Frankfurts Trainer Kahlert: "Potenzial selten abgerufen"

Enttäuschung nach dem zweiten verlorenen Finale innerhalb einer Woche. Nach dem DFB-Pokal-Finale gegen Bayern München (0:2) hat der 1. FFC Frankfurt auch gegen Olympique Lyon das Endspiel der Champions League verloren. Frankfurts Trainer Sven Kahlert spricht im Interview über Fehler im Spiel gegen Lyon, Tränen in der Kabine und über Änderungen in der kommenden Spielzeit.

Frage: Sven Kahlert, wie bewerten Sie das 0:2 Ihrer Mannschaft im Champions-League-Finale gegen Olympique Lyon?

Sven Kahlert: Olympique Lyon hat das Finale verdient gewonnen. Wir sind an unserer eigenen Abschlussschwäche und an den Stärken von Lyon gescheitert. Wir haben zwei grobe Fehler gemacht und haben den einen Fehler, den Lyon Ende der ersten Hälfte gemacht hat, nicht genutzt. Aber auch danach waren wir noch überzeugt, dass wir zwei Tore schießen können. Aber uns fehlten klare Abschlüsse. Wenn du keine Tore machst, kannst du ein Finale eben nicht gewinnen.

Frage: Wie bauen Sie die Mannschaft jetzt wieder auf?

Kahlert: Alle sind sehr enttäuscht. Wir haben gesehen, dass viele Spielerinnen geweint haben vor Enttäuschung. Sie haben binnen kurzer Zeit das zweite Finale verloren. Da ist es unglaublich schwer, die richtigen Worte zu finden. Wir haben noch zwei Bundesliga-Spieltage zu spielen und werden alles dafür tun, die minimale, theoretische Chance auf Platz zwei noch zu nutzen, dafür müssen wir am Sonntag aber bereits wieder drei Punkte holen.

Frage: Sie haben gegen Lyon Dzsenifer Marozsan im Sturmzentrum eingesetzt, die eigentlich Spielmacherin ist. Im Pokalfinale war mit Fatmire Bajramaj auf der Position ein ähnliches Konzept gescheitert. Wieso haben Sie sich für diese Aufstellung entschieden?

Kahlert: Wir wollten eine Anspielstation in der Tiefe haben, mit zwei Mitspielerinnen auf den Halbpositionen, die immer wieder in die Schnittstellen der Abwehr ziehen. Da ist aber vieles nur Stückwerk geblieben. Vielleicht wäre Stürmerin Jessica Landström eine Brecherin gewesen, aber Ana-Maria Crnogorcevic hat mich im Training mehr überzeugt.

Frage: Olympique stand jetzt dreimal in Folge im Endspiel und hat zum zweiten Mal den Pokal geholt. Wird diese Mannschaft für die nächsten Jahre den Ton im Vereinsfußball der Frauen angeben?



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Enttäuschung nach dem zweiten verlorenen Finale innerhalb einer Woche. Nach dem DFB-Pokal-Finale gegen Bayern München (0:2) hat der 1. FFC Frankfurt auch gegen Olympique Lyon das Endspiel der Champions League verloren. Frankfurts Trainer Sven Kahlert spricht im Interview über Fehler im Spiel gegen Lyon, Tränen in der Kabine und über Änderungen in der kommenden Spielzeit.

Frage: Sven Kahlert, wie bewerten Sie das 0:2 Ihrer Mannschaft im Champions-League-Finale gegen Olympique Lyon?

Sven Kahlert: Olympique Lyon hat das Finale verdient gewonnen. Wir sind an unserer eigenen Abschlussschwäche und an den Stärken von Lyon gescheitert. Wir haben zwei grobe Fehler gemacht und haben den einen Fehler, den Lyon Ende der ersten Hälfte gemacht hat, nicht genutzt. Aber auch danach waren wir noch überzeugt, dass wir zwei Tore schießen können. Aber uns fehlten klare Abschlüsse. Wenn du keine Tore machst, kannst du ein Finale eben nicht gewinnen.

Frage: Wie bauen Sie die Mannschaft jetzt wieder auf?

Kahlert: Alle sind sehr enttäuscht. Wir haben gesehen, dass viele Spielerinnen geweint haben vor Enttäuschung. Sie haben binnen kurzer Zeit das zweite Finale verloren. Da ist es unglaublich schwer, die richtigen Worte zu finden. Wir haben noch zwei Bundesliga-Spieltage zu spielen und werden alles dafür tun, die minimale, theoretische Chance auf Platz zwei noch zu nutzen, dafür müssen wir am Sonntag aber bereits wieder drei Punkte holen.

Frage: Sie haben gegen Lyon Dzsenifer Marozsan im Sturmzentrum eingesetzt, die eigentlich Spielmacherin ist. Im Pokalfinale war mit Fatmire Bajramaj auf der Position ein ähnliches Konzept gescheitert. Wieso haben Sie sich für diese Aufstellung entschieden?

Kahlert: Wir wollten eine Anspielstation in der Tiefe haben, mit zwei Mitspielerinnen auf den Halbpositionen, die immer wieder in die Schnittstellen der Abwehr ziehen. Da ist aber vieles nur Stückwerk geblieben. Vielleicht wäre Stürmerin Jessica Landström eine Brecherin gewesen, aber Ana-Maria Crnogorcevic hat mich im Training mehr überzeugt.

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Frage: Olympique stand jetzt dreimal in Folge im Endspiel und hat zum zweiten Mal den Pokal geholt. Wird diese Mannschaft für die nächsten Jahre den Ton im Vereinsfußball der Frauen angeben?

Kahlert: Das ist schwer zu sagen. Ich weiß nicht, ob sie dominieren werden. Sie sind aber eine Topmannschaft, die sehr eingespielt ist, weil sie seit über zwei Jahren in der Formation zusammenspielt. Aber der Konkurrenzkampf in Europa ist allgemein größer geworden.

Frage: Was waren für Sie die Hauptgründe, warum Ihre Mannschaft so eine wechselhafte Saison gespielt hat?

Kahlert: Jetzt Ausreden zu suchen, ist schwer. Die Mannschaft hat ihr Potenzial ganz selten abgerufen. Sicher darf man die Verletzung von Kim Kulig, die fast gar nicht spielen konnte, nicht vergessen. Auch von Fatmire Bajramaj hatten wir uns mehr erwartet, sie war selbst enttäuscht. Wir werden nach der Saison sehen, was wir verändern können und wollen, vielleicht auch im taktischen Bereich, und werden wohl ein paar Sachen verändern, in der Organisation, in den Abläufen, auch im Umfeld.