Frankenderby geht in die 259. Runde

Das 259. fränkische Derby zwischen der SpVgg Greuther Fürth und dem 1. FC Nürnberg steht am sechsten Spieltag der 2. Bundesliga im Mittelpunkt des Interesses. Beide Kontrahenten sind nicht optimal aus den Startlöchern gekommen, umso wichtiger wäre ein Sieg im Prestigeduell heute (ab 13.30 Uhr, live auf Sky). DFB.de macht den Faktencheck.

Die Bilanz: Erfolgstechnisch hat der Club die Nase mit seinen neun Meistertiteln und vier Pokalsiegen gegenüber den Fürthern mit "nur" drei Deutschen Meisterschaften zwar vorne, das hilft den Nürnbergern aber nichts, wenn es um die Duelle der letzten knapp zwanzig Jahre geht. Denn seit des Zusammenschlusses der SpVgg Fürth mit dem TSV Vestenbergsgreuth im Juli 1996 hat die nun als Greuther Fürth firmierende Spielvereinigung im direkten Vergleich das bessere Ende für sich. Zahlen gefällig? Insgesamt gelangen dem FCN in 18 Aufeinandertreffen gerade einmal drei Siege, den letzten und einzigen am Fürther Ronhof sicherte am 6. Oktober 1997 Martin Driller mit seinem Tor zum 0:1-Endstand. Die folgenden sechs Versuche der Clubberer blieben sieglos.

Böse Erinnerungen: Im letzten Gastspiel erlebte der Club beim 1:5 gegen die Spielvereinigung eine veritable Demütigung. Zweimal Abdul Rahman Baba, Goran Sukalo, Tom Weilandt und Robert Zulj schossen bei einem Gegentor von Javier Pinola den höchsten Fürther Sieg seit Gründung der Bundesliga heraus.

Anekdoten: In den bislang 258 Vergleichen seit dem ersten Duell im Jahre 1904 gewannen 137 mal die Nürnberger, 72 mal die Fürther und 47 mal endete das Spiel unentschieden. Zwei weitere Spiele wurden abgebrochen. Die Rivalität zwischen den beiden Nachbarstädten war schon früh so groß, dass 1924 bei der Anreise zu einem Länderspiel in den Niederlanden, bei dem die Nationalmannschaft ausschließlich aus Nürnberger und Fürther Spielern bestand, gesonderte Zugabteile vonnöten waren. Am 6. Oktober 1929 wurde es handfest: 87 Freistöße und drei Platzverweise wurden beim 1:1 im Derby vermerkt. Die Presse schrieb: "Von einem 'Verlauf' kann man wohl nicht gut sprechen. Wohl aber von einer 'Verhauerei'. Von einer Holzauktion. Von einem Ereignis, über das man am besten gleich zwei Mäntel der christlichen Nächstenliebe deckt."

Die Formkurve: Beide Mannschaften sind in der Liga noch nicht wirklich ins Rollen gekommen. Nürnberg gelang zuletzt mit dem 1:0 gegen Düsseldorf ein wichtiger Dreier nach zuvor nur einem Punkt aus zwei Spielen. In der Tabelle sprang der Club mit jetzt sieben Zählern auf Rang zehn. Auch die Fürther stoppten ihren Abwärtstrend mit einem Last-Minute-Tor von Marco Stiepermann zum 2:2 in Duisburg und sind mit fünf Punkten 13.. Zuvor war das Kleeblatt mit einem Sieg gegen Karlsruhe und einem Remis in Leipzig zwar gut aus den Startlöchern gekommen, hatten danach aber in St. Pauli und gegen den FSV Frankfurt Pleiten kassiert. "Es geht für uns wie in jedem anderen Spiel um die drei Punkte, aber wenn man sieht, wie das Umfeld dem Spiel entgegenfiebert, ist das natürlich schon etwas Besonderes", weiß Nürnbergs Neuzugang Hanno Behrens. Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck fordert im Derby eine gewisse "Drecksau-Mentalität" von seiner Mannschaft, wie er im Kicker zitiert wird. "Diese Eigenschaft kann man nicht trainieren, aber Strategien entwickeln", erklärt Ruthenbeck.

Personalien: Greuther Fürth muss im Derby in Ilir Azemi (Reha nach Autounfall), Zsolt Korcsmar (Kreuzbandriss), Zhi Gin Lam (Syndesmoseriss) und Johannes Wurtz (Bänderriss im Sprunggelenk) auf vier Langzeitverletzte verzichten. Beim Club arbeitet Jürgen Mössmer nach seinem Knorpelschaden an seinem Comeback, ansonsten hat Trainer René Weiler alle Mann an Bord. Oder auch nicht: Drei Spieler wurden vom Coach bis auf weiteres aus dem Kader des FCN gestrichen. Jakub Sylvestr, Robert Koch und Stefan Kutschke trainieren erst einmal individuell.

