Frankfurt feiert Last-Minute-Sieg in Essen

Mit einem Last-Minute-Sieg behält der 1. FFC Frankfurt die Tabellenführung der Frauen-Bundesliga. Die japanische Nationalspielerin Kozue Ando sorgte mit ihrem Treffer in der 91. Minute für einen viel umjubelten 2:1-Erfolg bei der SGS Essen. Damit bleibt Frankfurt einen Zähler vor Turbine Potsdam.

Frankfurt war von Beginn an das druckvollere Team. Nationalspielerin Celia Sasic tauchte bereits in der zweiten Minute vor dem Gehäuse von SGS-Schlussfrau Lisa Weiß auf, scheiterte jedoch freistehend. Melanie Behringer (8.) hatte mit einem Distanzschuss die nächste Möglichkeit zur Führung. Ihr Versuch streifte nur knapp am Tor vorbei. Danach wurde es gleich zweimal aufregend: Essen forderte nach einem tollem Solo von Sara Doorsoun-Khajeh Elfmeter (16.). Die Pfeife der Schiedsrichterin blieb jedoch stumm. Kerstin Garefrekes wiederum setzte einen Kopfball an die Unterlatte des Tores, von wo dieser auf die Linie sprang - kein Tor (35.). Besser machte es dann auf der Gegenseite Charline Hartmann, die eine Hereingabe von der rechte Seite zur Führung für Essen einköpfte (45.).

In der zweiten Halbzeit erhöhte die Mannschaft von FFC-Trainer Colin Bell dann nochmal den Druck. Folgerichtig erzielte Garefrekes mit ihrem achten Saisontreffer den verdienten Ausgleich (54.). Lira Alushi hatte nur zehn Minuten später die Führung auf dem Fuß, doch ihr Schuss auch acht Metern wurde im letzten Moment von Lena Ostermaier abgeblockt (63.). Die Nationalspielerin hatte auch die nächste Möglichkeit: Nach schönem Solo drang sie in den Strafraum ein, schoss jedoch zu unplatziert (71.). Auch Garefrekes' Kopfball konnte Weiß parieren (83.). In der Schlussminute machte es Kozue Ando dann besser. Die japanische Nationalspielerin markierte mit ihrem fünften Saisontreffer den 2:1-Endstand (90.+1).

Trainer Colin Bell war nach dem Schlusspfiff sichtlich erleichtert: "Wir sind bis zum Schluss dran geblieben und haben an den Sieg geglaubt. Kompliment aber auch an Essen. Sie haben uns das Leben schwer gemacht, aber dennoch war der Sieg unterm Strich hochverdient."

Wolfsburg bleibt erster Verfolger des Spitzenduos

Triplesieger VfL Wolfsburg konnte sich nach dem jüngsten 1:3 beim FC Bayern München wieder rehabilitieren. Die "Wölfinnen" siegten gegen Jena 3:2 (2:0). Die Treffer erzielten Martina Müller (28.) sowie die Nationalspielerinnen Alexandra Popp (35.) und Lena Goeßling (83.). Julia Arnold (85.) und Carolin Schiewe (88.) sorgten nochmal kurz für Spannung. Mit dem Erfolg bleibt Wolfsburg in Schlagdistanz zu den beiden Mannschaften an der Spitze und darf weiter auf die Champions-League-Qualifikation hoffen.

Ebenfalls noch theoretische Chancen auf diesen Wettbewerb in der kommenden Saison hat der FC Bayern. Die Münchnerinnen gewannen ihre Partie gegen den SC Freiburg 2:0 (1:0). Sarah Hagen (28.) und Katharina Baunach (87.) erzielten die Treffer. Die Mannschaft aus dem Breisgau bleibt dagegen im unteren Teil der Tabelle stecken.

Bayer 04 Leverkusen konnte im dritten Versuch in dieser Saison erstmals gegen Aufsteiger BV Cloppenburg gewinnen. Nach einem torlosen Remis im Hinspiel sowie der Niederlage im DFB-Pokal, behielt die Werkself diesmal mit 4:1 (2:1) die Oberhand. Lisa Schwab (24., 83.), Francesca Weber (35.) sowie Turid Knaak (87.) trafen für die Gastgeberinnen. Leverkusens Torfrau Anna Klink musste mit einer Roten Karte den Platz verlassen (39.). Den fälligen Strafstoß verwandelte Mandy Islacker (41.) zum zwischenzeitlichen 1:2. In der 70. Minute musste schließlich auch Cloppenburgs Imke Wüppenhorst mit einer Gelb-Roten Karte runter.

Potsdam übernimmt nach Schützenfest Tabellenführung

Der 1. FFC Turbine Potsdam hat mit einem überzeugenden Erfolg gegen Schlusslicht Sindelfingen seine Meisterschaftsambitionen untermauert und die Tabellenführung vom 1. FFC Frankfurt übernommen. Das Team von Trainer Bernd Schröder siegte am Sonntagvormittag im heimischen Karl-Lieberknecht-Stadion vor 1380 Zuschauern mit 12:0 (5:0) gegen chancenlose Gegner.

Den Torreigen eröffnete U 20-Nationalspielerin Pauline Bremer in der 20. Spielminute mit dem 1:0. Innerhalb von 19 Minuten schraubten die Stürmerinnen Genoveva Anonma (28., 39.) und Asano Nagasoto (31., 33.) das Ergebnis in einer einseitigen Partie weiter in die Höhe. Auch in der zweiten Halbzeit blieb Potsdam dominant: Anonma traf kurz nach Wiederanpfiff zum 6:0 (47.), Julia Simic erhöhte mit einem Doppelpack auf 8:0 (58., 60.), ehe wieder Anonma das 9:0 erzielte (63.). Natasa Andonova (77.) und Anonma mit ihren Treffern fünf und sechs (83., 86.) sorgten schließlich für den 12:0-Endstand. Während Potsdam somit weiter im Rennen um die Meisterschaft bleibt, steht Sindelfingen mit nur einem Punkt auf dem letzten Tabellenplatz.

Hoffenheim in Unterzahl zum Remis

Zeitgleich hat sich die TSG 1899 Hoffenheim nach dem Erfolg aus der vergangenen Woche in Sindelfingen zumindest vorerst weiter von den Abstiegrängen absetzen können. Die Kraichgauerinnen trennten sich vor heimischer Kulisse 1:1 (0:0) vom MSV Duisburg. Die Führung für die "Zebras" erzielte Vanessa Wahlen (50.). Hoffenheims Abwehrspielerin Matida Giehl musste im Anschluss den Platz vorzeitig mit einer Gelb-Roten Karte verlassen (51.). Doch Leonie Keilbach rettete den Gastgebern mit ihrem Tor noch einen Punkt (69.).