Frahn: "Leipzig hat auf diesen Aufschwung gewartet"

RB Leipzig ist auf dem Sprung in die 3. Liga. Das Relegations-Hinspiel gegen die Sportfreunde Lotte wurde vor heimischer Kulisse mit 2:0 gewonnen. Am Sonntag (14 Uhr) steht das Rückspiel an. Möglicherweise wird auch Stürmer Daniel Frahn auflaufen. Der Torschützenkönig der Regionalliga Nordost (20 Treffer) zog sich vor gut drei Wochen einen Innenbandriss zu. Im Relegations-Hinspiel saß der 25-Jährige immerhin bereits auf der Bank.

Im exklusiven DFB.de Interview mit dem freien Journalisten Oliver Jensen spricht Daniel Frahn über das bevorstehende Rückspiel, über das öffentliche Ansehen von RB Leipzig und über den größten Fehler seiner Karriere.

DFB.de: Herr Frahn, wie schwierig ist es für Sie gewesen, das Hinspiel von der Bank aus verfolgen zu müssen?

Daniel Frahn: Überhaupt nicht schwierig. Vor zwei Wochen hätte ich noch gedacht, bei den Relegationsspielen auf der Tribüne zu sitzen. Es war für mich völlig zufriedenstellend, überhaupt dabei sein zu dürfen.

DFB.de: Wie war Ihr Eindruck vom Spiel?

Frahn: In der ersten Halbzeit haben beide Mannschaften sehr abwartend gespielt. Niemand wollte einen Fehler machen. In so einem wichtigen Spiel ist das absolut verständlich. In der zweiten Halbzeit haben wir eine Schippe draufgepackt und konnten unsere Chancen eiskalt nutzen. Ich denke, das 2:0 geht völlig in Ordnung.

DFB.de: Sie gelten als ein Führungsspieler, der seine gesamte Mannschaft mitreißen kann. Haben Sie als Ersatzspieler Einfluss auf das Geschehen nehmen können?

Frahn: Natürlich habe ich als Kapitän gewisse Aufgaben. Aber wir sind als Mannschaft so gereift, dass niemand mehr große Sprüche klopfen muss. Jeder wusste, worum es geht.



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RB Leipzig ist auf dem Sprung in die 3. Liga. Das Relegations-Hinspiel gegen die Sportfreunde Lotte wurde vor heimischer Kulisse mit 2:0 gewonnen. Am Sonntag (14 Uhr) steht das Rückspiel an. Möglicherweise wird auch Stürmer Daniel Frahn auflaufen. Der Torschützenkönig der Regionalliga Nordost (20 Treffer) zog sich vor gut drei Wochen einen Innenbandriss zu. Im Relegations-Hinspiel saß der 25-Jährige immerhin bereits auf der Bank.

Im exklusiven DFB.de Interview mit dem freien Journalisten Oliver Jensen spricht Daniel Frahn über das bevorstehende Rückspiel, über das öffentliche Ansehen von RB Leipzig und über den größten Fehler seiner Karriere.

DFB.de: Herr Frahn, wie schwierig ist es für Sie gewesen, das Hinspiel von der Bank aus verfolgen zu müssen?

Daniel Frahn: Überhaupt nicht schwierig. Vor zwei Wochen hätte ich noch gedacht, bei den Relegationsspielen auf der Tribüne zu sitzen. Es war für mich völlig zufriedenstellend, überhaupt dabei sein zu dürfen.

DFB.de: Wie war Ihr Eindruck vom Spiel?

Frahn: In der ersten Halbzeit haben beide Mannschaften sehr abwartend gespielt. Niemand wollte einen Fehler machen. In so einem wichtigen Spiel ist das absolut verständlich. In der zweiten Halbzeit haben wir eine Schippe draufgepackt und konnten unsere Chancen eiskalt nutzen. Ich denke, das 2:0 geht völlig in Ordnung.

DFB.de: Sie gelten als ein Führungsspieler, der seine gesamte Mannschaft mitreißen kann. Haben Sie als Ersatzspieler Einfluss auf das Geschehen nehmen können?

Frahn: Natürlich habe ich als Kapitän gewisse Aufgaben. Aber wir sind als Mannschaft so gereift, dass niemand mehr große Sprüche klopfen muss. Jeder wusste, worum es geht.

DFB.de: Und beim Rückspiel am Sonntag stehen Sie wieder auf dem Feld?

Frahn: Ich möchte keine Ansprüche stellen. Die Jungs haben das richtig gut gemacht.

DFB.de: Aber Sie fühlen sich fit?

Frahn: Mein Innenband ist immer noch ein wenig angeschlagen. Schließlich ist der Innenbandriss noch nicht so lange her. Aber der Trainer könnte mich jederzeit auf das Spielfeld werfen, ich könnte ohne Probleme spielen. Ich würde mich natürlich freuen, ein paar Minuten Einsatzzeit zu bekommen und ein Tor zu machen.

DFB.de: Sie haben es selbst angesprochen: Ihre Verletzung ist außergewöhnlich schnell auskuriert. Was hat der ägyptische Wunderheiler Mogamed Khalifa, dem Sie extra in Salzburg einen Besuch abgestattet haben, denn nur mit Ihnen angestellt?

Frahn: Eigentlich keine besonderen Sachen. Er hat seine Hände auf die Stelle gehalten und ein bisschen behandelt. Der größte Dank gilt allerdings unserem Physiotherapeuten Alexander Sekora. Er hat Tag und Nacht an meinem Knie gearbeitet und das wirkliche Wunder vollbracht.

