Frankfurt verliert Finale, Lyon jubelt erneut

Ein kleiner Funken Hoffnung erlosch kurz vor der Pause, als Behringer wenigstens hätte verkürzen können (45.). Kerstin Garefrekes legte den Ball geschickt nach innen auf die mitgelaufene Behringer, deren zu unplatzierter Schuss aus kurzer Distanz aber von Lyons Torhüterin Sarah Bouhaddi pariert wurde.

In der zweiten Halbzeit bäumten sich die Hessinnen nochmal auf, Trainer Kahlert brachte Ana Maria Crnogorevic als zweite Spitze neben Dzsenifer Marozsan - doch eine richtig gute Chance, wenigstens den Anschlusstreffer zu erzielen, ergab sich nicht mehr.

[rs/sid]


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Die Fußball-Frauen des 1. FFC Frankfurt haben das Champions-League-Finale verloren. Im Endspiel im Münchner Olympiastadion unterlag das Team von Trainer Sven Kahlert gegen Titelverteidiger Olympique Lyon trotz Leistungssteigerung gegenüber dem DFB-Pokal-Finale 0:2 (0:2).

Vor der stimmungsvollen Rekordkulisse von 50.212 Zuschauern, unter denen auch UEFA-Präsident Michel Platini, DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sowie die Bosse des FC Bayern Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß saßen, verloren die Frankfurterinnen am Ende verdient gegen ein starkes Olympique Lyon. Den ersten Treffer erzielte Eugénie Le Sommer (15.) durch einen Foulelfmeter, welcher von Nationalspielerin Melanie Behringer verursacht wurde, den zweiten Treffer erzielte die französische Nationalspielerin Camille Abily (28.).

"Wenn man keine Tore schießt, kann man auch kein Finale gewinnen"

"Wir haben den einen Fehler von Lyon nicht ausgenutzt", meinte Trainer Sven Kahlert. "Wir haben akribisch auf diesen Tag hingearbeitet und wollten wenigstens diesen, den größten Titel nach Frankfurt holen. Aber wenn man in so Spielen wie heute keine Tore schießt, kann man auch kein Finale gewinnen", sagte Nationalspielerin Sandra Smisek. "Wir müssen nach vorne schauen. Wir sind langfsritig gut aufgestellt. Der FFC Frankfurt wird es verkraften, zwei Finals verloren zu haben", sagte Manager Siegfried Dietrich, der sich zumindest über ein Trostpflaster von 200.000 Euro freuen durfte. Lyon erhielt 250.000 Euro und ist zudem die erste Mannschaft, die den Champions-League-Titel verteidigte.

Ohne die verletzte Lira Bajramai, nach wie vor auch ohne Stammtorhüterin Nadine Angerer sowie Kim Kulig, hatte der siebenmalige Deutsche Meister stark begonnen. Bei strahlendem Sonnenschein suchten die Hessinen ihr Heil von Beginn an in der Offensive - und dies ohne eine gelernte Angreiferin und gegen die wohl beste europäische Mannschaft, die im laufenden Wettbewerb erst ein Gegentor bekommen hatte. Nach fünf Minuten trat Melanie Behringer gleich vier Eckbälle nacheinander, einer flog direkt auf das Tor und bereitete Torhüterin Sarah Bouhaddi einige Schwierigkeiten.

Große Chancen erspielte sich die Frankfurterinnen, die am vergangenen Samstag das Pokalfinale gegen die Frauen des FC Bayern verloren hatten (0:2), allerdings nicht. Stattdessen gerieten sie in Rückstand. Behringer verlor den Ball an der Strafraumgrenze an Shirley Cruz Trana - und zog die Frau aus Costa Rica dann im Strafraum zu Boden. Eugénie Le Sommer verwandelte den fälligen Strafstoß problemlos (15.).

Sehenswerter Treffer von Camille Abily

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Eine Viertelstunde später hatte Frankfurt beim Kopfball der schwedischen Nationalspielerin Lotta Schelin an den Pfosten zunächst noch Glück (25.) - kurze Zeit später aber stand es dann 0:2. Desirée Schumann lief bei einem langen Pass weit aus ihrem Tor heraus, köpfte den Ball hinter der Strafraumlinie weg - allerdings genau auf den Fuß von Camille Abily, die technisch elegant mit der Innenseite volley aus 25 Metern ins verlassene Tor traf (28.).

Ein kleiner Funken Hoffnung erlosch kurz vor der Pause, als Behringer wenigstens hätte verkürzen können (45.). Kerstin Garefrekes legte den Ball geschickt nach innen auf die mitgelaufene Behringer, deren zu unplatzierter Schuss aus kurzer Distanz aber von Lyons Torhüterin Sarah Bouhaddi pariert wurde.

In der zweiten Halbzeit bäumten sich die Hessinnen nochmal auf, Trainer Kahlert brachte Ana Maria Crnogorevic als zweite Spitze neben Dzsenifer Marozsan - doch eine richtig gute Chance, wenigstens den Anschlusstreffer zu erzielen, ergab sich nicht mehr.