[sid/js]

Das 259. fränkische Derby zwischen der SpVgg Greuther Fürth und dem 1. FC Nürnberg steht am sechsten Spieltag der 2. Bundesliga im Mittelpunkt des Interesses. Beide Kontrahenten sind nicht optimal aus den Startlöchern gekommen, umso wichtiger wäre ein Sieg im Prestigeduell heute (ab 13.30 Uhr, live auf Sky). DFB.de macht den Faktencheck.

Die Bilanz: Erfolgstechnisch hat der Club die Nase mit seinen neun Meistertiteln und vier Pokalsiegen gegenüber den Fürthern mit "nur" drei Deutschen Meisterschaften zwar vorne, das hilft den Nürnbergern aber nichts, wenn es um die Duelle der letzten knapp zwanzig Jahre geht. Denn seit des Zusammenschlusses der SpVgg Fürth mit dem TSV Vestenbergsgreuth im Juli 1996 hat die nun als Greuther Fürth firmierende Spielvereinigung im direkten Vergleich das bessere Ende für sich. Zahlen gefällig? Insgesamt gelangen dem FCN in 18 Aufeinandertreffen gerade einmal drei Siege, den letzten und einzigen am Fürther Ronhof sicherte am 6. Oktober 1997 Martin Driller mit seinem Tor zum 0:1-Endstand. Die folgenden sechs Versuche der Clubberer blieben sieglos.

Böse Erinnerungen: Im letzten Gastspiel erlebte der Club beim 1:5 gegen die Spielvereinigung eine veritable Demütigung. Zweimal Abdul Rahman Baba, Goran Sukalo, Tom Weilandt und Robert Zulj schossen bei einem Gegentor von Javier Pinola den höchsten Fürther Sieg seit Gründung der Bundesliga heraus.

Anekdoten: In den bislang 258 Vergleichen seit dem ersten Duell im Jahre 1904 gewannen 137 mal die Nürnberger, 72 mal die Fürther und 47 mal endete das Spiel unentschieden. Zwei weitere Spiele wurden abgebrochen. Die Rivalität zwischen den beiden Nachbarstädten war schon früh so groß, dass 1924 bei der Anreise zu einem Länderspiel in den Niederlanden, bei dem die Nationalmannschaft ausschließlich aus Nürnberger und Fürther Spielern bestand, gesonderte Zugabteile vonnöten waren. Am 6. Oktober 1929 wurde es handfest: 87 Freistöße und drei Platzverweise wurden beim 1:1 im Derby vermerkt. Die Presse schrieb: "Von einem 'Verlauf' kann man wohl nicht gut sprechen. Wohl aber von einer 'Verhauerei'. Von einer Holzauktion. Von einem Ereignis, über das man am besten gleich zwei Mäntel der christlichen Nächstenliebe deckt."

Die Formkurve: Beide Mannschaften sind in der Liga noch nicht wirklich ins Rollen gekommen. Nürnberg gelang zuletzt mit dem 1:0 gegen Düsseldorf ein wichtiger Dreier nach zuvor nur einem Punkt aus zwei Spielen. In der Tabelle sprang der Club mit jetzt sieben Zählern auf Rang zehn. Auch die Fürther stoppten ihren Abwärtstrend mit einem Last-Minute-Tor von Marco Stiepermann zum 2:2 in Duisburg und sind mit fünf Punkten 13.. Zuvor war das Kleeblatt mit einem Sieg gegen Karlsruhe und einem Remis in Leipzig zwar gut aus den Startlöchern gekommen, hatten danach aber in St. Pauli und gegen den FSV Frankfurt Pleiten kassiert. "Es geht für uns wie in jedem anderen Spiel um die drei Punkte, aber wenn man sieht, wie das Umfeld dem Spiel entgegenfiebert, ist das natürlich schon etwas Besonderes", weiß Nürnbergs Neuzugang Hanno Behrens. Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck fordert im Derby eine gewisse "Drecksau-Mentalität" von seiner Mannschaft, wie er im Kicker zitiert wird. "Diese Eigenschaft kann man nicht trainieren, aber Strategien entwickeln", erklärt Ruthenbeck.

Personalien: Greuther Fürth muss im Derby in Ilir Azemi (Reha nach Autounfall), Zsolt Korcsmar (Kreuzbandriss), Zhi Gin Lam (Syndesmoseriss) und Johannes Wurtz (Bänderriss im Sprunggelenk) auf vier Langzeitverletzte verzichten. Beim Club arbeitet Jürgen Mössmer nach seinem Knorpelschaden an seinem Comeback, ansonsten hat Trainer René Weiler alle Mann an Bord. Oder auch nicht: Drei Spieler wurden vom Coach bis auf weiteres aus dem Kader des FCN gestrichen. Jakub Sylvestr, Robert Koch und Stefan Kutschke trainieren erst einmal individuell.