Frank Lampard: "Die Deutschen haben mich immer frustriert"

Frank Lampard wird den FC Chelsea am Samstagabend beim Champions-League-Endspiel gegen Bayern München (ab 20.45 Uhr, live in Sat.1 und bei Sky) als Kapitän aufs Feld führen.

Im Interview spricht der Stellvertreter von John Terry - dieser fehlt wegen seiner Tätlichkeit beim 2:2 im Halbfinalrückspiel beim FC Barcelona gesperrt - über das "Schlachtfeld" Mittelfeld, die Qualitäten des FC Bayern und über seine Ehrfucht vor deutschen Fußballern.

Frage: Frank Lampard, ganz München, ganz Fußball-Deutschland fiebert diesem Endspiel entgegen. Denken Sie auch in jeder freien Minute an den 19. Mai?

Frank Lampard: Na ja, nicht gerade in jeder Minute. Aber es hat schon von meinen Gedanken Besitz ergriffen, von unser aller Gedanken, weil wir in der Premier League so eine schwache Saison hatten. Keiner hat uns zugetraut, das Finale zu erreichen. Und wir waren ja schon mehrfach weg vom Fenster, gegen Neapel, gegen Barcelona. Deshalb können wir das jetzt noch mehr genießen.

Frage: Im Achtelfinale machte Chelsea gegen Neapel eine 1:3-Niederlage wett...

Lampard: Das Rückspiel war der Wendepunkt der Saison. Wir sind erfahren genug, um zu wissen, dass sich im Fußball alles binnen Sekunden ändern kann. Aus der Asche auf den Gipfel oder umgekehrt binnen einer Sekunde - das ist die Natur dieses Spiels. Ich wusste und wir wussten immer, dass wir die Qualität hatten, so weit zu kommen.

Frage: Jetzt sind Sie da, in München. Worauf wird es am Samstag ankommen?

Lampard: Wir müssen denselben Glauben, den gleichen Teamgeist an den Tag legen wie in Barcelona. Dann haben wir die Fähigkeiten und die Spieler, um zu gewinnen. Es ist schön und gut, dass wir Barcelona geschlagen haben. Aber wenn wir das Endspiel verlieren, werden die Leute das schnell vergessen haben.



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Frank Lampard wird den FC Chelsea am Samstagabend beim Champions-League-Endspiel gegen Bayern München (ab 20.45 Uhr, live in Sat.1 und bei Sky) als Kapitän aufs Feld führen.

Im Interview spricht der Stellvertreter von John Terry - dieser fehlt wegen seiner Tätlichkeit beim 2:2 im Halbfinalrückspiel beim FC Barcelona gesperrt - über das "Schlachtfeld" Mittelfeld, die Qualitäten des FC Bayern und über seine Ehrfucht vor deutschen Fußballern.

Frage: Frank Lampard, ganz München, ganz Fußball-Deutschland fiebert diesem Endspiel entgegen. Denken Sie auch in jeder freien Minute an den 19. Mai?

Frank Lampard: Na ja, nicht gerade in jeder Minute. Aber es hat schon von meinen Gedanken Besitz ergriffen, von unser aller Gedanken, weil wir in der Premier League so eine schwache Saison hatten. Keiner hat uns zugetraut, das Finale zu erreichen. Und wir waren ja schon mehrfach weg vom Fenster, gegen Neapel, gegen Barcelona. Deshalb können wir das jetzt noch mehr genießen.

Frage: Im Achtelfinale machte Chelsea gegen Neapel eine 1:3-Niederlage wett...

Lampard: Das Rückspiel war der Wendepunkt der Saison. Wir sind erfahren genug, um zu wissen, dass sich im Fußball alles binnen Sekunden ändern kann. Aus der Asche auf den Gipfel oder umgekehrt binnen einer Sekunde - das ist die Natur dieses Spiels. Ich wusste und wir wussten immer, dass wir die Qualität hatten, so weit zu kommen.

Frage: Jetzt sind Sie da, in München. Worauf wird es am Samstag ankommen?

Lampard: Wir müssen denselben Glauben, den gleichen Teamgeist an den Tag legen wie in Barcelona. Dann haben wir die Fähigkeiten und die Spieler, um zu gewinnen. Es ist schön und gut, dass wir Barcelona geschlagen haben. Aber wenn wir das Endspiel verlieren, werden die Leute das schnell vergessen haben.

Frage: Über der Champions League scheint für Chelsea eine Art Fluch zu liegen. Trotz Investitionen in dreistelliger Millionen-Höhe ist der große Wurf bislang nicht gelungen. Wie wichtig wäre der Titel jetzt?

Lampard: Wir haben es so oft versucht - und sind immer wieder gescheitert. Es ist wohl Schicksal, ob du's schaffst. Der Wille, es zu packen, ist aber bei uns von Jahr zu Jahr gewachsen. Diesmal sind wir wieder einen Schritt näher dran, es wäre der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Die Wende gegen Napoli, die Spiele gegen Barca, jetzt die Bayern in München - es wäre das Größte!

Frage: Auf Sie persönlich kommen im Mittelfeld harte Duelle zu. Wie groß ist Ihr Respekt vor den Bayern-Stars?

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Lampard: In Schweinsteiger und Kroos haben sie zwei fantastische Mittelfeldspieler, ich kann die beiden nicht genug loben. Kroos hat in dieser Saison noch einmal einen Schritt gemacht. Und davor haben sie Müller. Das Mittelfeld wird ein Schlachtfeld werden.

Frage: In der Abwehr fehlt Chelsea neben Spielführer John Terry Branislav Ivanovic, dazu fallen Raul Meireles und Ramires aus. Wie schwer wiegt das?

Lampard: Die gesperrten Spieler gehören zu den Besten der Saison. In der Abwehr stehen wir vor einer großen Herausforderung. Ich habe mir die Bayern einige Male angesehen, da siehst du ihr Talent. Gomez ist ein Kraftpaket, seine Quote wie seine Fähigkeiten sind unglaublich. Wir müssen auf der Hut sein, um sie zu stoppen. Aber ich weiß, dass wir die Spieler haben, es zu schaffen. Ich werde noch mehr reden als sonst. Wir haben viele Leader - und in diesem Spiel werden sich die großen Jungs zeigen.

Frage: In England wird viel über die Mentalität der Deutschen gesprochen. Was zeichnet diese Ihrer Meinung nach aus?

Lampard: Ich habe Riesenrespekt vor den Deutschen. Als England-Fan haben sie mich in meiner Kindheit ständig frustriert. Die deutschen Spieler sind immer so hingebungsvoll und selbstsicher, wollen immer gewinnen. Das ist einer ihrer Wesenszüge, eine echte Gabe. Und das merkst du schon, wenn du die von weitem siehst. Michael Ballack, mit dem ich ja einige Jahre gespielt habe, war auch so ein Typ. Und weil sie das haben, werden sie auch bei der EM im Sommer eine Macht sein.