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DFB.de: Der Aufstieg ist nun zum Greifen nahe. Wäre der Kader von RB Leipzig bereits stark genug für die 3. Liga? Immerhin haben Sie im Sachsenpokal-Finale kürzlich den Drittligisten Chemnitzer FC mit 4:2 besiegt.

Frahn: Selbstverständlich. Gegen Chemnitz haben wir sehr verdient gewonnen. Außerdem sind wir in der Regionalliga ein komplettes Jahr ungeschlagen. Das zeigt, dass der Kader auf jeden Fall reif für die dritte Liga ist.

DFB.de: Sind nicht doch einige Verstärkungen notwendig?

Frahn: Das ist die Aufgabe des Trainers Alexander Zorniger und der Sportlichen Leitung Ralf Rangnick. Wir sind eine gute Mannschaft.

DFB.de: Mit 30.104 Zuschauern wurde beim Relegations-Hinspiel ein neuer Zuschauerrekord aufgestellt. Boomt der Fußball in Leipzig nun richtig?

Frahn: Die hohe Zuschauerzahl beweist, dass die Menschen in der Stadt, die wirklich fußballverrückt sind, auf so einen Aufschwung gewartet haben. Es liegt nun in unserer Hand, ihnen höherklassigen Fußball zu bieten.

DFB.de: Wie ist es, wenn Sie in Leipzig auf den Straßen unterwegs sind? Werden Sie häufig erkannt?

Frahn: Es ist sicherlich anders als bei vielen anderen Viertligisten. Man wird fast überall erkannt und angesprochen. Wir müssen uns auch außerhalb des Platzes wie Profis verhalten, dürfen nicht über die Stränge schlagen. Dafür sind wir in der Stadt einfach zu bekannt.

DFB.de: Bekanntheit ist das eine, Beliebtheit das andere. RB Leipzig wird noch immer von vielen Fußball-Fans kritisch gesehen, weil der berühmter Getränkehersteller Red Bull viel Geld in den Verein pumpt. Gibt es auch Anfeindungen?

Frahn: Mittlerweile sind die Reaktionen sehr positiv. Die Menschen wünschen uns viel Erfolg. Aber das ist früher teilweise anders gewesen. Gerade in meinem ersten Jahr wurde ich zum Beispiel in Discotheken oder in der Stadt alles andere als freundlich begrüßt. Schlimm ist es auch bei Auswärtsspielen gewesen. Als wir vor zwei Jahren bei manchen Auswärtsspielen aus dem Bus gestiegen sind, wurden wir bespuckt und angepöbelt.

DFB.de: Zumindest in Leipzig hat der Verein nun viele Fans. Wie erklären Sie sich die steigende Popularität?

Frahn: Die Menschen haben erkannt, dass Red Bull hier in Leipzig nichts Schlechtes im Schilde führt. Im Gegenteil: Es wird viel für die Region getan. Endlich wird wieder vernünftiger Fußball geboten. Die Menschen gehen mit ihren Kindern ins Stadion und haben Freude daran. Und nicht nur das: Auch bei Auswärtsspielen hat sich einiges verändert. Sind wir früher nach Magdeburg gefahren, erlebten wir viel mehr Hass als es in dieser Saison der Fall gewesen ist.

DFB.de: Sprechen wir abschließend noch einmal über Ihre Karriere: Sie standen bereits bei Energie Cottbus und bei Hertha BSC Berlin unter Vertrag. Warum hat es nicht für den Durchbruch gereicht?

Frahn: In Cottbus habe ich immerhin eine ganze Saison im Profikader mittrainert und saß 20 Spiele auf der Bank. Bei Hertha gebe ich mir allerdings selber die Schuld. Ich war noch grün hinter den Ohren. Meine Prioritäten lagen leider nicht auf dem Fußball.

DFB.de: Sondern auf dem Privatleben und auf Partys?

Frahn: Genau. Erst als ich 2007 zum SV Babelsberg gewechselt bin, habe ich gelernt, was es wirklich bedeutet, Fußballprofi zu sein.

DFB.de: Ärgern Sie sich nicht rückblickend, eine große Chance in Berlin vertan zu haben?

Frahn: Soweit denke ich nicht zurück. Niemand weiß, wie mein Leben sonst verlaufen wäre. Ich bin glücklich, dass mich mein Weg nach Babelsberg und jetzt nach Leipzig geführt hat.

DFB.de: Und wo wird Ihr Weg Sie als nächstes hinführen? Als Torschützenkönig der Regionalliga Nordost dürften Sie das Interesse vieler Vereine geweckt haben.

Frahn: Sicherlich haben sich einige Vereine gemeldet. Aber es ist bekannt, dass ich in Leipzig einen Vertrag bis 2016 habe. Ich möchte den Verein eigentlich nicht verlassen. Erst recht nicht, wenn wir nun in die 3. Liga aufsteigen.

DFB.de: Und Ihr großes Ziel ist irgendwann die Bundesliga?

Frahn: Natürlich. Ich möchte so hochklassig wie möglich spielen. Die Bundesliga ist mein Traum.

DFB.de: Mit Leipzig?

Frahn: Das wäre mir natürlich am liebsten. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Mein naheliegender Traum ist erst einmal die 3. Liga.