Franz Beckenbauer: "Ich betrete kein Neuland"

Franz Beckenbauer ist am Freitag beim XXX1. UEFA-Kongress in Düsseldorf in das höchste Gremium des Weltfußballs, das FIFA-Exekutivkomitee gewählt worden. Nach seiner Wahl äußerte sich Beckenbauer im aktuellen Interview zu seinen Aufgaben und der Wahl von Michel Platini zum neuen UEFA-Präsidenten.

Frage: Herr Beckenbauer, nach Ihrer Wahl in das FIFA Exekutivkomitee, wie neu und unbekannt ist diese Aufgabe für Sie?

Franz Beckenbauer: Ich betrete mit Sicherheit kein Neuland, schließlich kenne ich die Mitglieder des Komitees seit nunmehr zehn Jahren. Seit der ersten Bewerbung für die WM und über die Zeit der Ausrichtung hinweg haben wir uns intensiv ausgetauscht. Ich freue mich darauf, weil das ein netter und illustrer Kreis aus der ganzen Welt ist. Mit ihnen zusammen, möchte ich im Fußball etwas bewirken, auch wenn ich noch nicht bis ins Detail weiß, wie die Aufgabe ausschauen wird. Aber das eine oder andere wird schon für mich zu tun sein.

Frage: Wie sehr hat Sie die Wahl von Michel Platini zum UEFA-Präsidenten überrascht?

Beckenbauer: Platini und seine Mannschaft haben vor der Wahl sehr gute Arbeit geleistet. Es war abzusehen, dass die Abstimmung sehr eng ausfallen wird. Mir tut der Mensch Lennart Johansson leid, weil er soviel für den Fußball geleistet hat, insbesondere für den europäischen Fußball. Wenn man dann am Ende des Tages so ausscheiden muss, tut das sehr weh. Auf der anderen Seite handelt es sich um eine demokratische Wahl mit einem objektiven Ergebnis. Mit dem neuen UEFA-Präsidenten steht ein großer Fußballer an der Spitze des europäischen Fußballs. Jetzt muss man sehen, was er zustande bringt. Es steht nicht das Schicksal eines Einzelnen im Mittelpunkt, sondern das Wohl und Wehe des Fußballs insgesamt.

Frage: Wie sehen Sie konkret Ihre Aufgabe bei der FIFA?

Beckenbauer: Ich weiß noch nicht, was alles auf mich zukommt. FIFA-Exekutivmitglieder sind oft auch Vorsitzende der einen oder anderen Fachkommission. Mal schauen, welche Kommission mir zugedacht ist. Hier muss ich mich mit dem FIFA-Präsidenten oder dem Generalsekretär absprechen.

Frage: Wie beurteilen Sie die Rede von FIFA-Präsident Joseph S. Blatter, als er unmittelbar vor der Wahl Platinis deutlich Partei für den Franzosen ergriff?

Beckenbauer: Das ist bei vielen Kongressteilnehmern, so glaube ich, nicht so gut angekommen. Da hat sich Sepp Blatter einfach zu weit aus dem Fenster gelehnt. Aber er ist nun mal der FIFA-Präsident, der ranghöchste Repräsentant des Weltfußballs. Vielleicht hat er damit auch für solche Fälle eine Sonderstellung. Geholfen hat es Lennart Johansson jedenfalls nicht. Bei der WM haben wir hervorragend mit Blatter zusammengearbeitet, daran wird sich von meiner Seite auch in Zukunft nichts ändern. Wichtig ist bei allen Dingen, dass der Fußball im Mittelpunkt steht.

[wt/th]

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Franz Beckenbauer ist am Freitag beim XXX1. UEFA-Kongress in Düsseldorf in das höchste Gremium des Weltfußballs, das FIFA-Exekutivkomitee gewählt worden. Nach seiner Wahl äußerte sich Beckenbauer im aktuellen Interview zu seinen Aufgaben und der Wahl von Michel Platini zum neuen UEFA-Präsidenten.



Frage: Herr Beckenbauer, nach Ihrer Wahl in das FIFA Exekutivkomitee, wie neu und unbekannt ist diese Aufgabe für Sie?



Franz Beckenbauer: Ich betrete mit Sicherheit kein Neuland, schließlich kenne ich die Mitglieder des Komitees seit nunmehr zehn Jahren. Seit der ersten Bewerbung für die WM und über die Zeit der Ausrichtung hinweg haben wir uns intensiv ausgetauscht. Ich freue mich darauf, weil das ein netter und illustrer Kreis aus der ganzen Welt ist. Mit ihnen zusammen, möchte ich im Fußball etwas bewirken, auch wenn ich noch nicht bis ins Detail weiß, wie die Aufgabe ausschauen wird. Aber das eine oder andere wird schon für mich zu tun sein.



Frage: Wie sehr hat Sie die Wahl von Michel Platini zum UEFA-Präsidenten überrascht?



Beckenbauer: Platini und seine Mannschaft haben vor der Wahl sehr gute Arbeit geleistet. Es war abzusehen, dass die Abstimmung sehr eng ausfallen wird. Mir tut der Mensch Lennart Johansson leid, weil er soviel für den Fußball geleistet hat, insbesondere für den europäischen Fußball. Wenn man dann am Ende des Tages so ausscheiden muss, tut das sehr weh. Auf der anderen Seite handelt es sich um eine demokratische Wahl mit einem objektiven Ergebnis. Mit dem neuen UEFA-Präsidenten steht ein großer Fußballer an der Spitze des europäischen Fußballs. Jetzt muss man sehen, was er zustande bringt. Es steht nicht das Schicksal eines Einzelnen im Mittelpunkt, sondern das Wohl und Wehe des Fußballs insgesamt.



Frage: Wie sehen Sie konkret Ihre Aufgabe bei der FIFA?



Beckenbauer: Ich weiß noch nicht, was alles auf mich zukommt. FIFA-Exekutivmitglieder sind oft auch Vorsitzende der einen oder anderen Fachkommission. Mal schauen, welche Kommission mir zugedacht ist. Hier muss ich mich mit dem FIFA-Präsidenten oder dem Generalsekretär absprechen.



Frage: Wie beurteilen Sie die Rede von FIFA-Präsident Joseph S. Blatter, als er unmittelbar vor der Wahl Platinis deutlich Partei für den Franzosen ergriff?



Beckenbauer: Das ist bei vielen Kongressteilnehmern, so glaube ich, nicht so gut angekommen. Da hat sich Sepp Blatter einfach zu weit aus dem Fenster gelehnt. Aber er ist nun mal der FIFA-Präsident, der ranghöchste Repräsentant des Weltfußballs. Vielleicht hat er damit auch für solche Fälle eine Sonderstellung. Geholfen hat es Lennart Johansson jedenfalls nicht. Bei der WM haben wir hervorragend mit Blatter zusammengearbeitet, daran wird sich von meiner Seite auch in Zukunft nichts ändern. Wichtig ist bei allen Dingen, dass der Fußball im Mittelpunkt steht.