ohne Punkte handelte die Vereinsspitze und entband Trainerin Tanja Schulte von ihren Aufgaben. Nachfolger Jürgen Prüfer fand bislang noch kein Mittel, um die Lage entscheidend zu verbessern.

Die Gefährdeten: Ebenfalls in Bedrängnis geriet überraschenderweise der FF USV Jena. Der Pokalfinalist von 2010 konnte nur zweimal gewinnen und zwei Unentschieden einfahren. Sieben Spiele wurden dagegen verloren. Nach den Zugängen der talentierten Laura Brosius, Anne Bartke und Caroline Schiewe hatte man die Thüringerinnen eigentlich nicht im Kampf um den Klassenverbleib erwartet.

Das Fazit: Es bleibt oben wie unten spannend. Zuschauen lohnt sich!